Donnerstag, 21. September 2017

Forschung für den Flugplan von morgen: DLR und Lufthansa Systems kooperieren bei der Forschung für mehr Pünktlichkeit im Flugverkehr


Quelle: DLR (CC-BY 3.0).

  • Bereitstellung etablierter Planungs-Software erlaubt anwendungsnahe Forhung
  • Anpassung der Flugplanung an neue Flugzeugkonzepte und Technologien im Fokus
  • Schwerpunkt(e): Luftfahrt, Digitalisierung, Data Science
Eine robuste Netz- und Flugplanung ist entscheidend für zufriedene pünktlich reisende Fluggäste und einen effizienten kostenminimierten Flugbetrieb. Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) erforscht am Standort Hamburg in der Einrichtung Lufttransportsysteme neue Betriebskonzepte, Planungsprozesse und Infrastrukturen für einen sicheren, passagierfreundlichen, ökologischen und ökonomischen Lufttransport. Dafür können die DLR-Wissenschaftler nun anwendungsnah Software der Lufthansa Systems nutzen und weiterentwickeln. Beide Partner sind zusätzlich am Forschungsprojekt Robuster Flugplan beteiligt.
"Wir haben großes Interesse an einer realitätsnahen Forschung", sagt Klaus Lütjens, Abteilungsleiter für Lufttransportbetrieb und -infrastrukturen in der DLR Einrichtung Lufttransportsysteme. "Der direkte Zugriff auf die Planungssoftware der Lufthansa Systems, die bei mehr als 70 Airlines im Einsatz ist, hilft uns sehr anwendungsnahe Lösungen zu untersuchen."
"Was-Wäre-Wenn"-Szenarien
Die Software NetLine/Plan und NetLine/Sched simuliert neue Verbindungen, erstellt Prognosen für Passagierströme auf Basis von Marktdaten und kalkuliert Auswirkungen auf Kosten sowie Erträge. Die DLR-Forscher können mit der Software "Was-Wäre-Wenn"-Szenarien durchspielen und dabei herausfinden, welche Modifikationen die Flugplanung noch besser gegen Störungen wappnet, oder wie Innovationen sich auf die Gestaltung des Flugplans auswirken. "Wir können zum Beispiel analysieren, welche Auswirkungen die Entwicklung eines schnelleren Flugzeugs auf die Flugpläne und den Airline-Markt insgesamt hätte", erklärt Lütjens. "Daneben nutzen wir die bereitgestellte Software auch als Vergleichsmaßstab für eigene Werkzeuge."
Um zu ermitteln, welchen Nutzen neue Flugzeugkonzepte und Technologien entfalten, reicht es in der Regel nicht aus, bestehende Netze und Flugpläne von Fluggesellschaften zu Grunde zu legen, da diese für die bereits verfügbaren Technologien optimiert sind. Deshalb sind Modelle für angepasste Szenarien notwendig. Anforderungen von Passagieren, Fluggesellschaften, Flughäfen und Flugsicherungsorganisationen fließen in die Lösungsfindung ein.
Im Forschungsprojekt Robuster Flugplan, das im Rahmen des Luftfahrtforschungsprogramms vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) gefördert wird, arbeiten DLR und Lufthansa Systems insbesondere an der Optimierung des mehrmonatigen Erstellungs- und Anpassungsprozesses, den ein neuer Flugplan durchläuft. "An der Erstellung eines Flugplanes ist ein großes Orchester von Mitarbeitern verschiedenster Bereiche beteiligt", erklärt DLR-Teilprojektleiter Steffen Wenzel. "Wir forschen an Lösungen, um diese Bereiche noch harmonischer für mehr Pünktlichkeit und Effizienz zusammenspielen zu lassen." Pascal Mougnon, Head of Network Planning Solutions bei Lufthansa Systems ergänzt: "Wir profitieren von den wissenschaftlichen Erkenntnissen, denn Data Science wird auch in der Luftfahrt immer wichtiger" Das Forschungsprojekt läuft seit 2016. Die Ergebnisse werden veröffentlicht und der Luftfahrtbranche zur Verfügung gestellt.

Kontakte

 

Falk Dambowsky 
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
 
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Klaus Lütjens 
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
 
Einrichtung Lufttransportsysteme
 
Tel.: +49 531 295-3817
Steffen Wenzel 
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V.
 
Lufttransportsysteme
 
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