Zwei Geowissenschaftlerinnen und ein Geowissenschaftler
erhalten Preis im Rahmen der Jahrestagung der Deutschen Geologischen
Gesellschaft am 25. September 2017 in Bremen
Für ihre
vielseitige und originelle Forschung bereits zu Beginn ihrer Laufbahn in den
Geowissenschaften erhalten in diesem Jahr zwei Forscherinnen und ein Forscher
den Bernd Rendel-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG). Jaayke Lynn
Fiege, die sich in ihrer Doktorarbeit an den Universitäten in Hannover und
Michigan der Lagerstättengeochemie widmet, Sinikka Tina Lennartz vom GEOMAR
Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel, die zur Quantifizierung und
Auswirkung mariner Emissionen klimarelevanter Spurengase promoviert, sowie
Sebastian Sippel, der im Rahmen seiner Promotion auf dem Feld der Geoökologie
am Max-Planck-Institut für Biogeochemie in Jena forscht, haben unter den 16 eingegangenen
Bewerbungen die Jury überzeugt. Sie bekommen je 1500 Euro für wissenschaftliche
Zwecke aus der vom Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft verwalteten
Bernd Rendel-Stiftung. Das Preisgeld soll den Preisträgerinnen und Preisträgern
die Teilnahme an internationalen Kongressen und Tagungen ermöglichen. Verliehen
wird der Bernd Rendel-Preis 2017 am 25. September im Rahmen der Jahrestagung
der Deutschen Geologischen Gesellschaft – Geologische Vereinigung (DGGV) in
Bremen.
Zum Profil
der Preisträgerinnen und des Preisträgers:
Jaayke
Lynn Fiege (28), Institut für Mineralogie, Leibniz Universität Hannover
Den Bernd
Rendel-Preis 2017 erhält Jaayke Lynn Fiege für ihre außergewöhnlichen
Leistungen im Bereich der Lagerstättengeochemie. Nach Abschluss ihres Studiums
der Geowissenschaften an der Universität Hannover, begann sie ihre Promotion
2013 und ging kurz darauf – gefördert durch ein DAAD-Jahresstipendium – an die
University of Michigan, wo sie mit dem renommierten Lagerstättenforscher Prof. Dr. Adam Simon arbeitete. In dieser Zeit
entwickelte Fiege ein neues Modell für die Bildung der weltweit
bedeutenden Kiruna-Typ-Eisenlagerstätten. Die Ergebnisse dieser Studien wie
auch die ihrer Masterarbeit erschienen in international anerkannten Fachjournalen. Im Rahmen ihrer Forschungsarbeiten
kooperierte Fiege mit dem American Museum of Natural History, 2017
erhielt sie die Zusage für ein Promotionsstipendium der Studienstiftung des
deutschen Volkes.
Sinikka
Tina Lennartz (30), GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel
Im Rahmen
ihrer Promotion am GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung erforscht
Sinikka Tina Lennartz seit 2013 die Freisetzung von
schwefelhaltigen Gasen, denen eine große klimatische Bedeutung zugeschrieben
wird, die jedoch bisher nur in geringem Umfang untersucht wurden. Die Jury
zeigte sich von Lennartz’ hohem Maß an wissenschaftlicher Eigenständigkeit
beeindruckt, das sie seit ihrem Studium der Geoökologie an den Universitäten in
Tübingen und Braunschweig entwickelt hat. Sie ist Erstautorin dreier
Publikationen und als Co-Autorin an drei weiteren Papers beteiligt – eines
davon erschien in der renommierten Zeitschrift „Nature Climate Change“. Zudem
hat sie eine neue Methode zur Quantifizierung der Schwefelgasemissionen
entwickelt und die Mittel für das benötigte Messgerät selbst eingeworben.
Lennartz verfüge, so die Jury, über eine breite Expertise, die von der
Methodenentwicklung über die Datenerhebung an Bord von Forschungsschiffen bis
hin zur Anwendung regionaler und globaler Modellsimulationen reiche. Sie wird
deshalb mit dem Bernd Rendel-Preis 2017 ausgezeichnet.
Sebastian
Sippel (29), Max-Planck-Institut für Biogeochemie, Jena
Sein
Studium der Geoökologie absolvierte Sebastian Sippel an der Universität
Bayreuth, parallel dazu erwarb er im Rahmen eines Auslandsaufenthalts in Oxford
einen Master of Science im Fach „Environmental Change and Management“. Seit
2014 promoviert er in Jena und Zürich über die Frage, wie sich klimatische
Extremereignisse auf geoökologische Prozesse, insbesondere auf Interaktionen
von Biosphäre und Atmosphäre, auswirken. Es geht also um die Frage, ob
zunehmende Extremereignisse möglicherweise einen Effekt auf den globalen
Kohlenstoffkreislauf haben. Für seine herausragenden Arbeiten im Bereich der
Geoökologie, die sowohl auf Beobachtungen wie auch auf Modellergebnissen
basieren, erhält Sippel den Bernd Rendel-Preis 2017. Die Jury überzeugte er,
weil er sich nicht scheue, etablierte Ansätze zu hinterfragen. So bewies er in
einer seiner neun Erstautoren-Publikationen in hervorragenden
Fachzeitschriften, dass eine Reihe von früheren Studien den Anstieg in
Temperaturextremen systematisch überschätzt habe.
Die DFG
verleiht seit dem Jahr 2002 den Bernd Rendel-Preis, benannt nach dem früh
verstorbenen Geologiestudenten Bernd Rendel, dessen Angehörige das Preisgeld
gestiftet haben. Die Preisgelder werden vom Stifterverband für die Deutsche
Wissenschaft verwaltet und jährlich an diplomierte, aber noch nicht promovierte
Preisträgerinnen und Preisträger für wissenschaftliche Zwecke vergeben. Die
Höhe der Preisgelder ist abhängig von den Stiftungserträgen.
Medienkontakt:
Presse-
und Öffentlichkeitsarbeit der DFG, Tel. +49 228 885-2109, presse@dfg.de
Weitere Informationen zum Bernd Rendel-Preis sowie den
Preisträgerinnen und dem Preisträger finden Sie unter:
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