Beim Fakultätstags der Wirtschaftswissenschaftlichen
Fakultät der Universität Augsburg am 7. Juli 2017 erhält Dr. Martin Rohleder
die mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung / Festvortrag zum Thema „E-Mobilität: Deutschland zwischen Traum und
Wirklichkeit“ vom Präsidenten des Bundesverbandes eMobilität
Augsburg/KPP – Zum
elften Mal wird in diesem Jahr der Viermetz-Wissenschaftspreis vergeben. Die
Kurt und Felicitas Viermetz Stiftung hat entschieden, Dr. Martin Rohleder –
Akademischer Rat am Lehrstuhl für Finanz- und Bankwirtschaft
– mit
dem diesjährigen Viermetz-‐Wissenschaftspreis auszuzeichnen. Das Preisgeld in Höhe von 10.000
Euro
geht damit an einen im Urteil der Jury herausragenden Nachwuchswissenschaftler,
der wesentlich zur Schärfung des Profils der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität
Augsburg
in Forschung
und
Lehre beiträgt. Verliehen wird der Preis im
Rahmen des diesjährigen Fakultätstags der Wirtschaftswissenschaftlichen
Fakultät der Universität
Augsburg am 7. Juli 2017.
Können Investmentfondsmanager durch
ihre Anlageentscheidungen den Markt schlagen und so-mit einen Mehrwert für ihre
Anleger generieren? Wenn ja, wie kann man besonders erfolgreiche Fondsmanager
identifizieren? Welche Eigenschaften von Fonds haben einen Einfluss auf den
Anlageerfolg und das damit verbundene Risiko? Welche Erkenntnisse über die
Funktionsfähigkeit der Märkte allgemein lassen sich daraus ableiten? Und wie
misst man grundsätzlich Erfolg und Risiko von Investmentfonds eigentlich
richtig? Diese Fragen veranschaulichen beispielhaft, was Dr. Martin Rohleder
zusammen mit Prof. Dr. Marco Wilkens und einem Team von momentan acht
Doktorandinnen und Doktoranden am Lehrstuhl für Finanz- und Bankwirtschaft der Wirtschaftswissenschaftlichen
Fakultät der Universität Augsburg im Bereich Investmentfonds er-forscht.
Experte für
empirische Kapitalmarktforschung
Insbesondere durch diese Forschung zu
Investmentfonds hat sich Rohleder nach seiner Promotion an der Katholischen
Universität Eichstätt-Ingolstadt im Jahr 2011 ein sehr umfangreiches Wissen im
Bereich der empirischen Kapitalmarktforschung erarbeitet. Er setzt dieses nun
mit großem Engagement zur Erhöhung der Forschungsreputation der Universität
Augsburg und der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät ein. So repräsentiert
er die Universität Augsburg regelmäßig mit Forschungsvorträgen auf zahlreichen
nationalen und internationalen Konferenzen, die ihn bereits mehrfach in die
USA, z. B. nach Dallas, New Orleans und Orlando, sowie in das europäische Ausland,
u. a. nach Helsinki, Maastricht, Lissabon, Athen und Zürich, führten. Sein
fortwährender Austausch mit anerkannten Expertinnen und Experten seines
Fachgebiets aus aller Welt. steigere die internationale Bekanntheit und das
Ansehen der Universität Augsburg und trage so auch zu einer besseren
internationalen Vernetzung der Augsburger Wirtschaftswissenschaften bei,
urteilt die Jury.
Im Widerspruch zu
Befürchtungen der Finanzmarktaufsicht
Entsprechend findet die Forschung
Rohleders auch durch zahlreiche Veröffentlichungen in hoch angesehenen
Fachzeitschriften internationale Beachtung. Zu den wichtigsten Erkenntnissen
seiner Forschung zu Investmentfonds gehört z. B., dass die Nutzung von
Hebelprodukten wie Optionen die Performance von Aktienfonds im Durchschnitt
erhöht und gleichzeitig deren Risiko verringert. Dies steht im Widerspruch zu
den Befürchtungen der Finanzmarktaufsicht. Sie nämlich vermutet eine Erhöhung
des Risikos einzelner Fonds sowie des Gesamtmarktes und strebt daher eine
Einschränkung der Nutzung von Hebelprodukten zur Verbesserung des
Anlegerschutzes an. Weiter fanden Rohleder und seine Koautoren heraus, dass
Anlageentscheidungen einzelner Investoren einen erheblichen Einfluss auf die
Entscheidungsfreiheit der Fondsmanager haben. So können diese entgegen ihrer
eigentlichen Marktmeinung gezwungen sein, Wertpapiere zu kaufen oder zu
verkaufen, weil Anleger „zum falschen Zeitpunkt“ Geld in den Fonds einzahlen
oder daraus abziehen. Dies wiederum verringert die Rendite aller Investoren.
Gestaltung eines
nachhaltigen Kapitalmarktes im Sinne des 2°C-Ziels
Ein weiterer aktueller
Forschungsschwerpunkt, mit dem sich Rohleder im Team des Augsburger Lehrstuhls
für Finanz- und Bankwirtschaft derzeit beschäftigt, ist die Gestaltung eines
nachhaltigen Kapitalmarktes im Sinne des durch die Weltklimakonferenz 2015 in
Paris definierten 2°C-Ziels. Rohleder fragt hier gezielt danach, wie man das
sogenannte „Carbon Risk“ messen kann. Dieses finanzielle Risiko einzelner
Unternehmen aber auch ganzer Volkswirtschaften geht auf deren Abhängigkeit von
fossilen Brennstoffen sowie auf den weltweiten Transformationsprozess von einer
braunen zu einer grünen Wirtschaft zurück. Ein in diesem Zusammenhang wichtiges
Schlagwort ist die „Carbon Bubble“, die eine massive Überbewertung der
weltweiten Öl-, Gas- und Kohlereserven beschreibt. Sie basiert darauf, dass zur
Erreichung des 2°C-Ziels große Teile dieser Reserven nicht verbraucht werden
dürfen. Die Quantifizierung des Carbon Risk einzelner Unternehmen sowie ganzer
Branchen und Volkswirtschaften soll dazu beitragen, zunächst ein Bewusstsein
für die Brisanz dieses realen Risikos zu generieren und schließlich den
Transformationsprozesses zu einer insgesamt nachhaltigeren Wirtschaft
erfolgreich zu bewältigen.
Den Bankensektor
robust aufstellen
Im Zusammenhang mit der jüngsten
Bankenkrise beschäftigt sich Rohleder zudem mit der Messung systemischer
Marktrisiken von Banken. Ziel dieses Forschungsfeldes ist es, Gefahren für den
Bankensektor und damit für die Kapital- und Liquiditätsversorgung der
Gesamtwirtschaft frühzeitig anhand von volkswirtschaftlichen und
bankenspezifischen Indikatoren zu erkennen und abzuwenden. Weiter sollen die
Erkenntnisse ermöglichen, einzelne Banken und den Bankensektor insgesamt
krisenrobust aufzustellen. Die Ergebnisse dieser Forschung am Lehrstuhl für
Finanz- und Bankwirtschaft sind daher insbesondere für das Risikomanagement von
Banken, aber auch für die Bankenaufsicht als „Risikomanager des Bankensektors“
von großer Bedeutung.
Auch in der Lehre
regelmäßig "ausgezeichnet"
Rohleders vielfältige
Forschungsinteressen spiegeln sich auch in seinen Lehrveranstaltungen. So
konzipierte er eine Veranstaltung, die gezielt und sehr tiefgehend die
zahlreichen Facetten der Forschung und Praxis im Bereich Investmentfonds
vermittelt. Darüber hinaus treibt er kontinuierlich die Lehre der Methoden der
empirischen Kapitalmarktforschung voran, um so die umfangreichen methodischen
Kenntnisse weiterzugeben, die er sich im Rahmen seiner Forschung angeeignet
hat. Seine Lehrveranstaltungen sind bei den Studierenden sehr beliebt, was sich
in den stetig steigenden Teilnehmerzahlen niederschlägt. Seine Lehre wird durch
die Studierenden regelmäßig als ausgezeichnet evaluiert.
Preisverleihung
mit einem Festvortrag des Präsidenten des Bundesverbandes eMobilität
Die Preisverleihung beginnt am
Freitag, dem 7. Juli 2017, um 16.00 im Hörsaalgebäude der
Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät (Universitätsstraße 20, Gebäude K, 86159
Augsburg). Alt-Oberbürgermeister Dr. Peter Menacher wird als Vorsitzender der
Jury des Wissenschaftspreises der Kurt und Felicitas Viermetz Stiftung die
Laudatio auf den Preisträger halten.
Den Festvortrag hält Kurt Sigl,
Präsident des Bundesverbandes eMobilität, zu dem Thema „E-Mobilität: Deutschland zwischen Traum und Wirklichkeit“. Gegen
18.00 Uhr geht die Veranstaltung in das traditionelle Sommerfest der
Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät über.
Kontakt:
Dr. Martin Rohleder
c/o Lehrstuhl für Finanz-und Bankwirtschaft
Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät der Universität
Augsburg
Telefon: +49 821 598 4120
Die Kurt und Felicitas Viermetz Stiftung
Am 16. Dezember 2003 errichtete das
Ehepaar Kurt und Felicitas Viermetz die nach ihm benannte Stiftung in Augsburg.
Stiftungszweck ist die Förderung von Wissenschaft, Kunst und Kultur in Augsburg
und Bayerisch-Schwaben sowie die Förderung der deutsch-amerikanischen
Beziehungen. In den vergangenen Jahren konnte aus den Erlösen des
Stiftungsvermögens eine Vielzahl von Projekten und Initiativen unterstützt
werden. Die Entscheidungen trifft ein sechsköpfiges Kuratorium. Ihm gehören –
nach dem Tod des Stifterehepaares – an: Dr. Peter Menacher (Stiftungsvorstand),
Dr. Maximilian Viermetz, Hannelore Viermetz-Schaddach, Dr. Theo Waigel, Ludwig
Schmid und Harald Labbow. Die Stiftung will mit ihren Fördermaßnahmen nicht die
Öffentlichen Hände ersetzen, sondern diese ergänzen und nach dem Prinzip des
„matching gift“ weitere Förderer ermutigen.
Weitere Informationen zur Stiftung
(Broschüre, Vermittlung von Gesprächspartnern etc.) sind erhältlich im Büro der
Kurt und Felicitas Viermetz Stiftung (info@viermetz-stiftung.de
oder Fax 0821/ 241 33 91).
Der Wissenschaftspreis der Kurt und Felicitas
Viermetz Stiftung
Im Jahre 2006 beschloss das Kuratorium
einen Wissenschaftspreis der Kurt und Felicitas Vier- metz Stiftung zur
Stärkung des Profils der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität
Augsburg zu stiften. Er wurde mit 10.000 Euro hoch dotiert. Da sich die
Wissenschaftslandschaft durch Wettbewerbe wie das Elitenetzwerk Bayern, die
Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder und die gezielte
Forschungsförderung in Deutschland und in der EU ausdifferenziert, bedürfen
herausragende Leistungen der verstärkten Anerkennung. Zu den Kriterien zählen
neben Publikationen in national und international besonders stark
wahrgenommenen wissenschaftlichen Zeitschriften die Beiträge zum Lehr- und
Forschungsprofil der Fakultät, Teilnahme an Förderprogrammen für die Forschung
und die Gestaltung entsprechend profilierter Lehrangebote. Damit kann im Rahmen
der Cluster-Struktur der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät sowohl die
Forschungskompetenz als auch eine vertiefte Lehre gestärkt werden. Fast alle
bisherigen Preisträger haben einen Ruf an eine Universität erhalten und belegen
damit den hohen Qualitätsanspruch des Viermetz-Wissenschaftspreises.
Die Vorschläge für den Preis kommen
aus der Fakultät und werden zunächst einem strengen internen
Beurteilungsverfahren unterzogen. Auch externe Gutachter werden angefragt.
Danach entscheidet die Jury, der Prof. Dr. Peter Welzel als Vertreter der
Gesamtuniversität, Prof. Dr. Robert Klein als Dekan der Wirtschaftswissenschaftlichen
Fakultät, Alt-Oberbürgermeister Dr. Peter Menacher als Stiftungsvorstand und
Regierungspräsident a. D. Ludwig Schmid als Kurator der Stiftung angehören.
Pressestelle der Universität Augsburg
Klaus P. Prem / Michael Hallermayer
Tel: 0821/598-2094
Klaus P. Prem / Michael Hallermayer
Tel: 0821/598-2094