Medieninformation
aus dem Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf vom
11.4.2017
Für die Entwicklung neuer Technologien zur ökologisch und
sozial nachhaltigen sowie effizienten Erkundung von Rohstoffen erhält das
Helmholtz-Institut Freiberg für Ressourcentechnologie (HIF), das zum
Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf gehört, in den kommenden drei Jahren rund
900.000 Euro. Die EU-Fördermittel werden bereitgestellt über EIT RawMaterials,
welches durch das European Institute of Innovation and Technology gefördert
wird, und fließen in drei neue Projekte. Die Forscher wollen die Drohnen-gestützte
Exploration sowie weitere innovative Erkundungsmethoden voranbringen.
Spektroskopie-Sensor
Ein innovatives Sensorsystem, das zum Beispiel für
Bohrkern-Scanner eingesetzt werden kann, soll unter HIF-Leitung im Projekt
„inSPECTor“ entwickelt werden. Die schnelle, präzise und zerstörungsfreie
Analyse und Erkundung von Seltenen Erden und anderen kritischen Rohstoffen ist
das Ziel. Dafür wollen die Projektpartner unterschiedliche Sensoren modular
miteinander kombinieren, um die Stärken von hyperspektraler Bildgebung und
laserinduzierter Fluoreszenzanalyse zu vereinen. Der neuartige Ansatz soll eine
effiziente und hochaufgelöste, zweidimensionale Kartierung natürlicher
Gesteinsproben und Bohrkerne ermöglichen. Er ist auch für die Aufbereitung oder
das Recycling von Wertstoffen einsetzbar.
In dem Projekt arbeiten weiterhin mit: Freiberg
Instruments, Geologischer Dienst von Finnland (GTK), Institut für Angewandte
Physik der TU Bergakademie Freiberg, Specim Spectral Imaging Ltd.
Multisensor-Drohnen
Das Ziel des Projektes „MULSEDRO“ ist es, Drohnen-gestützte
Technologien für die Erkundung von mineralischen Lagerstätten
weiterzuentwickeln. Diese unbemannten Flugobjekte sollen künftig auf die
Erdoberfläche sowie auch in die Tiefe schauen können. Dafür wollen die Forscher
sie unter anderem mit hyperspektralen und magnetischen Sensoren ausstatten. Die
gewonnenen Oberflächen- und Tiefeninformationen lassen sich zu
dreidimensionalen Modellen kombinieren. Ein wichtiges Einsatzgebiet für diese
Technologie ist die effiziente, nicht-invasive Erkundung von Rohstoffen in
entlegenen Regionen. Aufgrund des steigenden Ressourcenbedarfes rückt die
Industrie bei der Exploration in logistisch schwierige und sensible Gebiete
vor. Genau dort sind Drohnen ein ideales Instrument, um schnell, flexibel,
preiswert und präzise Informationen über mögliche Lagerstätten zu erhalten.
Koordinator des Projektes ist der Geologische Dienst von
Dänemark und Grönland (GEUS). Außer dem HIF sind weiterhin beteiligt: DMT GmbH
& Co. KG, Geologischer Dienst von Finnland (GTK), LTU Business AB, Radai
Oy.
Arktis-Netzwerk
Das Helmholtz-Institut Freiberg für Ressourcentechnologie
ist Teil des neuen europäischen Konsortiums „Arctis Network Hub – ARCHUB“ (http://eitrawmaterials.eu/project/archub/),
das sich für nachhaltige Rohstoffexploration in der Arktis einsetzt. Aufgrund
reicher Rohstoffvorkommen liegt die Region im Fokus neuer Erkundungsprojekte.
Wie diese durch technologische Innovationen sowie eine breite Beteiligung von
Akteuren umweltverträglich und sozial gerecht gestaltbar sind, sind Kernfragen,
die das Arktis-Netzwerk beantworten will. Akteure sollen an einen Tisch
gebracht und Umwelt-Richtlinien entwickelt werden. Die Mitglieder wollen
innovative Explorationstechnologien vorantreiben, zum Beispiel auf den Gebieten
Geophysik, Fernerkundung sowie drei- und vierdimensionale Kartierung und
Simulation. Das HIF bringt sein Know-how über Drohnen-gestützte Erkundung sowie
hyperspektrale Fernerkundung in das Netzwerk ein.
ARCHUB wird koordiniert durch den Geologischen Dienst von
Dänemark und Grönland (GEUS). Weitere Partner von Behörden, aus Forschung sowie
Industrie sind, neben dem HIF: DMT GmbH & Co. KG, Geologischer Dienst von
Finnland, Geologischer Dienst von Schweden, Luleå University of Technology, Oulu
Mining School, RISE Research Institutes of Sweden Holding AB/CBI
Betonginstitutet AB, Trinity College Dublin, University of Limerick, Uppsala
University.
_Weitere Informationen:
Dr. Richard Gloaguen | Leiter
Abteilung Erkundung
Tel: +45 351 260-4424 | E-Mail: r.gloaguen@hzdr.de
Tel: +45 351 260-4424 | E-Mail: r.gloaguen@hzdr.de
_Medienkontakt:
Anja Weigl | Pressereferentin
Tel.: +49 351 260–4427| E-Mail: a.weigl@hzdr.de
Das Helmholtz-Zentrum
Dresden-Rossendorf (HZDR) forscht auf den Gebieten Energie, Gesundheit und
Materie. Es ist Mitglied der Helmholtz-Gemeinschaft, der größten Wissenschaftsorganisation
Deutschlands. Das HZDR hat fünf Standorte (Dresden, Freiberg, Grenoble,
Leipzig, Schenefeld bei Hamburg) und beschäftigt rund 1.100 Mitarbeiter – davon
etwa 500 Wissenschaftler inklusive 150 Doktoranden.
Das Helmholtz-Institut Freiberg für Ressourcentechnologie
(HIF) hat das Ziel, innovative Technologien für die Wirtschaft zu entwickeln,
um mineralische und metallhaltige Rohstoffe effizienter bereitzustellen und zu
nutzen sowie umweltfreundlich zu recyceln. Es wurde 2011 gegründet, gehört zum
Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf und kooperiert eng mit der TU Bergakademie
Freiberg.
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