In den vergangenen Jahren hat sich die
Gründungskultur an deutschen Hochschulen deutlich verbessert. Wer in München,
Lüneburg oder Leipzig studiert, wird am besten vorbereitet, nach dem Studium
ein eigenes Unternehmen zu gründen. Das ergab der dritte Gründungsradar des
Stifterverbandes und der Nixdorf Stiftung, gefördert vom Bundesministerium für
Wirtschaft und Energie.
Berlin,
20.02.2017. Von der Hochschule in die eigene Firma – Studierende in München,
Lüneburg oder Leipzig haben exzellente Voraussetzungen, ihr erworbenes Wissen
in eine Geschäftsidee umzuwandeln. Nach dem aktuellen Gründungsradar gehören
folgende Hochschulen – je nach Größe – zu den Spitzenreitern beim Thema
Gründungsförderung:
·
Hochschule
München und Technische Universität München
(Kategorie: Große Hochschulen mit mehr als 15.000 Studierenden)
(Kategorie: Große Hochschulen mit mehr als 15.000 Studierenden)
·
Leuphana
Universität Lüneburg
(Kategorie: Mittlere Hochschulen mit weniger als 15.000 Studierenden)
(Kategorie: Mittlere Hochschulen mit weniger als 15.000 Studierenden)
·
HHL
Leipzig Graduate School of Management
(Kategorie: Kleine Hochschulen mit weniger als 5.000 Studierenden)
(Kategorie: Kleine Hochschulen mit weniger als 5.000 Studierenden)
Die
Hochschule München ist vom zweiten Platz aufgerückt und sorgt bei den großen
Hochschulen für eine Doppelspitze. Die drei weiteren Gewinner haben ihren
Spitzenplatz im dritten Gründungsradar verteidigen können.
Insgesamt
haben fast alle teilnehmenden Hochschulen ihr Engagement in der
Gründungsförderung seit 2012 intensiviert. Die durchschnittliche Gesamtpunktzahl
je Hochschule stieg von 8,9 Punkten (2012) auf 9,6 Punkte (2016). Dabei gab es
Leistungssteigerungen in allen vier Bereichen: Gründungssensibilisierung und
–unterstützung, institutionelle Verankerung sowie Gründungsaktivitäten. Treiber
sind vor allem die kleinen Hochschulen. Der größte Aufsteiger hier ist die WHU
– Otto Beisheim School of Management. Unter den großen und mittleren
Hochschulen haben die Universität Freiburg und die Universität Trier kräftig
zugelegt.
„Die
Hochschulen haben ihre Gründungsförderung sowie Beratungs- und
Unterstützungsleistungen in den letzten Jahren wesentlich ausgebaut“, fasst
Andreas Barner, Präsident des Stifterverbandes, die Ergebnisse zusammen. „Nach
wie vor werden aber 60 Prozent der Aktivitäten über eingeworbene Mittel
finanziert. Der Stifterverband plädiert gemeinsam mit den Hochschulen dafür,
die Aktivitäten für eine nachhaltige Gründungsförderung zu einem größeren
Anteil durch Grundfinanzierung abzusichern und in eine übergreifende Transfer-
und Kooperationsstrategie einzubetten.“ So könnten Gründungsaktivitäten aus den
Hochschulen nachhaltig vorangetrieben werden, um neue Arbeitsplätze und
Innovationen zu schaffen.
Ein
Erfolgsfaktor bei der Gründungsförderung ist die institutionelle Verankerung.
In diesem Bereich haben sich viele Hochschulen stark verbessert. In einem
Schwerpunkt des Gründungsradars sagt der Großteil der Hochschulen, die interne Vernetzung zwischen Lehre, Forschung und Beratung sowie die
Kooperation mit externen Akteuren seien der Schlüssel für eine erfolgreiche
Gründungskultur. Hinzu kommt ein konkreter Ansprechpartner in der
Hochschulleitung für mehr Sichtbarkeit und Nachhaltigkeit sowie ein hohes
Engagement der Professoren aus gründungsrelevanten Bereichen.
Brigitte
Zypries, Bundesministerin für Wirtschaft und Energie, resümiert: „Das
Gründungsklima an deutschen Hochschulen hat sich in den letzten Jahren spürbar
verbessert. Dazu hat nicht zuletzt das EXIST-Programm des BMWi einen wichtigen
Beitrag geleistet. Das belegen auch die guten Platzierungen der
EXIST-Hochschulen im Gründungsradar. Unsere Aufgabe besteht jetzt darin, mit
unserer Förderpolitik stärker auch diejenigen Hochschulen zu erreichen, die in
diesem Bereich noch nicht ausreichend aktiv sind.“
Um
die Qualität und Quantität der Gründungsaktivitäten weiter zu steigern,
empfehlen die befragten Hochschulen, mit der öffentlichen Förderung regionale
Vernetzungen zu stärken, jeweilige Hochschulgrößen und -profile noch stärker zu
berücksichtigen und EXIST-Anreizmaßnahmen beizubehalten. Darüber hinaus sollten
die rechtlichen Rahmenbedingungen für Hochschulbeteiligungen an Gründungen
vereinfacht werden.
Der
Gründungsradar
wird gefördert durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie aufgrund
eines Beschlusses des Deutschen Bundestages und vom Stifterverband für die
Deutsche Wissenschaft in Kooperation mit der Heinz Nixdorf Stiftung
durchgeführt.
Er
wurde 2012 erstmals vom Stifterverband erstellt. In der Studie fragen die
Autoren alle staatlichen und staatlich anerkannten privaten Hochschulen nach
ihren Leistungen in der Gründungsförderung. In einem Ranking können
Hochschulen, Politik und Wirtschaft sowie Wissenschaftsförderer erkennen, wie
weit die Gründungskultur an einer Hochschule entwickelt ist und wo es noch
Potenziale gibt.
Mehr
Informationen zum Gründungsradar finden Sie unter: www.gruendungsradar.de
Kontakt:
Presse
Peggy
Groß
T 030 322982-530
Gründungsradar
Andrea
Frank
T 030 322982-502