Noch immer ist Krebs für viele Menschen eine
lebensbedrohliche Erkrankung. 43 Prozent der Frauen und 51 Prozent aller Männer
in Deutschland erkranken irgendwann im Laufe ihres Lebens an Krebs.* Damit
trifft die Volkskrankheit Krebs mitten ins Herz der Gesellschaft: Die meisten
haben Betroffene im Familien- oder Freundeskreis und niemand ist vor der
Diagnose sicher. Eine repräsentative Studie der DAK-Gesundheit vom Oktober 2016
bestätigt das große Angstpotenzial: Die befragten Männer und Frauen fürchteten
am meisten, an Krebs zu erkranken – und das trotz steigender Heilungschancen.
Gegen die Angst hilft der informierte Umgang mit dem Thema, vor Krebs schützen
kann ein gesunder Lebensstil.
Im Kampf gegen den Krebs immer besser
Auch wenn Krebs die zweithäufigste Todesursache in den
westlichen Ländern darstellt: Krebs ist nicht zwangsläufig ein Todesurteil.
Mehr als die Hälfte aller Krebspatienten überlebt langfristig. Auch bei
fortgeschrittener Erkrankung besteht für viele die Aussicht auf längere
Überlebenszeiten bei gleichzeitig guter Lebensqualität. Medizinische
Fortschritte machen inzwischen bei vielen Krebsarten eine erfolgreiche
Behandlung möglich, so zum Beispiel bei Leukämien und Lymphomen.
Auch bei Jüngeren gefürchtet
Trotz aller beachtlichen Erfolge in der Krebsforschung
und -therapie – die Angst vor einer Krebserkrankung sitzt in der Bevölkerung
tief. So das Ergebnis der repräsentativen Befragung, die das Forsa-Institut für
die Krankenkasse DAK-Gesundheit am 17. und 18. Oktober 2016 bei 1.004 Männern
und Frauen durchgeführt hat. Fast 70 Prozent der Befragten fürchtet am meisten,
an Krebs zu erkranken. In der Altersgruppe zwischen 30 und 44 Jahren waren es
sogar 77 Prozent. Frauen sind mit 72 Prozent etwas ängstlicher als Männer.
Hinter Krebs belegten die Erkrankungen Alzheimer/Demenz und Schlaganfall die
Plätze zwei (50 Prozent) und drei (47 Prozent).
Wissen – ein probates Mittel gegen Angst „Je größer die
Angst, desto wichtiger ist fundiertes Wissen“, sagt Dr. Susanne Weg-Remers. Sie
ist die Leiterin des Krebsinformationsdienstes (KID) des Deutschen
Krebsforschungszentrums. Seit über 30 Jahren informiert der KID unabhängig,
kostenlos und wissenschaftlich gesichert. Täglich von 08:00 Uhr bis 20:00 Uhr
stehen Ärztinnen und Ärzte Patienten und ihren Angehörigen unter der
kostenfreien Nummer 0800-420 30 40 telefonisch und per E-Mail zur Seite und
beantworten alle Fragen rund um das Thema Krebs. Weg-Remers: „Wichtige Themen
auf unseren Internetseiten www.krebsinformationsdienst.de
sind unter anderem Vorbeugungs- und Früherkennungsmaßnahmen. Sie tragen mit
dazu bei, das persönliche Krebsrisiko eines jeden zu senken.“
Es ist nie zu spät
Nicht rauchen, gesunde Ernährung, wenig Alkohol,
UV-Schutz, ausreichende Bewegung – das sind die Eckdaten eines Lebensstils, den
der Europäische Kodex zur Krebsbekämpfung unter anderem (http://cancer-code-europe.iarc.fr/index.php/de/)
empfiehlt. Das Risiko an Krebs zu erkranken sinkt, je mehr dieser Empfehlungen
umgesetzt werden. Außerdem gut zu wissen: Ein „zu spät“ gibt es nicht, wie das
Beispiel Rauchen zeigt. Dazu Prof. Hermann Brenner, Leiter der Abteilung
Klinische Epidemiologie und Alternsforschung des Deutschen
Krebsforschungszentrums: „Nach einem Rauchstopp sinkt das Krebsrisiko schon nach
wenigen Jahren messbar – auch nach langen Jahren eines Raucherlebens. Das
belegt eine große Studie unserer Abteilung, in der wir im Rahmen eines
europäischen Verbundprojekts Daten von fast 900.000 Menschen ausgewertet
haben**“.
* Krebs in Deutschland 2011/2012. Eine gemeinsame
Veröffentlichung des Robert Koch-Instituts und der Gesellschaft der
epidemiologischen Krebsregister in Deutschland e. V., 10. Ausgabe. Robert
Koch-Institut, Berlin 2015
** Ordóñez-Mena et al., Quantification of the smoking-associated
cancer risk with rate advancement periods: meta-analysis of individual
participant data from cohorts of the CHANCES consortium. BMC Medicine 2016; 14:
62
Der Krebsinformationsdienst ist seit 1986 Anlaufstelle
für alle Fragen zu Krebs. Im Internet bietet der Krebsinformationsdienst
aktuelles Wissen, nützliche Tipps, Adressen, Linktipps und Hinweise auf
Fachquellen. Am Telefon, per E-Mail sowie in Sprechstunden in Heidelberg und
Dresden beantwortet der Dienst Fragen von Ratsuchenden. Im sozialen Netzwerk
"Facebook" vermittelt er aktuelle Nachrichten und lädt zur Diskussion
ein. Der Krebsinformationsdienst ist ein kostenfreies Angebot des Deutschen
Krebsforschungszentrums, finanziert aus öffentlichen Mitteln. Er kann daher
unabhängig informieren, frei von Interessenkonflikten und ohne Werbung.
Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr
als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische
Forschungseinrichtung in Deutschland. Über 1000 Wissenschaftlerinnen und
Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen
Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass
Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen Tumoren
präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden
können. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Krebsinformationsdienstes
(KID) klären Betroffene, interessierte Bürger und Fachkreise über die
Volkskrankheit Krebs auf. Gemeinsam mit dem Universitätsklinikum Heidelberg hat
das DKFZ das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg
eingerichtet, in dem vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung in die
Klinik übertragen werden. Im Deutschen Konsortium für Translationale
Krebsforschung (DKTK), einem der sechs Deutschen Zentren für
Gesundheitsforschung, unterhält das DKFZ Translationszentren an sieben
universitären Partnerstandorten. Die Verbindung von exzellenter
Hochschulmedizin mit der hochkarätigen Forschung eines Helmholtz-Zentrums ist
ein wichtiger Beitrag, um die Chancen von Krebspatienten zu verbessern. Das
DKFZ wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu
10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der
Helmholtz-Gemeinschaft deutscher Forschungszentren.
Ansprechpartner für die Presse:
Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ)
Dr. Stefanie Seltmann
Leiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Deutsches
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E-Mail: S.Seltmann@dkfz.de
Dr. Sibylle Kohlstädt
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Deutsches Krebsforschungszentrum
Im Neuenheimer Feld 280
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