Einmal als Studierender mit eigenen Ideen die
Luftfahrttechnik in neue Bahnen lenken. Flugzeugentwürfe konzipieren, die den
Passagierflug jenseits der Schallmauer neu erfinden oder revolutionär leise und
emissionsarm sind. Das sind die zwei Herausforderungen, die das Deutsche
Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) gemeinsam mit der NASA gleichzeitig
Studierenden in Deutschland und den USA stellt. Zum Auftakt treffen sich die
deutschen Teilnehmer aus sieben Hochschulen am 17. Februar 2017 im Zentrum für
angewandte Luftfahrtforschung (ZAL) in Hamburg. Bis Ende Juni sollen die
Wettbewerbsvorschläge eingereicht sein und den deutschen Gewinnern winkt im
Herbst ein Trip zur amerikanischen Luft- und Raumfahrtbehörde. Dort werden sie
ihre Arbeit neben den amerikanischen Siegern des Wettbewerbs präsentieren.
"Mit der NASA/DLR-Design Challenge wollen wir dem
Nachwuchs in der Luftfahrtforschung die Gelegenheit geben, aktiv Durchbrüche
hin zu den Flugzeugen der Zukunft mit anzustoßen", erklärt
DLR-Luftfahrtvorstand Prof. Rolf Henke. "Unsere größte Herausforderung als
Forscher ist dabei, trotz weltweit stetig wachsender Passagierzahlen die
Umweltverträglichkeit des Flugverkehrs zu steigern und damit Emissionen und
Lärm zu reduzieren. Da braucht es auch die frischen Ideen junger Köpfe und wir
freuen uns sehr, diese Initiative gemeinsam mit der NASA auf den Weg bringen zu
können."
Traditionsreiche Kooperation
Die deutsche und die amerikanische Luft- und
Raumfahrteinrichtung arbeiten seit langem eng zusammen. In der
Luftfahrtforschung engagieren sich beide Partner besonders bei gemeinsamen
Forschungsprojekten in den Bereichen Luftverkehrsmanagement, lärm- und
emissionsarmes Fliegen sowie bereits mit gemeinsamen Testflügen bei der
Untersuchung alternativer Luftfahrt-Treibstoffe. "NASA und DLR verbindet
eine lange Tradition der Kooperation", sagt Dr. Jaiwon Shin,
NASA-Associate Administrator für den Bereich Luftfahrt. "Es ist unsere
Hoffnung, dass wir die transatlantische Partnerschaft mit diesem Wettbewerb zu
den gemeinsamen Herausforderungen im Flugzeugdesign weiter stärken
können."
Im Wettbewerb sind
Design-Vorschläge für leiseres Fliegen und effiziente Überschalljets gefragt.
Die teilnehmenden Studierenden-Teams in Deutschland und Amerika wählen eines
der Themen für Ihren Wettbewerbsbeitrag.
Kategorie 1: Revolutionär leise und emissionsarm fliegen
Der Klimawandel und die weltweit ständig wachsende
Mobilitätsnachfrage der Gesellschaft stellen die heutige Luftfahrt vor große
Herausforderungen. Ehrgeizige Ziele in Europa und Amerika loten die technischen
Grenzen für weniger Emissionen, weniger Lärm und mehr Effizienz im
Passagierflugverkehr aus. Um langfristig kontinuierliches Wachstum und
Umweltverträglichkeit in Einklang zu bringen, müssen die technischen Grenzen
überschritten werden. Im Wettbewerb sind dafür revolutionär neue
Technologie-Ideen gefragt, von Flugzeug- bis hin zu Antriebskonzepten.
Kategorie 2: Herausforderung Überschall
Die Concorde ist Geschichte und damit vorerst auch der
kommerzielle Passagierflug mit Überschalltempo. Im Wettbewerb wird die Frage
gestellt, ob es ohne unverhältnismäßige Umweltbelastung anhand neuer
Technologien gelingen kann, den ultraschnellen Transport über große Distanzen
wiederzubeleben? Weltweit arbeitet die Luftfahrtforschung bereits daran: Im
Fokus steht, die Energieeffizienz zu verbessern und den Überschallknall zu
mindern, um den technischen Weg zur Renaissance des Überschallfluges zu ebnen.
63 Studierende aus sieben Universitäten
Für die NASA/DLR-Design Challenge haben sich auf
deutscher Seite 63 Studierende verteilt auf 11 Teams aus sieben Hochschulen
angemeldet, darunter die TU München, die TU Berlin, die Universität Stuttgart,
die TU Braunschweig, die RWTH Aachen, die FH Aachen und die TU Hamburg-Harburg.
Auf amerikanischer Seite wird es ebenfalls eine zweistellige Anzahl
teilnehmender Teams verschiedener Hochschulen geben. Auf beiden Seiten wird
jeweils ein Siegerteam gekürt. Das deutsche Gewinnerteam des Wettbewerbs reist
im Herbst 2017 zur amerikanischen Luft- und Raumfahrtbehörde NASA in die USA.
Dort präsentieren sie neben den amerikanischen Siegern ihre prämierte Arbeit in
einem Symposium mit international anerkannten Luftfahrtforschern. Bis zum 1.
Juli 2017 haben die Teilnehmer nun Zeit ihre Design-Vorschläge zu erarbeiten
und beim DLR einzureichen. Ende Juli sollen die Gewinner feststehen.
Kontakte
Falk Dambowsky
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
Kommunikation, Redaktion Luftfahrt
Tel.: +49 2203 601-3959
Fax: +49 2203 601-3249
Dr. Olaf Brodersen
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt Institut für
Aerodynamik und Strömumgstechnik
Tel.: +49 531 295-2445
Dr. Klausdieter Pahlke
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt
Programmdirektion Luftfahrt
Tel.: +49 531 295-3270
J. D. Harrington
National Aeronautics and Space Administration (NASA)
Tel.: +1 202 358-5241