Wissenschaftlerinnen geben ihr
Ziel, eine Karriere in der Wissenschaft weiter zu verfolgen, auch dann nicht
auf, wenn sie sich für Kinder entschieden haben. Das gilt vor allem für bereits
promovierte Frauen. Bei den befragten promovierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern
haben bereits 40 Prozent Kinder, während bei Promovierenden 28 Prozent Eltern
sind.
Hannover, den 23.01.2017: Elternschaft
beeinflusst das Festhalten an einer wissenschaftlichen Karriere weit weniger
als erwartet. Viel bedeutsamer, für den Wunsch an einer Hochschule zu bleiben,
ist vielmehr das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten. Dies zeigen die
Ergebnisse einer aktuellen Untersuchung, die das Deutsche Zentrum für
Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW) heute veröffentlicht hat.
Bis
vor einigen Jahren zeigte sich hier noch ein anderes Bild. „Mit der Geburt des
ersten Kindes entschieden sich Akademikerinnen früher häufig dafür, ihre
Karriere an der Hochschule zu beenden und in einer anderen Branche eine neue
Stelle zu suchen“, erläutert Professor Dr. Monika Jungbauer-Gans,
wissenschaftliche Geschäftsführerin des DZHW. Maßnahmen zur Förderung der
Gleichstellung, die Veränderung gesellschaftlicher Rahmenbedingungen
beispielsweise bei der Kinderbetreuung und die geteilte Übernahme von Care-Aufgaben
lassen jungen Wissenschaftlerinnen ambitioniertere Karriereziele in der
Wissenschaft realisierbar erscheinen. Das hohe Stressniveau, dem junge
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ausgesetzt sind, reduziert aber
besonders bei promovierten Frauen den Wunsch nach einer Karriere in der
Wissenschaft. Grund dafür sind beispielsweise die erwarteten zeitintensiven
Publikationen in hochrangigen Journalen.
Die
befragten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler geben außerdem an, dass die
Ausgestaltung von Arbeitszeiten und -orten sowie eine verlässliche und
langfristige Perspektive gewichtige Gründe für oder gegen eine akademische
Karriere sind. Die vertiefend zur Online-Befragung durchgeführten
Paarinterviews zeigen, wie die Nutzung von beruflichen Handlungsspielräumen
oftmals erst durch das Engagement des Partners bzw. der Partnerin in der
Familie ermöglicht wird. Besonders in der Wissenschaft gibt es eine hohe Zahl
an Paaren mit starken Karriereambitionen, die zudem in einem sehr hohen Maße
auf zusätzliche Betreuungsmöglichkeiten für ihre Kinder angewiesen sind.
Bei der vorliegenden Studie handelt es sich um eine
Querschnittsbefragung von Promovierenden und Promovierten beider Geschlechter
an 23 zufällig ausgewählten Hochschulen in Deutschland. Im Rahmen einer
repräsentativen Online-Umfrage wurden dafür über 4000 Fragebögen ausgewertet
und zusätzlich einzelne Nachwuchswissenschaftler(innen) mit ihren
Partner(inne)n in persönlichen Interviews zur Vereinbarkeit von Beruf und
Familie in der Wissenschaft befragt. Gefördert wurde die Studien durch das
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF).
Die gesamte Studie steht hier zum Download
bereit:
Deutsches
Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung GmbH (DZHW)
German Centre for Higher Education Research and Science Studies
Lange Laube 12 | 30159 Hannover | www.dzhw.eu | Germany
Daniel Matthes
Referent Information und Kommunikation
Officer Information and Communication
German Centre for Higher Education Research and Science Studies
Lange Laube 12 | 30159 Hannover | www.dzhw.eu | Germany
Daniel Matthes
Referent Information und Kommunikation
Officer Information and Communication
Tel.
+49 511 450670-532 | Fax +49 511 450670-960
E-Mail: matthes@dzhw.eu
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