Dienstag, 12. Juli 2016

FinTechs lieben lernen





Bei der Preisverleihung v. l.:
R. Stemmer (Postbank), D. Kehne u. F. Zyprian als Vertreter des FIM-Siegerteams, ihr Betreuer Dr. M. Böhm, F. Strauß (Postbank), Prof. Dr. E. Theissen (Jury-Vorsitz).


Eine Studie über Geschäftsmodelle von Finanztechnologie-Unternehmen und über deren Verhältnis zu  klassischen Universalbanken bringt Studierenden des Elitenetzwerk-Studiengangs Finanz- und Informationsmanagement den ersten Platz beim 13. Finance Award der Postbank.

Augsburg/München/KPP - Der Postbank Finance Award ist der höchstdotierte deutsche Hochschulpreis im Bereich Banken und Versicherungen. Gewinner des Hauptpreises und damit von 50.000 der insgesamt als Preisgelder verfügbaren 110.000 Euro sind in diesem Jahr Studierende des Master of Science with honors-Studiengangs Finanz- und Informationsmanagement (FIM), der im Rahmen des Elitenetzwerks Bayern (ENB) von der Universität Augsburg gemeinsam mit der TU München und der Universität Bayreuth angeboten wird. Die preisgekrönte Studie der FIM-Studentinnen und -Studenten liefert eine umfassende Darstellung, Analyse und Systematisierung des Markts der Finanztechnologie-Unternehmen (FinTechs).

Die fortschreitende Digitale Transformation bringt klassische Banken durch eine Reihe erkennbarer Trends - darunter durch eine Vielzahl neuer Markteilnehmer - in eine herausfordernde Situation. Insbesondere neue Finanztechnologie-Unternehmen, sogenannten FinTechs, lassen das klassische Geschäftsmodell einer Universalbank starr und träge erscheinen. Komplette Finanzproduktpalletten und -dienstleistungen werden neuinterpretiert und digitalisiert. Wie sollte eine klassische Bank darauf reagieren? Kooperieren oder konkurrieren? Wie hoch sind mögliche Umsatzverluste und wie groß ist das mögliche Potential der FinTechs in den Finanzproduktsparten der klassischen Universalbank?

Wie verändern FinTechs die Wertflussnetze?

Die preisgekrönte Studie der von Dr. Markus Böhm (TUM) betreuten FIM-Studierenden fragt zunächst nach den bestehenden Wertflüssen und den möglichen Beziehungsarten zwischen klassischen Universalbanken und FinTechs. Das eigentliche Forschungsinteresse richtet sich dann auf die Art und Weise, in der FinTechs im Rahmen der Digitalisierung die Wertflussnetze deutscher Universalbanken verändern. Dabei wird zum einen die Kosten- und Ertragsseite klassischer Geschäftsmodelle deutscher Universalbanken in den Blick genommen, zum anderen wird das Geschäftsmodell der Fintechs analysiert, und innerhalb der sechs Finanzproduktsparten Kontoverwaltung, Spareinlagenverwaltung, Kreditkartengeschäft, Darlehensgeschäft, Immobiliengeschäft und Wertpapiergeschäft werden die Wertflussnetze von ausgewählten FinTechs exemplarisch modelliert.

Handlungsempfehlungen für FinTechs

Auf der Basis der analysierten Wertflüsse, der bekannten Geschäftsvolumina der Universalbank und einer Umfrage zum Thema "Megatrend Digitalisierung" mit über 2000 Teilnehmern leitet die Studie für jede Finanzproduktsparte Handlungsempfehlungen und Thesen für FinTechs ab. Sie bietet darüber hinaus Einschätzungen zu potentiell zu erwartenden Szenarien sowie spartenübergreifende Überlegungen zu den erarbeiteten Handlungsempfehlungen, die in eine differenzierte Betrachtung der Arbeitsergebnisse, in Limitationen und in einen Ausblick münden.

"Nachdem wir erst 2014 mit einer Arbeit von Studierenden unseres FIM-Studiengangs den dritten Platz beim Postbank Finance Award erreichen konnten, freuen wir uns um so mehr über den ersten Platz, den unsere Studentinnen und Studenten in diesem Jahr einfahren konnten. Das bestätigt eindrucksvoll die Qualität der forschungsnahen Ausbildung in unserem gemeinsamen Elitenetzwerk-Master", meint FIM-Sprecher Hans Ulrich Buhl von der Universität Augsburg. Er gratuliert darüber hinaus seinen Kollegen und deren Studierenden an den Universitäten Regensburg und Bayreuth, die mit ihrem zweiten bzw. dritten Platz dafür gesorgt haben, dass der Postbank Finance Award in diesem Jahr "fest in bayerischer Hand" ist.

Erfolgsapp "Integreat"

Neben dem beachtlichen Erfolg beim diesjährigen Postbank Finance Award, können die FIM-Studierenden und  die Alumni dieses Studiengangs auf eine Vielzahl weiterer Erfolge zurückblicken. So hat sich das Start-Up „Integreat“ (http://integreat-app.de), dessen kommunale App Geflüchteten und Zugezogenen erste Orientierung und Informationen bietet, zu einem gemeinnützigen Unternehmen weiterentwickelt. Die gemeinsam mit Studierenden des federführend ebenfalls an der Universität Augsburg angesiedelten Elite-Masters Software Engineering entwickelte App kommt inzwischen in neun deutschen Städten und Landkreisen zum Einsatz und wird inzwischen durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales gefördert.

27,5 Mio. US-Dollar für "Celonis"

Auch das Start-Up „Celonis“ (http://www.celonis.de), das von einem FIM-Alumnus mitgegründet wurde und sich mit der Auswertung von Geschäftsprozessen beschäftigt, hat eine beachtliche Kapitalspritze erhalten: Insgesamt 27,5 Millionen Dollar haben amerikanische Risikokapitalgeber in die mehrfach ausgezeichnete Geschäftsidee investiert. "Natürlich sind wir sind stolz darauf, dass unsere interdisziplinäre Ausbildung an der Schnittstelle zwischen Finanz- und Informationsmanagement auch international erfolgreiche Gründungen hervorbringt“, so Buhl.

Plätze auf dem Siegertreppchen gewohnt

Wichtig ist es dem Vorsitzenden des FIM-Boards zu betonen, dass diese jüngsten Erfolge, auf die der FIM-Studiengang verweisen kann, keine zufälligen Glücksgriffe sind: "Der erste Platz bei der KPMG International Case Challenge oder der SAP-Award beim zweiten 'Bankathon' in Frankfurt sind nur zwei Beispiele für weitere Wettbewerbe, bei denen unsere Studentinnen und Studenten auf dem Siegertreppchen vertreten waren."

Ansprechpartner:
Prof. Dr. Hans Ulrich Buhl
Vorsitzender des Boards Elitenetzwerk-Studiengang Finanz- & Informationsmanagement
Kernkompetenzzentrum Finanz- & Informationsmanagement
Universität Augsburg
86135 Augsburg
Telefon: 0821/598-4800

Mehr zum Postbank Finance Award:


Pressestelle der Universität Augsburg
Klaus P. Prem / Michael Hallermayer
Tel: 0821/598-2094