Köln. Weltweit sind so viele Menschen auf der Flucht vor Krieg,
Naturkatastrophen und Epidemien wie seit dem 2. Weltkrieg nicht mehr. Meist
retten die Menschen nur ihr Leben, manchmal schaffen sie es, einige
Habseligkeiten mitzunehmen. Aber was ist ihnen so wichtig, dass sie tausende
Kilometer bis in ihre neue Heimat mit sich tragen?
Nabil Hamy (25) war gerade zehn
Jahre alt, als er aus Syrien floh. Das war im Jahr 2001, und seine Eltern
wurden politisch verfolgt. Damals war Nabil Hamy noch nicht klar, was ihm eines
Tages in Deutschland fehlen würde. Als ein Freund ihn vor fünf Jahren fragte,
ob er ihm etwas aus Syrien mitbringen solle, wusste er sofort, was ihm wirklich
fehlte: „Ich war unheimlich traurig, weil ich meine Großeltern verlassen
musste. Ich habe sie sehr geliebt und unheimlich vermisst. Als sie gestorben
sind, war ich weit weg. Das tut mir weh. Daher bat ich meinen Freund, den
Mantel meines Großvaters mitzubringen, mit dem er mich immer zugedeckt hat. Ich
wollte etwas haben, was vielleicht noch nach ihm riecht und was mich an meine
Großeltern erinnert.“ Heute lebt Nabil Hamy in Wesseling und ist Teamleiter
eines Flüchtlingsheims.
Das einzige, was Khalaf Kalo Khalf
(29) für sich, seine Frau und seine drei Kinder retten konnte, waren einige
Flaschen Wasser und sein Handy. Sonst nichts. Fliehen musste die irakische
Familie aus ihrem Heimatort Sununi im Sinjar Distrikt, weil die ISIS-Kämpfer
immer näher rückten. „Mein Handy war die ganze Zeit während der Flucht
überlebensnotwendig. Ich konnte es auf keinen Fall zurücklassen. Der Kontakt zu
den anderen fliehenden Menschen war unheimlich wichtig, damit ich wusste,
welche Route gerade sicher ist.“ Heute lebt er mit seiner Familie in einem Camp
für Binnenvertriebene in Dohuk in der autonomen Region Kurdistan und hofft,
dass sie bald in ihre Heimat zurückkehren können.
Hessam Abdollahi lebt als
Flüchtling in Innsbruck, Österreich. Er ist 23 Jahre alt und im Oktober 2015
aus dem Irak geflohen, weil er dort als Student und Christ angefeindet wurde.
Als Erinnerung an diese schwere Zeit und als Zeichen seines Glaubens, nahm er
einen Gegenstand aus seiner alten Heimat mit: Die Bibel in arabischer Schrift.
„Für mich ist die Bibel ein Geschenk Gottes und war in dieser schweren Zeit
mein bester Freund. Sie hat mein Leben verändert und darum wollte ich sie auf
keinen Fall zurücklassen. Die Bibel ist meine Motivation mir ein neues Leben
aufzubauen.“
In Deutschland haben an den ersten
von 150 geplanten Standorten ehrenamtliche „Integrationslotsen“ der Malteser
ihr dauerhaftes Engagement begonnen. Bundesweit sollen bis zu 7.500 Freiwillige
mithelfen, dass Flüchtlinge Deutsch lernen, sich in Schule und Ausbildung
zurechtfinden und am gesellschaftlichen Leben vor Ort, z. B. in Vereinen,
teilhaben können. Damit wird es der katholischen Hilfsorganisation möglich,
Geflüchtete noch individueller zu betreuen als in den
Gemeinschaftsunterkünften, in denen sie sich im Auftrag von Ländern und
Kommunen um Asylbewerber kümmert. Derzeit betreuen die Malteser 136
Gemeinschaftsunterkünfte mit 48.000 Plätzen. Im März waren es noch mehr als 160
Einrichtungen mit 55.000 Plätzen.
Die Malteser helfen weltweit
Menschen, die ihre Heimat verlassen mussten. Die meisten Flüchtlinge und
Binnenvertriebenen kommen derzeit laut UNHCR aus dem Nahen Osten. Allein in
dieser Region hat Malteser International im vergangenen Jahr rund 167.300
Menschen medizinisch behandelt und an 52.500 Hilfsgüter verteilt. Aber auch in
vielen Ländern in Asien und Afrika sind Menschen auf der Flucht. Darum setzen
sich die Malteser u. a. in Myanmar und Thailand für eine bessere Lebens- und
Gesundheitssituation der Flüchtlinge ein: So konnten dort beispielsweise im
vergangenen Jahr 68.750 Menschen mit sauberem Trinkwasser versorgt werden. In
Uganda verteilten die Malteser im vergangenen Jahr Hilfsgüter wie Lebensmittel
und Hygieneartikel an mehr als 20.000 Flüchtlinge.
Die Malteser rufen zu Spenden für
Flüchtlinge in Kriegs- und Krisengebieten auf:
Malteser Hilfsdienst e. V.
Konto IBAN: DE103 7060 120 120 120 001 2
BIC: GENODED 1PA7
Stichwort: „Flüchtlingshilfe“
Oder online: www.malteser-spenden.de
Malteser Hilfsdienst e. V.
Konto IBAN: DE103 7060 120 120 120 001 2
BIC: GENODED 1PA7
Stichwort: „Flüchtlingshilfe“
Oder online: www.malteser-spenden.de
Malteser International ist das
weltweite Hilfswerk des Souveränen Malteserordens für humanitäre Hilfe. Die
Organisation leistet in rund 100 Projekten in mehr als 20 Ländern Hilfe für
Menschen in Not, unabhängig von deren Religion, Herkunft oder politischer
Überzeugung. Die christlichen Werte und die humanitären Prinzipien der
Unparteilichkeit und Unabhängigkeit bilden die Grundlage der Arbeit. Weitere
Informationen: www.malteser-international.org
und www.orderofmalta.int.
Weitere Informationen:
Malteser Pressestelle
Tel. 0221 / 98 22 -120
0151 / 14 73 95 70
klaus.walraf@malteser.org
www.malteser.de
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