Köln. Der erste humanitäre Weltgipfel „World Humanitarian Summit“
(WHS) der Vereinten Nationen findet am 23. und 24. Mai 2016 in Istanbul statt.
„Der mehrjährige globale Konsultationsprozess vor dem Gipfel hat nicht nur eine
umfassende Bestandsaufnahme zum Ergebnis gehabt. Es wurden auch – schon lange
von Insidern eingeforderte - Veränderungen und Verbesserungen auf eine
politische Agenda gesetzt, die sich zum Bespiel im Bericht des
UN-Generalsekretärs Ban Ki-moon „Agenda for Humanity“ vom Febr. 2016
wiederfindet“, sagt Sid Johann Peruvemba, stellvertretender Generalsekretär von
Malteser International. In Istanbul wird hierzu um die politische, finanzielle und
operative Unterstützung geworben.
Vor allem ist die Stärkung und
Förderung von lokalen Partnern, die in den allermeisten Fällen das Gros der
ersten Hilfeleistung vor Ort übernehmen, wichtig. Außerdem wurden
Verbesserungen bei der Verwaltung der von öffentlichen Gebern finanzierten
Unterstützungsprojekte vorgeschlagen. Peruvemba: „Wir wollen die Unterstützung
der von Not und Vertreibung betroffenen Menschen effektiver und effizienter
machen, also „weniger Bürokratie – mehr Hilfe!“
Bislang ist die Berichterstattung
über humanitäre Themen einzig auf die Konflikte sowie Flucht und Vertreibung im
Nahen und Mittleren Osten sowie insbesondere deren Auswirkungen auf Europa und
Deutschland fokussiert. Humanitäre Organisationen aus Deutschland, wie zum
Beispiel die Malteser, haben sich im Vorfeld mit Beiträgen an diversen
WHS-Konsultationen beteiligt. Sie thematisierten zum Beispiel den Wandel
der Unterstützung der Partnerorganisationen oder die Rolle religiöser Akteure
und Hilfswerke insbesondere in Konfliktregionen. Solche Abstimmungen zum World
Humanitarian Summit erfolgten wiederholt in enger Abstimmung mit dem
Auswärtigen Amt und VENRO (Verband Entwicklungspolitik und humanitäre Hilfe
deutscher Nichtregierungsorganisationen e.V.).
Beim Gipfel werden zahlreiche
Akteure aus Deutschland teilnehmen. „Ein Ziel dieser WHS-Teilnehmer ist, das
bislang einzigartige Momentum dieses Humanitären Weltgipfels zu nutzen, um
notwendige Reformen nicht nur zu benennen, sondern zu beginnen – auch intern“,
so Peruvemba. Das von den übrigen Weltgipfeln abweichende Verhandlungs- und
Abstimmungsverfahren des WHS birgt nach Einschätzung der Fachleute jedoch auch
Risiken: So soll es – anders als zum Beispiel beim Klima-Gipfel im Dezember
2015 in Paris – keine verbindliche UN-Resolution geben, sondern nur freiwillige
Selbstverpflichtungen, deren Monitoring und Berichterstattung bislang noch
offen blieb.
Achtung Redaktion:
Als Experten stehen Sid Johann
Peruvemba, stellvertretender Generalsekretär
von Malteser International und Vorstandsmitglied von VENRO, sowie Dr. Jürgen
Clemens, Senior Program Advisor von Malteser International, in Köln und
in Istanbul für O-Töne und Interviews zur Verfügung.
Malteser International ist das
weltweite Hilfswerk des Souveränen Malteserordens für humanitäre Hilfe. Die
Organisation leistet in rund 100 Projekten in mehr als 20 Ländern Hilfe für
Menschen in Not, unabhängig von deren Religion, Herkunft oder politischer
Überzeugung. Die christlichen Werte und die humanitären Prinzipien der
Unparteilichkeit und Unabhängigkeit bilden die Grundlage der Arbeit. Weitere
Informationen: www.malteser-international.org
und www.orderofmalta.int.
Weitere Informationen:
Malteser Pressestelle
Tel. 0221 / 98 22 -120
mobil: 0151 / 1473 9570
presse@malteser.org
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