UVphotonics
will vielfältige technische Anwendungen vermarkten. Es ist ein
Gründungsvorhaben aus dem Ferdinand-Braun-Institut, dem Leibniz-Institut für
Höchstfrequenztechnik, und der TU Berlin, das jetzt mit dem
Leibniz-Gründerpreis 2016 ausgezeichnet wurde. Ziel ist es, sich auf dem auf
globalen Markt mit seinen großen Wachstumserwartungen durchzusetzen.
Das Gründungsvorhaben UVphotonics NT GmbH aus dem Berliner
Ferdinand-Braun-Institut ‑ Leibniz-Institut für Höchstfrequenztechnik (FBH) hat den Leibniz-Gründerpreis 2016 erhalten. Der mit 50.000 Euro
dotierte Preis will erfolgversprechende Start-ups durch externe Beratung bei
Markteintritt, Finanzierung und Marketing unterstützen. Nominiert waren
insgesamt acht Gründungsinitiativen aus Leibniz-Instituten.
Ziel der geplanten Ausgründung ist es, eine neue Technologie zur
Herstellung ultravioletter Lichtquellen mittels umweltfreundlicher
Halbleiter-Leuchtdioden auf den Markt zu bringen. Diese UV-LED-Technologie ist
eine gemeinsame Entwicklung des FBH und der Technischen Universität Berlin.
UV-LEDs erzeugen Licht sehr effizient, sind klein, leicht und robust, benötigen
eine geringe Betriebsspannung und strahlen wenig Wärme ab. Außerdem sind sie
schnell schaltbar, erlauben, ihre Ausgangsleistung elektronisch kontinuierlich zu
regeln und lassen sich in ihrer Emissionswellenlänge exakt auf die jeweilige
Anwendung abstimmen. Dadurch eröffnen sich vielfältige Anwendungsgebiete in der
Medizintechnik (z. B. Behandlung von Schuppenflechte), der Sensorik
(z. B. Hygieneprüfung in Krankenhäusern), dem Pflanzenwachstum, der
Materialbearbeitung (z. B. Härtung von Lacken), der Druckindustrie sowie
der Desinfektion von Wasser, Luft und Oberflächen, aber auch Wunden.
Das Gründerteam besteht aus drei jungen promovierten Wissenschaftlern
des FBH und einem Betriebswirt: Die Physikerin Neysha Lobo Ploch (32) ist
Expertin für den LED-Aufbau und zuständig für Marketing, Vertrieb und
Qualitätsmanagement. Die beiden weiteren Physiker sind Tim Kolbe (33),
zuständig für Epitaxie (Kristallwachstum) und Materialentwicklung, sowie Jens
Raß (33) zuständig für die LED-Prozessierung und die Technologieentwicklung.
Die kaufmännische Leitung liegt bei dem Betriebswirt Walter Gibas (68), der
zuletzt zehn Jahre für ein technologieorientiertes Start-up tätig war.
Durch die Ausgründung von UVphotonics wird der erste Produzent von
UV-B und UV-C LEDs in Europa entstehen. Er steigt in einen dynamischen Markt
ein, dessen Nachfrage die Wettbewerber aus Japan und den USA nicht befriedigen
können. Nach Angaben des FBH hatte der gesamte UV LED-Markt 2014 ein Volumen
von 90 Millionen US-Dollar; bis 2019 wird ein Anstieg auf über 500 Millionen
US-Dollar erwartet. Von April 2014 bis März 2016 wird UVphotonics über das
Programm EXIST-Forschungstransfer für forschungsbasierte Gründungsvorhaben
des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie gefördert.
Hintergrund
Leibniz-Gründerpreis:
Mit dem
Gründerpreis der Leibniz-Gemeinschaft werden Ausgründungsvorhaben aus
Leibniz-Instituten in der Vorbereitungs- bzw. Start-up-Phase unterstützt. Das
Preisgeld ist zweckgebunden für Beratungsleistungen bei der Überprüfung und
praktischen Umsetzung der Unternehmenskonzepte. Dabei geht es insbesondere um
Herausforderungen wie Markteintritt, Einwerbung einer Finanzierung oder
Entwicklung von Marketing- und Vertriebskonzepten. Die Begutachtung der
eingereichten Vorschläge erfolgte durch die Preis-Jury der
Leibniz-Gemeinschaft, die sich aus leitenden Wissenschaftlern von
Leibniz-Instituten und Personen des öffentlichen Lebens zusammensetzt, darunter
ausgewiesene Experten für Ausgründungen und Wissenstransfer.
Weitere Informationen zum
Leibniz-Gründerpreis unter
Kontakt UVphotonics NT GmbH
c/o Ferdinand-Braun-Institut ‑ Leibniz-Institut für
Höchstfrequenztechnik im Forschungsverbund Berlin
Gustav-Kirchhoff-Straße 4
12489 Berlin
T.: 030 / 6392 - 2634
Pressekontakt für die
Leibniz-Gemeinschaft
Dr. Christine
Burtscheidt
Tel.: 030 / 20 60 49 – 42
Mobil: 0160 / 800 99 46
Christoph
Herbort-von Loeper M.A.
Tel.: 030 /
20 60 49 – 48
Mobil: 0174 /
310 81 74
Die Leibniz-Gemeinschaft
Die Leibniz-Gemeinschaft
verbindet 88 selbständige Forschungseinrichtungen. Ihre Ausrichtung reicht von
den Natur-, Ingenieur- und Umweltwissenschaften über die Wirtschafts-, Raum-
und Sozialwissenschaften bis zu den Geisteswissenschaften. Leibniz-Institute
widmen sich gesellschaftlich, ökonomisch und ökologisch relevanten Fragen. Sie
betreiben erkenntnis- und anwendungsorientierte Forschung, auch in den
übergreifenden Leibniz-Forschungsverbünden, sind oder unterhalten
wissenschaftliche Infrastrukturen und bieten forschungsbasierte
Dienstleistungen an. Die Leibniz-Gemeinschaft setzt Schwerpunkte im
Wissenstransfer, vor allem mit den Leibniz-Forschungsmuseen. Sie berät und
informiert Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Öffentlichkeit.
Leibniz-Einrichtungen pflegen enge Kooperationen mit den Hochschulen ‑ u.a. in
Form der Leibniz-WissenschaftsCampi, mit der Industrie und anderen Partnern im
In- und Ausland. Sie unterliegen einem transparenten und unabhängigen
Begutachtungsverfahren. Aufgrund ihrer gesamtstaatlichen Bedeutung fördern Bund
und Länder die Institute der Leibniz-Gemeinschaft gemeinsam. Die
Leibniz-Institute beschäftigen rund 18.100 Personen, darunter 9.200
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Der Gesamtetat der Institute liegt
bei mehr als 1,6 Milliarden Euro.