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Zukünftige Flugzeugtriebwerke sollen deutlich effizienter
und leiser sein. Dafür braucht es massive Anstrengungen in Forschung und
Entwicklung. Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) und der
Triebwerkshersteller Rolls-Royce kooperieren nun noch enger bei gemeinsamen
Forschungsprojekten. Am 24. November 2015 unterzeichneten dazu
DLR-Luftfahrtvorstand Prof. Rolf Henke und Rolls-Royce Group Director of
Research and Technology Prof. Ric Parker ein Abkommen in Oberursel.
Schlüsseltechnologie Antriebstechnik
"Mit dem nun verabschiedeten Rahmenabkommen legen
wir den Grundstein für umfangreiche Forschungsprojekte, in denen wir gemeinsam
die aktuellen Herausforderungen der Antriebstechnik angehen", sagt
DLR-Vorstand Prof. Rolf Henke und ergänzt: "Die Antriebstechnik ist eine
Schlüsseltechnologie, um die Auswirkungen des Luftverkehrs auf Anwohner und
Umwelt weiter zu verringern. Unsere enge Zusammenarbeit wird dazu beitragen, zukünftig
deutlich leisere und emissionsärmere Flugzeugtriebwerke zu entwickeln."
Das DLR bringt eine umfangreiche Forschungsinfrastruktur sowie über 50 Jahre
Erfahrung auf dem Gebiet der Antriebstechnik in die strategische Partnerschaft
ein. Rolls-Royce ist führend in der Entwicklung und Herstellung zuverlässiger,
emissionsarmer und leistungsstarker Flugzeugtriebwerke.
Prof. Ric Parker erklärt: "Rolls-Royce und das DLR
verbindet eine langjährige, fruchtbare Partnerschaft. Unsere Vision lautet
'bessere Antriebe für eine Welt im Wandel'. Die Umsetzung dieser Vision in die
Realität gelingt uns durch kontinuierliche Innovation und Investitionen in
Technologie. Dazu leisten die gemeinsamen Projekte mit den Wissenschaftlern des
DLR einen maßgeblichen Beitrag. Wir freuen uns, dass wir nun an unsere
bisherigen Erfolge anknüpfen können und heute die Basis für zukünftige
legen."
Breite Zusammenarbeit
DLR und Rolls-Royce haben bereits in der
Triebwerksforschung zusammengearbeitet. Es gibt gemeinsame Projekte entlang der
gesamten Bandbreite der einzelnen Triebwerkskomponenten Fan, Verdichter,
Brennkammer und Turbine. So ist Rolls-Royce beispielsweise im Bereich Fan ein
Industriepartner des DLR bei der Entwicklung eines aktiven
Lärmminderungssystems mit Antischall. Im Bereich Verdichter untersuchen beide
Partner gemeinsam im Projekt Aeroblisk das Verhalten von Blisks beim
Verdichterpumpen am Prüfstand M2VP
(Mehrstufen-Zweiwellen-Axialverdichter-Prüfstand) des DLR in Köln. Blisk steht
für "Blade Integrated Disk" und wird bei modernen, gewichtssparenden
und wartungsfreundlichen Verdichtern eingesetzt.
Am DLR-Standort Köln testet Rolls-Royce ebenso neue
Brennkammertechnologien in den dortigen Hochdruckbrennkammerprüfständen (HBK),
wo der Triebwerkshersteller zuletzt am Neubau der einzigartigen Großanlage HBK5
beteiligt war. Neue Turbinentechnologien des Unternehmens kommen beim DLR in
Göttingen in den Prüfstand. Dort ist jüngst eine neue Test-Anlage mit
international einzigartigen Versuchsbedingungen eingeweiht worden. In der
Vergangenheit untersuchte das DLR in
Göttingen für Rolls-Royce bereits die Strömungseigenschaften von
Hochdruckturbinen, wie sie beispielsweise im umweltfreundlichen Triebwerk BR
725 für Geschäftsflugzeuge eingesetzt werden, das sich durch geringe CO2-Emissionen
und hervorragende Verbrauchswerte auszeichnet.
Zukünftig wollen beide Partner das Spektrum gemeinsamer
Forschungsarbeit ausbauen und bei der Integration von Triebwerken in neue
Flugzeugkonfigurationen einen ergänzenden Schwerpunkt setzen. In diesem Bereich
gibt es bereits das im Rahmen des Luftfahrtforschungsprogramms durch das
Bundesministerium für Wirtschaft und Energie geförderte Verbundprojekt List
(das "leise installierte Triebwerk"). Gemeinsam mit Airbus und
Rolls-Royce arbeitet das DLR hier neben dem Hauptziel der Lärmminderung auch an
Integrationsfragen. Die Installation des Triebwerks am Flugzeug und die
komplexe Interaktion mit dem Hochauftriebssystem wurden bisher kaum
systematisch untersucht und nehmen mit steigenden Fandurchmessern an Bedeutung
zu.
Kontakte
Falk Dambowsky
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
Kommunikation, Redaktion Luftfahrt
Tel.: +49 2203 601-3959
Fax: +49 2203 601-3249
Andreas Manecke
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
Programmdirektion Luftfahrt
Tel.: +49 2203 601-2830