Presseportal für Hochbegabung
Berlin/Brüssel, 25.Oktober 2015. Anlässlich des kurzfristig
einberufenen Flüchtlingssondergipfels der EU fordert die weltweit größte
unabhängige Kinderrechtsorganisation Save the Children die EU auf, endlich ein
schlüssiges Konzept zur Bewältigung der Flüchtlingskrise in Europa vorzulegen,
denn vor allem für Kinder ist die Situation auf dem Balkan gefährlich.
„Europa wird die Herausforderungen, die die Flüchtlingskrise
mit sich bringt, nur bewältigen, wenn die Mitgliedstaaten menschenfreundlich,
solidarisch und langfristig zusammen arbeiten“, sagt Bidjan Nashat,
Programmdirektor bei Save the Children Deutschland. „Dazu gehört vor allem,
dass Europa sich zu einer schnellen und fairen Verteilung von Flüchtlingen
bekennen muss. Wenn die Regierungschefs sich darauf verständigen, bis 2016 5%
aller syrischen Flüchtlinge in Europa neu anzusiedeln, würde sich auch die
Situation auf dem Balkan ein Stück weit verbessern.“
Die Kinderrechtsorganisation kritisiert, dass der bisherige
Unwille Europas zu einer gemeinsamen Kraftanstrengung voll und ganz zu Lasten
der Zivilbevölkerungen und der Flüchtlinge geht. Auf dem Balkan herrsche durch
unberechenbare Grenzschließungen und die unzureichende Versorgung der
Flüchtlinge großes Chaos. Die Situation sei vor allem für Kinder
besorgniserregend: In dem Wirrwarr würden häufig Familien auseinandergerissen
und Flüchtlinge haben den Mitarbeitern der Organisation erzählt, wie Kinder von
Wasserwerfern niedergeworfen und von panischen Flüchtlingen überrannt wurden.
„Wir begrüßen sehr, dass bei dem heutigen Treffen eine
kurzfristige Aufstockung der Hilfe für die überforderten Balkanstaaten
beschlossen werden soll, denn die Bilder von weinenden Kindern und purer
Verzweiflung, die wir in der täglichen Berichterstattung sehen, sollte es von
Europa nicht geben. Trotzdem drängen wir darauf, jetzt langfristige Maßnahmen
für die Bewältigung der Krise zu finden. Legale und sichere Zugangswege wären
eine Lösung“, betont Bidjan Nashat.
Save the Children hat wiederholt konstruktive Vorschläge zur
Bewältigung der Flüchtlingskrise auf europäischer Ebene eingebracht. Der 5-Punkte-Plan
der Organisation fordert:
·
Beschluss eines effektiven und permanenten Systems für die Neuansiedlung von
schutzbedürftigen Flüchtlingen in Europa durch die EU-Kommission: Save the
Children setzt sich für die Neuansiedlung von 5 % aller syrischen Flüchtlinge
in Europa bis 2016 ein.
·
Sichere
und legale Zugangswege für Kinder und ihre Familien nach Europa: Dazu
zählen humanitäre Aufnahmeprogramme, die verstärkte Nutzung von Instrumenten
der Familienzusammenführung, humanitäre Visa, Stipendien und private
Patenschaften.
·
Aufstockung
der Aufnahme- und Versorgungskapazitäten von europäischen Mitgliedstaaten:
Kinderschutz muss dabei im Vordergrund stehen, darunter kindergerechte
Standards bei der Unterbringung und angemessener Zugang zu
Gesundheitsversorgung und Bildung.
·
Aufstockung
der humanitären und entwicklungspolitischen Mittel für die Krisenregionen und
ihre Nachbarländer, insbesondere für den Schutz und die Bildung von Kindern.
Denn nach wie vor verbleibt die übergroße Mehrheit der weltweit vertriebenen 60
Millionen Menschen in oder nahe ihrer Heimat.
·
Beibehaltung
der Such- und Seenotrettung mit einem Mandat der EU und angemessenen
Kapazitäten: nur so können Leben gerettet werden – was Vorrang vor der
Grenzsicherung haben muss.
Save the Children ist überall entlang der Fluchtrouten im
Einsatz, um Kinder und ihre Familien zu unterstützen. Gerne vermitteln wir
Ihnen Interviews mit unseren Mitarbeitern vor Ort.
Mehr
über die Arbeit der weltweit agierenden Kinderrechtsorganisation finden Sie
hier: https://www.dropbox.com/sh/vcvqm5clgd8rj0l/AACMmogfsmiNnC2mgXw41JsVa?dl=0
Presse-Kontakt Deutschland:
Save the
Children Deutschland e.V.
Pressestelle – Diane Nakschbandi
Tel.: +49 (172) 466 73 33
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