Mittwoch, 9. Oktober 2013

Honnefelder: Wir brauchen eine neue Kultur des Wissens

Hochbegabungspresse



Frankfurter Buchmesse 2013 / Vorsteher des Börsenvereins kritisiert Freihandelsverhandlungen ohne Kulturausnahme / Stationärer Buchhandel mit neuem Selbstbewusstsein: bis September plus 0,9 Prozent mehr Umsatz

Für eine neue Kultur des Wissens plädierte Prof. Dr. Gottfried Honnefelder, Vorsteher des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, zum Auftakt der Frankfurter Buchmesse 2013. „Für ein Miteinander von digitaler und analoger Welt brauchen wir eine neue Kultur des Wissens“, so Honnefelder. „Grundlage dieser Kultur müssen Wertschätzung und Schutz des Wissens sein.“ Als eines der wichtigen Instrumente dafür nannte Honnefelder in dem Zusammenhang die Buchpreisbindung.

Als bedenklich bezeichnete er vor diesem Hintergrund die Freihandelsverhandlungen der EU-Kommission mit den USA, bei denen die Kultur nicht ausgenommen worden sei. „Groß ist die Befürchtung, dass beispielsweise die Buchpreisbindung auf Drängen großer Internetanbieter geopfert werden könnte. Damit wäre das Ende der stationären Buchhandlung eingeläutet, das Geld würde den Geist dominieren und Gedanken über eine neue Kultur des Wissens wären überflüssig.“ (Diskussion am 10. Oktober 2013: Kulturgut oder Handelshemmnis? Buch und Freihandel)

Erfreulich sei das neue Selbstbewusstsein des Stationären Buchhandels, so Honnefelder. Das zeige sich auch an den Umsatzzahlen. So liegt in diesem Jahr die Umsatzentwicklung des Sortimentsbuchhandels bislang bei plus 0,9 Prozent und ist damit besser als die drei zentralen Vertriebswege zusammengenommen. Sie kommen bis September auf ein Plus von 0,8 Prozent. „Das ist eine Tendenz, aber sie ist ungewöhnlich für den Buchmarkt“, so Honnefelder. (Diskussion am 10. Oktober 2013: Die Buchhandlung – Auslaufmodell mit großer Zukunft?)

Der Börsenverein des Deutschen Buchhandels ist die Interessenvertretung der deutschen Buchhändler, Zwischenbuchhändler, Antiquare und Verleger gegenüber der Politik und der Öffentlichkeit. Er hat rund 5.400 Mitglieder. Gegründet wurde der Börsenverein 1825. Im Zentrum seiner Arbeit steht das Engagement für den Erhalt der Buchpreisbindung und für ein faires Urheberrecht. Der Kultur- und Wirtschaftsverband veranstaltet die Frankfurter Buchmesse, vergibt den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels sowie den Deutschen Buchpreis und engagiert sich in der Leseförderung.
Frankfurt am Main, 8. Oktober 2013

Frankfurter Buchmesse 2013


PRESSEKONFERENZ | Kinder- und Jugendbuch 2013 – Marktentwicklung und Kaufverhalten,
9. Oktober 2013, 11.00 – 12.00 Uhr, Raum Consens, Halle 4.C
Börsenverein des Deutschen Buchhandels, Arbeitsgemeinschaft von Jugendbuchverlagen (avj).

PRESSEGESPRÄCH | Friedenspreisträgerin 2013
11. Oktober 2013, 10.00 – 11.00 Uhr, Raum Alliance, Halle 4.C
Die Preisträgerin des Friedenspreis des Deutschen Buchhandels 2013, Swetlana Alexijewitsch, im Gespräch.
Börsenvereins des Deutschen Buchhandels

Kontakt für die Medien auf der Frankfurter Buchmesse:

Börsenverein des Deutschen Buchhandels e.V.
Claudia Paul, Leiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
E-Mail: paul@boev.de
Thomas Koch, Presse-Referent

Telefon 069 7575-41093 oder-41094
Halle 4.C (Zwischengeschoss), Raum 138