Sonntag, 4. August 2013

Max-Planck-Update (Krebsforschung, Wissenstransfer, Medizin, Astronomie)

Hochbegabungspresse

Neuer Hemmstoff blockiert Krebsprotein KRAS
31. Juli 2013: Deltarasin verhindert den Transport des Krebsproteins KRAS zur Zellmembran

Eines der Hauptziele in der Entwicklung von anti-Krebsmedikamenten ist es, einen Hemmstoff gegen das Krebsprotein KRAS zu finden. Trotz jahrzehntelanger Wirkstoffforschung ist es bisher nicht gelungen, die krebsfördernde Wirkung dieses Proteins zu unterbinden. KRAS ist nur dann voll funktionstüchtig, wenn es in der Zellmembran verankert ist. Folglich ist die Lokalisation von KRAS in der Zelle eng mit der krebsfördernden Wirkung von KRAS verknüpft. Forscher des Max-Planck-Instituts für molekulare Physiologie in Dortmund haben nun in einer neuen Studie herausgefunden, wie man den Transport von KRAS zur Zellmembran durch einen neuartigen Hemmstoff stören kann. Der Hemmstoff Deltarasin richtet sich nicht wie bisherige Ansätze gegen KRAS selbst, sondern gegen sein Transportprotein PDEδ. Diese Forschungsergebnisse eröffnen neue Ansätze in der Krebstherapie, insbesondere für die tödlichste aller Krebsarten, den Bauchspeicheldrüsenkrebs (Pankreaskarzinom), der oft erst in einem so späten Stadium auffällt, dass Therapien nicht mehr anschlagen können.

Dolby lizenziert Bildverarbeitungstechnologie der Max-Planck-Gesellschaft
31. Juli 2013: Dolby Laboratories erwirbt Nutzungsrechte an Patentportfolio über ein innovatives Bildverarbeitungsverfahren des Max-Planck-Instituts für Informatik


Die neue HDRI-Technologie (High-Dynamic-Range-Imaging) erzeugt Bilder mit realistischerer Lichtintensität und Farbgebung und reduziert gleichzeitig die Datenmenge. Die Technologie basiert auf einem neuartigen Verfahren, mit dem man eine höhere Bildqualität auf HDR-fähigen Bildschirmen erreicht und das zugleich kompatibel für herkömmliche LDR-Bildschirme (Low-Dynamic-Range) ist. Jetzt will Dolby eine Anwendung dieser Technologie für Bildschirme der nächsten Generation entwickeln.

Depressive Fische könnten bei der Suche nach neuen Medikamenten helfen
30. Juli 2013: Antidepressivum normalisiert das Verhalten von Zebrafischen mit einem defekten Stresshormon-Rezeptor


Chronischer Stress kann beim Menschen zu Depressionen und Angstzuständen führen. Wissenschaftler um Herwig Baier, Direktor am Max-Planck-Institut für Neurobiologie in Martinsried bei München, haben nun einen ganz ähnlichen Zusammenhang in Fischen entdeckt. Normalerweise hilft das Stresshormon Cortisol Fischen, wie auch dem Menschen, Stress zu regulieren. Fische, denen der Rezeptor für Cortisol aufgrund einer genetischen Veränderung fehlte, zeigten einen konstant hohen Stresslevel. Sie waren nicht in der Lage, sich an eine ungewohnte neue Situation zu gewöhnen. Mit einem Antidepressivum im Wasser normalisierte sich das Verhalten der Fische wieder. Die Ergebnisse zeigen einen direkten Zusammenhang zwischen chronischem Stress und Verhaltensänderungen, die einer Depression ähneln. Sie könnten auch die Tür für die effektive Suche nach neuen Medikamenten für psychiatrische Erkrankungen öffnen.

Innere Rotation eines fernen Sterns aufgedeckt
30. Juli 2013: Mit Daten des Weltraumteleskops CoRoT machen Forscher außerdem einen Exoplaneten dingfest


Wissenschaftler unter Leitung des Max-Planck-Instituts für Sonnensystemforschung und der Universität Göttingen haben zweifelsfrei die innere Rotation eines sonnenähnlichen Sterns gemessen. Die Ergebnisse zeigen, dass sich der Stern HD52265 etwa 2,3-mal so schnell dreht wie die Sonne und seine Achse um 30 Grad gegenüber der Verbindungslinie zur Erde geneigt ist. Zudem haben die Forscher bewiesen, dass der den Stern umkreisende Körper in der Tat ein Exoplanet ist und nicht – wie zuvor argumentiert worden war – ein Brauner Zwerg, also eine verhinderte Sonne. Bei einer derartigen Massenbestimmung kamen zum ersten Mal Methoden der Asteroseismologie zum Einsatz.

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