Hochbegabungspresse
Deutschlands Wissenschaft ist im globalen
wissenschaftlichen Wettbewerb gut aufgestellt. Sie trägt durch ihre Aktivitäten
wesentlich dazu bei, den High-Tech-Standort Deutschland und seine Wirtschaft im
internationalen Wettbewerb sowie die wissenschaftliche und technologische
Position zu stärken.
Diese Feststellung hat die Gemeinsame
Wissenschaftskonferenz kürzlich erneut getroffen und damit das diesjährige
Monitoring über den Vollzug des Paktes für Forschung und Innovation
abgeschlossen. Der von der GWK verabschiedete Bericht liegt nun auch als
gedruckte Broschüre vor und kann als Heft 33 der "Materialien der
GWK" beim Büro der GWK angefordert werden. Elektronisch ist der Bericht
abrufbar unter http://www.pakt-fuer-forschung.de/index.php?id=330.
Der Pakt für Forschung und Innovation war im Jahr 2005
zunächst für den Zeitraum 2006 bis 2010 abgeschlossen worden und wurde
inzwischen bis zum Jahr 2015 fortgeschrieben. Bund und Länder haben sich mit
dem Pakt verpflichtet, ihre Zuwendungen an die großen Wissenschaftsorganisationen
(Fraunhofer-Gesellschaft, Helmholtz-Gemeinschaft, Max-Planck-Gesellschaft, die
Einrichtungen der Leibniz-Gemeinschaft sowie die Deutsche
Forschungsgemeinschaft) bis 2010 jährlich um drei Prozent, seit 2011 jährlich
um fünf Prozent zu erhöhen. Nicht zuletzt diesen außerordentlichen finanziellen
Anstrengungen, die Bund und Länder seit 2006 bei der Förderung der
außeruniversitären Forschung unternommen haben, ist die Spitzenstellung der
deutschen Wissenschaft zu verdanken.
Leistung und Gegenleistung: Die
Wissenschaftsorganisationen haben sich mit dem Pakt verpflichtet, Effizienz und
Qualität ihrer Forschungsaktivitäten auszubauen, ihre Vernetzung untereinander,
mit den Hochschulen sowie der Wirtschaft voranzutreiben, neue Forschungsbereiche
strategisch zu erschließen und um die besten Nachwuchswissenschaftlerinnen und
Nachwuchswissenschaftler zu werben.
Über die Ergebnisse gibt ein jährlicher
Monitoring-Bericht Auskunft (die seit 2007 erschienenen Berichte sind auf http://www.pakt-fuer-forschung.de/index.php?id=330
abrufbar).
Der vorliegende Bericht zeigt erneut, dass es die
Verlässlichkeit des Paktes für Forschung und Innovation den beteiligten
Organisationen ermöglicht, mittel- bis langfristig strategisch zu agieren,
wichtige Zukunftsthemen frühzeitig aufzugreifen und im internationalen
Wettbewerb zum Erfolg zu führen. Die deutsche Wissenschaft konnte ihre gute
Positionierung im internationalen Wettbewerb erneut behaupten.
Investitionen in Wissenschaft und Forschung zahlen sich
aus; sie sind ein langfristig wirkender Treiber für Wachstum,
Wettbewerbsfähigkeit und Wohlstand. Deutschland ist mit einem Anteil von 12,1 %
Spitzenreiter im Welthandel mit forschungs- und entwicklungsintensiven
Hightech-Produkten und nach Schweden das innovativste Land Europas.
Nicht zuletzt um diese Spitzenstellung zu halten und
möglichst auszubauen, sehen Bund und Länder weiteren erheblichen
Handlungsbedarf bei der Aufgabe, Frauen für die Wissenschaft zu gewinnen. Die
Forschungsorganisationen haben zwar kontinuierliche, im Ergebnis aber nur
begrenzte Steigerungen des Frauen-Anteils in Führungspositionen. Es bleibt eine
zum Teil gravierende Unterrepräsentanz von Frauen insbesondere (aber nicht nur)
in Leitungspositionen bestehen. Die Dynamik der erreichten Veränderungen ist
nicht zufriedenstellend. Die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz hat die
Forschungsorganisationen deshalb bereits vor zwei Jahren aufgefordert, flexible
Zielquoten für die Gewinnung von weiblichem Nachwuchs und Führungskräften
einzuführen.
Erstmals in diesem Bericht legen die
Forschungsorganisationen ihre jeweiligen Zielquoten vor. Bund und Länder
begrüßen diesen Fortschritt, sie stellen jedoch zugleich fest, dass die
jeweiligen Zielquoten noch nicht hinreichend sind, um mittelfristig eine
angemessene Repräsentanz von Frauen in der Wissenschaft zu erreichen. Sie
erwarten von den Forschungsorganisationen eine Überprüfung der Zielquoten mit
dem Ziel einer Annäherung an die vom Wissenschaftsrat verlangten
Veränderungsgeschwindigkeiten. Für eine Optimierung der jeweiligen
Kaskadenmodelle, der Zielquoten sowie der Klarheit und Transparenz halten es
Bund und Länder zudem für erforderlich, die Zielquoten so ambitioniert zu
formulieren, dass rasche Effekte in der Gleichstellung erreicht werden. Daher
fordern Bund und Länder die Organisationen auf, nicht nur die jeweiligen
Instrumente verstärkt zu nutzen, sondern auch zu prüfen, inwieweit zusätzlich
best practice anderer Organisationen genutzt werden kann. Aktive
Rekrutierungsbemühungen sind ebenso unentbehrlich wie eine Positionierung als
attraktive familienfreundliche Arbeitgeberin mit transparenten
Karriereperspektiven, Mentoring- und Dual Career- Angeboten, die
institutionenübergreifend die Möglichkeiten der jeweiligen Wissenschaftsregion
nutzen.
Friedrich-Ebert-Allee 38 * 53113 Bonn *
Telefon: (0228) 5402-122 * Telefax: (0228) 5402-160 *
E-Mail: presse@gwk-bonn.de;
URL: http://www.gwk-bonn.de