Hochbegabungspresse
Erstmals nahm 2011 mehr als die Hälfte der jungen
Menschen (rund 51 %) ein Hochschulstudium auf. Das ist die höchste jemals in
Deutschland verzeichnete Studienanfängerquote. Neben den doppelten
Abiturjahrgängen und der Aussetzung der Wehr- und Zivildienstpflicht ist dafür
vor allem das stark gestiegene Studieninteresse ursächlich. Bund und Länder
haben damit das auf dem Bildungsgipfel in Dresden im Jahr 2008 vereinbarte
Ziel, 40 % eines Altersjahrgangs für ein Hochschulstudium zu gewinnen, nicht
nur erreicht, sondern deutlich übertroffen.
Der Hochschulpakt hat in 2011 mit mehr als 1,3 Milliarden
Euro - rund 600 Millionen Euro vom Bund und rund 700 Millionen Euro von den
Ländern
- entscheidend dazu beigetragen, dass die Hochschulen auf
die enorme Nachfrage vorbereitet waren. Das dokumentiert eindrucksvoll der
gerade veröffentlichte Umsetzungsbericht für das Jahr 2011.
Die Zahl der Studienanfängerinnen und –anfänger hat 2011
mit 518.748 einen neuen Höchststand erreicht. Das sind rd. 74.000 mehr als im
Jahr 2010 und über 156.000 mehr als im Jahr 2005, das als Ausgangspunkt für die
Vereinbarung zum Hochschulpakt 2020 dient. Gegenüber 2005 bedeutet das eine
Steigerung der Studienanfängerzahlen um rund 43 %.
Besonders beliebt sind die Fachhochschulen: Dort sind die
Studienanfängerzahlen seit 2005 um mehr als 60 % gestiegen. An den
Universitäten nahmen 34 % mehr Studierende ein Studium auf als 2005.
Erfreulich ist, dass die Ingenieurwissenschaften seit
Beginn des Hochschulpakts eine hohe Nachfrage verzeichnen. Aus dem gesamten
Fächerspektrum der Hochschulen ist hier der stärkste Anstieg mit fast 70 % zu
beobachten: Von knapp 69.000 Studienanfängerinnen und -anfängern in 2005 sind
die Zahlen auf rund 116.500 in 2011 gestiegen. Damit ist in einem der wichtigen
Bereiche, in dem ein besonderer Fachkräftebedarf besteht, ein deutlicher
Anstieg gelungen.
Ein erheblicher Teil der Hochschulpaktmittel wurde für
Personal verwendet. So liegt die Zahl des hauptberuflichen wissenschaftlichen
und künstlerischen Personals 2011 um fast 27 % höher als 2005, die Zahl der
Lehrbeauftragten um fast 55 %. Die Anzahl der Professorinnen und Professoren
nahm um über 13 % zu. Die Betreuungssituation der Studierenden, also das
Verhältnis Studierende zu wissenschaftlichem Hochschulpersonal, hat sich seit
2005 trotz des starken Anstiegs der Anfängerzahlen an den Universitäten kaum
verändert. An den Fachhochschulen hat sie sich sogar leicht verbessert.
Weitere Details enthält der "Bericht zur Umsetzung
des Hochschulpaktes 2020 im Jahr 2011", der durch einen ausführlichen
Tabellenteil ergänzt wird. Online ist er unter www.gwk-bonn.de
abrufbar und kann in Kürze als Heft 32 der „Materialien der GWK“ beim Büro der
GWK (gwk@gwk-bonn.de) angefordert werden.
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