Hochbegabungspresse
Die
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat gestern in Bonn zwölf neue Sonderforschungsbereiche
(SFB) und Transregio (TRR) für eine erste Förderperiode von vier Jahren
eingerichtet. Zusätzlich bewilligte der zuständige Ausschuss die Verlängerung
von 20 Sonderforschungsbereichen für jeweils eine weitere Förderperiode. Auf
den Freistaat Bayern entfallen dabei drei Neueinrichtungen und zwei erfolgreiche
Fortsetzungsanträge mit einem Gesamtfördervolumen von rund 42 Millionen Euro
inklusive einer 20-prozentigen Programmpauschale für indirekte Kosten der
Projekte.
Von
den fünf erfolgreichen Vorhaben mit bayerischer Beteiligung haben in vier
Fällen bayerische Wissenschaftler die Sprecherschaft des Gesamtverbundes inne.
Wissenschaftsminister Heubisch ist über das erfreuliche Abschneiden in der
Frühjahrssitzung des Bewilligungsausschusses der DFG zufrieden: „Das Ergebnis
belegt nicht nur erneut die Spitzenstellung der Ludwig-Maximilians-Universität
München und der Technischen Universität München im bundesweiten Vergleich,
gleichermaßen konnten sich Anträge der Universitäten Erlangen-Nürnberg,
Würzburg und Bayreuth durchsetzen.“
Sonderforschungsbereiche
werden nach einem strengen Begutachtungsverfahren mit hohen Qualitätsanforderungen
vergeben, müssen international sichtbar sein und bedeuten für die Universitäten
einen beträchtlichen Zuwachs an Stellen und Mitteln für den jeweiligen Forschungsbereich.
„Besonders freut mich am Ergebnis, dass in Bayern in allen Landesteilen
Spitzenforschung stattfindet. Mit der Option auf eine insgesamt zwölfjährige
Laufzeit der bewilligten Forschungsvorhaben trägt dieses bewährte und begehrte
Förderformat der DFG zu einer nachhaltigen Sicherung von Profilbereichen der
jeweiligen Universität bei“, so der Minister weiter.
Thematisch
gehören die bewilligten bayerischen Vorhaben diesmal überwiegend in den Bereich
der Medizin und reichen von der Bedeutung von Pilzinfektionen über die Erforschung
der Rolle von B-Zellen bei der Behandlung zahlreicher Krankheiten über grundlegende
Fragen der Flexibilität des Chromosomenmaterials Chromatin bis hin zu Methoden
zur bildlichen Darstellung der Tumorbiologie, um damit die Therapie bei
Patienten mit Krebserkrankungen individuell anzupassen und zu überwachen. Ein Vorhaben befasst sich mit der Mesotechnologie,
in der nach dem Vorbild der Natur Funktionssysteme aus nanoskopischen
Bausteinen gezielt zusammengestellt werden, die dann zu neuen technischen
Anwendungen führen.
Im
Einzelnen werden neu eingerichtet:
- TRR
124 - Pathogene Pilze und ihr menschlicher Wirt: Netzwerke der
Interaktion, Jena / Würzburg
- TRR
130 - B-Zellen: Immunität und Autoimmunität, Erlangen-Nürnberg / Freiburg
/ Göttingen; Sprecher: Prof. Lars Nitschke
- SFB
1064 - Chromatindynamik, LMU; Sprecher: Prof. Peter Burkhard Becker
Fortgesetzt
werden:
- SFB
824 - Bildgebung zur Selektion, Überwachung und Individualisierung der
Krebstherapie, TUM / LMU; Sprecher: Prof. Markus Schwaiger
- SFB
840 - Von partikulären Nanosystemen zur Mesotechnologie, Bayreuth;
Sprecher: Prof. Josef Breu
Sonderforschungsbereiche
(SFB) sind auf die Dauer von bis zu zwölf Jahren (in der Regel drei mal vier
Jahre) angelegte Forschungseinrichtungen der Hochschulen, in denen
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler über die Grenzen ihrer jeweiligen Fächer,
Institute, Fachbereiche und Fakultäten hinweg im Rahmen eines übergreifenden
und wissenschaftlich exzellenten Forschungsprogramms zusammenarbeiten. Der
klassische Sonderforschungsbereich (SFB) wird in der Regel von einer Hochschule
beantragt. Der SFB-Transregio (TRR) wird von mehreren (in der Regel bis zu
drei) Hochschulen gemeinsam beantragt. Die Förderung ermöglicht eine enge
überregionale Kooperation zwischen Hochschulen und den dort Forschenden sowie
eine Vernetzung und gemeinsame Nutzung der Ressourcen. Für SFB/TRR stehen im
Haushalt der DFG insgesamt jährlich rund 500 Millionen Euro zur Verfügung. Es
finden jährlich zwei Sitzungen des SFB-Bewilligungsausschusses der DFG in Bonn
statt. Der Ausschuss fällt seine Entscheidungen auf Grundlage von Voten
fachspezifischer Prüfungsgruppen, die im Vorfeld der Sitzung jeweils im Rahmen
von Vorort-Begehungen erstellt werden.
Bayerisches
Staatsministerium für
Wissenschaft, Forschung
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