Hochbegabungspresse
Die MVB Marketing- und Verlagsservice des Buchhandels
GmbH (MVB) gestattet künftig allen Bibliotheken die kostenlose Nutzung ihrer
Datenbank mit Buchcovern zur Anreicherung der Bibliothekskataloge. Die MVB
ist die Wirtschaftstochter des Börsenvereins des deutschen Buchhandels und
unter anderem Betreiberin der beiden Verkaufsplattformen Libreka! und
buchhandel.de. Eine vergleichbar umfangreiche Datenbank mit aktuellen
Coverbildern bietet bisher nur Amazon. Ähnlich wie bei Amazon muss für die
Nutzung durch die Bibliothek auf das Verkaufsangebot von buchhandel.de
verlinkt werden. Anders als bei Amazon sind bei Buchhandel.de auch zahlreiche
kleinere Buchhändler vertreten. Auf Basis der Postleitzahl werden lokale
Buchhandlungen in der Nähe angeboten.
„Wir freuen uns,
dass die Bibliotheken jetzt mehr Auswahl haben“ erklärte heute Monika Ziller,
die Vorsitzende des Deutschen Bibliotheksverbands (dbv). Vor zwei Wochen
hatte der Germanist Roland Reuß in einem Artikel der Frankfurter Allgemeinen
Zeitung kritisch bemerkt, dass die Universitätsbibliothek Heidelberg von den
Bildern der Buchcover im Bibliothekskatalog auf die Verkaufsplattform Amazon
verlinkt. Tatsächlich gibt es eine ganze Reihe von großen und kleinen
Bibliotheken in Deutschland, die ähnlich verfahren. Dies hat zu einigen
kritischen Nachfragen insbesondere des örtlichen Buchhandels geführt. „Das
Problem, das wir hatten, ist, dass Amazon mit seiner sehr umfangreichen
Datenbank an aktuellen Buchcovern einmalig attraktiv ist. Ein ‚Preis‘ der
dafür von den Bibliotheken gezahlt wurde ist die – meist hinter dem Bild
versteckte – Verlinkung auf Amazon. Mit dem Angebot von buchhandel.de gibt es
jetzt eine weitere Möglichkeit neben Amazon“ erläutert Monika Ziller.
„Buchcover sind heute aus den Katalogen gar nicht mehr wegzudenken. Unsere
Besucherinnen und Besucher sind es aus dem Internet gewöhnt, zu dem ‚Produkt‘
auch ein Bild zu sehen. Eine Bibliothek, die das nicht bringt, wirkt
altbacken und unzeitgemäß.“
Die von Roland Reuß
implizit geäußerte Kritik, Bibliotheken wollten einseitig Amazon fördern, ist
aus Sicht des Deutschen Bibliotheksverbands abwegig. Im Gegenteil:
„Bibliotheken zählen zu den besten Kunden gerade des örtlichen Buchhandels“ betont
Monika Ziller. „Wegen der Buchpreisbindung haben wir gar kein Interesse
daran, anders als lokal zu kaufen. Amazon bietet da keinen Mehrwert gegenüber
dem Buchhändler vor Ort. Es ist aber eine bedauerliche Tatsache, dass der
Buchhändler vor Ort keine umfangreiche Coverdatenbank hat, auf die wir
verlinken könnten.“
Der
Deutsche Bibliotheksverband e.V. (dbv)
Im Deutschen
Bibliotheksverband e.V. (dbv) sind ca. 2.000 Bibliotheken aller Sparten und
Größenklassen Deutschlands zusammengeschlossen. Der gemeinnützige Verein
dient seit mehr als 60 Jahren der Förderung des Bibliothekswesens und der
Kooperation aller Bibliotheken. Sein Anliegen ist es, die Wirkung der
Bibliotheken in Kultur und Bildung sichtbar zu machen und ihre Rolle in der
Gesellschaft zu stärken. Zu den Aufgaben des dbv gehört auch die Förderung
des Lesens als unentbehrliche Grundlage für Wissenschaft und Information,
sowie die Förderung des Einsatzes zeitgemäßer Informationstechnologien.
Kontakt:
Deutscher
Bibliotheksverband e.V.
Barbara Schleihagen,
Geschäftsführerin, Tel.: 030/644 98 99-10 E-Mail: schleihagen@bibliotheksverband.de
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