Montag, 24. Dezember 2012

Max, der kleine Wicht. Eine Weihnachtsgeschichte.



 Foto: Saskia-Marjanna Schulz
Mit der Weihnachtsgeschichte 
vom kleinen Max wünschen wir gesegnete Festtage.
Lilli Cremer-Altgeld & Team

 Es war der 1. Advent und ich erwachte durch ein zartes Schnarchen. Schnarchen? Wer konnte das sein? Ich war irgendwo in Deutschland in einem Klosterseminar. Und allein im Bett. Schnarchen?

„Ich weiss schon, was Du denkst“, klang es zart an mein Ohr. Nun konnte ich ihn sehen: den kleinen Wichtelmann. „Ich bin Max. Und ich komme von einem kleinen Asteroiden.“ 

Lilli: „Asteroiden?“

Max: „Ach, Du weisst schon: Ein paar Planetoiden weiter lebt der Kleine Prinz. Und jetzt habe ich einen Bärenhunger.“

Nach Cappuccino & Croissant begann er zu erzählen:  „Wir, meine Familien und ich, beobachten seit Jahren das Leben der Hochbegabten auf der Erde. Und auf unserer letzten Familienkonferenz haben wir beschlossen: Wir müssen etwas für die Hochbegabten tun!“

Lilli: „Wie süss! Und was wollt Ihr tun?“

Max: „Euch erinnern!“

Lilli „Erinnern?“

Max: „Ja. Erinnern. Ihr Menschen hier auf der Erde habt Euch und Euer Wissen und Euer Können vergessen.“

Lilli: „Max, das ist ganz zauberhaft. Aber weisst Du wie viele Hochbegabte es in Deutschland gibt? Und in Österreich, der Schweiz, Polen, Russland, Frankreich …“

Max: „Ich bin doch ein Millionling …“

Lilli: „ …in den Niederlanden, Belgien, UK … ein Millionling?“

Max: „Nun bei Euch gibt es Zwillinge, Drillinge, Vierlinge. Ich bin aber ein Millionling. Genau genommen habe ich 1.037.211 Schwestern und Brüder.“

Lilli: „OHHH!“

Max: „Und jeder von uns hat mit der Geburt ‚100 feste Freunde‘ als Mitgift bekommen. Und alle sind schon irgendwo auf dieser Welt unterwegs. Ich bin nur der Einzige, der sich sichtbar machen kann.“

Lilli: „103.721.100 Helferlein für die Hochbegabte?“
(Ich bekam ganz feuchte Augen.) „Und wie geht das?“

Max: „Na, Hoffnung geschnappt?“

 Lilli: *Strahlen*

Max: „Wenn einer von Euch sagt oder denkt: *Max, bitte hilf mir.* Dann beame ich mich hin. Und mental tauschen wir uns aus über die Art der Hilfe.“

Lilli: „Hm? Wie sieht das in der Praxis aus?“

Max: „Ganz einfach:  So wie ich das gestern schon erlebt habe. Da habe ich mit Hilfe von Saskia die ersten Kontakte geknüpft: Andreas, Versicherungskaufmann, hat einen neuen Job angeboten bekommen. Aber er traut sich nicht die Herausforderung anzunehmen. Da habe ich mit ihm mental über Marie von Ebner-Eschenbach diskutiert. Die hat einmal gesagt: *Wenn es einen Glauben gibt, der Berge versetzen kann, so ist es der Glaube an die eigene Kraft.*

Die ersten kleinen Berge hat er schon verschoben. Und er ist zum Vorstellungsgespräch nach Hamburg gereist.

Oder:  Susanne plant schon lange sich als Graphik-Designerin mit ihrem Freund, einem Texter, selbständig zu machen.  Aber sie kommt einfach nicht ‚zu Potte‘ wie Ihr so schön sagt. Mit ihr habe ich über Goethe gesprochen. Der sagte einmal: *Erfolg hat drei Buchstaben: TUN!* Gestern hat sie ein Atelier angemietet. Saskia hat da unheimlich humorvoll vermittelt!

Oder: Christine. Eine Ärztin. Sie tanzt immer noch nach der Pfeife ihrer Eltern. Mit ihr sprach ich über Albert Einstein: *Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich von selbst etwas ändert.*

Am 01. Januar zieht sie in ihre erste eigene Wohnung ein.“

Lilli: „Ah, ich verstehe. Ihr handelt nach dem Grundsatz von Galileo Galilei: 
*Du kannst einen Menschen nichts lehren. Du kannst ihm nur helfen, es in sich zu finden.*“

Max: „Richtig!“

Lilli: „Und auch nach dem alten chinesischen Gedanken: *Wenn der Himmel einen Menschen liebt, dann lässt er ihm einen Freund begegnen.*

Dafür danke ich Euch von Herzen. Und was kann ich dazu tun?“

 Max: „Nun, Du kannst es allen Menschen sagen, die hochbegabt sind.“

Lilli: „Alle Menschen, die hochbegabt sind? Alle? Wie soll ich die erreichen? Da brauche ich wohl auch noch Nachhilfeunterricht von Dir.“

Max zwinkert.

Lilli: „Hm. Aber dem einen oder anderen, den ich treffe, dem sage ich das gerne. Und warum macht Ihr das gerade zur Weihnachtszeit?“

Max: „Albert Einstein sagte einmal:  *Es gibt weder große Entwicklungen noch wahre Fortschritte auf dieser Erde, solange noch ein unglückliches Kind auf ihr lebt.*
Wenn wir helfen, dass die Eltern zufriedener sind – dann können sie diese Zufriedenheit auf ihre Kinder übertragen. Wir finden: 

*Das ist eine gute Botschaft zu Weihnachten*.“


Lilli Cremer-Altgeld
Foto: Saskia-Marjanna Schulz