Montag, 5. März 2012

Schule: Wohlfühlfaktor Fehlanzeige

• Bildungseinrichtungen nicht sonderlich beliebt bei Jugendlichen


• Im Vergleich zu Familie und Freunden fühlen sich Kinder in der Schule am wenigsten wohl


• Leistungsdruck fördert Ängste


• Bessere Ausstattung und mehr Lehrer helfen dabei, das Wohlbefinden zu steigern


Hochbegabungspresse Berlin, 23. Februar 2012 – Kinder fühlen sich in der Schule längst nicht so wohl wie in anderen Lebensumfeldern. Dieses Ergebnis liefert das aktuelle LBS-Kinderbarometer Deutschland. Das schulische Wohlbefinden liegt beim Durchschnitt der 10.348 befragten Kinder zwar zwischen „eher gut“ und „gut“ und damit im positiven Bereich. Im Vergleich zur Familie und zum Umgang mit Freunden weist es aber den höchsten Anteil derer auf, die sich nicht oder weniger wohlfühlen.

„Immerhin 16 Prozent der Kinder verbinden mit der Schule überwiegend negative Erfahrungen“, kommentiert Dr. Christian Schröder, Pressesprecher der LBS, die Ergebnisse. Zudem nimmt das Wohlbefinden in der Schule mit zunehmendem Alter ab. Innerhalb der Familie liegt der entsprechende Wert bei sieben Prozent, unter Freunden fühlen sich sogar nur vier Prozent unwohl.

Die Gründe hierfür können vielfältig sein: „Der Leistungsdruck steigt schon in der Schule immer weiter an, so dass viele Kinder diese nicht mehr als unbeschwerten Ort des Wohlfühlens und Lernens sehen“, erläutert Schröder. Dazu kommen vielfältige Konflikte der Kinder untereinander. Schule dürfe keine reine Bildungseinrichtung sein, sondern ein Ort, an dem Kinder gerne Zeit verbringen und der die Freude am Lernen fördert. Stärkere Betreuung bei schulischen Problemen, moderne Ausstattung und Rückzugsorte innerhalb der Gebäude sind einige der Möglichkeiten, dies zu erreichen.

Das Ergebnis zeigt auch, dass sich mit 87 Prozent die meisten der Befragten ‚gut’ oder ‚sehr gut’ bei Freunden fühlen. In der Familie sind es 71 Prozent, in der Schule aber nur 47 Prozent der Kinder.

Weitere Bilder, die Pressemitteilung im Word-Format und die Grafiken in hoher Auflösung können Sie hier herunterladen:

Bildunterschrift: Starker Leistungsdruck kennzeichnet schon in jungen Jahren den Schulalltag.

Bildunterschrift Grafik: Mit zunehmendem Alter sinkt das Wohlbefinden in der Schule. Insgesamt hat es sich gegenüber dem Kinderbarometer 2009 aber nicht deutlich verschlechtert.

Über das LBS-Kinderbarometer

Gefördert von der LBS Initiative Junge Familie und durchgeführt vom PROKIDS Institut Herten liefert das LBS-Kinderbarometer seit 1997 Ergebnisse zum Wohlbefinden der Kinder in Nordrhein-Westfalen. 2007 wurde es erstmals auf das gesamte Bundesgebiet ausgeweitet und liegt in dieser Form 2011 im dritten Durchgang vor. Schirmherrin dieses dritten Durchgangs ist die Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Dr. Kristina Schröder. Das LBS-Kinderbarometer folgt Artikel 12 der UN-Kinderrechtskonvention und berücksichtigt gezielt den Kinderwillen, um diejenigen zu Wort kommen zu lassen, die an gewöhnlichen Partizipationsmöglichkeiten nicht teilnehmen können. Damit liegt der Fokus der Untersuchung auf dem aktuellen Wohlbefinden der Kinder und nicht auf dem zukünftigen Wohlbefinden als Erwachsene. Befragt werden rund 10.000 Kinder zwischen 9 und 14 Jahren aus dem gesamten Bundesgebiet. Die Verteilung zwischen den Bundesländern sowie zwischen Jungen und Mädchen folgt den demografischen Statistiken des Bundes.

Pressekontakt

LBS
Dr. Christian Schröder
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