Montag, 3. Januar 2011

Tianjin: Boomregion Nordchinas





Hochbegabungspresse Von den eigenen Einwohnern als permanente Baustelle bezeichnet, für die alle paar Monate ein neuer Stadtplan gedruckt werden muss, gilt Tianjin, etwa 80 km von Peking entfernt, nicht zuletzt wegen seiner Binhai New Area mittlerweile als industrielles Herzstück und Wachstumsmotor Nordchinas.

Dies war nicht immer der Fall. Bei einem Besuch der Tianjin Economic and Technological Development Area im Jahr 1986 soll Deng Xiaoping festgestellt haben, dass das damals noch brach liegende Land zwischen der drittgrößten Stadt Chinas und dem Hafengebiet großes unausgeschöpftes Potenzial in sich berge. Es folgte ein ambitionierter Entwicklungsplan, aus dem die heutige Tianjin Binhai New Area (TBNA) hervorging.

An der Schnittstelle zwischen der Beijing-Tianjin- Hebei Wirtschaftszone und der Bohai Bay-Zone gelegen, stellt die Region geographisch ein Drehkreuz zwischen Nord- und Südchina dar und verbindet China mit Nordostasien. Die TBNA deckt aktuell eine Fläche von 2.270 km2 und einen Küstenabschnitt von 153 km ab. Nicht zuletzt aufgrund ihres Potenzials für kostengünstige Erschließung zieht die Region vermehrt ausländische Investitionen an. Jüngste Entwicklungen haben sich dabei auch für deutsche Unternehmen, die bisher verhältnismäßig wenig in der Region aktiv sind, als besonders interessant erwiesen. So wurden zwischen November 2009 und Januar 2010 erhebliche administrative Umstrukturierungsmaßnahmen vorgenommen. Nunmehr werden Großprojekte etwa nicht mehr durch die Tianjin Stadtverwaltung, sondern die Zentralregierung selbst beaufsichtigt. Zudem soll künftig besonderes Augenmerk auf Highend-Industrien gelegt werden, unter anderem mit einem Schwerpunkt auf erneuerbare Energien.

Die Ausschreibung des Entwurfs ganzer Stadtviertel, unter anderem auch einer eigenen singapurischchinesischen „ECO-City“, zeugt vom ehrgeizigen Ziel, innerhalb der nächsten fünf bis zehn Jahre zur Region mit der höchsten Investitions- und Wachstumsrate Chinas zu werden.

Auch der Plan der Deutschen Energie-Agentur, einen Wohnund Geschäftskomplex mit über 200.000 m2 Nutzfläche nach deutschen Energiestandards zu bauen, lässt stärkeres Bewusstsein für nachhaltiges Bauen und somit vermehrte Chancen für Unternehmen der Nachhaltigkeitsbranche erwarten.

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Kathrin Resch
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