Mittwoch, 27. Januar 2010

Save the Children fordert Hilfe in Afghanistan unabhängig von Militärstrategie

(Hochbegabungspresse) Berlin/Kabul, 26. Januar 2010: Anlässlich der Afghanistan-Konferenz in London fordert Save the Children eine Neuausrichtung der Entwicklungsstrategie für Afghanistan. „Entwicklungshilfe muss sich an den Nöten und Bedürfnissen der Menschen orientieren, nicht an militärstrategischen Fragen“, so Sara Persson, Mitarbeiterin von Save the Children in Kabul. „Statt über Truppenaufstockung und Polizeiausbildung zu streiten, kommt es darauf an, Kindern in dem Land wirkungsvoll zu helfen.“

Über die Hälfte der Bevölkerung ist jünger als 15 Jahre. Afghanistans Kinder leiden seit über 30 Jahren unter den Kriegen der Erwachsenen. „Wir fordern alle bewaffneten Gruppen – egal ob für oder gegen die Regierung – auf, militärische Zwischenfälle mit Zivilisten bei Kampfhandlungen zu vermeiden“, sagt Fazil Jalil, stellvertretender Länderdirektor von Save the Children in Afghanistan.

Auch neun Jahre nach dem Fall des Taliban-Regimes gehen noch immer 1,8 Millionen Kinder nicht zur Schule, zwei Drittel davon sind Mädchen. Auch die Gesundheitsversorgung ist nach wie vor sehr schlecht. Die Kindersterblichkeit in Afghanistan ist erschreckend hoch: Jedes vierte Kind stirbt vor seinem fünften Geburtstag.Save the Children weist darauf hin, dass die Präsenz von Militär in einer Region nicht automatisch mehr Sicherheit für Menschen und Entwicklungshelfer bedeutet.

Im Gegenteil, meint Sara Persson: „Wenn zum Beispiel eine Mädchenschule gemeinsam mit Soldaten aufgebaut wird, ist sie viel eher Zielscheibe von Anschlägen. Viele Eltern haben Angst ihre Kinder in eine solche Schule zu schicken.“ Save the Children plädiert deshalb für eine strikte Trennung von zivilem und militärischem Aufbau.Save the Children-Mitarbeiter vor Ort berichten, dass besonders in den abgelegenen ländlichen Gebieten bisher nur wenig Hilfe angekommen ist, auch weil internationale Entwicklungshilfe bisher nicht bevorzugt in Gebiete fließt, die Unterstützung besonders nötig brauchen, sondern in Regionen, in denen ISAF-Truppen stationiert sind.

„Um das Land erfolgreich wiederaufzubauen, muss die Zivilbevölkerung künftig viel stärker in die Planung und Durchführung einzelner Projekte, beispielsweise den Bau einer Schule, einbezogen werden. Unerlässlich ist die Zusammenarbeit mit lokalen Autoritäten“, so Persson.Save the Children arbeitet gemeinsam mit einheimischen Partnern seit mehr als 30 Jahren in Afghanistan. Die Organisation unterstützt unter anderem den Aufbau von Schulen, Unterricht für Flüchtlingskinder in den Lagern an der Grenze zu Pakistan und die Ausbildung von Gesundheitsmitarbeitern und Hebammen.


Kontakt:
Save the Children Deutschland e.V.
Maya Dähne
Zinnowitzer Straße 1
10115 Berlin
Tel: 030 – 27 59 59 79 -28
Fax: 030 – 27 59 59 79 -9
Mail: presse@savethechildren.de
www.savethechildren.de

Vorsitzender des Vorstands: Bernhard Steinkühler Vereinsregister-Nr. 23831 Nz, CharlottenburgSteuernummer: 27/677/61587Spendenkonto: Konto-Nr.: 929 Bank für SozialwirtschaftBankleitzahl 100 205 00

Save the Children ist die größte unabhängige Kinderrechtsorganisation der Welt. Wir engagieren uns in über 120 Ländern rund um den Globus. Wir arbeiten für eine Welt, die jedes Kind respektiert und schätzt, eine Welt die Kindern zuhört und von ihnen lernt, und in der alle Kinder Hoffnung und Chancen haben.


Blogverzeichnis - Blog Verzeichnis bloggerei.de