Montag, 11. Januar 2010

Höhlenlöwen bekamen einen falschen Namen

Wiesbaden – Die im Eiszeitalter vor etwa 300.000 bis 11.700 Jahren lebenden Höhlenlöwen (Panthera leo spelaea) tragen einen falschen Namen. Diesen verdanken sie dem Umstand, dass ihre Knochenreste häufig in Höhlen entdeckt wurden. In Wirklichkeit waren diese Löwen aber Tiere der Steppe, der Busch- und Waldtundra und in Gebieten mit Höhlen genauso verbreitet wie in Landschaften ohne Höhlen. Darauf weist der Wiesbadener Wissenschaftsautor Ernst Probst in seinem Taschenbuch „Höhlenlöwen. Raubkatzen im Eiszeitalter“ (GRIN, ISBN 978-3-640-27263-1, 24,99 Euro) hin.

Anders als Höhlenbären und Höhlenhyänen haben Höhlenlöwen vermutlich nur selten Höhlen als Versteck aufgesucht. Wahrscheinlich kamen vor allem geschwächte, kranke oder alte Höhlenlöwen in solche natürlichen Unterschlüpfe und suchten dort Schutz oder einen ruhigen Platz zum Sterben. Womöglich dienten Höhlen auch als Unterschlupf für Löwinnen, die dort ihren Nachwuchs zur Welt brachten und in der ersten Zeit aufzogen. Teilweise sind Höhlenlöwen wohl durch Höhlenhyänen, denen sie zum Opfer gefallen waren, in Höhlen verschleppt worden.

Sogar in hochgelegenen alpinen Höhlen von Italien, Österreich und der Schweiz hat man Reste von Höhlenlöwen entdeckt. An erster Stelle ist hier die in etwa 2800 Meter Höhe liegende Conturineshöhle in Südtirol (Italien) zu nennen.

Die Höhlenlöwen sind vor etwa 300.000 Jahren aus den riesigen Mosbacher Löwen (Panthera leo fossilis) hervorgegangen, die nach dem ehemaligen Dorf Mosbach bei Wiesbaden in Hessen benannt sind. Der Mosbacher Löwe erreichte eine Gesamtlänge von etwa 3,60 Metern und übertraf heutige Löwen damit um rund 50 Zentimeter. Höhlenlöwen brachten es auf maximal 3,20 Meter, womit sie ebenfalls größer als jetzige Löwen in Afrika waren.

Zeitgenossen der eiszeitalterlichen Löwen waren löwengroße „Säbelzahntiger“, mit denen sich Ernst Probst in einem ebenfalls 2009 erschienenen Taschenbuch befassst (Säbelzahnkatzen. Von Machairodus bis zu Smilodon, ISBN 978-3-640-32794-2).


Der Wiesbadener Wissenschaftsautor Ernst Probst hat mehr als 30 Bücher veröffentlicht. Er schrieb vor allem populärwissenschaftliche Werke und Biografien über berühmte Frauen und Männer.


Populärwissenschaft: Deutschland in der Urzeit, Deutschland in der Steinzeit, Deutschland in der Bronzezeit, Rekorde der Urzeit, Rekorde der Urmenschen, Dinosaurier in Deutschland (zusammen mit Raymund Windolf), Archaeopteryx, Der Ur-Rhein, Höhlenlöwen, Säbelzahnkatzen, Der Höhlenbär, Die Bronzezeit, Die Aunjetitzer Kultur, die Straubinger Kultur, Die Adlerberg-Gruppe, Die Hügelgräber-Bronzezeit, Die Lüneburger Gruppe in der Bronzezeit, Die Stader Gruppe in der Bronzezeit, Die nordische Bronzezeit, Die Urnenfelder-Kultur, Die Lausitzer Kultur

Kryptozoologie: Affenmenschen, Nessie. Das Monsterbuch, Monstern auf der Spur, Seeungeheuer

Biografien: 14 Taschenbücher über Superfrauen, Königinnen der Lüfte, Königinnen des Tanzes, Superfrauen aus dem Wilden Westen, Der Schwarze Peter. Ein Räuber aus dem Hunsrück und Odenwald, Meine Worte sind wie die Sterne. Die Rede des Häuptlings Seattle und andere indianische Weisheiten (zusammen mit Sonja Probst)

Aphorismen: Der Ball ist ein Sauhund, Worte sind wie Waffen (beide zusammen mit Doris Probst)

Die meisten dieser Titel sind bei „GRIN Verlag für akademische Texte“ erschienen und in rund 1.000 Online-Buchshops sowie in jeder guten Buchhandlung erhältlich.


GRIN Verlag für akademische Texte
http://www.grin.de

Kontakt:

Ernst Probst
Journalist und Autor
Im See 11
55246 Mainz-Kostheim
Telefon: 06134/21152

E-Mail: ernst.probst (at) gmx.de