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Freitag, 30. Juni 2017

NASA Television to Air Departure of U.S. Cargo Ship from International Space Station


SpaceX Dragon cargo spacecraft is set to leave the International Space Station on Sunday, July 2
After delivering about 6,000 pounds of cargo, a SpaceX Dragon cargo spacecraft is set to leave the International Space Station on Sunday, July 2. NASA Television and the agency’s website will provide live coverage of Dragon's departure beginning at 11:15 a.m. EDT.
Credits: NASA

After delivering about 6,000 pounds of cargo, a SpaceX Dragon cargo spacecraft is set to leave the International Space Station on Sunday, July 2. NASA Television and the agency’s website will provide live coverage of Dragon's departure beginning at 11:15 a.m. EDT.

Flight controllers will use the Canadarm2 robotic arm to detach the Dragon capsule, which arrived at the station June 5, from the Earth-facing side of the station's Harmony module. After they maneuver Dragon into place, Expedition 52 Flight Engineers Jack Fischer and Peggy Whitson of NASA will command release of the spacecraft at 11:38 a.m.

Dragon’s thrusters will be fired to move the spacecraft a safe distance from the station before SpaceX flight controllers in Hawthorne, California, command its deorbit burn. The capsule will splash down about 5:16 p.m. in the Pacific Ocean. Deorbit burn and splashdown will not air on NASA TV.

Recovery forces will retrieve the capsule and its more than 4,100 pounds of returning cargo, including science samples from human and animal research, biotechnology studies, physical science investigations and education activities. NASA and the Center for the Advancement of Science in Space, the nonprofit organization that manages research aboard the U.S. national laboratory portion of the space station, will receive and process research samples, ensuring they are distributed to the appropriate facilities within 48 hours of splashdown.
In the event of adverse weather conditions in the Pacific, the backup departure date is Monday, July 3, with NASA TV coverage beginning at 2 a.m. and spacecraft release at 2:28 a.m.

Dragon, the only space station resupply spacecraft able to return to Earth intact, launched June 3 on a SpaceX Falcon 9 rocket from Launch Complex 39A at NASA's Kennedy Space Center in Florida, for the company’s 11th NASA-contracted commercial resupply mission to the station.

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documenta 14: Performances in den Henschel-Hallen, 2.–20. Juli 2017. Περφόρμανς στο Henschel-Hallen, 2-20 Ιουλίου 2017

30.06.2017
Henschel-Hallen, photo: Mathias Völzke
Performances in den Henschel-Hallen, 2.–20. Juli 2017

Die große Fabrikhalle, die einst der Hauptstandort für die Produktion von Henschel-Lokomotiven und -Flugzeugen war, erzeugt ein Echo, das stark in den Performances nachklingt, die in diesem improvisierten Theater dargeboten werden. In der verwitterten, postindustriellen Umgebung erschafft Phia Ménard eine Architektur der Transformation – und verknüpft den Körper der Performer_innen mit dem Baukörper des Theaters zu Räumen und Organismen, die sich in ständigem Fluss befinden. Anschließend berühren und rütteln die Klänge des Komponisten Jani Christou – in einem Dialog mit dem Komponisten John Cage – an dem Ensemble aus Stein, Stahl und Glas, das die klangliche Umgebung des Konzerts bildet. Alexandra Bachzetsis stellt die Intimität der Bühne dem Strudel des Theaters in einer Performance gegenüber, die aus den komplexen Mustern von Maskulinität/Femininität und Vertreibung/Zugehörigkeit in der Musik und Choreografie des Rebetiko schöpft. Ebenfalls in den Henschel-Hallen plant Kettly Noël einen Streifzug, ein Détournement, das von Voodoo und Ritualen gekennzeichnet ist und ihren eigenen Körper in das Zentrum ihrer fortlaufenden Untersuchung zur Verwandlung von Individuen und ganzen Gesellschaften durch Gewalt stellt. Wenn diese Werke sich durch den verlassenen Ort hindurchbewegt haben, könnte wiederum Schweigen in einen Raum einkehren, der nun vom klanglichen, körperlichen und visuellen Nachhall erfüllt ist.

Phia Ménard, Immoral Tales – Part One: The Mother House
2., 4., 7. Juli 2017
Performance
20:30–22 Uhr
„Mein Großvater mütterlicherseits war eines der Opfer, als die Alliierten die Stadt Nantes 1943 schwer bombardierten. Als mir eines Tages klar wurde, dass wir nicht Blumen auf das Grab meines Großvaters legten, sondern stattdessen ein anonymes Massengrab besuchten, begriff ich die schreckliche Niedertracht von Bomben. Vielleicht stolperte ich damals schon in Gedanken über den Begriff ‚Marshall‘ – das Programm, das den Wiederaufbau Europas finanziell unterstützte: Man organisiert eine massenhafte Zerstörung und kümmert sich danach um den Wiederaufbau der vom Krieg verwüsteten Städte. Man baut ein ‚Marshall‘-Dorf aus zurechtgeschnittener Pappe, ebenso wie wir reihenweise Zelte aufbauen für Geflüchtete. Alles scheint perfekt zu sein, mit Ausnahme der Wolke, die aussieht, als würde sie größer und dunkler werden. Vielleicht ein Blitzschlag, ein Gewitter mit Wassermassen! Das ‚Marshall‘-Dorf verwandelt sich zu Brei, einer klebrigen Schweinerei, in der Körper versinken … “ – Phia Ménard
Künstlerische Leitung, Choreografie und Performance: Phia Ménard
Assistenz: Jean-Luc Beaujault
Musik und Klangraum: Ivan Roussel
Bühnenmeister: Pierre Blanchet und Rodolphe Thibaud
Kostüme: Fabrice Ilia Leroy
Technische Leitung: Olivier Gicquiaud
Stellvertretende Leitung, Produktion und Verwaltung: Claire Massonnet
Produktionsassistenz: Clarisse Mérot
Public Relations: Adrien Poulard
Produktionsleitung: Compagnie Non Nova
 
Jani Christou, Praxis for 12 (1966), Interlude mit John Cage Four6 (1990), Anaparastasis III 'The Pianist' (1968)
5. Juli 2017
Konzert
20–21 Uhr
Anaparastasis III ‘The Pianist’ (1968)
Anaparastasis III ‘The Pianist’ dringt tief in die primitivste und universellste Angst der Menschheit ein – die Unfähigkeit zu kommunizieren. Unter Einbeziehung eines Pianisten (ein Schauspieler), der versucht mit dem Klavier auf unterschiedliche Weise zu kommunizieren, entwickelt sich das Werk vor dem Hintergrund eines permanenten Kontinuums elektronischer Soundfäden, die das Psychodrama insgesamt durchdringen.

Praxis for 12 (1966) „Jede lebendige Kunst erzeugt eine alles umfassende Logik, die von der Kollektivität charakteristischer Aktionen gespeist wird. Immer, wenn eine Aktion absichtlich durchgeführt wird, um mit der herrschenden Gesamtlogik, die die Kunst charakterisiert, übereinzustimmen, dann handelt es sich um ,Praxis‘. Immer aber, wenn eine Aktion absichtlich durchgeführt wird, um die herrschende Gesamtlogik, die die Kunst charakterisiert, zu überschreiten, dann handelt es sich um ,Metapraxis‘ oder um eine absichtlich nicht-charakteristische Aktion: eine ,Meta-Aktion‘ … Wenn zum Beispiel ein Dirigent ein Konzert dirigiert, dann ist das eine Praxis, wird er aber auch dazu angehalten herumzugehen, zu sprechen, zu schreien oder irgendeine andere Aktion auszuführen, die nicht im strengen Zusammenhang mit dem Dirigieren selbst steht, dann kann das eine Metapraxis sein … Eine Metapraxis ist eine Implosion, eine Spannung unter der Oberfläche eines einzelnen Mediums, die genau die Bedeutungsschranke dieses Mediums bedroht … Ein Bruch innerhalb einer einzelnen Ordnung der Dinge.“ – Jani Christou
Dirigent: Rupert Huber
Performer: Ergon Ensemble, Tejo Janssen


Alexandra Bachzetsis, Private Song (2017)
10.–13. Juli 2017
Performance
22–23 Uhr
Alexandra Bachzetsis Private Song schlägt die Rahmung als Wahrnehmungsstrategie vor, um die Beziehung der Betrachter_innen zu den sich bewegenden Körpern auf der Bühne infrage zu stellen, zu unterstreichen oder zu neutralisieren. Populäre Rembetiko-Lieder – komponiert von Giannis Papaioannou, Vassilis Tsitsanis und Giorgos Mitsakis – aus den 1940er und 1950er Jahren werden in diesem Stück eingeführt, allerdings nicht als Erzählmotiv, sondern als Mittel der Gegenüberstellung der einzelnen Stimmen und kodifizierten Gesten, die ebenso vom orientalischen und modernen Tanz wie vom Wrestling, den Geschlechtermodellen Hollywoods und der Geschichte der Bildmotivik von Liebe und Schlacht herrühren. Durch diese Akte einer neuen Rahmung erzeugt Private Song eine trügerische Inszenierung, die als Vorrichtung für das Kanalisieren von Wahrnehmung und Affekt dient, was letztendlich die Stellung der Betrachter_in verschiebt.
Performer_innen: Alexandra Bachzetsis, Sotiris Vassiliou und Thibault Lac
Koproduziert von: Frans Hals Museum/De Hallen, Haarlem; Volksbühne, Berlin; und Schering Stiftung, Berlin


Kettly Noël, Errance (2004/2017)
19.–20. Juli 2017
Performance
20–20:35 Uhr
Spuren oder Fragmente von außer Kraft gesetzten und unterdrückten Gesten – Gefangene eines Körpers, der sich danach sehnt, die Geschlechter und Antlitze eines „Anderswo“ auszudrücken, werden von ihr, der Performerin Kettly Noël, heraufbeschworen. Die Spannung, die Überraschung, der Schrecken und die Freude, die man ihrem Gesicht ablesen kann, erzeugen eine innere Welt, in die wir eingesogen werden. Es ist uns unmöglich, uns zu befreien: Wir sind gefangen – gefangen, in die Falle gegangen, getadelt, vom Spiel umgarnt. Jede Bewegung übermittelt Mehrdeutigkeit. Eine Liebkosung wird zum Hieb, ein Schritt kann sich in einen Absturz oder einen Rückschritt verwandeln, Begehren kann in Unterwerfung umschlagen. Sie könnte ein Kleid tragen, ein Leichentuch oder eine Zwangsjacke … Indem sie die Grenzen zwischen Henker und Opfer, Kind und Erwachsenem, Mann und Frau verschwimmen lässt, verweigert die Performerin Trennung. Von diesen unterschiedlichen Zuständen der Herrschaft und der Gewalt ins Äußerste gedrängt, sucht sie diese Kraft freizusetzen, die alles enthalten könnte.
Konzept, Performerin: Kettly Noël
Szenografie: Michel Meyer
Licht: Samuel Dosière


Wegbeschreibung
Henschel-Hallen, Wolfhager Straße 109, B251, 34127 Kassel
Bus 18 und 19, Haltestelle Siemensstraße
Die ehemaligen Fabrik-Hallen sind stadtauswärts an der Wolfhager Straße gelegen. Der Fußweg vom Friedrichsplatz beträgt etwa 30 Minuten. Wir empfehlen daher die Anreise mit den öffentlichen Verkehrsmitteln, dem Fahrrad oder dem Auto. Bitte beachten Sie die Fahrzeiten des öffentlichen Nahverkehrs. Ausreichend Parkmöglichkeiten stehen vor Ort zur Verfügung.
Eintritt
Abends: Eintritt 10 € / 2 € mit gültigem documenta 14 Ticket.
Karten für die Abendveranstaltungen an den documenta 14 Verkaufsstellen und an der Abendkasse.

Περφόρμανς στο Henschel-Hallen, 2-20 Ιουλίου 2017

Η μεγάλη βιομηχανική αίθουσα που κάποτε ήταν ο κύριος χώρος παραγωγής των βαγονιών και αεροσκαφών Henschel παράγει μια ηχώ που αντηχεί έντονα στις περφόρμανς οι οποίες παρουσιάζονται σήμερα σε αυτό το αυτοσχέδιο θέατρο. Στο πολυκαιρισμένο περιβάλλον με μεταβιομηχανικό χαρακτήρα, η Phia Ménard δημιουργεί μια αρχιτεκτονική της μεταμόρφωσης, συνδέοντας το σώμα που επιτελεί με το σώμα του θεάτρου ως χώρο και οργανισμό σε διαρκεία μεταλλαγή.  Κατόπιν, οι ήχοι του συνθέτη Γιάννη Χρήστου, σε διάλογο με του συνθέτη John Cage, αγγίζουν και δονούν την πέτρα, το ατσάλι και το γυαλί που συνθέτουν το ηχητικό περιβάλλον αυτής της συναυλίας. Η Αλεξάνδρα Μπαχτσετζή αντιπαραθέτει την οικειότητα της θεατρικής σκηνής με τη δίνη του θεάτρου σε μια περφόρμανς που αντλεί από τα περίπλοκα πρότυπα αρρενωπότητας-θηλυκότητας και εκτοπισμού-ανήκειν στο πλαίσιο του ρεμπέτικου και της χορογραφίας. Επίσης στο Henschel-Hallen, η Kettly Noël προτείνει μια περιήγηση, ένα détournement, που χαρακτηρίζεται από βουντού και τελετουργικά τα οποία επικεντρώνει στο ίδιο της το σώμα στο πλαίσιο της συνεχιζόμενης έρευνάς της σχετικά με τη μεταμόρφωση των κακοποιημένων ατόμων και των κοινωνιών εν γένει. Καθώς αυτά τα έργα περνάνε από τον εγκαταλειμμένο εργοστασιακό χώρο, η σιωπή μπορεί ξανά να επιστρέψει σε ένα μέρος που έχει γεμίσει ηχητικές, σωματικές και οπτικές δονήσεις.

Phia Ménard, Immoral Tales – Part One: The Mother House
2, 4 και 7 Ιουλίου 2017
Περφόρμανς
8:30-10 μ.μ.
«Ο παππούς μου, ο πατέρας της μητέρας μου, ήταν ένα από τα θύματα κατά τον βομβαρδισμό της Νάντης από τους Συμμάχους το 1943. Όταν κάποτε κατάλαβα ότι δεν θα πηγαίναμε να αφήσουμε λουλούδια στον τάφο του παππού, αλλά θα επισκεπτόμασταν έναν απρόσωπο μαζικό τάφο, συνειδητοποίησα πόσο αισχρές ήταν αυτές οι βόμβες. Ίσως τότε το μυαλό μου σκάλωσε στις λέξεις ‟Σχέδιο Μάρσαλˮ, το πρόγραμμα ανοικοδόμησης της Ευρώπης: οργανώνεις μαζική καταστροφή και μετά διαχειρίζεσαι την ανοικοδόμηση των κατεστραμμένων πόλεων.
Χτίσε ένα χωριό ‟Μάρσαλˮ από χαρτόνι ήδη κομμένο σε συγκεκριμένα μέτρα, ακριβώς όπως στήνουμε τις σειρές από σκηνές για τους πρόσφυγες. Όλα φαίνονται τέλεια, εκτός από εκείνο το σύννεφο, που μοιάζει να μεγαλώνει, να μαυρίζει. Ίσως ένας κεραυνός και καταιγίδα με χειμάρρους νερού! Το χωριό Μάρσαλ καταρρέει, γίνεται πολτός, μια κολλώδης μάζα όπου πνίγονται τα κορμιά...» – Phia Ménard
Καλλιτεχνική διεύθυνση, χορογραφία και περφόρμανς: Phia Ménard
Βοηθός: Jean-Luc Beaujault
Μουσική και ηχητικός χώρος: Ivan Roussel
Διαχείριση σκηνής: Pierre Blanchet και Rodolphe Thibaud
Κοστούμια: Fabrice Ilia Leroy
Τεχνική διεύθυνση: Olivier Gicquiad
Συν-σκηνοθεσία, παραγωγή και διοίκηση: Claire Massonnet
Βοηθός παραγωγής: Clarisse Merot
Δημόσιες σχέσεις: Adrien Poulard
Εκτέλεση παραγωγής: Compagnie Non Nova

Γιάννης ΧρήστουΠράξη για 12 (1966), ιντερλούδιο με το Four6 (1990) του John Cage, Αναπαράσταση III «Ο πιανίστας» (1968)
5 Ioυλίου 2017
Συναυλία
8-9 μ.μ.
Αναπαράσταση III «Ο πιανίστας» (1968)
Το έργο Αναπαράσταση III «Ο πιανίστας» αγγίζει έναν από τους πιο αρχέγονους και παγκόσμιους φόβους του ανθρώπου, την αδυναμία επικοινωνίας. Το έργο, όπου ένας πιανίστας (ηθοποιός) προσπαθεί να επικοινωνήσει ποικιλοτρόπως με το πιάνο, εκτυλίσσεται σε ένα αδιάκοπο συνεχές από ηλεκτρονικά νήματα ήχου που συνθέτουν το ψυχόδραμα.
Πράξη για 12 (1966)
«Κάθε ζώσα τέχνη παράγει μια συνολική λογική η οποία συντίθεται από τη συλλογικότητα χαρακτηριστικών δράσεων. Όποτε μια δράση εκτελείται σκόπιμα προκειμένου να εναρμονίζεται με την τρέχουσα καθολική λογική που χαρακτηρίζει την τέχνη αυτή η δράση είναι μια ‟πράξηˮ, δηλαδή μια σκόπιμη και χαρακτηριστική δράση. Όμως όποτε μια δράση εκτελείται σκόπιμα προκειμένου να υπερβεί την τρέχουσα καθολική λογική που χαρακτηρίζει την τέχνη αυτή η δράση είναι μια ‟μετάπραξηˮ, μια σκόπιμα μη χαρακτηριστική δράση: μια ‟μετα-δράσηˮ. […] Για παράδειγμα, ένας μαέστρος διευθύνει την ορχήστρα στη διάρκεια μιας συναυλίας, και αυτό είναι πράξη, αλλά αν απαιτηθεί επίσης να βηματίσει, να φωνάξει ή να εκτελέσει οποιαδήποτε άλλη δράση που δεν συνδέεται αυστηρά με τη διεύθυνση ορχήστρας, αυτό θα μπορούσε να είναι μετάπραξη. [...] Η μετάπραξη είναι ενδόρρηξη, μια ένταση κάτω από την επιφάνεια ενός και μόνο μέσου η οποία απειλεί το νοηματικό φράγμα αυτού του μέσου. […] Μια παραβίαση εντός μιας συγκεκριμένης τάξης πραγμάτων» –Γιάννης Χρήστου.
Διευθυντής ορχήστρας: Rupert Huber
Εκτέλεση: Ergon Ensemble, Tejo Janssen

Αλεξάνδρα Μπαχτσετζή, Private Song (Ιδιωτικό τραγούδι, 2017)
10-13 Ιουλίου 2017
Περφόρμανς
10-11 μ.μ.
Το έργο Private Song προτείνει την πλαισίωση ως οπτική στρατηγική για να αμφισβητήσει, να υπογραμμίσει ή να εξουδετερώσει τη σχέση του θεατή με τα κινούμενα σώματα στη σκηνή. Τα δημοφιλή ρεμπέτικα των δεκαετιών του 1940 και του 1950 των Γιάννη Παπαϊωάννου, Βασίλη Τσιτσάνη και Γιώργου Μητσάκη παρουσιάζονται μέσα στο έργο όχι ως αφηγηματικά μοτίβα, αλλά ως ένα μέσο αντιπαραβολής των μοναδικών φωνών και κωδικοποιημένων χειρονομιών που προέρχονται από τον ανατολίτικο και τον σύγχρονο χορό, καθώς και από την πάλη, τα έμφυλα πρότυπα του Χόλιγουντ και την εικαστική ιστορία των απεικονίσεων του έρωτα και της μάχης. Αυτές οι πράξεις επαναπλαισίωσης παράγουν μια φαντασματική σκηνοθεσία η οποία λειτουργεί ως μέσο για τη μετάδοση της αντίληψης και του συναισθήματος που τελικά μεταμορφώνει τη θέση του θεατή.

Με τους: Αλεξάνδρα Μπαχτσετζή, Σωτήρη Βασιλείου και Thibault Lac
Συμπαραγωγή των Frans Hals Museum / De Hallen, Χάαρλεμ· Volksbühne, Βερολίνο, και Schering Stiftung, Βερολίνο


Kettly Noël, Errance (2004/2017)
19-20 Ιουλίου 2017
Περφόρμανς
8-8:35 μ.μ.
Ίχνη, ή κομμάτια, από μετέωρες, ανεμπόδιστες χειρονομίες – αιχμάλωτοι ενός σώματος που λαχταρά να εκφράσει τα φύλα και τις όψεις αυτού του «αλλού» που απηχεί η περφόρμερ Kettly Noël. Η ένταση, η έκπληξη, ο τρόμος και η χαρά που διακρίνονται στο πρόσωπό της δημιουργούν έναν εσωτερικό κόσμο ο οποίος μας απορροφά. Μας είναι αδύνατο να απεγκλωβιστούμε: είμαστε αιχμάλωτοι – παγιδευμένοι, εγκλωβισμένοι στο παιχνίδι.
Κάθε κίνηση ενέχει αμφισημία. Ένα χάδι μπορεί να γίνει χαστούκι, ένα βήμα μπορεί να γίνει σκάλωμα ή πτώση, η επιθυμία μπορεί να γίνει υποταγή. Το ρούχο της μπορεί να γίνει φόρεμα, σάβανο, ζουρλομανδύας… Θολώνοντας τα όρια μεταξύ θύτη και θύματος, παιδιού και ενήλικα, άντρα και γυναίκας, η περφόρμερ απορρίπτει τον διαχωρισμό. Ωθούμενη στα όρια από αυτές τις διαφορετικές καταστάσεις καθυποταγής, τις καταστάσεις βίας, επιζητά να ελευθερώσει τη δύναμη που θα μπορούσε να κυριαρχήσει επί των πάντων.
Σύλληψη, εκτέλεση: Kettly Noël
Σκηνογραφία: Michel Meyer
Φωτισμός: Samuel Dosière

Οδηγίες πρόσβασης
Henschel-Hallen, Wolfhager Strasse 109, B251, 34127, Κάσελ
Λεωφορεία 18 και 19, στάση Siemensstrasse
Οι αίθουσες του πρώην εργοστασίου βρίσκονται εκτός πόλης στην οδό Wolfhager Strasse. Χρειάζεται περίπου 30 λεπτά περπάτημα έως εκεί από την πλατεία Friedrichsplatz. Συνεπώς συστήνουμε τη χρήση δημόσιων συγκοινωνιών, ποδηλάτου ή αυτοκινήτου. Παρακαλούμε σημειώστε τα δρομολόγια των δημόσιων μέσων μεταφοράς. Στον εκθεσιακό χώρο υπάρχουν επαρκείς χώροι στάθμευσης.
Εισιτήρια
Βραδινές παραστάσεις: είσοδος 10 € / 2 € με εισιτήριο της documenta 14.
Εισιτήρια για τις βραδινές παραστάσεις διατίθενται στα ταμεία της documenta 14 και στην είσοδο.

Performances at Henschel-Hallen, July 2–20, 2017

The large industrial hall that was once the primary site of production for Henschel locomotives and airplanes produces an echo that resonates strongly in the performances that are presented in this impromptu theater. In the weathered surroundings of the post-industrial, Phia Ménard creates an architecture of transformation—connecting the performing body to the body of the theater as spaces and organisms that are continuously in flux. Subsequently, the sounds of composer Jani Christou—in dialogue with composer John Cage—touch and shake the stone, steel, and glass that make up the sonic surrounding for this concert. Alexandra Bachzetsis juxtaposes the intimacy of the stage with the vortex of the theater in a performance that draws on the complex patterns of masculinity-femininity and displacement-belonging within Rebetiko music and choreography. Also at Henschel-Hallen, Kettly Noël proposes a wandering, a détournement, characterized by voodoo and rituals, which situates her own body at the core of her ongoing inquiry into the transformation of violated individuals and societies as a whole. As these bodies of work pass through the abandoned site, silence may return once again to a space presently filled with sonic, physical, and visual reverberation.

Phia Ménard, Immoral Tales – Part One: The Mother House
July 2, 4 and 7, 2017
Performance
8:30–10 pm
“My maternal grandfather was one of the victims of the carpet bombing of Nantes by Allied forces in 1943. When upon one occasion it became clear that we were not going to lay flowers at the grave of my grandfather but were instead going to visit a faceless mass grave, I understood the terrible infamy of bombs. Maybe then my mind stumbled across the words ‘Marshall Plan’, the program set up to rebuild Europe: organize mass destruction and then manage the reconstruction of war-devastated cities.
Build a ‘Marshall’ village out of made-to-measure cardboard, in the same way that we put up rows of tents for refugees. Everything seems perfect, except for that cloud, which looks like it’s getting bigger, and darker. Maybe a bolt of lightening, even a rainstorm with torrents of water! The Marshall village collapses. It turns into mush, a sticky mess in which bodies drown…” —Phia Ménard
Artistic Direction, Choreography, and Performance: Phia Ménard
Assisted by: Jean-Luc Beaujault
Music and Sound Space: Ivan Roussel
Stage Managers: Pierre Blanchet and Rodolphe Thibaud
Costumes: Fabrice Ilia Leroy
Technical Manager: Olivier Gicquiaud
Codirector, Production, and Administration: Claire Massonnet
Production Assistant: Clarisse Mérot
Public Relations: Adrien Poulard
Executive Production: Compagnie Non Nova

Jani Christou, Praxis for 12 (1966), Interlude with John Cage Four6 (1990), Anaparastasis III 'The Pianist' (1968)
July 5, 2017
Concert
8–9 pm
Anaparastasis III ‘The Pianist’ (1968)
Anaparastasis III ‘The Pianist’ cuts deep into one the most primitive and universal fears of mankind—the inability to communicate. Involving a pianist (actor) attempting to communicate with the piano in several different manners, the work unfolds against an unceasing continuum of electronic threads of sound which inform the psychodrama throughout.
Praxis for 12 (1966)
“Any living art keeps generating an overall logic fed by a collectivity of characteristic actions. Whenever an action is purposefully performed to conform with the current overall logic characteristic of the art, that action is a ‘praxis,’ or a purposeful and characteristic action. But whenever an action is purposefully performed so as to go beyond the current overall logic characteristic of the art, the action is a ‘metapraxis,’ or a purposeful non-characteristic action: a ‘meta-action’ … For instance, a conductor conducting during a concert is a praxis, but if he is also required to walk about, speak, scream, or perform any other action not strictly connected to conducting, that could be a metapraxis …
A metapraxis is an implosion, a tension under the surface of a single medium which threatens that very medium’s meaning barrier … A violation within a single order of things.” —Jani Christou
Conductor: Rupert Huber
Performers: Ergon Ensemble, Tejo Janssen

Alexandra Bachzetsis, Private Song (2017)
July 10–13, 2017
Performance
10–11 pm
Private Song proposes framing as a perceptual strategy for questioning, underlining, or neutralizing the spectator’s relation to moving bodies on stage. Popular rebetiko songs from the 1940s and 1950s composed by Giannis Papaioannou, Vassilis Tsitsanis, and Giorgos Mitsakis are introduced within the piece—not as a narrative motif but as a means of juxtaposing the singular voices and codified gestures coming from oriental and modern dance as well as wrestling, Hollywood gender models, and the pictorial history of representations of love and battle. Through these acts of reframing, Private Song produces a phantasmic staging, working as a device for channeling perception and affect that ultimately transforms the position of the viewer.
Performers: Alexandra Bachzetsis, Sotiris Vassiliou and Thibault Lac
Co-produced by Frans Hals Museum | De Hallen, Haarlem, Volksbühne, Berlin and Schering Stiftung, Berlin

Kettly Noël, Errance (2004/2017)
July 19–20, 2017
Performance
8–8:35 pm
Traces, or fragments, of suspended, restrained gestures—prisoners of a body that yearns to express the sexes and the countenances of the “elsewhere” that she, the performer, Kettly Noël, invokes. The tension, the surprise, the horror, and the joy that is read on her face creates an interior world into which we are sucked. It is impossible for us to extricate ourselves: we are caught—prisoners, trapped, taken to task, ensnared in the game. Each movement conveys ambiguity. A caress can become a blow, a step can become a tumble or a fall, desire can turn into surrender. Her clothing could be a dress, a shroud, a straightjacket… Blurring the boundaries between executioner and victim, child and adult, man and woman, the performer rejects separation. Pushed to the limit by these different states of domination, of violence, she seeks to free this force that could contain everything.
Concept, Performer: Kettly Noël
Scenography: Michel Meyer
Lighting: Samuel Dosière

Directions
Henschel-Hallen, Wolfhager Strasse 109, B251, 34127 Kassel
bus 18 and 19, bus stop Siemensstrasse
The former factory halls are situated outside of town on Wolfhager Straße. It takes approximately 30 minutes to walk there from Friedrichsplatz. We therefore recommend using public transportation, riding a bike, or going by car. Please note public transportation travel times. Sufficient parking spaces are available at the venue.
Tickets
Evening performances: entrance fee 10 € / 2 € with valid documenta 14 ticket.
Tickets for evening performances available at documenta 14 sales counters and at the entrance.

Mehr als 600.000 Seitenaufrufe: Presse Hochbegabung by Lilli Cremer-Altgeld. Geistreiche News für geistvolle Menschen. Hochbegabte@t-online.de

Psychologischer Effekt gegen das Gedränge

Jülich / Bochum, 30. Juni 2017 – Dichtes Getümmel am Eingang von Konzerten und Sportveranstaltungen kann schnell in gefährliche Situationen münden. In solchen Fällen können künstliche Einengungen durch Absperrgitter helfen, Gedränge zu vermeiden, wie Experimente von Jülicher Forschern zeigen. Der beobachtete Effekt ist rein physikalisch nicht zu erklären und nur zu begreifen, wenn man zusätzlich psychologische Aspekte berücksichtigt. Die Ergebnisse der interdisziplinären Zusammenarbeit von Wissenschaftlern des Forschungszentrums Jülich und der Ruhr-Universität Bochum sind in der Fachzeitschrift PLoS ONE nachzulesen.

Physiker und Ingenieure nutzen normalerweise rein physikalische Modelle, wenn es darum geht, die Dynamik von Menschengruppen am Computer zu simulieren. Die Ansätze gleichen Methoden, mit denen sich berechnen lässt, wie sich Partikel oder Teilchen in einem Gas oder einer Flüssigkeit verteilen. Doch sie allein reichen nicht aus, um zu verstehen, warum Absperrgitter am Eingang von Großveranstaltungen einen so starken Einfluss auf die andrängenden Menschenmassen ausüben.
„Den Ausgangspunkt bildeten Experimente mit Probanden, bei denen uns sehr unterschiedliche Personendichten aufgefallen sind“, erklärt Prof. Armin Seyfried vom Jülich Supercomputing Centre (JSC). Die Forscher hatten im Rahmen des Projekts BaSiGo im Juni 2013 unter anderem untersucht, wie sich die räumliche Gestaltung des Eingangsbereichs auf das Verhalten der Teilnehmer auswirkt. Insbesondere bei Festivals, Konzerten und Sportveranstaltungen können vor dem Einlass schnell bedrohliche Situationen entstehen, wenn erwartungsvolle Fans unkontrolliert nach vorne rücken.
„Wir hatten 270 Probanden aufgefordert, sich vorzustellen, dass sie vor dem Eingang eines Rockkonzerts stehen und eine der letzten Karten ergattern wollen“, erinnert sich Armin Seyfried. Im ersten Durchgang konnten die Probanden ungehindert auf den Einlass zuströmen, vor dem sich schnell eine halbkreisförmige Menschentraube bildete. Im zweiten Durchgang befanden sich die Teilnehmer dagegen in einem von Absperrgittern umgebenen Korridor, in dem sich im Verlauf des Experiments maximal knapp 6 statt 11 Personen pro Quadratmeter tummelten.

Psychologischer Ansatz gefragt

Experiment BaSiGoExperiment im Projekt BaSiGo: Eingangsbereich mit künstlicher Einengung durch Absperrgitter
Copyright: Forschungszentrum Jülich / Maik Boltes
Überraschenderweise fiel das Gedränge aber nicht nur direkt am Eingang viel geringer aus, sondern auch schon in dem Bereich davor. „Dieses Ergebnis lässt sich mit keinem physikalischen Modell erklären“, so Seyfried. „Man muss davon ausgehen, dass die lockere Ansammlung im Korridor auf psychologische Aspekte zurückgeht, in dem Sinne, dass dabei Regeln befolgt werden. Diese Regeln existieren aber nur in unseren Köpfen“, so der promovierte Physiker.
Ähnlich wie an der Supermarkt-Kasse oder am Flughafenschalter greifen demnach soziale Normen, aufgrund derer Menschen geordnet Schlange stehen und nicht versuchen, sich möglichst schnell einen Weg zum Ziel zu bahnen. „Dass die Personen innerhalb der Absperrgitter nicht drängeln, ist schon sehr interessant, vor allem, wenn man bedenkt, dass sie vorab noch explizit dazu aufgefordert wurden, sich zu beeilen“, betont die Sozialpsychologin Dr. Anna Sieben von der Ruhr-Universität Bochum.

Trügerische Gerechtigkeit

Um mehr über die vorherrschenden Normen und Strategien zu erfahren, spielte sie anderen Probanden nachträglich Bilder und Videos von den Experimenten vor. „Eine mögliche Erklärung für dieses Verhalten hängt mit Unterschieden in der Wahrnehmung der Gerechtigkeit zusammen“, erläutert Anna Sieben. „Die meisten Menschen scheinen den Einlass durch den Korridor als gerechter einzuschätzen. Sie glauben, wer sich dort zuerst anstellt, kommt auch zuerst rein. Die Frage, ob man drängelt oder nicht, hat also möglicherweise etwas mit dem Vertrauen in die Gerechtigkeit des Einlassverfahrens zu tun“, so Anna Sieben.
Dabei stimmt die wahrgenommene Gerechtigkeit nicht zwangsläufig mit objektiven Messungen überein. Im analysierten Experiment verhält es sich nämlich genau umgekehrt: Im Korridor aus Absperrgittern geht es etwas ungerechter zu als vor dem ungeschützten Eingang. „Vermutlich drängeln sich im Korridor einfach deshalb mehr Menschen vor, weil dort mehr Platz ist“, schätzt Armin Seyfried. Im dichten Gedränge ohne Gitter bleibt dagegen schlicht kein Raum, um sich vorzupfuschen.

Video


Experiment im Projekt BaSiGo: Eingangsbereich mit und ohne Absperrgitter. Länge: 0:37 Minuten
Copyright: Forschungszentrum Jülich / Maik Boltes

Originalpublikation:

Sieben A, Schumann J, Seyfried A
Collective phenomena in crowds—Where pedestrian dynamics need social psychology.
PLoS ONE (published June 7, 2017), DOI 10.1371/journal.pone.0177328

Weitere Informationen:

Ansprechpartner:

Prof. Dr. Armin Seyfried
Jülich Supercomputing Centre (JSC), Forschungszentrum Jülich
Tel.: +49 2461 61-3437
E-Mail: a.seyfried@fz-juelich.de
Dr. Anna Sieben
Lehrstuhl für Sozialtheorie und Sozialpsychologie, Ruhr-Universität Bochum
Tel.: +49 234 32 - 25164
E-Mail: Anna.Sieben@rub.de

Pressekontakt:

Tobias Schlößer
Unternehmenskommunikation, Forschungszentrum Jülich
Tel.: +49 2461 61-4771
E-Mail: t.schloesser@fz-juelich.de


Mehr als 600.000 Seitenaufrufe: Presse Hochbegabung by Lilli Cremer-Altgeld. Geistreiche News für geistvolle Menschen. Hochbegabte@t-online.de

Sonntag, 25. Juni 2017

Was die anderen Hochbegabten anders machen – ein Beispiel aus der Wirtschaft für die Politik


Foto: Ralf Voigt


Man erkennt sie.

Es sind die kleinen Einsteins, die Picassos und die Mozarts. Sie lesen schon mit sechs Jahren „The New York Times“, korrespondieren mit fünf Jahren in Mandarin und spielen mit vier Jahren die Spatzenmesse in C-Dur. Später studieren sie dann bereits mit 14 an einer Uni und werden jüngster Professor oder jüngste Professorin.

Man kennt sie.

Dann gibt es noch die anderen.

Ihre Begabung ist nicht so offensichtlich. Oder: offensichtlich nur für Eingeweihte. Für Kennerinnen und Kenner. Wahrscheinlich stehen sie nicht in einem Labor. Ob sie mit dem Pinsel umgehen können? Seien Sie tapfer: Wohl eher nicht so. Ob sie eine Stradivari zu schätzen wissen? Hm.

Und doch haben sie ihre Begabung. Erkennbar wie gesagt fast nur für Eingeweihte.

Ein Beispiel: Ich war Mitglied in einem Verband, der das Wort „Wirtschaft“ in seinem Namen trägt. Es ging um ein Thema, das alle Menschen bewegt. Wirklich alle. Wirklich jeden. Es ging um Politik. Und um den Anlauf zu einem neuen Gesetz. Man diskutierte. Und fragte sich, wie man denn überzeugend argumentieren könnte.

Ich erwähnte den Gedanken einer Befragung. Sie kennen das: In jeder grösseren Stadt stehen diese Interviewer auf der grossen Einkaufsstrasse und wollen wissen, welche Zahnpasta, welches Waschmittel, welche Automarke Sie bevorzugen. Strasseninterviews nennen wir das. Wir, das sind meine Kolleg*innen aus der Marktforschung und ich. Ich hatte damals ein Institut für Markt- und Kommunikationsforschung. Unsere Klienten aus der Politik und Wirtschaft waren bekannt und angesehen und wir waren stolz darauf, für sie forschen zu dürfen.

In meinem Verband war das bekannt.

Ja. Sagte man: Eine Befragung auf der Strasse ist ein überzeugendes Argument. Wir – wer auch immer „wir“ sein sollte – wir stellen uns auf die Strasse und befragen die Menschen. Und dann geben wir – und das war der Sinn der Sache – das Ergebnis an den OB der Stadt. Einer von meinen Kollegen im Verband meinte dann: Ob wir wohl 50 Menschen dazu bewegen können, mit uns zu reden?

Wie, sagte ich: 50 Menschen? 

Ja. Sagten die anderen. 50 Menschen wäre eine tolle Sache.

Klar sind 50 Menschen eine tolle Sache. Aber: Wie wollen wir einen OB mit den Stimmen von 50 Menschen motivieren, ein neues Gesetz in Gang zu bringen? Nach einer halben Stunde hatte man sich auf 100 Menschen geeinigt. Mit dem Zusatz: Ob wir das wohl schaffen werden?

Warum so zaghaft?

Die Jungs und Mädels, die hier zusammen sassen, waren die Menschen, die täglich über Millionen entschieden. Ihre Denkweisen waren nicht 100 oder 1.000. Es waren 1.000.000 und mehr!

Mir war klar, dass ich meine lieben Kolleginnen und Kollegen jetzt schockieren musste. Nicht weil ich Schocks mag – aber ich musste ihnen schon sagen, wie so etwas in der Realität funktioniert. Dass man an den verantwortlichen Stellen – sorry –  100 Menschen als Beweis nicht gelten lassen wird. Man wird schmunzeln und zur Tagesordnung übergehen.

Noch bevor ich den Gedanken: „Wie sag‘ ich es das denn jetzt?“ zu einem Satz modellieren konnte, war es raus:

1.000 INTERVIEWS!
1.000 Interviews?

Das Entsetzen war gross. Nur unser Präsident war begeistert. Und dann ging das los, was zumeist los geht, wenn ein Hochbegabter – eine Hochbegabte – eine Idee und einen Weg vor Augen hat: GEHT NICHT! FUNKTIONIERT NICHT! SCHAFFEN WIR NICHT! WIR SIND DOCH NICHT VERRÜCKT! WER SOLL DAS DENN ALLES ZAHLEN?

Ich hörte mir das eine Stunde an, während ich das Konzept schrieb, die Umsetzung des Konzepts plante und einen Entwurf für den Fragebogen entwarf. Unser Präsident hatte mich aus den Augenwinkeln beobachtet und rief mich auf – nach vorne zu kommen und die Einzelheiten zu präsentieren. Gesagt. Getan.
Wir fanden über 50 Mitglieder aus dem Wirtschafts-Verband, die mitmachten. Manager*innen, die ich mit meinem Team für diesen Einsatz schulte. Es waren wohl die Interviewer*innen mit den höchsten Stundenlöhnen, die hier und heute ehrenamtlich auf die Strasse gingen und sehr mutig die Menschen nach ihrer Meinung befragten.

Um Mitternacht hatten wir 1.037 Interviews geschafft. Alle von meinen Forscherkollegen und mir kontrolliert. Alle perfekt. Es war ein harter Job – aber selten habe ich ein Team von fast 100 „Mitarbeiter*innen“ so begeistert arbeiten gesehen.

Am nächsten Morgen wurde noch einmal kontrolliert. Und dann gingen die Fragebögen ins Rechenzentrum zur Uni. Ich schrieb dazu einen Bericht für die Präsentation. Mein Team zeigte einen bewundernswerten Einsatz. Und so konnte ich meiner Assistentin auch nicht die Bitte abschlagen, die Ergebnisse beim OB präsentieren zu dürfen.

Der OB schien sehr zufrieden. Und so wanderten unsere Ergebnisse weiter „nach oben“. Und so wurde aus unserer Idee der Beweis, dass die Menschen diese Verbesserung ihres Alltags wirklich wollten.

Schliesslich wurde aus dem Beweis ein Gesetz in Deutschland, das jedem Menschen den Alltag etwas besser macht. Zur Freude der Menschen.
Nein, so faszinierend wie ein Picasso ist dieses Gesetz nicht.

Aber es erleichtert seitdem allen Menschen ihr Leben. Und das Tag für Tag in Deutschland.

Wenn Sie Unternehmer*in sind: Gründen Sie einen Think Tank mit Ihren Hochbegabten und allen, die mutig sind und gross denken und handeln können. Dann sind Sie nicht nur Ihre Probleme los. Sie haben auch die Chance, die Welt ein bisschen besser machen zu können.

Was sagte John F. Kennedy in seiner Antrittsrede am 20. Januar 1961 in Washington, D.C.:

„Fragt nicht, was euer Land für euch tun kann - fragt, was ihr für euer Land tun könnt (…) fragt, was wir gemeinsam tun können für die Freiheit des Menschen.“ [1]

Lilli Cremer-Altgeld
Mobil 0049 1575 5167 001





Frauen in Europa

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Frauen in Europa by Lilli Cremer-Altgeld. „Frauen in Europa“. Seien Sie dabei! Mit Ihren Gedichten. Mit Ihren Ideen. Mit Ihren Visionen. Mit Ihren Werken. Mit Ihrer Homepage. Bitte schreiben Sie eine Mail an Lilli Cremer-Altgeld frauenineuropa@t-online.de Bitte klicken Sie auf das Bild: So kommen Sie direkt zum Blog „FRAUEN IN EUROPA“.

Was die anderen Hochbegabten anders machen – ein Beispiel aus der Wirtschaft für die Politik


Foto: Ralf Voigt


Man erkennt sie.

Es sind die kleinen Einsteins, die Picassos und die Mozarts. Sie lesen schon mit sechs Jahren „The New York Times“, korrespondieren mit fünf Jahren in Mandarin und spielen mit vier Jahren die Spatzenmesse in C-Dur. Später studieren sie dann bereits mit 14 an einer Uni und werden jüngster Professor oder jüngste Professorin.

Man kennt sie.

Dann gibt es noch die anderen.

Ihre Begabung ist nicht so offensichtlich. Oder: offensichtlich nur für Eingeweihte. Für Kennerinnen und Kenner. Wahrscheinlich stehen sie nicht in einem Labor. Ob sie mit dem Pinsel umgehen können? Seien Sie tapfer: Wohl eher nicht so. Ob sie eine Stradivari zu schätzen wissen? Hm.

Und doch haben sie ihre Begabung. Erkennbar wie gesagt fast nur für Eingeweihte.

Ein Beispiel: Ich war Mitglied in einem Verband, der das Wort „Wirtschaft“ in seinem Namen trägt. Es ging um ein Thema, das alle Menschen bewegt. Wirklich alle. Wirklich jeden. Es ging um Politik. Und um den Anlauf zu einem neuen Gesetz. Man diskutierte. Und fragte sich, wie man denn überzeugend argumentieren könnte.

Ich erwähnte den Gedanken einer Befragung. Sie kennen das: In jeder grösseren Stadt stehen diese Interviewer auf der grossen Einkaufsstrasse und wollen wissen, welche Zahnpasta, welches Waschmittel, welche Automarke Sie bevorzugen. Strasseninterviews nennen wir das. Wir, das sind meine Kolleg*innen aus der Marktforschung und ich. Ich hatte damals ein Institut für Markt- und Kommunikationsforschung. Unsere Klienten aus der Politik und Wirtschaft waren bekannt und angesehen und wir waren stolz darauf, für sie forschen zu dürfen.

In meinem Verband war das bekannt.

Ja. Sagte man: Eine Befragung auf der Strasse ist ein überzeugendes Argument. Wir – wer auch immer „wir“ sein sollte – wir stellen uns auf die Strasse und befragen die Menschen. Und dann geben wir – und das war der Sinn der Sache – das Ergebnis an den OB der Stadt. Einer von meinen Kollegen im Verband meinte dann: Ob wir wohl 50 Menschen dazu bewegen können, mit uns zu reden?

Wie, sagte ich: 50 Menschen?

Ja. Sagten die anderen. 50 Menschen wäre eine tolle Sache.

Klar sind 50 Menschen eine tolle Sache. Aber: Wie wollen wir einen OB mit den Stimmen von 50 Menschen motivieren, ein neues Gesetz in Gang zu bringen? Nach einer halben Stunde hatte man sich auf 100 Menschen geeinigt. Mit dem Zusatz: Ob wir das wohl schaffen werden?

Warum so zaghaft?

Die Jungs und Mädels, die hier zusammen sassen, waren die Menschen, die täglich über Millionen entschieden. Ihre Denkweisen waren nicht 100 oder 1.000. Es waren 1.000.000 und mehr!

Mir war klar, dass ich meine lieben Kolleginnen und Kollegen jetzt schockieren musste. Nicht weil ich Schocks mag – aber ich musste ihnen schon sagen, wie so etwas in der Realität funktioniert. Dass man an den verantwortlichen Stellen – sorry – 100 Menschen als Beweis nicht gelten lassen wird. Man wird schmunzeln und zur Tagesordnung übergehen.

Noch bevor ich den Gedanken: „Wie sag‘ ich es das denn jetzt?“ zu einem Satz modellieren konnte, war es raus:

1.000 INTERVIEWS!
1.000 Interviews?

Das Entsetzen war gross. Nur unser Präsident war begeistert. Und dann ging das los, was zumeist los geht, wenn ein Hochbegabter – eine Hochbegabte – eine Idee und einen Weg vor Augen hat: GEHT NICHT! FUNKTIONIERT NICHT! SCHAFFEN WIR NICHT! WIR SIND DOCH NICHT VERRÜCKT! WER SOLL DAS DENN ALLES ZAHLEN?

Ich hörte mir das eine Stunde an, während ich das Konzept schrieb, die Umsetzung des Konzepts plante und einen Entwurf für den Fragebogen entwarf. Unser Präsident hatte mich aus den Augenwinkeln beobachtet und rief mich auf – nach vorne zu kommen und die Einzelheiten zu präsentieren. Gesagt. Getan.
Wir fanden über 50 Mitglieder aus dem Wirtschafts-Verband, die mitmachten. Manager*innen, die ich mit meinem Team für diesen Einsatz schulte. Es waren wohl die Interviewer*innen mit den höchsten Stundenlöhnen, die hier und heute ehrenamtlich auf die Strasse gingen und sehr mutig die Menschen nach ihrer Meinung befragten.

Um Mitternacht hatten wir 1.037 Interviews geschafft. Alle von meinen Forscherkollegen und mir kontrolliert. Alle perfekt. Es war ein harter Job – aber selten habe ich ein Team von fast 100 „Mitarbeiter*innen“ so begeistert arbeiten gesehen.

Am nächsten Morgen wurde noch einmal kontrolliert. Und dann gingen die Fragebögen ins Rechenzentrum zur Uni. Ich schrieb dazu einen Bericht für die Präsentation. Mein Team zeigte einen bewundernswerten Einsatz. Und so konnte ich meiner Assistentin auch nicht die Bitte abschlagen, die Ergebnisse beim OB präsentieren zu dürfen.

Der OB schien sehr zufrieden. Und so wanderten unsere Ergebnisse weiter „nach oben“. Und so wurde aus unserer Idee der Beweis, dass die Menschen diese Verbesserung ihres Alltags wirklich wollten.

Schliesslich wurde aus dem Beweis ein Gesetz in Deutschland, das jedem Menschen den Alltag etwas besser macht. Zur Freude der Menschen.
Nein, so faszinierend wie ein Picasso ist dieses Gesetz nicht.

Aber es erleichtert seitdem allen Menschen ihr Leben. Und das Tag für Tag in Deutschland.

Wenn Sie Unternehmer*in sind: Gründen Sie einen Think Tank mit Ihren Hochbegabten und allen, die mutig sind und gross denken und handeln können. Dann sind Sie nicht nur Ihre Probleme los. Sie haben auch die Chance, die Welt ein bisschen besser machen zu können.

Was sagte John F. Kennedy in seiner Antrittsrede am 20. Januar 1961 in Washington, D.C.:

„Fragt nicht, was euer Land für euch tun kann - fragt, was ihr für euer Land tun könnt (…) fragt, was wir gemeinsam tun können für die Freiheit des Menschen.“ [1]

Lilli Cremer-Altgeld
Mobil 0049 1575 5167 001





Meine persönliche Einführung in die Hochbegabung

Wenn Sie sich die Frage stellen: „Wie finde ich heraus, ob ich hochbegabt bin?“ – dann werden Sie hier Antworten finden. Ich habe die Informationen davon abhängig gemacht, wie gesichert Sie wissen wollen, ob Sie hochbegabt sind. Deshalb meine Frage an Sie: „Wie GESICHERT wollen Sie wissen, ob Sie hochbegabt sind?“

Meine Antworten lassen sich in drei Kategorien einteilen:

Sicherheitsstufe 1: Sicherheit im Hinblick auf das Wissen „Ich bin hochbegabt“ – hier können Sie mal schnuppern, wie Hochbegabte so ticken.

Sicherheitsstufe 2: Sicherheit im Hinblick auf das Wissen „Ich bin hochbegabt“ – hier bekommen Sie Tipps, was Sie tun können, um herauszufinden, ob Sie tendenziell hochbegabt sind.

Sicherheitsstufe 3: Sicherheit im Hinblick auf das Wissen „Ich bin hochbegabt“ – Adressen. Hier können Sie sich zum IQ-Test anmelden. Das Ergebnis des IQ-Test sagt Ihnen, wie hoch Ihr IQ ist. Ist er über 130 Punkte, sind Sie hochbegabt. Über 145 Punkte sind Sie höchstbegabt.

Aber was ist überhaupt Hochbegabung?

Die Antwort ist einfach. Treffend hat sie einmal der Psychologe Dr. Jürgen vom Scheidt so beantwortet: „Es ist das intellektuelle Potenzial von jemandem, der in einem der gängigen und anerkannten Intelligenztest einen IQ-Wert von 130 Punkten und mehr erzielt. Dies betrifft, streng genommen, 2,27 Prozent der Bevölkerung.“ http://www.hyperwriting.de/loader.php?pid=276 Stand: 20.09.2015

Und was ist HÖCHSTBEGABUNG?

Ganz einfach. Dr. Sylvia Zinser schreibt: „Ist der IQ über 145 so spricht man von Höchstbegabung.“ http://zinser.no-ip.info/~szinser/gifted/faqhg.htmlx Stand: 19.09.2015

Allen Hochbegabten und Höchstbegabten empfehle ich das informative, spannende und vergnügliche „Sylvia Zinser's Sammelsurium“ http://zinser.no-ip.info/~szinser/ Stand: 19.09.2015 Hier erfahren Sie nicht nur etwas über den IQ, sondern auch über „Brot, Schwaebische Traeubleskuchen sowie über diverse Weihnachtsplätzchen“ http://zinser.no-ip.info/~szinser/backen.htmlx Stand: 19.09.2015

Sicherheitsstufe 1: Sicherheit im Hinblick auf das Wissen „Ich bin hochbegabt“

Man sagt oft von Hochbegabten: „Die haben eine 1 (Bestnote) in Mathe – können aber ihre Schuhe nicht richtig zubinden“. Soll heissen: das Denken funktioniert (in bestimmten Bereichen) ausgezeichnet – aber im Alltäglichen kommen sie mit bestimmten Situationen nicht gut zurecht. Nach meinen Erfahrungen ist diese Aussage für einige Hochbegabte wirklich sehr zutreffend – für andere weniger bis gar nicht.

Ich kenne das aus eigener Erfahrung. Bei meinem Mathelehrer hatte ich so gut wie immer eine 1. Allerdings hatte ich auch eine Mathelehrerin. Sie war eher der Typ „Geschichtenerzählerin“. Sie sprach gerne über ihre Lieblingsrezepte, ihre Backkunst und ihren Hund. Ich war so damit beschäftigt, herauszufinden, was das mit Arithmetik zu tun hatte, dass ich ihr, wenn es denn mal was zu rechnen gab, kaum noch folgen konnte.

Meine Noten in Mathe lagen bei ihr im Mittelfeld. Und ich war richtig dankbar als der in meinen Augen „richtige“ Lehrer kam. Der mir Mathe so erklärte, dass ich es verstanden habe. Ich machte Überstunden in Mathe und liess mir extra Hausaufgaben geben. Nein, ich war keine Streberin. Ich hatte einfach Spass an Problemlösungen. Aber wenn ich meine Strickjacke zuknöpfen sollte – da gab es Stress für mich. Jedenfalls dieser Lehrer schickte mich zum Schulpsychologen, der mich positiv auf Hochbegabung testete. Da er sagte: „Du darfst mit niemandem darüber reden, dass Du diesen IQ von … hast.“ – dachte ich: vielleicht ist es eine Krankheit oder sonst wie ansteckend. Ich habe nie darüber gesprochen. Erst vor gut zehn Jahren habe ich mich in meiner Familie geoutet.

Meine Kollegin Alexandra in unserem Markt- und Sozialforschungs-Institut war da ähnlich unterschiedlich in ihrer Mathe-Begabung. Obwohl sie ein echtes Mathe-Genie ist, gab es auch für sie Grauzonen. Normalerweise hörte sie von einer Aufgabe oder schaute auf das Papier. Und schwupp – schon hatte sie die Lösung. Manchmal trat sie einen Wettstreit mit unserem Computer an. Nicht immer war unser PC der Gewinner. Doch dann gab es für sie echte Herausforderungen: Wenn sie ohne Hilfsmittel Prozent rechnen sollte, versagte sie fast jedes Mal. Nicht mal 10 Prozent von 100 konnte sie richtig errechnen. Allein bei dem Wort „Prozentrechnen“ driftete sie immer ab. Im Laufe der Zeit wurde es allerdings besser.

Ich will damit sagen: Nicht alle Hochbegabte sind Mathe-Genies. Nicht alle Mathe-Genies sind fehlerlos. Tröstlich ist, was Albert Einstein einmal über Mathe gesagt hat: „Mach' dir keine Sorgen wegen deiner Schwierigkeiten mit der Mathematik. Ich kann dir versichern, dass meine noch größer sind.“

Mit anderen Worten: Nicht jeder Hochbegabte glänzt in Mathe. Eine Klientin von mir war die Vorgesetzte der ehemaligen Lehrerin eines Fußballnationalspielers (Weltmeister!). Er hatte wenig Interesse an Zahlen und sagte bereits in jungen Jahren zu der Lehrerin: „Warum soll ich Rechnen lernen? Ich werde mal ein berühmter Fußballspieler. Und dann kann ich mir so viele Rechenkünstler leisten wie will.“ Die Lehrerin staunte. Doch der Junge hatte Recht. Er ist hochbegabt UND hochsensitiv.

Hochbegabte können sehr gut oder gut rechnen – oder auch gar nicht. Was sind nun die die typischen Eigenschaften von Hochbegabten?

Gehen wir noch einen Schritt zurück. Genauso wie nicht alle Kölner lustig sind, nicht alle Münchner Lederhosen tragen und nicht alle Hamburger einen Segelschein haben – so sind auch nicht alle überdurchschnittlich intelligenten Menschen so oder so.

Nehmen wir einmal eine Einteilung der Hochbegabten vor, die Jürgen vom Scheidt heraus gearbeitet hat. Er unterteilt fünf (drei plus zwei) Gruppen. Selbstredend gibt es noch andere Kategorien – dazu komme ich noch.

Scheidt zufolge gibt es – vereinfacht ausgedrückt – bei den Hochbegabten, abhängig von dem Kriterium „Erfolg in der Schule, im Beruf“ folgende Trias:

O Ein Drittel, die ihre „Begabung erfolgreich verwirklicht“ haben. Sie sind Topmanager/innen, Spitzensportler/innen, Unternehmer/innen, Künstler/innen, Wissenschaftler/innen usw. Sie wurden z.B. von der „Studienstiftung des Deutschen Volkes“ oder anderen Institutionen erkannt und gefördert.

O Ein Drittel sind sogenannte „Latente“: Sie spüren, ahnen oder wissen um ihre Begabung, kommen aber nicht so einfach aus dem Quark. Die Psychologin und Expertin für Hochbegabung, Andrea Brackmann, schreibt in ihrem zweiten Buch, dass „Hochbegabung Mut erfordere“ http://www.klett-cotta.de/buch/Klett-Cotta_Leben!/Ganz_normal_hochbegabt/13265 Stand: 19.09.2015. Bei dieser Gruppe verstehen wir, warum das so ist.

O Ein Drittel sind nach Scheidt die „Underachiever“ („Minderleister“). Sie könnten schon – wollen aber (noch?) nicht erfolgreich sein. Speziell zu Minderleister/innen in der Schule noch einmal Sylvia Zinser: Ihr Geheimtipp J: MOTIVIEREN! http://zinser.no-ip.info/~szinser/gifted/faqhg.htmlx Stand: 19.09.2015

So, das sind unsere drei Gruppen – zwei kleine Gruppen fehlen noch:

O Es sind die „Entgleisten“: sie sind erfolgreich – aber auf kriminelle oder soziopathische Weise.

O Dies sind die Höchstbegabten wie etwa Einstein und Freud.

Alle Infos zu dieser Einteilung in der Veröffentlichung von Jürgen vom Scheidt: http://www.hyperwriting.de/loader.php?pid=276 Stand: 19.09.2015

Wer bis hierher tapfer durchgehalten hat – wird jetzt belohnt. Jeder Mensch, der denkt: Analyse? Mathe? Logik? Das sind jetzt nicht so meine Stärken. Ich bin eher der Musiker, die Malerin, der Tänzer, die Fotografin, der Praktiker. Gut so. Es gibt insgesamt sieben Felder der Hochbegabung: mein Bruder Helmut glänzt z.B. durch „Praktische Intelligenz“: Er erkennt sofort im realen Leben wie man es richtig zumindest aber besser machen kann. Mir bleibt diese Art zu denken verborgen. Zumindest müsste ich viele Bücher lesen, um diese Dinge verstehen zu können. Mir fällt es schon schwer genug, meine Jacke richtig zuzuknöpfen.

Prof. Werner Stangl zitiert Prof. Kurt Heller auf seinen Seiten zu den Themen „Intelligenz und Hochbegabung“ wie folgt:

„Nach Heller (2000) gibt es folgende Begabungsfaktoren:

O Intellektuelle Fähigkeiten (sprachliche, mathematische, technisch-konstruktive, abstrakte, begrifflich-logische, etc. Fähigkeiten)

O Sozial-emotionale Fähigkeiten

O Musisch-künstlerische Fähigkeiten

O Musikalische Fähigkeiten

O Kreativität (sprachliche, mathematische, technische, gestalterische, etc. Kreativität)

O Psychomotorische Fähigkeiten (Sport, Tanz, etc.)

O Praktische Intelligenz“

http://www.stangl-taller.at/TESTEXPERIMENT/testintelligenzhochbegabt.html Stand: 19.09.2015

Wir sehen: Hochbegabung ist spannend. Und es wird noch spannender.

Nehmen wir noch eine weitere Differenzierung vor: Hochbegabte sind oft auch hochsensibel und/oder hochsensitiv. Ihre Sinne sind stärker ausgeprägt. Zum einen (hochsensibel) sind ihre normalen Sinne (hören, riechen, schmecken, fühlen, sehen) intensiver (Künstler/innen, Star-Köch/innen, Parfümeur/innen – einige haben auch ein begnadetes „Fingerspitzengefühl“ wie etwa Handerker/innen und Chirurg/innen u.a.m.). Und/oder andererseits ist ihre Wahrnehmung (hochsensitiv) tiefer: Diese Hochbegabten haben den sechsten (hellhörig), siebten (hellfühlig) und achten (hellsichtig) Sinn wie etwa Goethe, Einstein und Leonardo da Vinci. Wie sagte Albert Einstein?: „Was wirklich zählt, ist Intuition.“

Bei einer solchen Differenzierung: Wo gibt es da noch Gemeinsamkeiten?

Ich fange mal mit den Tendenzen an: Diejenigen, die in der ‚Flüchtlingszeit im Sommer 2015‘ kreativ, beherzt und schnell helfen – können hochbegabt sein. Denn diese Merkmale findet man oft unter den hohen IQ’lern. Der eine organisiert geschickt, die andere übersetzt, der nächste weiss, wer wo wie helfen kann. Schnelligkeit ist für Hochbegabte so natürlich wie das Atmen. Klar, dass nicht jede/r in allen Bereichen gleich schnell ist. Wenn Sie wüssten, wie lange ich brauche, um meine Jacke zuzuknöpfen …

Doch weiter: Gerechtigkeit für jedermann ist stark vorhanden bei den Begabten ebenso so wie vernetztes Denken und Handeln. Nach Andrea Brackmann gehört das „Mehr von allem“ oft zum Repertoire. Wie etwa das „Erfassen kompletter Zusammenhänge“, „Auffinden vielfältiger Lösungswege“ sowie „hohes Einfühlungsvermögen“. Wie gut, dass Hochbegabte oft nur wenig Schlaf brauchen (4 bis 6 Stunden).

Selbstredend gibt es nicht nur diese sonnigen Seiten der hochtalentierten Menschen. Ihre Schattenseiten sind nicht nur für die Beteiligten selbst unangenehm: Oftmals übersteigerte Konzentration bei den SPEZIALISTEN auf ein Spezialthema (Musik oder Sport oder Politik oder Finanzen oder Sprachen oder oder oder). Bei den Generalisten ist es etwas anders: Hier überwiegt die Vielseitigkeit, die sich in mehreren Berufen und Hobbies zeigt. Bei beiden wird die Familie, werden Freund/innen und Kolleg/innen schon mal etwas vernachlässigt. Denn Hochbegabte sind oft Perfektionist/innen. Und es kann mal etwas länger dauern bis sie mit ihrer Arbeit zufrieden sind.

Routine ist ihnen oft ein Gräuel. Manche finden kreativ alternative Wege um dieser Routine immer wieder auszuweichen. Andere plagen Zweifel und Gewissensbisse. Geduld ist ebenfalls keine Stärke der Hochbegabten. Auch nicht begabt sind diese Menschen, wenn es um „einfache Aufgaben“ geht. Die Hochtalentierten sind zumeist empfindlich. Empfindlich gegenüber Lärm, Licht und manche auch gegenüber Berührungen.

So ist es zu verstehen, dass Hochbegabte an bestimmten „Allergien“ leiden, die Andrea Brackmann in ihrem Buch so schlüssig schreibt. Es sind die „hässlichen Worte“ für Hochbegabte wie etwa „Betriebsausflug“, „Stammtisch“, „Schützenfest“, „Höflichkeitsfloskeln“, „Grossraumbüro“. http://www.klett-cotta.de/buch/Klett-Cotta_Leben!/Ganz_normal_hochbegabt/13265 Stand: 19.09.2015

Hingegen lieben Hochbegabte oft „Querdenker/innen“, „Nobelpreisträger/innen“, „Verarbeitungsgeschwindigkeit“, „Freiheit“, „Endlos-Fragen“, „Monologe“ sowie „Spezielle Themen wie etwa die frühkindliche Entwicklungsphase des Kaiserschnurrbarttamarins, die Pflege der Araukarie oder den „Compte rendu au Roi“ des Finanzminister Jacques Neckers in der Zeit der Französischen Revolution.

Für Hochbegabte ist das alles „normal“ – während das „Normale“ schon sehr schwierig sein kann. Viele habe da ein Selbstverständnis wie Albert Einstein: "Ich habe keine besondere Begabung, sondern bin nur leidenschaftlich neugierig."

Wenn Sie das alles gelesen haben, sind Sie an Hochbegabung interessiert. Die anderen haben eh längst das Weite gesucht. Vielleicht wollen Sie genauer wissen, ob Sie hb sind – „hb“ ist das Kürzel bei den „HB“ (Hochbegabten) für „hochbegabt“. Und deshalb gehen wir jetzt auf die nächste Stufe über.

Sicherheitsstufe 2: Sicherheit im Hinblick auf das Wissen „Ich bin hochbegabt“

Ich habe hier IQ-Informationen zusammen gestellt, die Ihnen eine Tendenz Ihrer Begabung aufzeigen können.

O Den ersten IQ-Test habe ich 2005 in der Veröffentlichung von Jürgen vom Scheidt gefunden http://www.hyperwriting.de/loader.php?pid=276 Stand: 19.09.2015. Obwohl ich mit einiger Skepsis an diese Fragen heranging – mein Test beim Schulpsychologen hat damals mehr als eine Stunde gedauert, wie soll man in wenigen Minuten ein ähnliches Ergebnis erzielen können? – war die Antwort jedoch fast exakt dieselbe, die ich Jahre zuvor vom Psychologen in meiner Schule erhalten habe. Chapeau! Für den Autor.

O Auch wenn mir die Headline sehr plakativ erscheint – diese Information verdient ebenfalls Ihr Interesse: „IQ-Test: Gehören Sie zur Grips-Elite?“ http://www.spiegel.de/unispiegel/wunderbar/iq-test-gehoeren-sie-zur-grips-elite-a-505427.html Stand: 19.09.2015

O Ein weiterer Test, der Ihnen tendenziell Informationen über Ihre Begabung geben wird, ist von der „Süddeutsche Zeitung“: „Der kostenlose IQ-Test online mit Sofortergebnis http://iqtest.sueddeutsche.de/ Stand: 19.09.2015

O “MENSA” ist das grösste Netzwerk für Hochbegabte. Der Mensa Online-Test ist jedoch eher ein „Spiel“ als ein zuverlässiges Instrument der Begabungsanalyse. Wenn Sie Lust haben: Spielen Sie mal. Mensa weist ausdrücklich darauf hin: „Sie sollten die Ergebnisse dementsprechend nicht allzu ernst nehmen.“ https://www.mensa.de/online-iq-test-raetsel/mensa-online-test/ Stand: 20.09.2015

O Und hier ist die englische Variante von Mensa International: „Mensa Workout“ https://www.mensa.org/workout/quiz/1 Stand: 20.09.2015

Sicherheitsstufe 3: Sicherheit im Hinblick auf das Wissen „Ich bin hochbegabt“

Wenn Sie jetzt bereit sind und der Stunde der Wahrheit – dem wirklich und wahrhaftigen IQ-Test – ins Auge blicken wollen… Dann melden Sie sich an – zum anerkannten IQ-Test.

Meine Empfehlungen:

O Mensa. Der Test dauert 90 Minuten, kostet 49 Euro und wird in 80 Städten in Deutschland durchgeführt. Getestet werden Menschen ab 14 Jahre. https://www.mensa.de/intelligenztest Stand: 20.09.2015

O Bei einer Psychologin – einem Psychologen – aus dem Expertenkreis Hochbegabung/Potentiale der Sektion "Freiberufliche Psychologen" im Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen (BDP) e.V. den IQ-Test machen http://www.die-hochbegabung.de/german/index.html Stand: 20.09.2015

O Sie fragen im Familienkreis, bei Freund/innen oder in der Schule/Universität nach einer Empfehlung für den IQ-Test.

Ich drücke schon mal die Daumen!

Für das Campus-Radio Bonn interviewte ich einmal die höchstbegabte „First“ Lady – Gründungsmitglied – von Mensa Deutschland, Dr. Ida Fleiß. Dabei lernte ich eine kluge, warmherzige und höchst kreative Dame kennen, der es „zu simpel“ war, ihren „Doktor“ in Europa zu machen. Kurz entschlossen reiste sie nach Asien, lernte die Sprache und schaffte auf Anhieb ihre Promotion. Sie konnte schon immer weit und um die Ecke denken.

Als ich sie jedoch fragte: Haben wir schon für jede Intelligenz ein angemessenes Messverfahren – will sagen: Können wir schon jede Begabung testen – sagte sie traurig: Nein. Daran müssen wir noch arbeiten.

Ich möchte diese Erkenntnis all denen mit auf den Weg geben, die sich zwar für hochbegabt halten, aber in einem der IQ-Tests nicht die Schallgrenze von 130 durchbrechen konnten.

Allen Menschen, die Spass an Mathe haben – ja, die speziell eine Vorliebe für das Kopfrechnen hegen, empfehle ich die Seite eines Freundes von Ida Fleiss: Dr. Dr. Gert Mittring http://www.gertmittring.de Gert Mittring ist der amtierende Weltmeister im Kopfrechnen.

© Lilli Cremer-Altgeld, 2015