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Preisträger Emmanuel Macron bei seiner Rede
an der Pariser Sorbonne am 26. September 2017
Quelle: Stadt Aachen/dpa
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● Direktorium
ehrt den Präsidenten der Französischen Republik für
seine kraftvolle Vision von einem neuen Europa.
● Direktoriumsvorsitzender
Linden spricht von Macrons
entschiedenem Kampf gegen jede Form von Nationalismus und
Isolationismus. Nur so sei die europäische Krise zu überwinden.
● Die
Preisverleihung wird am Himmelfahrtstag, 10. Mai 2018, im
Krönungssaal des Aachener Rathauses stattfinden.
Der französische Staatspräsident Emmanuel Macron wird mit
dem Aachener Karlspreis ausgezeichnet. Das haben der Aachener Oberbürgermeister
Marcel Philipp und der Vorsitzende des Direktoriums der Gesellschaft für die
Verleihung des Internationalen Karlspreises zu Aachen, Dr. Jürgen Linden, am
heutigen Freitag (8. Dezember) in Aachen
bekanntgegeben. Die Preisverleihung, bei der Emmanuel Macron für seine
Verdienste um die Einheit Europas ausgezeichnet wird, findet am Himmelfahrtstag,
10. Mai 2018, im Krönungssaal des Aachener Rathauses statt. In einer ersten
Reaktion sagte der designierte Karlspreisträger dem Direktoriumsvorsitzenden
Linden, dass er sich sehr geehrt fühle und sich über diese hohe Auszeichnung
freue.
„Die Vision von einem neuen Europa“
In der Begründung des Karlspreisdirektoriums heißt es:
„Die Gesellschaft für die Verleihung des Internationalen Karlspreises zu Aachen
ehrt im Jahr 2018 den Präsidenten der Französischen Republik, Emmanuel Macron,
für seine Vision von einem neuen Europa und der Neugründung des europäischen
Projektes, von einer neuen europäischen Souveränität und einer engen, neu
strukturierten Zusammenarbeit der Völker und Nationen." Besonders hebt das
Direktorium hervor, dass Macrons „Leidenschaft und sein europäisches
Engagement, sein Eintreten für Zusammenhalt und Gemeinsamkeit und sein
entschiedener Kampf gegen jede Form von Nationalismus und Isolationismus zur
Überwindung der europäischen Krise vorbildhaft, im positiven Sinne ansteckend
und wegweisend“ sei.
Oberbürgermeister Marcel Philipp beschrieb Macron als
„einen mutigen Vordenker für die Erneuerung des europäischen Traums“. Zugleich
verbinde die Karlspreisgesellschaft mit der Ehrung die Hoffnung und den Wunsch
vieler europäischer Bürgerinnen und Bürger, dass die Vorschläge des Karlspreisträgers
2018 seine europäischen Partner inspirieren und zu einer zukunftsfähigen
Erneuerung des europäischen Projektes beitragen mögen.
Europäische Idee als zentrales Wahlkampf-Thema „Uns haben
zwei Punkte besonders bewogen, den französischen Staatspräsidenten
auszuzeichnen“, erklärte Direktoriumssprecher
Linden: Macrons pro-europäischer Wahlkampf und seine
wertvollen Impulse für die europäische Reformdebatte. Linden: „Emmanuel Macron
hat so offensiv wie nur wenige andere die europäische Idee ins Zentrum seines
politischen Engagements und seines Wahlkampfs gerückt. Er hat auf
beeindruckende Weise die Auseinandersetzung mit denen gesucht, die das Projekt,
dem unser Kontinent die längste Friedensperiode seiner Geschichte verdankt, zur
Disposition stellen wollen.“
„Die Wahl von Macron beweist: Europa kann begeistern!“
Macron machte den französischen Präsidentschaftswahlkampf zu einem Referendum
für Europa, beschreibt das Direktorium. Und das Zitat „wenn Sie ein zaghafter
Europäer sind, sind Sie bereits ein besiegter Europäer“, unterstreiche die
unumstößliche politische Position des künftigen Preisträgers. Das
Karlspreis-Direktorium hält fest:
„Während mancherorts lamentiert wird, dass sich
politische Positionen in den europäischen Demokratien immer mehr anglichen,
dass den Wählerinnen und Wählern klare Alternativen fehlten, standen sich bei
der Stichwahl um das Amt des französischen Staatsoberhauptes zwei Kandidaten
gegenüber, die in ihren Grundüberzeugungen und Wahlprogrammen gegensätzlicher
nicht sein könnten.“ Die Wahl von Emmanuel Macron zum Präsidenten der
Französischen Republik habe einmal mehr eindrucksvoll bewiesen, dass Europa
begeistern kann.
„Durch seine pro-europäische Haltung stellt er sich gegen
eine Re-Nationalisierung seines Landes, damit auch gegen die nationalistischen
und populistischen Tendenzen im übrigen Europa“, zitiert Linden die Auffassung
des Direktoriums.
Und zum zweiten Punkt, der die Karlspreis-Gesellschaft
besonders
beeindruckt: In seiner politischen Arbeit setze der
39-jährige Präsident mit ambitionierten Vorschlägen Impulse für die
Reformdebatte der EU. Sie erhalte auf diese Weise neuen Schwung. Macron selbst
hatte zuletzt in einem Interview darauf hingewiesen, wie wichtig die
Weiterentwicklung der EU nun sei, „die Neubegründung eines souveränen, geeinten
und demokratischen Europas“ – denn, so seine Überzeugung: „Wir sollten wieder
empfänglich dafür sein, große Geschichte schreiben zu wollen“.
Staatspräsident Macron hat das Karlspreis-Direktorium
überzeugt - auch seine Haltung, dass das moderne politische Leben den Sinn für
das Symbolische wiederfinden müsse. Linden brachte es auf den Punkt: „So
erschließt sich die Szene des gerade gewählten neuen französischen Präsidenten,
der nicht etwa zur Marseillaise, sondern zu den Klängen der Europahymne den
Innenhof des Louvre durchschreitet, um zu seinen Anhängern zu sprechen und die
feste Verankerung Frankreichs in der Europäischen Union zu unterstreichen.“
Macron macht Europa wieder Mut
Im Rahmen der Pressekonferenz in Aachen unterstrichen
Linden wie auch Oberbürgermeister Philipp
die für Europas Zukunft Mut machenden Impulse, die der Präsident in
seiner noch kurzen Amtszeit bereits gesetzt hat. Unverzichtbar ist dabei der
Hinweis auf seine richtungsweisende Rede „Initiative für Europa“ an der Pariser
Sorbonne im September 2017. Dort sagte der Präsident: „Ich überlasse nichts
denen, die Hass, Spaltung oder nationale Abschottung versprechen. Ich überlasse
ihnen keinen einzigen Vorschlag. Es liegt an Europa, Vorschläge zu machen. Es
liegt an uns, diese zu tragen, jetzt und sofort.“ Er sieht den Schlüssel zur
Souveränität in der europäischen Zusammenarbeit.
Oberbürgermeister Philipp fasste am Ende der
Pressekonferenz das Votum des Direktoriums so zusammen: „In einer Zeit, in der
unser Kontinent vor entscheidenden Weichenstellungen steht, hat Emmanuel Macron
den Kampf für Europa mit Leidenschaft und mutiger Zuversicht offensiv
angenommen. In seiner noch kurzen Amtszeit hat Macron Europa neu inspiriert und
der Debatte über eine vertiefte Einigung unseres Kontinents neuen Schwung und
eine neue Dynamik gegeben.“
INFO KARLSPREIS
Emmanuel Macron wird der 60. Träger des Internationalen
Karlspreises zu Aachen sein. In diesem Jahr wurde der britische Historiker
Timothy Garton Ash mit dem Preis
ausgezeichnet, 2016 ging die Auszeichnung an Papst Franziskus.
Der Internationale Karlspreis zu Aachen gilt als einer
der bedeutendsten europäischen Preise. Er wird seit 1950 an Personen und
Institutionen verliehen, die sich um die Einigung Europas verdient gemacht
haben. Zu den früheren Preisträgern gehörten unter anderem Konrad Adenauer
(1954), die Europäische Kommission (1969), der spanische König Juan Carlos I.
(1982), Francois Mitterand und Helmut Kohl (1988), Václav Havel (1991), Königin
Beatrix der Niederlande (1996), der amerikanische Präsident Bill Clinton
(2000), der luxemburgische Premierminister Jean-Claude Juncker (2006),
Bundeskanzlerin Angela Merkel (2008), Jean-Claude Trichet (2011) oder Martin
Schulz (2015), damals Präsident des Europäischen Parlaments. Im März 2004
erhielt Papst Johannes Paul II. einen außerordentlichen Karlspreis, der in Rom
verliehen wurde.
Verliehen wird neben einer Urkunde auch eine Medaille,
die auf der Vorderseite das älteste Aachener Stadtsiegel aus dem 12.
Jahrhundert mit thronendem Karl dem Großen und auf der Rückseite eine Inschrift
für den jeweiligen Preisträger zeigt.
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