Translate

Mittwoch, 26. Oktober 2016

NASA Television to Air Return of Three Space Station Crew Members



Expedition 49 crew members Kate Rubins of NASA, Anatoly Ivanishin of Roscosmos and Takuya Onishi of the Japan Aerospace Agency.

Expedition 49 crew members Kate Rubins of NASA, Anatoly Ivanishin of the Russian space agency Roscosmos and Takuya Onishi of the Japan Aerospace Exploration Agency are concluding a 115-day mission of science and research aboard the International Space Station and are set to return to Earth Oct. 29, 2016.
Credits: NASA

Three crew members on the International Space Station are scheduled to depart the orbital outpost Saturday, Oct. 29, with coverage of activities beginning the day before on NASA Television and the agency’s website.

Expedition 49 Commander Anatoly Ivanishin of the Russian space agency Roscosmos, and Flight Engineers Kate Rubins of NASA and Takuya Onishi of the Japan Aerospace Exploration Agency, will undock their Soyuz spacecraft from the space station at 8:37 p.m. EDT Saturday and land in Kazakhstan at 11:59 p.m. (9:59 a.m. Oct. 30, Kazakhstan time).

Their return will wrap up 115 days in space for the crew since their launch in July.
Together, the Expedition 49 crew members pursued hundreds of experiments in biology, biotechnology, physical science and Earth science aboard the orbiting laboratory.

NASA Television will air coverage of the departure and landing activities at the following dates and times:

Friday, Oct. 28:
·         3:30 p.m. – Change of command ceremony in which Ivanishin hands over station command to NASA’s Shane Kimbrough

Saturday, Oct. 29:
·         4:45 p.m. – Farewell and hatch closure coverage (hatch closure scheduled at 5:15 p.m.)
·         8:15 p.m. – Undocking coverage (undocking scheduled at 8:37 p.m.)
·         10:45 p.m. – Deorbit burn and landing coverage (deorbit burn scheduled at 11:06 p.m., with landing at 11:59 p.m.)

Sunday, Oct. 30:
·         2 a.m. – Video File of hatch closure, undocking and landing activities
·         1 p.m. – Video File of landing and post-landing activities and post-landing interview with Rubins and Onishi in Kazakhstan

At the time of undocking, Expedition 50 will begin aboard the station under the command of NASA astronaut Shane Kimbrough. Along with his crewmates Sergey Ryzhikov and Andrey Borisenko of Roscosmos, the three-person crew will operate the station for three weeks until the arrival of three new crew members. Peggy Whitson of NASA, Thomas Pesquet of ESA (European Space Agency) and Oleg Novitsky of Roscosmos are scheduled to launch in November from Baikonur, Kazakhstan.

Check out the full NASA TV schedule and video streaming information at:

Keep up with the International Space Station, and its research and crews, at:

Get breaking news, images and features from the station on Instagram and Twitter:
and

Dienstag, 25. Oktober 2016

Informationstag „Medienfrauen NRW“: Frauen in die Medien!

(Marl/Köln) Zum siebten Mal und doch immer wieder anders: Bei der (kostenlosen) Veranstaltung „Medienfrauen NRW“ reden Jahr für Jahr neue Frauen aus den verschiedenen Medienbranchen über ihre ganz individuellen Werdegänge und Arbeitserfahrungen, um einen authentischen Einblick in Medienberufe zu geben. In diesem Jahr findet der Informationstag am 03. November 2016 im Kölner Veranstaltungszentrum KOMED statt. Zielgruppe der „Medienfrauen NRW“ sind Mädchen und jungen Frauen in der beruflichen Einstiegsphase und / oder Neuorientierung. Ihnen soll ein tatsächlicher Eindruck der Arbeitswelt in Medienberufen vermittelt werden. Die Veranstaltung findet erstmals in Kooperation mit der Grimme-Akademie statt.

Eröffnet wird der Tag von Elfi Scho-Antwerpes, Bürgermeisterin der Stadt Köln, und dem Staatssekretär für Europa und Medien des Landes NRW, Dr. Marc Jan Eumann. Das Programm beginnt mit einer Paneldiskussion: Die Medienwissenschaftlerin Dr. Tanja Weber von der Universität zu Köln, die Bloggerin Kim Salmon, Maren Weber, Vorsitzende des Vereins Pro Quote, die Filmexpertin Christine von Fragstein sowie die Journalistin Esther Donkor reden mit der Moderatorin Bella Lesnik über ihren Weg in die Medien, über ihren Alltag, über unerwartete Entwicklungen und Umwege und geben den Anwesenden Ratschläge und Hinweise für deren eigene berufliche Pläne. Darüber hinaus thematisieren sie Fragen wie die nach dem Stand von Frauen in unterschiedlichen Medienbranchen, nach Chancengleichheit und anderem mehr.

2016 rückt erstmals auch das „Bild der Frau in den Medien“ in den Mittelpunkt, um sowohl zu untersuchen, auf welche Weise Frauen in den Medien dargestellt werden, als auch, welche Rollen Frauen heute in den Prozessen der Medienproduktion einnehmen.

Seit 2015 sind „Medienfrauen NRW“ deutlich praxisorientierter geworden. Das Programm bietet nur noch eine Paneldiskussion, dafür jedoch sechs verschiedene Workshops, in denen Mädchen und (junge) Frauen Kenntnisse bzw. erste Erfahrungen im Umgang mit Medienproduktionen erwerben können: vom journalistischen Schreiben über Kameratraining hin zu Bewegtbildproduktion. Eine ausführliche Dokumentation des Tages steht jeweils bereits am Veranstaltungstag online unter www.medienfrauen-nrw.de zur Verfügung.

Grimme-Direktorin Dr. Frauke Gerlach: „Unser Motto ist ‚Frauen in die Medien!‘ Natürlich sind sie dort längst angekommen – aber welche Perspektiven ergeben sich hier? Und sind sie auch in den Führungsebenen vertreten? Wie selbstbestimmt können sie hier agieren? Wie werden sie dargestellt, wie stellen sie sich selbst dar? Und wie gehen wir mit Hass und Ablehnung um, die insbesondere Frauen treffen, die sich öffentlich in Diskussionen einbringen? Dies sind einige der Fragen, mit denen wir uns befassen wollen.“

„Medienfrauen NRW“ wird gefördert durch den Minister für Bundesangelegenheiten, Europa und Medien des Landes Nordrhein-Westfalen und Chef der Staatskanzlei, Franz-Josef Lersch-Mense.


Weitere Informationen:
twitter.com/mefrau (hashtag: #mefrau)

Ansprechpartner:
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Lars Gräßer
Telefon: 02365 / 918924


Grimme-Institut
Gesellschaft für Medien, Bildung und Kultur mbH Eduard-Weitsch-Weg 25

D-45768 Marl



Sonntag, 23. Oktober 2016

Friedenspreis des Deutschen Buchhandels 2016 an Carolin Emcke


Carolin Emcke erhält den Friedenspreis 
des Deutschen Buchhandels 2016
Carolin Emcke mit dem Vorsteher des Börsenvereins, 
Heinrich Riethmüller (r.) Copyright: Foto: Tobias Bohm


Die deutsche Journalistin und Publizistin Carolin Emcke ist heute mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ausgezeichnet worden. Die Verleihung fand vor rund 1.000 geladenen Gästen in der Frankfurter Paulskirche statt, unter ihnen Bundespräsident Joachim Gauck. Die Laudatio hielt die Philosophin Seyla Benhabib.

Carolin Emcke rief in ihrer Dankesrede dazu auf, sich gemeinsam für eine freiheitliche und demokratische Gesellschaft einzusetzen. „Wir dürfen uns nicht wehrlos und sprachlos machen lassen. Wir können sprechen und handeln. Wir können die Verantwortung auf uns nehmen. Und das heißt: Wir können sprechend und handelnd eingreifen in diese sich zunehmend verrohende Welt“, so Emcke.

Ein Klima von Fanatismus und Gewalt grassiere zurzeit in Europa: „Dieser ausgrenzende Fanatismus beschädigt nicht nur diejenigen, die er sich zum Opfern sucht, sondern alle, die in einer offenen, demokratischen Gesellschaft leben wollen. Das Dogma des Homogenen, Reinen, Völkischen verengt die Welt. Es schmälert den Raum, in dem wir einander denken und sehen können.“
Die gesamte Zivilbevölkerung sei gefragt, Fanatismus, Hass und Gewalt entgegenzutreten: „Dazu braucht es nur Vertrauen in das, was uns Menschen auszeichnet: die Begabung zum Anfangen. (…) Wir können immer wieder anfangen, als Individuen, aber auch als Gesellschaft. Wir können die Verkrustungen wieder aufbrechen, die Strukturen, die uns beengen oder unterdrücken, auflösen, wir können austreten und miteinander suchen nach neuen, anderen Formen“, so Emcke.

Zuvor hatte Carolin Emcke ein Plädoyer für Inklusion und gegen Ausgrenzung in der Gesellschaft formuliert: „Menschenrechte sind kein Nullsummenspiel. Niemand verliert seine Rechte, wenn sie allen zugesichert werden. Menschenrechte sind voraussetzungslos. Sie können und müssen nicht verdient werden. Es gibt keine Bedingungen, die erfüllt sein müssen, damit jemand als Mensch anerkannt und geschützt wird. Zuneigung oder Abneigung, Zustimmung oder Abscheu zu individuellen Lebensentwürfen, sozialen Praktiken oder religiösen Überzeugungen dürfen keine Rolle spielen. Das ist der Kern einer liberalen, offenen, säkularen Gesellschaft.“

In ihrer Laudatio stellte Seyla Benhabib Carolin Emckes Erzählkunst in den Mittelpunkt, die es ihr ermögliche, Dinge so zu benennen und zu erzählen, dass das Schweigen durchbrochen wird. „Als Erzählerin hat sie eine einmalige Mischung aus Reportage, philosophischer Reflektion und literarischer Komposition geschaffen, durch die sie ,moralisches Zeugnis‘ ablegen kann über menschliches Leid in gewaltsamen Konflikten, aber auch über andere Formen von Leid und Schweigen, die all jene verspüren, die anders sind, sei es sexuell, psychologisch, religiös oder ethnisch. Dadurch erlöst sie den Schmerz der Nicht-Sagbarkeit und bringt die Mauern des Schweigens und Leids zu Fall, hinter denen sich das Trauma des Unsäglichen auftürmt“, so Benhabib.

„Carolin Emcke macht uns klar, dass es einen Zusammenhang zwischen Gewalt und Sprache und Gewalt und Sprachlosigkeit gibt“, sagte Heinrich Riethmüller, Vorsteher des Börsenvereins. „Sie schreibt das auf, was andere ihr erzählen und was sie selbst dabei empfindet, nämlich oft Angst, Wut und Hilflosigkeit. Ihre Reportagen und Briefe über ihre Reisen zu den Brennpunkten unserer Welt sind somit mehr als nüchterne Berichte. Sie rufen uns immer wieder und neu ins Gedächtnis, dass die Welt in Aufruhr ist, dass es an allen Ecken und Enden brennt. Auch der Friedenspreis des Deutschen Buchhandels lebt von der Sprache und setzt mit den Reden seiner Preisträger Zeichen für Frieden und Verständigung.“

Seit 1950 vergibt der Börsenverein des Deutschen Buchhandels zum Abschluss der Frankfurter Buchmesse den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. Preisträger waren neben Amos Oz und Albert Schweitzer unter anderem Astrid Lindgren, Václav Havel, Jürgen Habermas, Susan Sontag, David Grossman, Liao Yiwu, Swetlana Alexijewitsch und im vergangenen Jahr Navid Kermani. Der Preis ist mit 25.000 Euro dotiert. 


Der Redetext von Carolin Emcke ist abrufbar unter:
www.friedenspreis-des-deutschen-buchhandels.de.

Frankfurt am Main, 23. Oktober 2016

Kontakt für die Medien:


Börsenverein des Deutschen Buchhandels e.V.
Thomas Koch, Presse-Referent
Telefon +49 (0) 69 1306-292, E-Mail: t.koch@boev.de
Alexander Vieß, Redakteur Web & Social Media
Telefon +40 (0) 69 1306-296, E-Mail:
viess@boev.de 




Freitag, 21. Oktober 2016

Fritz Langs Metropolis in Köln




Ausstellung der Universitäts- und Stadtbibliothek zeigt Exponate zu einem der bedeutendsten Werke der Filmgeschichte

Fritz Langs Metropolis war einer der teuersten Filme seiner Zeit und zählt heute zu den bedeutendsten Werken der Filmgeschichte. Die Universitäts- und Stadtbibliothek Köln (USB) zeigt nun in einer Ausstellung Exponate zu dem legendären Science-Fiction-Stummfilm der 20er Jahre.
Mit Dokumenten und Requisiten zu Konzeption, Ausstattung, Filmtechnik und den am Dreh beteiligten Personen fokussiert sie dabei vor allem auf die Geschichten hinter der aufwendigen Produktion.

Zu sehen sind Fotografien der Filmaufnahmen, internationale Filmplakate, Filmausschnitte, die die verwendete Tricktechnik erläutern, nachgebaute Filmrequisiten – darunter das Bildtelefon und Gregorys Maschine – zwei Filmkostüme, Originalfabrikate der für den Film verwendeten Kameras sowie Dokumente über den Entstehungsprozess des Filmes. Zu hören gibt es außerdem Audiodateien über Fritz Lang, seinen Film und den beteiligten Schauspieler/innen – darunter auch O-Töne. Die Ausstellung richtet sich an alle Besucherinnen und Besucher der USB, denen sie kostenfrei offen steht.

Die Ausstellung wird am 27. Oktober 2016 um 19.00 Uhr mit einer Veranstaltung in der Aula im Hauptgebäude der Universität zu Köln eröffnet.
Kanzler Dr. Michael Stückradt und die Kulturdezernentin der Stadt Köln, Susanne Laugwitz-Aulbach, werden am Eröffnungsabend Grußworte sprechen. Das Universitätsorchester wird zudem Passagen der Filmmusik vortragen. Im Anschluss daran wird die Ausstellung im benachbarten Foyer der Bibliothek eröffnet.

Am 10. Januar 2017, dem 90. Jahrestag der Uraufführung, wird der Film in der Aula der Universität um 19.00 Uhr vorgeführt. Der musikalische Auftakt erfolgt durch das Kammerorchester der Universität zu Köln, das einige Stücke der Filmmusik vortragen wird.

Schätzungsweise 50 Prozent der Tonfilmproduktion sowie zwischen 80 und 90 Prozent der Produktionen der Stummfilmzeit gelten als verschollen. Die Ausstellung zu Fritz Langs Metropolis in Köln dient schließlich dazu, ein Bewusstsein dafür zu schaffen, dass unser audiovisuelles Gedächtnis die wichtigste Aufzeichnung der Geschichte des 20. Jahrhunderts ist. Ohne diese Aufzeichnungen ginge ein Teil dessen, was diese Zeit ausmachte, verloren. Die unterschiedlichen Interpretationen des Films sowie seine Monumentalität bewirken eine bis heute andauernde Faszination. Den Wiedererkennungswert hat Metropolis vor allem aufgrund seiner unverwechselbaren Zusammenhänge zwischen Bildsymbolik und Kunstwerk bewahrt.

Fritz Langs monumentales Werk Metropolis wurde 1925/26 in den Babelsberger Filmstudios der UFA gedreht und hatte am 10. Januar 1927 in Berlin Premiere. Die Herstellung des Films verschlang auch aus heutiger Sicht Unsummen. Nach eigener Pressemitteilung waren an dem Film 758 Schauspielerinnen und Schauspieler, 36.000 Komparsen und 750 Kinder beteiligt Die Produktionskosten beliefen sich statt der vorgesehenen 800.000 Reichsmark auf rund 5 Millionen Reichsmark und brachten das ohnehin finanziell angeschlagene Filmunternehmen UFA in eine weitere Schieflage.

Die etwa zweieinhalbstündige Premierenfassung fiel bei Kritikern durch und hatte auch beim Publikum keinen Erfolg. Nur 15.000 Berliner sahen von Januar bis Mai 1927 den Film. Aufgrund der negativen Kritiken wurde der Film zunächst nur in Berlin gezeigt. Ab dem 25. August 1927 lief deutschlandweit eine auf knapp zwei Stunden verkürzte Version an. Auch diese Fassung war in Deutschland insgesamt nicht sehr erfolgreich. Trotz seines wirtschaftlichen Misserfolges wurde der Film durch seine Filmarchitektur, die Kameraführung und Spezialeffekte ein stilbildendes Element der internationalen Filmsprache und -geschichte. Seit dem Erscheinen des Filmes wurde bei Medienproduktionen immer wieder auf Langs Zukunftsvision zurückgegriffen.

Dank einer 2008 in Buenos Aires gefundenen Kopie gelang es nahezu, die Premierenfassung von 1927 zu rekonstruieren, der heute insgesamt nur noch circa acht Minuten fehlen. Die meisterhafte filmische Umsetzung eines architektonischen Zukunftsbildes der Stadt macht Metropolis zu einem einzigartigen Dokument. Der Film wurde daher 2001 in das UNESCO-Dokumentenerbe aufgenommen.


Eröffnungsveranstaltung:
Am 27. Oktober 2016 | 19.00 Uhr
Aula im Hauptgebäude der Universität zu Köln
Albertus-Magnus-Platz
50923 Köln

Ausstellung:
27. Oktober 2016 bis 20. Februar 2017
Foyer der Universitäts- und Stadtbibliothek (USB),
Universitätsstraße 33
50931 Köln

Filmvorführung:
Am 10. Januar 2017 | 19.00 Uhr
Aula im Hauptgebäude der Universität zu Köln
Albertus-Magnus-Platz
50923 Köln

Weitere Informationen und Begleitprogramm:
https://www.ub.uni-koeln.de/bibliothek/veranstaltung/ausstellung/metropolis/index_ger.html

Bei Rückfragen:
Thomas Bähr
Universitäts- und Stadtbibliothek
Tel.: +49 221 470-4659
E-Mail: baehr@ub.uni-koeln.de




Donnerstag, 20. Oktober 2016

Kleinhirn meets Großhirn

20. Oktober 2016

Obwohl ihm eine zentrale Rolle bei der Steuerung von grundlegenden Bewegungsabläufen und geistigen Fähigkeiten zukommt, ist bisher nur wenig von ihm bekannt: das Kleinhirn. Entsprechend wenig wussten wir daher bisher auch über seine wichtigste Umschaltstelle, den Nucleus dentatus, der die vom Kleinhirn verarbeiteten Information an das Großhirn weiterleitet. Wissenschaftlern des Max-Planck-Instituts für Kognitions- und Neurowissenschaften (MPI CBS) in Leipzig ist es nun gelungen, einen wesentlichen Teil der Datenwege zu dieser zentralen Schaltstelle zu entschlüsseln – und damit den Blick in den Teil des Gehirns zu schärfen, den einige auch als das Herz des Gehirns bezeichnen.
Die innere Verdrahtung des Kleinhirns. © A. Anwander/ MPI CBSBild vergrößern
Die innere Verdrahtung des Kleinhirns. © A. Anwander/ MPI CBS
Tennisballgroß sitzt es ganz hinten in unserem Schädel, unter den beiden Hälften des Großhirns, zusammengesetzt aus grauer und weißer Hirnmasse. Das Kleinhirn ist seit jeher der unterschätzte Kollege des Großhirns, obwohl es ihm in seiner Komplexität kaum unterlegen ist und mehr als die Hälfte der gesamten Neurone im Gehirn beinhaltet. Verletzungen dieses Hirnteils können zudem zu deutlichen sprachlichen und emotionalen Defiziten führen und präzise Bewegungen unmöglich machen, etwa ein Glas zum Trinken an den Mund zu führen.
Eines seiner wichtigsten Strukturen, in seinem tiefen Inneren gelegen, ist derNucleus dentatus, der seinen Namen als Zahnkern seinem gezackten äußeren Band an grauer Substanz zu verdanken hat. Diese Ballung von Nervenzellkörpern verarbeitet als wichtigste Umschaltstelle die Informationen, die vom Kleinhirn und seiner grauen Substanz an das Großhirn weitergegeben werden. Bisher war jedoch nur wenig darüber bekannt, über welche Faserverbindungen das geschieht.
„Wir konnten nun erstmals zeigen, über welche Nervenbahnen Daten aus der grauen Substanz des Kleinhirns an den Zahnkern als sein wichtigstes Stellwerk weitergegeben werden, um von dort ins Großhirn zu gelangen und endverarbeitet zu werden“, so Christopher J. Steele, Erstautor der dazugehörigen Studie. Den Neurowissenschaftlern ist es damit gelungen, die erste wesentliche Etappe der Informationsschleife zwischen Klein- und Großhirn aufzudecken. „Dadurch konnten wir erstmals auch anhand dieser Nervenbahnen verdeutlichen, welchen entscheidenden Beitrag das Kleinhirn sowohl für die Kontrolle von Bewegungen als auch von höheren geistigen Fähigkeiten leistet.“ Besonders erstaunlich sei dabei, dass sich auch im Zahnkern die klare Auftrennung von motorischen und nicht-motorischen Areale der grauen Substanz des Kleinhirns deutlich widerspiegele.
Das Wissen darum ist nicht nur für chirurgische Eingriffe oder im Falle von Verletzungen wichtig, sondern gibt uns auch weitere Hinweise über die evolutionäre Entwicklung des Gehirns. Es bestätigt, dass sich die Verbindungen innerhalb des Kleinhirns in dieser Form herausgebildet haben, um mit den Entwicklungen des Großhirns beim Übergang vom Affen zum Menschen Schritt halten zu können.
Bisher wurden Erkenntnisse zu den Faserverbindungen des Kleinhirns vor allem an Affen mithilfe invasiver Methoden gewonnen. Im Gegensatz dazu ist es den Wissenschaftlern um Steele nun erstmals gelungen, ohne äußere Eingriffe einen Teil dieser Verbindungen innerhalb des menschlichen Kleinhirns zu entschlüsseln. Sie nutzten dazu die diffusionsgewichtete Magnetresonanztomographie (MRT) in Kombination mit der sogenannten probabilistischen Traktografie, die anhand der Diffusionsbewegungen der Wassermoleküle im Gehirn darauf schließen kann, wie die Nervenbahnen im Gehirn verlaufen.
„Mit unseren Ergebnissen hoffen wir auch, eine als Schablone für weitere Messungen zur inneren Verdrahtung des Kleinhirns und des gesamten Gehirns zu liefern“, so Alfred Anwander, Mitautor der Studie, der insbesondere die MRT-Daten in interaktive 3D-Bilder und wissenschaftliche Videosequenzen übersetzte. Beim Blick auf diese Bilder fügt Neurowissenschaftler Steele hinzu:„Bedenkt man seine Verdrahtung mit dem Großhirn und seine erstaunliche Ähnlichkeit mit einem um 90 Grad gedrehten Herz, so könnte man vom Kleinhirn auch als dem ‚Herz des Gehirns’ sprechen.“
Weitere Informationen
Video "The Heart of the Brain"

Dr. Christopher J. Steele
Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften, Leipzig
Tel. 0341 9940-2207
steele@cbs.mpg.de

Dr. Alfred Anwander
Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften, Leipzig
Tel. 0341 9940-2626
anwander@cbs.mpg.de

Verena Müller
Wissenschaftsredakteurin
Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften, Leipzig
Tel. 0341 9940-148
verenamueller@cbs.mpg.de




Experten treffen sich am 27. Oktober zum siebten „NORTH Regio Day on Infection“ in Braunschweig

Schlüsselmechanismen von Erregern und innovative Therapieansätze bei Infektionen im Fokus des Nordi-Symposiums

20.10.2016
NORDI_2016.png
Im Rahmen des NoRDI-Symposiums am 27. Oktober 2016 kommen Forscher aus ganz Europa am Helmholtz-Zentrum in Braunschweig zusammen, um sich über die neuesten Entwicklungen in der Infektionsforschung auszutauschen. Diskutiert werden in diesem Jahr Schlüsselmechanismen von erfolgreichen Krankheitserregern, insbesondere ihre Fähigkeit im Körper des Menschen zu überdauern. Präsentiert werden auch neue Therapieansätze, um die Erreger besser zu bekämpfen. Als Höhepunkt wird während des Symposiums der Jürgen-Wehland-Preis an einen Nachwuchswissenschaftler verliehen.
Bereits zum siebentem Mal findet der „North Regio Day on Infection“ in Braunschweig statt. Das Thema des diesjährigen internationalen Symposiums lautet: „Infection: Persistence, Resistance and Therapy“. Das Treffen stellt einen einzigartigen Treffpunkt für Infektionsforscher dar. Unter Federführung des HZI beteiligen sich auch in diesem Jahr wieder zahlreiche Partner an der Veranstaltung, wie die Technische Universität Braunschweig, das Robert-Koch-Institut, die Medizinische Hochschule Hannover, die Otto-von Guericke Universität Magdeburg und das TWINCORE – Zentrum für Experimentelle und Klinische Infektionsforschung  Hannover.

„Infektionsforscher aus Norddeutschland und aus anderen Regionen werden hier in Braunschweig zusammenkommen. Die Hälfte der Sprecher kommt in diesem Jahr aus dem Ausland. Es ist ein Mix aus sehr renommierten Wissenschaftlern und Nachwuchsforschern“, sagt Mark Brönstrup, Leiter der Abteilung Chemische Biologie am HZI und einer der Organisatoren des Symposiums. „Besonders für Nachwuchsforscher ist das Meeting eine sehr gute Chance, um sich mit etablierten Experten auszutauschen“.

In diesem Jahr steht ein gemischtes wissenschaftliches Themenportfolio auf dem Programm. „Es geht um innovative Therapieansätze, darunter um die Nutzung von Antikörper-Konjugaten zur Heilung von bakteriellen Infektionen“, sagt Mitorganisator Carlos A. Guzmán, Leiter der Abteilung Vakzinologie und angewandte Mikrobiologie. „Neue Strategien für die Therapie von chronischen viralen Krankheiten wie die zelluläre Therapie werden ebenfalls Thema sein. Darüber berichten Tobias Feuchtinger von der Universität München und Joachim Hauber vom Heinrich Pette Institut.“

Eng gekoppelt an das Symposium ist die Verleihung des Jürgen-Wehland-Preises für junge Wissenschaftler. Die mit 5.000 Euro dotierte Auszeichnung, benannt nach dem ehemaligen wissenschaftlichen Geschäftsführer, wird in diesem Jahr zum sechsten Mal vom Helmholtz-Zentrum zusammen mit dem Förderverein vergeben.

Das NoRDI-Symposium beginnt um 10 Uhr im Forum auf dem HZI-Campus in Braunschweig.
Die Verleihung des Jürgen-Wehland-Preises findet von 17:00 bis 17:45 Uhr statt.
Weitere Informationen unter: www.helmholtz-hzi.de/nordi
Das Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung:
Am Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI) untersuchen Wissenschaftler die Mechanismen von Infektionen und ihrer Abwehr. Was Bakterien oder Viren zu Krankheitserregern macht: Das zu verstehen soll den Schlüssel zur Entwicklung neuer Medikamente und Impfstoffe liefern. www.helmholtz-hzi.de

Ihre Ansprechpartner:
Susanne Thiele, Pressesprecherin
Dr. Andreas Fischer, Wissenschaftsredakteur

Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung GmbH
Presse und Kommunikation
Inhoffenstraße 7
D-38124 Braunschweig

Tel.:       0531 6181-1400
              0531 6181-1405





Sexualität und Recht: Prominente Vertreter aus Rechtswissenschaft und Gesellschaft halten Vorträge und diskutieren


Die Vorfälle in der Kölner Silvesternacht 2015/16, der Fall „Gina Lisa“, der Grundsatz „Nein heißt Nein“ – das deutsche Sexualstrafrecht wird in der Öffentlichkeit und Politik zur Zeit intensiv diskutiert. Fragen von Sexualität und Recht spielen wieder eine bedeutende Rolle. Dabei fehlt es nicht selten an grundlegenden Informationen über die rechtlichen Zusammenhänge und die Rechtspraxis. Auch in der juristischen Ausbildung werden diese Themen traditionell ausgeklammert. Die Vortragsreihe "Sexualität und Recht" soll eine kontroverse, aber sachliche Auseinandersetzung im universitären Rahmen ermöglichen.

Der erste Vortragsabend am 26. Oktober widmet sich der in Politik und Medien breit diskutierten Reform des Sexualstrafrechts. Im Juli 2016 hat der Bundestag eine Neuregelung der §§ 177 ff. StGB beschlossen, die dem sogenannten "Nein heißt Nein"-Prinzip Rechnung tragen soll. Die Referenten Vors. Richter am BGH Professor Dr. Thomas Fischer, Professor Dr. Tatjana Hörnle (Humboldt Universität Berlin) und Professor Dr. Gereon Wolters (Ruhr Universität Bochum) werden in kurzen Vorträgen ihre – durchaus unterschiedliche – Sicht auf das neue Gesetz vorstellen und anschließend gemeinsam mit dem Publikum über Sinn und Reichweite der beschlossenen Änderungen diskutieren.

Die Veranstaltungen richten sich ausdrücklich auch an Interessierte ohne juristisches Vorwissen.

Ort: Hörsaal B
Hörsaalgebäude
Albertus-Magnus-Platz
Universität zu Köln

Wann: 26. Oktober 2016 um 18.00 Uhr

Internet: http://www.jpstrafrecht.jura.uni-koeln.de/10621.html

Bei Rückfragen: Juniorprofessorin Dr. Elisa Hoven
Tel.: 0221 / 470 – 7188

Die weiteren Veranstaltungen der Reihe werden die folgenden Themen behandeln:

Selbstbestimmung oder Sitte? – Welche Sexualität verbieten wir?
Mi | 2. November 2016 | 18 Uhr | Hörsaal II
Referenten: Prof. Dr. Wolfram Höfling (Universität zu Köln), Prof. Dr. Michael Kubiciel (Universität zu Köln)

Sexistische Werbung – Pro und Contra
Mi | 7. Dezember 2016 | 19.15 Uhr | Hörsaal VIII
Referenten:
RAin Dr. Berit Völzmann (Goethe Universität Frankfurt)
RA Prof. Dr. Markus Ruttig (Köln)
Teresa Jung (Werbeagentur Heimat)

Die Beweisfragen: Das Problem der „Aussage gegen Aussage“-Situation
Do | 12. Januar 2017 | 18 Uhr | Hörsaal II
Referenten:
Einführung: Sabine Rückert (stellv. Chefredakteurin Die ZEIT)
Hauptvortrag: Prof. Dr. Max Steller (Zentrum für Aussagepsychologie, Berlin)
Diskussion: Prof. Dr. Thomas Fischer, RA Dr. Wolfram Schädler (Karlsruhe)  






Mittwoch, 19. Oktober 2016

Jülicher Forscher ermitteln erstmals Belastung der Flüsse und Bäche in Niedersachsen mit Arzneimitteln


Jülich/Hannover, 19. Oktober 2016 – 30 Prozent aller Fließgewässer in Niedersachsen sind durch Arzneimittel belastet. Das ist das Ergebnis einer Studie, die der Jülicher Agrosphärenforscher Dr. Björn Tetzlaff jetzt im niedersächsischen Umweltministerium vorstellte. Die Rückstände gelangen über die Abwässer von Kläranlagen in die Flüsse. Laut Studie sind 7 Prozent der Flüsse hoch und sehr hoch, 7 Prozent mittel und 16 Prozent gering belastet. Hoch belastete Flussabschnitte sind typisch für die Ballungsräume Osnabrück, Hannover und Braunschweig. In diesen dicht besiedelten Gebieten führen Gewässer zum Teil zu wenig Wasser, um die Abwässer von Kläranlagen ausreichend zu verdünnen. Dementsprechend sind weite Abschnitte der Flüsse Hase, Wietze, Fuhse und Oker stark belastet.
Auftraggeber der Studie ist der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN). Hintergrund ist die steigende Belastung der Oberflächengewässer mit den Resten von Medikamenten. Viele Arzneimittel werden vom menschlichen Körper nicht abgebaut und auch in Kläranlagen nicht zurückgehalten. So gelangen sie in Oberflächengewässer. Bislang unbekannt war jedoch, wie sich die die Konzentrationsniveaus räumlich verteilen und wo in Deutschland Belastungsschwerpunkte sind. Die Vielzahl an Arznei-Wirkstoffen (mehrere Tausend in Deutschland) sowie der demographische Wandel und die damit einhergehende Zunahme des Arzneikonsums verstärken das Problem. Ziel der Studie war es, alle niedersächsischen Fließgewässer auf Belastungen zu untersuchen.
Dazu simulierten die Jülicher Forscher den Abfluss in den Fließgewässern und verknüpften die Ergebnisse mit Daten zu 450 Kläranlagenabläufen. So ließ sich für jeden Flussabschnitt der Abwasseranteil an der natürlichen Wasserführung ermitteln und auf die zu erwartende Belastung mit Arzneimitteln schließen. Außerdem konnte die Belastungswirkung jeder einzelnen Kläranlage angegeben werden. Weitere Messdaten, unter anderem zu Arzneimittel-Konzentrationen, wurden verwendet, um die Berechnungsergebnisse zu überprüfen.
Mit den Ergebnissen der Studie werden nun gezielt weitere Detailuntersuchungen in den Belastungsräumen geplant. Das Niedersächsische Umweltministerium beauftragte auch damit die Jülicher Agrosphärenforschung.
Abschnitt der ElbeFast ein Drittel aller Fließgewässer in Niedersachsen ist mit Arzneimitteln belastet. Im Zentrum der Untersuchung der Jülicher Agrosphärenforscher standen die Wirkstoffe Carbamazepin, Diclofenac und Sulfamethoxazol.
Copyright: NLWKN/Dr. Dieter Steffen

Weitere Informationen:

Ansprechpartner:

Dr. Björn Tetzlaff
Institut für Bio- und Geowissenschaften, Bereich Agrosphäre (IBG-3)
Tel.: 02461 61-3648
E-Mail: b.tetzlaff@fz-juelich.de

Pressekontakt:

Erhard Zeiss, Pressereferent
Tel.: 02461 61-1841
E-Mail: e.zeiss@fz-juelich.de



Optimierung der Immunreaktion möglicher Schlüssel zur Bekämpfung neurodegenerativer Erkrankungen

Studie zeigt: Zebrafische könnten Aufschluss über Alzheimer geben

Dresden, 18. Oktober 2016. Patienten, die unter Alzheimer oder anderen neurodegenerativen Erkrankungen leiden, verlieren progressiv Nervenzellen ohne neue Neuronen produzieren zu können. Die Optimierung der Immunreaktion könnte dem menschlichen Gehirn helfen, diese Erkrankungen besser zu bewältigen und sich zu regenerieren. Die Forschungsgruppe unter der Leitung von Caghan Kizil am DZNE präsentiert diese Ergebnisse im „Cell Reports“-Journal. Ihre Schlussfolgerungen basieren auf Studien beim Zebrafisch, der bekannt ist für seine Fähigkeit, neuronale Schäden durch die Wiederherstellung verlorener Zellen zu bekämpfen.
Weiblicher Zebrafisch (Danio rerio). Quelle: Wikipedia
Zebrafisch und Mensch sind offensichtlich erst einmal sehr unterschiedliche Spezies. Dennoch besitzen sie eine ähnliche evolutionäre Vergangenheit, die sich in Ähnlichkeiten auf zellularer und molekularer Ebene ausdrückt. „Die bei Zebrafischen erkennbaren regenerativen Fähigkeiten könnten auch inaktiv beim Menschen vorhanden sein und irgendwie aktiviert werden, wenn man den richtigen Schalter findet“, erklärt Dr. Kizil. „Aus diesem Grund untersuchen wir, ob und wie Zebrafische Neurodegeneration bekämpfen können. Wir möchten die grundlegenden molekularen Mechanismen einer solchen regenerativen Fähigkeit verstehen, um bessere klinische Therapien entwickeln zu können.“
Der Dresdner Neurowissenschaftler und seine Kollegen simulierten in der aktuellen Studie erfolgreich die Symptome der Alzheimer-Krankheit im Gehirn des Zebrafisches. Die Erkrankung wurde durch Amyloid-Beta42 (Aβ42)-Peptid – einer der Haupteinflussfaktoren der Krankheit im menschlichen Gehirn – ausgelöst. Genau wie im menschlichen Gehirn sammelten sich die Amyloid-Moleküle in den Neuronen des Zebrafisches an und lösten eine Immunreaktion, synaptische Degeneration und das Absterben der Nervenzellen sowie andere Funktionsstörungen aus. „Es ist uns erstmals gelungen, diese Erkrankung durch Aβ42-Ablagerungen bei einem ausgewachsenen Zebrafisch zu induzieren“, sagt Dr. Kizil.
Dr. Caghan Kizil. Quelle: privat

Zusammenspiel zwischen Neurogenese und Immunreaktion


Die Aβ42-Ablagerungen lösten einen speziellen immunbezogenen Signalweg aus, der letztendlich zu einer erhöhten Neurogenese führte, d. h. der Produktion neuer Neuronen. „Wir stellten fest, dass ein Molekül mit dem Namen Interleukin-4 erheblich an der Produktion der Neuronen beteiligt ist. Das Molekül wird von den sterbenden Neuronen und Immunzellen freigesetzt. Anschließend wirkt es auf neurale Stammzellen, die Vorläufer der Neuronen sind, und steigert ihre Vermehrung“, erklärt Kizil. „Interleukin-4 ist bekanntermaßen an Immunreaktionen und Entzündungen beteiligt. Bisher konnte die direkte Auswirkung von IL4 auf die Vermehrung von Stammzellen jedoch nicht nachgewiesen werden.“
Besser zu verstehen, wie wir Entzündungserkrankungen manipulieren können, könnte uns helfen, neue Therapien gegen die Alzheimer-Krankheit zu entwickeln. Kizil erklärt: „Bei Menschen scheint eine Entzündung nicht als positives Signal zur Regeneration zu dienen, wie das bei Zebrafischen der Fall ist. Möglicherweise wird dies durch andere Faktoren verhindert, die komplex in diesen Prozess eingreifen. Unser Zebrafisch-Modell bietet die Möglichkeit, diese Faktoren einzeln zu studieren. Darüber hinaus unterstreicht unsere Studie die Bedeutung der Immunreaktion. Das heißt: Durch die Veränderung der Immunreaktion – beispielsweise durch Medikamente und Ansteuerung der richtigen Zelltypen – könnten wir das Potenzial menschlicher neuraler Stammzellen, sich zu vermehren und neue Neuronen zu produzieren, nutzen. Die Herausforderung wird natürlich darin bestehen herauszufinden, was mit diesen neuen Neuronen passiert. Doch bevor wir uns damit befassen können, müssen wir zunächst einmal mit den Stammzellen beginnen.“
OriginalveröffentlichungIL4/STAT6 signaling activates neural stem cell proliferation and neurogenesis upon Amyloid-β42 aggregation in adult zebrafish brain.
Prabesh Bhattarai, Alvin Kuriakose Thomas, Mehmet Ilyas Cosacak, Christos Papadimitriou, Violeta Mashkaryan, Cynthia Froc, Susanne Reinhardt, Thomas Kurth, Andreas Dahl, Yixin Zhang, Caghan Kizil.
Cell Reports, DOI: 10.1016/j.celrep.2016.09.075

Folgen Sie Dr. Caghan Kizil


KontaktDr. Marcus Neitzert
DZNE, Wissenschaftsredakteur
+49 (0) 228 / 43302-271
marcus.neitzert(at)dzne.de 

Fachtagung „55. Heidelberger Grand Round“ mit internationalen Krebsexperten



Unter dem Motto „Big Shots against Cancer“ lädt das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg am Dienstag, den 25. Oktober 2016 ab 16 Uhr zu einem hochrangig besetzten Expertenforum ein. Zum 55. Mal trifft sich die „Große Heidelberger Runde“ mit weltweit renommierten Krebsexperten. Die Grundlagenforscher und Kliniker Alexander Eggermont, Jordi Rodon, Michael Sadelain und John Mendelsohn berichten über die Meilensteine und Herausforderungen der Krebsforschung. Die Vorträge finden im Hörsaal des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) statt.
Das NCT Heidelberg ist eine gemeinsame Einrichtung des Deutschen Krebsforschungszentrums, des Universitätsklinikums Heidelberg und der Deutschen Krebshilfe.

Welche großen Würfe sind der Krebsforschung bislang gelungen? Wie werden sich die heute gängigen Therapien in den nächsten Jahren verändern? Diesen Fragen widmen sich internationale Krebsforscher am 25. Oktober bei der 55. „Heidelberger Grand Round“ (HGR) in ihren Vorträgen:

Professor Alexander Eggermont, Leiter des Krebszentrums Gustave Roussy Cancer Campus in Paris, beschäftigt sich damit, wie Krebszellen das Immunsystem ausbremsen und wie es Forschern gelingt, diese Blockaden zu lösen.

Wer an einer seltenen Krebsart erkrankt, hat mit einer Reihe zusätzlicher Probleme zu kämpfen: So vergeht von der Diagnose bis zur Therapie meist eine geraume Zeit – denn häufig sind sich sogar Fachleute unsicher, welche Behandlung die beste ist. Professor Jordi Rodon vom Vall Hebron Institute of Oncology (VHIO) in Barcelona berichtet, wie man für diese kleinen Patientengruppen klinische Studien durchführen und damit die Situation der Menschen mit seltenen Erkrankungen verbessern kann.

Professor Michel Sadelain vom Memorial Sloan Kettering Cancer Center in New York forscht daran, Zellen des Immunsystems genetisch so zu verändern, dass sie den Tumor bekämpfen. Wie weit die Wissenschaftler hier sind, erzählt Sadelain in seinem Vortrag.

Eine persönliche Reise durch 36 Jahre Forschung in der Präzisionsonkologie verspricht Professor John Mendelsohn, Pionier auf dem Gebiet der personalisierten Krebstherapie. Aktuell leitet der Past Präsident des MD Anderson Cancer Center der Universität Texas das Khalifa Institute for Personalized Cancertherapy, ebenfalls in Houston.

Eggermont und Mendelsohn unterstützen und beraten das NCT Heidelberg als Mitglieder im wissenschaftlichen Beirat.

Die zweistündige Fortbildungsveranstaltung findet am 25. Oktober ab 16:00 Uhr im Großen Hörsaal des Deutschen Krebsforschungszentrums statt. Den Vorsitz der Tagung haben die Professoren Christof von Kalle und Dirk Jäger, beide geschäftsführende Direktoren am NCT, sowie Peter Krammer vom DKFZ. „Wir haben die ‚Heidelberger Grand Rounds‘ im Jahr 2005 mit der Absicht ins Leben gerufen, Grundlagenforscher und Ärzte noch enger zusammen zu bringen. Bei dem regelmäßigen Meeting können die Wissenschaftler sich interdisziplinär austauschen und weiterbilden“, sagt Krammer, Gründer der Veranstaltungsreihe. Die Treffen finden fünfmal im Jahr zu verschiedenen Themen der translationalen Onkologie statt.

Die Tagung ist als Fortbildungsveranstaltung mit zwei Punkten für Wissenschaftler und Ärzte durch die Landesärztekammer Baden-Württemberg anerkannt. Anmeldeschluss ist am 24. Oktober. Teilnehmer können sich online unter www.nct-heidelberg.de/anmeldung oder per Mail an hso@nct-heidelberg.de anmelden.

„Da es sich um die 55. Auflage der HGR handelt, soll das ‚Schnapszahl-Jubiläum‘ auch gefeiert werden. Im Anschluss an den wissenschaftlichen Teil der Tagung sind alle Teilnehmer zu einer kleinen Feierstunde eingeladen“, ergänzt von Kalle. In zwangloser Atmosphäre können die Teilnehmer den Austausch bei Getränken, einem kleinen Imbiss und Livemusik fortsetzen.

Kontakt
Fortbildungs- und Veranstaltungsorganisation Des Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen Heidelberg School of Oncology Im Neuenheimer Feld 460 69120 Heidelberg Phone +49 (0)6221 566558 Fax +49 (0)6221 565094 hso@nct-heidelberg.de

Veranstaltungsort
Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ)
Kommunikationszentrum, Großer Hörsaal
Im Neuenheimer Feld 280
69120 Heidelberg


Journalisten sind herzlich eingeladen. Bitte teilen Sie uns im Vorfeld Ihr Kommen und ggf. Ihre Interviewwünsche mit. Ihr Ansprechpartner hierfür ist Dr. Friederike Fellenberg, NCT Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Tel. +49 (0)6221 56-5930, friederike.fellenberg@nct-heidelberg.de.

Ansprechpartner für die Presse:
Dr. Friederike Fellenberg
Nationales Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Im Neuenheimer Feld 460
69120 Heidelberg
Tel.: +49 6221 56-5930
Fax: +49 6221 56-5350

Dr. Stefanie Seltmann
Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ)
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutsches Krebsforschungszentrum
Im Neuenheimer Feld 280
69120 Heidelberg
Tel.: +49 6221 42-2854
Fax: +49 6221 42-2968

Doris Rübsam-Brodkorb
Universitätsklinikum Heidelberg und Medizinische Fakultät der Universität Heidelberg
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Im Neuenheimer Feld 672
69120 Heidelberg
Tel.: +49 6221 56-5052
Fax: +49 6221 56-4544

Das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg Das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg ist eine gemeinsame Einrichtung des Deutschen Krebsforschungszentrums, des Universitätsklinikums Heidelberg und der Deutschen Krebshilfe. Ziel des NCT ist die Verknüpfung von vielversprechenden Ansätzen aus der Krebsforschung mit der Versorgung der Patienten von der Diagnose über die Behandlung, die Nachsorge sowie der Prävention. Die interdisziplinäre Tumorambulanz ist das Herzstück des NCT. Hier profitieren die Patienten von einem individuellen Therapieplan, den fachübergreifende Expertenrunden, die sogenannten Tumorboards, zeitnah erstellen. Die Teilnahme an klinischen Studien eröffnet den Zugang zu innovativen Therapien. Das NCT ist somit eine richtungsweisende Plattform zur Übertragung neuer Forschungsergebnisse aus dem Labor in die Klinik. Das NCT kooperiert mit Selbsthilfegruppen und unterstützt diese in ihrer Arbeit.

Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ)
Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland. Über 1000 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen Tumoren präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden können. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Krebsinformationsdienstes (KID) klären Betroffene, Angehörige und interessierte Bürger über die Volkskrankheit Krebs auf. Gemeinsam mit dem Universitätsklinikum Heidelberg hat das DKFZ das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg eingerichtet, in dem vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik übertragen werden. Im Deutschen Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK), einem der sechs Deutschen Zentren für Gesundheitsforschung, unterhält das DKFZ Translationszentren an sieben universitären Partnerstandorten. Die Verbindung von exzellenter Hochschulmedizin mit der hochkarätigen Forschung eines Helmholtz-Zentrums ist ein wichtiger Beitrag, um die Chancen von Krebspatienten zu verbessern. Das DKFZ wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft deutscher Forschungszentren.


Universitätsklinikum und Medizinische Fakultät Heidelberg Krankenversorgung, Forschung und Lehre von internationalem Rang Das Universitätsklinikum Heidelberg ist eines der bedeutendsten medizinischen Zentren in Deutschland; die Medizinische Fakultät der Universität Heidelberg zählt zu den international renommierten biomedizinischen Forschungseinrichtungen in Europa. Gemeinsames Ziel ist die Entwicklung innovativer Diagnostik und Therapien sowie ihre rasche Umsetzung für den Patienten. Klinikum und Fakultät beschäftigen rund 12.800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und engagieren sich in Ausbildung und Qualifizierung. In mehr als 50 klinischen Fachabteilungen mit ca. 1.900 Betten werden jährlich rund 66.000 Patienten voll- bzw. teilstationär und mehr als 1.000.000 mal Patienten ambulant behandelt. Das Heidelberger Curriculum Medicinale (HeiCuMed) steht an der Spitze der medizinischen Ausbildungsgänge in Deutschland. Derzeit studieren ca. 3.500 angehende Ärztinnen und Ärzte in Heidelberg.



Dienstag, 18. Oktober 2016

NASA’s Juno Team to Discuss Jupiter Mission Status, Latest Science Results


This artist's rendering shows NASA's Juno spacecraft making one of its close passes over Jupiter.

This artist's rendering shows NASA's Juno spacecraft making one of its close passes over Jupiter.
Credits: NASA
Team members of NASA’s Juno mission to Jupiter will discuss the latest science results, an amateur imaging processing campaign, and the recent decision to postpone a scheduled burn of its main engine, during a media briefing at 4 p.m. EDT Wednesday, Oct. 19. The briefing will air live on NASA Television and stream on the agency’s website.

The briefing participants are:

·         David Schurr, deputy director of NASA’s Planetary Science Division at NASA Headquarters in Washington
·         Rick Nybakken, Juno project manager at NASA’s Jet Propulsion Laboratory in Pasadena, California
·         Scott Bolton, Juno principal investigator at the Southwest Research Institute in San Antonio
·         Candice Hansen, JunoCam imaging scientist at the Planetary Science Institute in Tucson, Arizona

The briefing will take place at the meeting of the American Astronomical Society’s (AAS) Division of Planetary Sciences and European Planetary Science Congress (DPS/EPSC) at the Pasadena Convention Center in Pasadena, California. To attend the Juno briefing in person, media should request a press registration form at the event registration desk.

For access to the event live webcast, media should send their name and media affiliation to AAS Press Officer Rick Fienberg at rick.fienberg@aas.org, or call 857-891-5649, by 1 p.m. Wednesday.

NASA's Juno spacecraft entered orbit around Jupiter on July 4. On Aug. 27, it performed its first close flyby of the planet. It was the first time Juno had its entire suite of science instruments activated and observing the planet as the spacecraft zoomed past.

For NASA TV downlink information, schedules and to view the news briefing, visit:
More information on the Juno mission is available at:

Follow the mission on Facebook and Twitter at:

and


Frauen in Europa

Frauen in Europa
Frauen in Europa by Lilli Cremer-Altgeld. „Frauen in Europa“. Seien Sie dabei! Mit Ihren Gedichten. Mit Ihren Ideen. Mit Ihren Visionen. Mit Ihren Werken. Mit Ihrer Homepage. Bitte schreiben Sie eine Mail an Lilli Cremer-Altgeld frauenineuropa@t-online.de Bitte klicken Sie auf das Bild: So kommen Sie direkt zum Blog „FRAUEN IN EUROPA“.

Was die anderen Hochbegabten anders machen – ein Beispiel aus der Wirtschaft für die Politik


Foto: Ralf Voigt


Man erkennt sie.

Es sind die kleinen Einsteins, die Picassos und die Mozarts. Sie lesen schon mit sechs Jahren „The New York Times“, korrespondieren mit fünf Jahren in Mandarin und spielen mit vier Jahren die Spatzenmesse in C-Dur. Später studieren sie dann bereits mit 14 an einer Uni und werden jüngster Professor oder jüngste Professorin.

Man kennt sie.

Dann gibt es noch die anderen.

Ihre Begabung ist nicht so offensichtlich. Oder: offensichtlich nur für Eingeweihte. Für Kennerinnen und Kenner. Wahrscheinlich stehen sie nicht in einem Labor. Ob sie mit dem Pinsel umgehen können? Seien Sie tapfer: Wohl eher nicht so. Ob sie eine Stradivari zu schätzen wissen? Hm.

Und doch haben sie ihre Begabung. Erkennbar wie gesagt fast nur für Eingeweihte.

Ein Beispiel: Ich war Mitglied in einem Verband, der das Wort „Wirtschaft“ in seinem Namen trägt. Es ging um ein Thema, das alle Menschen bewegt. Wirklich alle. Wirklich jeden. Es ging um Politik. Und um den Anlauf zu einem neuen Gesetz. Man diskutierte. Und fragte sich, wie man denn überzeugend argumentieren könnte.

Ich erwähnte den Gedanken einer Befragung. Sie kennen das: In jeder grösseren Stadt stehen diese Interviewer auf der grossen Einkaufsstrasse und wollen wissen, welche Zahnpasta, welches Waschmittel, welche Automarke Sie bevorzugen. Strasseninterviews nennen wir das. Wir, das sind meine Kolleg*innen aus der Marktforschung und ich. Ich hatte damals ein Institut für Markt- und Kommunikationsforschung. Unsere Klienten aus der Politik und Wirtschaft waren bekannt und angesehen und wir waren stolz darauf, für sie forschen zu dürfen.

In meinem Verband war das bekannt.

Ja. Sagte man: Eine Befragung auf der Strasse ist ein überzeugendes Argument. Wir – wer auch immer „wir“ sein sollte – wir stellen uns auf die Strasse und befragen die Menschen. Und dann geben wir – und das war der Sinn der Sache – das Ergebnis an den OB der Stadt. Einer von meinen Kollegen im Verband meinte dann: Ob wir wohl 50 Menschen dazu bewegen können, mit uns zu reden?

Wie, sagte ich: 50 Menschen?

Ja. Sagten die anderen. 50 Menschen wäre eine tolle Sache.

Klar sind 50 Menschen eine tolle Sache. Aber: Wie wollen wir einen OB mit den Stimmen von 50 Menschen motivieren, ein neues Gesetz in Gang zu bringen? Nach einer halben Stunde hatte man sich auf 100 Menschen geeinigt. Mit dem Zusatz: Ob wir das wohl schaffen werden?

Warum so zaghaft?

Die Jungs und Mädels, die hier zusammen sassen, waren die Menschen, die täglich über Millionen entschieden. Ihre Denkweisen waren nicht 100 oder 1.000. Es waren 1.000.000 und mehr!

Mir war klar, dass ich meine lieben Kolleginnen und Kollegen jetzt schockieren musste. Nicht weil ich Schocks mag – aber ich musste ihnen schon sagen, wie so etwas in der Realität funktioniert. Dass man an den verantwortlichen Stellen – sorry – 100 Menschen als Beweis nicht gelten lassen wird. Man wird schmunzeln und zur Tagesordnung übergehen.

Noch bevor ich den Gedanken: „Wie sag‘ ich es das denn jetzt?“ zu einem Satz modellieren konnte, war es raus:

1.000 INTERVIEWS!
1.000 Interviews?

Das Entsetzen war gross. Nur unser Präsident war begeistert. Und dann ging das los, was zumeist los geht, wenn ein Hochbegabter – eine Hochbegabte – eine Idee und einen Weg vor Augen hat: GEHT NICHT! FUNKTIONIERT NICHT! SCHAFFEN WIR NICHT! WIR SIND DOCH NICHT VERRÜCKT! WER SOLL DAS DENN ALLES ZAHLEN?

Ich hörte mir das eine Stunde an, während ich das Konzept schrieb, die Umsetzung des Konzepts plante und einen Entwurf für den Fragebogen entwarf. Unser Präsident hatte mich aus den Augenwinkeln beobachtet und rief mich auf – nach vorne zu kommen und die Einzelheiten zu präsentieren. Gesagt. Getan.
Wir fanden über 50 Mitglieder aus dem Wirtschafts-Verband, die mitmachten. Manager*innen, die ich mit meinem Team für diesen Einsatz schulte. Es waren wohl die Interviewer*innen mit den höchsten Stundenlöhnen, die hier und heute ehrenamtlich auf die Strasse gingen und sehr mutig die Menschen nach ihrer Meinung befragten.

Um Mitternacht hatten wir 1.037 Interviews geschafft. Alle von meinen Forscherkollegen und mir kontrolliert. Alle perfekt. Es war ein harter Job – aber selten habe ich ein Team von fast 100 „Mitarbeiter*innen“ so begeistert arbeiten gesehen.

Am nächsten Morgen wurde noch einmal kontrolliert. Und dann gingen die Fragebögen ins Rechenzentrum zur Uni. Ich schrieb dazu einen Bericht für die Präsentation. Mein Team zeigte einen bewundernswerten Einsatz. Und so konnte ich meiner Assistentin auch nicht die Bitte abschlagen, die Ergebnisse beim OB präsentieren zu dürfen.

Der OB schien sehr zufrieden. Und so wanderten unsere Ergebnisse weiter „nach oben“. Und so wurde aus unserer Idee der Beweis, dass die Menschen diese Verbesserung ihres Alltags wirklich wollten.

Schliesslich wurde aus dem Beweis ein Gesetz in Deutschland, das jedem Menschen den Alltag etwas besser macht. Zur Freude der Menschen.
Nein, so faszinierend wie ein Picasso ist dieses Gesetz nicht.

Aber es erleichtert seitdem allen Menschen ihr Leben. Und das Tag für Tag in Deutschland.

Wenn Sie Unternehmer*in sind: Gründen Sie einen Think Tank mit Ihren Hochbegabten und allen, die mutig sind und gross denken und handeln können. Dann sind Sie nicht nur Ihre Probleme los. Sie haben auch die Chance, die Welt ein bisschen besser machen zu können.

Was sagte John F. Kennedy in seiner Antrittsrede am 20. Januar 1961 in Washington, D.C.:

„Fragt nicht, was euer Land für euch tun kann - fragt, was ihr für euer Land tun könnt (…) fragt, was wir gemeinsam tun können für die Freiheit des Menschen.“ [1]

Lilli Cremer-Altgeld
Mobil 0049 1575 5167 001





Meine persönliche Einführung in die Hochbegabung

Wenn Sie sich die Frage stellen: „Wie finde ich heraus, ob ich hochbegabt bin?“ – dann werden Sie hier Antworten finden. Ich habe die Informationen davon abhängig gemacht, wie gesichert Sie wissen wollen, ob Sie hochbegabt sind. Deshalb meine Frage an Sie: „Wie GESICHERT wollen Sie wissen, ob Sie hochbegabt sind?“

Meine Antworten lassen sich in drei Kategorien einteilen:

Sicherheitsstufe 1: Sicherheit im Hinblick auf das Wissen „Ich bin hochbegabt“ – hier können Sie mal schnuppern, wie Hochbegabte so ticken.

Sicherheitsstufe 2: Sicherheit im Hinblick auf das Wissen „Ich bin hochbegabt“ – hier bekommen Sie Tipps, was Sie tun können, um herauszufinden, ob Sie tendenziell hochbegabt sind.

Sicherheitsstufe 3: Sicherheit im Hinblick auf das Wissen „Ich bin hochbegabt“ – Adressen. Hier können Sie sich zum IQ-Test anmelden. Das Ergebnis des IQ-Test sagt Ihnen, wie hoch Ihr IQ ist. Ist er über 130 Punkte, sind Sie hochbegabt. Über 145 Punkte sind Sie höchstbegabt.

Aber was ist überhaupt Hochbegabung?

Die Antwort ist einfach. Treffend hat sie einmal der Psychologe Dr. Jürgen vom Scheidt so beantwortet: „Es ist das intellektuelle Potenzial von jemandem, der in einem der gängigen und anerkannten Intelligenztest einen IQ-Wert von 130 Punkten und mehr erzielt. Dies betrifft, streng genommen, 2,27 Prozent der Bevölkerung.“ http://www.hyperwriting.de/loader.php?pid=276 Stand: 20.09.2015

Und was ist HÖCHSTBEGABUNG?

Ganz einfach. Dr. Sylvia Zinser schreibt: „Ist der IQ über 145 so spricht man von Höchstbegabung.“ http://zinser.no-ip.info/~szinser/gifted/faqhg.htmlx Stand: 19.09.2015

Allen Hochbegabten und Höchstbegabten empfehle ich das informative, spannende und vergnügliche „Sylvia Zinser's Sammelsurium“ http://zinser.no-ip.info/~szinser/ Stand: 19.09.2015 Hier erfahren Sie nicht nur etwas über den IQ, sondern auch über „Brot, Schwaebische Traeubleskuchen sowie über diverse Weihnachtsplätzchen“ http://zinser.no-ip.info/~szinser/backen.htmlx Stand: 19.09.2015

Sicherheitsstufe 1: Sicherheit im Hinblick auf das Wissen „Ich bin hochbegabt“

Man sagt oft von Hochbegabten: „Die haben eine 1 (Bestnote) in Mathe – können aber ihre Schuhe nicht richtig zubinden“. Soll heissen: das Denken funktioniert (in bestimmten Bereichen) ausgezeichnet – aber im Alltäglichen kommen sie mit bestimmten Situationen nicht gut zurecht. Nach meinen Erfahrungen ist diese Aussage für einige Hochbegabte wirklich sehr zutreffend – für andere weniger bis gar nicht.

Ich kenne das aus eigener Erfahrung. Bei meinem Mathelehrer hatte ich so gut wie immer eine 1. Allerdings hatte ich auch eine Mathelehrerin. Sie war eher der Typ „Geschichtenerzählerin“. Sie sprach gerne über ihre Lieblingsrezepte, ihre Backkunst und ihren Hund. Ich war so damit beschäftigt, herauszufinden, was das mit Arithmetik zu tun hatte, dass ich ihr, wenn es denn mal was zu rechnen gab, kaum noch folgen konnte.

Meine Noten in Mathe lagen bei ihr im Mittelfeld. Und ich war richtig dankbar als der in meinen Augen „richtige“ Lehrer kam. Der mir Mathe so erklärte, dass ich es verstanden habe. Ich machte Überstunden in Mathe und liess mir extra Hausaufgaben geben. Nein, ich war keine Streberin. Ich hatte einfach Spass an Problemlösungen. Aber wenn ich meine Strickjacke zuknöpfen sollte – da gab es Stress für mich. Jedenfalls dieser Lehrer schickte mich zum Schulpsychologen, der mich positiv auf Hochbegabung testete. Da er sagte: „Du darfst mit niemandem darüber reden, dass Du diesen IQ von … hast.“ – dachte ich: vielleicht ist es eine Krankheit oder sonst wie ansteckend. Ich habe nie darüber gesprochen. Erst vor gut zehn Jahren habe ich mich in meiner Familie geoutet.

Meine Kollegin Alexandra in unserem Markt- und Sozialforschungs-Institut war da ähnlich unterschiedlich in ihrer Mathe-Begabung. Obwohl sie ein echtes Mathe-Genie ist, gab es auch für sie Grauzonen. Normalerweise hörte sie von einer Aufgabe oder schaute auf das Papier. Und schwupp – schon hatte sie die Lösung. Manchmal trat sie einen Wettstreit mit unserem Computer an. Nicht immer war unser PC der Gewinner. Doch dann gab es für sie echte Herausforderungen: Wenn sie ohne Hilfsmittel Prozent rechnen sollte, versagte sie fast jedes Mal. Nicht mal 10 Prozent von 100 konnte sie richtig errechnen. Allein bei dem Wort „Prozentrechnen“ driftete sie immer ab. Im Laufe der Zeit wurde es allerdings besser.

Ich will damit sagen: Nicht alle Hochbegabte sind Mathe-Genies. Nicht alle Mathe-Genies sind fehlerlos. Tröstlich ist, was Albert Einstein einmal über Mathe gesagt hat: „Mach' dir keine Sorgen wegen deiner Schwierigkeiten mit der Mathematik. Ich kann dir versichern, dass meine noch größer sind.“

Mit anderen Worten: Nicht jeder Hochbegabte glänzt in Mathe. Eine Klientin von mir war die Vorgesetzte der ehemaligen Lehrerin eines Fußballnationalspielers (Weltmeister!). Er hatte wenig Interesse an Zahlen und sagte bereits in jungen Jahren zu der Lehrerin: „Warum soll ich Rechnen lernen? Ich werde mal ein berühmter Fußballspieler. Und dann kann ich mir so viele Rechenkünstler leisten wie will.“ Die Lehrerin staunte. Doch der Junge hatte Recht. Er ist hochbegabt UND hochsensitiv.

Hochbegabte können sehr gut oder gut rechnen – oder auch gar nicht. Was sind nun die die typischen Eigenschaften von Hochbegabten?

Gehen wir noch einen Schritt zurück. Genauso wie nicht alle Kölner lustig sind, nicht alle Münchner Lederhosen tragen und nicht alle Hamburger einen Segelschein haben – so sind auch nicht alle überdurchschnittlich intelligenten Menschen so oder so.

Nehmen wir einmal eine Einteilung der Hochbegabten vor, die Jürgen vom Scheidt heraus gearbeitet hat. Er unterteilt fünf (drei plus zwei) Gruppen. Selbstredend gibt es noch andere Kategorien – dazu komme ich noch.

Scheidt zufolge gibt es – vereinfacht ausgedrückt – bei den Hochbegabten, abhängig von dem Kriterium „Erfolg in der Schule, im Beruf“ folgende Trias:

O Ein Drittel, die ihre „Begabung erfolgreich verwirklicht“ haben. Sie sind Topmanager/innen, Spitzensportler/innen, Unternehmer/innen, Künstler/innen, Wissenschaftler/innen usw. Sie wurden z.B. von der „Studienstiftung des Deutschen Volkes“ oder anderen Institutionen erkannt und gefördert.

O Ein Drittel sind sogenannte „Latente“: Sie spüren, ahnen oder wissen um ihre Begabung, kommen aber nicht so einfach aus dem Quark. Die Psychologin und Expertin für Hochbegabung, Andrea Brackmann, schreibt in ihrem zweiten Buch, dass „Hochbegabung Mut erfordere“ http://www.klett-cotta.de/buch/Klett-Cotta_Leben!/Ganz_normal_hochbegabt/13265 Stand: 19.09.2015. Bei dieser Gruppe verstehen wir, warum das so ist.

O Ein Drittel sind nach Scheidt die „Underachiever“ („Minderleister“). Sie könnten schon – wollen aber (noch?) nicht erfolgreich sein. Speziell zu Minderleister/innen in der Schule noch einmal Sylvia Zinser: Ihr Geheimtipp J: MOTIVIEREN! http://zinser.no-ip.info/~szinser/gifted/faqhg.htmlx Stand: 19.09.2015

So, das sind unsere drei Gruppen – zwei kleine Gruppen fehlen noch:

O Es sind die „Entgleisten“: sie sind erfolgreich – aber auf kriminelle oder soziopathische Weise.

O Dies sind die Höchstbegabten wie etwa Einstein und Freud.

Alle Infos zu dieser Einteilung in der Veröffentlichung von Jürgen vom Scheidt: http://www.hyperwriting.de/loader.php?pid=276 Stand: 19.09.2015

Wer bis hierher tapfer durchgehalten hat – wird jetzt belohnt. Jeder Mensch, der denkt: Analyse? Mathe? Logik? Das sind jetzt nicht so meine Stärken. Ich bin eher der Musiker, die Malerin, der Tänzer, die Fotografin, der Praktiker. Gut so. Es gibt insgesamt sieben Felder der Hochbegabung: mein Bruder Helmut glänzt z.B. durch „Praktische Intelligenz“: Er erkennt sofort im realen Leben wie man es richtig zumindest aber besser machen kann. Mir bleibt diese Art zu denken verborgen. Zumindest müsste ich viele Bücher lesen, um diese Dinge verstehen zu können. Mir fällt es schon schwer genug, meine Jacke richtig zuzuknöpfen.

Prof. Werner Stangl zitiert Prof. Kurt Heller auf seinen Seiten zu den Themen „Intelligenz und Hochbegabung“ wie folgt:

„Nach Heller (2000) gibt es folgende Begabungsfaktoren:

O Intellektuelle Fähigkeiten (sprachliche, mathematische, technisch-konstruktive, abstrakte, begrifflich-logische, etc. Fähigkeiten)

O Sozial-emotionale Fähigkeiten

O Musisch-künstlerische Fähigkeiten

O Musikalische Fähigkeiten

O Kreativität (sprachliche, mathematische, technische, gestalterische, etc. Kreativität)

O Psychomotorische Fähigkeiten (Sport, Tanz, etc.)

O Praktische Intelligenz“

http://www.stangl-taller.at/TESTEXPERIMENT/testintelligenzhochbegabt.html Stand: 19.09.2015

Wir sehen: Hochbegabung ist spannend. Und es wird noch spannender.

Nehmen wir noch eine weitere Differenzierung vor: Hochbegabte sind oft auch hochsensibel und/oder hochsensitiv. Ihre Sinne sind stärker ausgeprägt. Zum einen (hochsensibel) sind ihre normalen Sinne (hören, riechen, schmecken, fühlen, sehen) intensiver (Künstler/innen, Star-Köch/innen, Parfümeur/innen – einige haben auch ein begnadetes „Fingerspitzengefühl“ wie etwa Handerker/innen und Chirurg/innen u.a.m.). Und/oder andererseits ist ihre Wahrnehmung (hochsensitiv) tiefer: Diese Hochbegabten haben den sechsten (hellhörig), siebten (hellfühlig) und achten (hellsichtig) Sinn wie etwa Goethe, Einstein und Leonardo da Vinci. Wie sagte Albert Einstein?: „Was wirklich zählt, ist Intuition.“

Bei einer solchen Differenzierung: Wo gibt es da noch Gemeinsamkeiten?

Ich fange mal mit den Tendenzen an: Diejenigen, die in der ‚Flüchtlingszeit im Sommer 2015‘ kreativ, beherzt und schnell helfen – können hochbegabt sein. Denn diese Merkmale findet man oft unter den hohen IQ’lern. Der eine organisiert geschickt, die andere übersetzt, der nächste weiss, wer wo wie helfen kann. Schnelligkeit ist für Hochbegabte so natürlich wie das Atmen. Klar, dass nicht jede/r in allen Bereichen gleich schnell ist. Wenn Sie wüssten, wie lange ich brauche, um meine Jacke zuzuknöpfen …

Doch weiter: Gerechtigkeit für jedermann ist stark vorhanden bei den Begabten ebenso so wie vernetztes Denken und Handeln. Nach Andrea Brackmann gehört das „Mehr von allem“ oft zum Repertoire. Wie etwa das „Erfassen kompletter Zusammenhänge“, „Auffinden vielfältiger Lösungswege“ sowie „hohes Einfühlungsvermögen“. Wie gut, dass Hochbegabte oft nur wenig Schlaf brauchen (4 bis 6 Stunden).

Selbstredend gibt es nicht nur diese sonnigen Seiten der hochtalentierten Menschen. Ihre Schattenseiten sind nicht nur für die Beteiligten selbst unangenehm: Oftmals übersteigerte Konzentration bei den SPEZIALISTEN auf ein Spezialthema (Musik oder Sport oder Politik oder Finanzen oder Sprachen oder oder oder). Bei den Generalisten ist es etwas anders: Hier überwiegt die Vielseitigkeit, die sich in mehreren Berufen und Hobbies zeigt. Bei beiden wird die Familie, werden Freund/innen und Kolleg/innen schon mal etwas vernachlässigt. Denn Hochbegabte sind oft Perfektionist/innen. Und es kann mal etwas länger dauern bis sie mit ihrer Arbeit zufrieden sind.

Routine ist ihnen oft ein Gräuel. Manche finden kreativ alternative Wege um dieser Routine immer wieder auszuweichen. Andere plagen Zweifel und Gewissensbisse. Geduld ist ebenfalls keine Stärke der Hochbegabten. Auch nicht begabt sind diese Menschen, wenn es um „einfache Aufgaben“ geht. Die Hochtalentierten sind zumeist empfindlich. Empfindlich gegenüber Lärm, Licht und manche auch gegenüber Berührungen.

So ist es zu verstehen, dass Hochbegabte an bestimmten „Allergien“ leiden, die Andrea Brackmann in ihrem Buch so schlüssig schreibt. Es sind die „hässlichen Worte“ für Hochbegabte wie etwa „Betriebsausflug“, „Stammtisch“, „Schützenfest“, „Höflichkeitsfloskeln“, „Grossraumbüro“. http://www.klett-cotta.de/buch/Klett-Cotta_Leben!/Ganz_normal_hochbegabt/13265 Stand: 19.09.2015

Hingegen lieben Hochbegabte oft „Querdenker/innen“, „Nobelpreisträger/innen“, „Verarbeitungsgeschwindigkeit“, „Freiheit“, „Endlos-Fragen“, „Monologe“ sowie „Spezielle Themen wie etwa die frühkindliche Entwicklungsphase des Kaiserschnurrbarttamarins, die Pflege der Araukarie oder den „Compte rendu au Roi“ des Finanzminister Jacques Neckers in der Zeit der Französischen Revolution.

Für Hochbegabte ist das alles „normal“ – während das „Normale“ schon sehr schwierig sein kann. Viele habe da ein Selbstverständnis wie Albert Einstein: "Ich habe keine besondere Begabung, sondern bin nur leidenschaftlich neugierig."

Wenn Sie das alles gelesen haben, sind Sie an Hochbegabung interessiert. Die anderen haben eh längst das Weite gesucht. Vielleicht wollen Sie genauer wissen, ob Sie hb sind – „hb“ ist das Kürzel bei den „HB“ (Hochbegabten) für „hochbegabt“. Und deshalb gehen wir jetzt auf die nächste Stufe über.

Sicherheitsstufe 2: Sicherheit im Hinblick auf das Wissen „Ich bin hochbegabt“

Ich habe hier IQ-Informationen zusammen gestellt, die Ihnen eine Tendenz Ihrer Begabung aufzeigen können.

O Den ersten IQ-Test habe ich 2005 in der Veröffentlichung von Jürgen vom Scheidt gefunden http://www.hyperwriting.de/loader.php?pid=276 Stand: 19.09.2015. Obwohl ich mit einiger Skepsis an diese Fragen heranging – mein Test beim Schulpsychologen hat damals mehr als eine Stunde gedauert, wie soll man in wenigen Minuten ein ähnliches Ergebnis erzielen können? – war die Antwort jedoch fast exakt dieselbe, die ich Jahre zuvor vom Psychologen in meiner Schule erhalten habe. Chapeau! Für den Autor.

O Auch wenn mir die Headline sehr plakativ erscheint – diese Information verdient ebenfalls Ihr Interesse: „IQ-Test: Gehören Sie zur Grips-Elite?“ http://www.spiegel.de/unispiegel/wunderbar/iq-test-gehoeren-sie-zur-grips-elite-a-505427.html Stand: 19.09.2015

O Ein weiterer Test, der Ihnen tendenziell Informationen über Ihre Begabung geben wird, ist von der „Süddeutsche Zeitung“: „Der kostenlose IQ-Test online mit Sofortergebnis http://iqtest.sueddeutsche.de/ Stand: 19.09.2015

O “MENSA” ist das grösste Netzwerk für Hochbegabte. Der Mensa Online-Test ist jedoch eher ein „Spiel“ als ein zuverlässiges Instrument der Begabungsanalyse. Wenn Sie Lust haben: Spielen Sie mal. Mensa weist ausdrücklich darauf hin: „Sie sollten die Ergebnisse dementsprechend nicht allzu ernst nehmen.“ https://www.mensa.de/online-iq-test-raetsel/mensa-online-test/ Stand: 20.09.2015

O Und hier ist die englische Variante von Mensa International: „Mensa Workout“ https://www.mensa.org/workout/quiz/1 Stand: 20.09.2015

Sicherheitsstufe 3: Sicherheit im Hinblick auf das Wissen „Ich bin hochbegabt“

Wenn Sie jetzt bereit sind und der Stunde der Wahrheit – dem wirklich und wahrhaftigen IQ-Test – ins Auge blicken wollen… Dann melden Sie sich an – zum anerkannten IQ-Test.

Meine Empfehlungen:

O Mensa. Der Test dauert 90 Minuten, kostet 49 Euro und wird in 80 Städten in Deutschland durchgeführt. Getestet werden Menschen ab 14 Jahre. https://www.mensa.de/intelligenztest Stand: 20.09.2015

O Bei einer Psychologin – einem Psychologen – aus dem Expertenkreis Hochbegabung/Potentiale der Sektion "Freiberufliche Psychologen" im Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen (BDP) e.V. den IQ-Test machen http://www.die-hochbegabung.de/german/index.html Stand: 20.09.2015

O Sie fragen im Familienkreis, bei Freund/innen oder in der Schule/Universität nach einer Empfehlung für den IQ-Test.

Ich drücke schon mal die Daumen!

Für das Campus-Radio Bonn interviewte ich einmal die höchstbegabte „First“ Lady – Gründungsmitglied – von Mensa Deutschland, Dr. Ida Fleiß. Dabei lernte ich eine kluge, warmherzige und höchst kreative Dame kennen, der es „zu simpel“ war, ihren „Doktor“ in Europa zu machen. Kurz entschlossen reiste sie nach Asien, lernte die Sprache und schaffte auf Anhieb ihre Promotion. Sie konnte schon immer weit und um die Ecke denken.

Als ich sie jedoch fragte: Haben wir schon für jede Intelligenz ein angemessenes Messverfahren – will sagen: Können wir schon jede Begabung testen – sagte sie traurig: Nein. Daran müssen wir noch arbeiten.

Ich möchte diese Erkenntnis all denen mit auf den Weg geben, die sich zwar für hochbegabt halten, aber in einem der IQ-Tests nicht die Schallgrenze von 130 durchbrechen konnten.

Allen Menschen, die Spass an Mathe haben – ja, die speziell eine Vorliebe für das Kopfrechnen hegen, empfehle ich die Seite eines Freundes von Ida Fleiss: Dr. Dr. Gert Mittring http://www.gertmittring.de Gert Mittring ist der amtierende Weltmeister im Kopfrechnen.

© Lilli Cremer-Altgeld, 2015