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Montag, 30. Mai 2016

Lilienthal-Gleiter trifft A380


Zwei Pioniere der Luftfahrt
Quelle: CC-BY 3.0 DLR/Airbus

125 Jahre Luftfahrt in einem Bild vereint: Zu einer außergewöhnlichen Begegnung zweier einmaliger Flugzeuge ist es in Hamburg Finkenwerder gekommen: Ein Nachbau des ersten Serienflugzeuges der Welt von Otto Lilienthal vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) traf auf das größte Passagierflugzeug der Geschichte, den Airbus A380.
Für ein Fotoshooting wurde der Lilienthal-Gleiter nach Hamburg gebracht. Das Ergebnis sind Bilder, die zeigen, was 125 Jahre nach dem ersten Flug von Otto Lilienthal aus dem Traum des Flugpioniers geworden ist. Lilienthal selbst hätte sich wohl kaum vorstellen können, dass eines Tages Giganten wie der A380 mit einer Spannweite von fast 80 Metern, einem Gewicht von 569 Tonnen und bis zu 853 Passagieren durch die Lüfte fliegen. Lilienthals sogenannter Normalsegelapparat brachte es demgegenüber auf gerade einmal 6,70 Meter Spannweite bei 20 Kilogramm Gewicht.
Das DLR hat das erste Serienflugzeug der Welt originalgetreu nachgebaut und erstmals in einem Windkanal untersucht. Damit soll das Wirken des Luftfahrtpioniers Otto Lilienthal, der vor 125 Jahren als erster Mensch in einem Flugzeug geflogen ist, gewürdigt werden.
"Es ist erstaunlich, wie viele von Otto Lilienthals Ideen heute noch in der Luftfahrt Bestand haben", sagte DLR-Luftfahrtvorstand Prof. Rolf Henke. "Alle heutigen Flugzeuge werden nach Kriterien bewertet, die Lilienthal aufgestellt hat - mit der nach ihm benannten Lilienthal-Polare. Er war nicht nur der erste Mensch, der in einem stabilen Flugzeug geflogen ist. Er war auch der erste Flugwissenschaftler."
Tom Enders, CEO Airbus Group, sagte: "Auf den Erkenntnissen Otto Lilienthals bauten seit den Gebrüdern Wright alle Hersteller von Luftfahrzeugen nach dem Prinzip 'schwerer als Luft' auf. Es war ein langer Weg von seinen ersten Flugversuchen 1891 bis zu den modernen Passagierjets von heute. Der Lilienthal-Gleiter und die A380 stehen gleichermaßen für den Pioniergeist, der die Luftfahrtindustrie zu einer so faszinierenden Branche macht. Wir sind stolz auf unseren 'Urahnen' und freuen uns darüber, dass das DLR sein Fluggerät rekonstruiert hat."
Der Nachbau des Lilienthal-Gleiters ist vom 1.- 4. Juni 2016 auf der ILA Berlin Air Show zu sehen.


Kontakte:

Jens Wucherpfennig  
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) Kommunikation, Göttingen
Tel.: +49 551 709-2108
Fax: +49 551 709-12108

Heiko Stolzke  
Airbus
Manager Media Relations
Tel.: +49 40 7437-3016




Die European Wine Education als neue Ausbildungsstätte der bayerischen Weinliebhaber


München, im Mai 2016 – Weinkenner und solche, die es werden wollen, aufgepasst. Seit
Anfang Mai bereichert die Sommelier Schule „European Wine Education“, als Fortsetzung der
Europäischen Sommelier Schule Bayern, die Welt der Weininteressierten in München und
Umgebung. Mit völlig neuem Lehrmaterial, frischem Schwung und mit geballter Leidenschaft
für die edelsten Tropfen der Welt, führt der gebürtige Florentiner und Inhaber Andrea Vestri
zusammen mit seinem burgunder Freund und Partner Jean-Jacques Marcel, wie auch sein
ebenso weinaffines Team, die nächste Generation der Weinliebhaber in die große Welt des
Sommeliers ein.

Seit Anfang Mai ist es nun endlich soweit – Die European Wine Education öffnet ihre Türen für
alle Weininteressierten und für diejenigen, die ihr Wissen rund um das Thema Wein erweitern
und verfeinern wollen. Andrea Vestri, Gründer wie auch Inhaber der European Wine
Education, leitete bis vor kurzem noch die renommierte Europäische Sommelier Schule
Bayern, eine Tochter der Europäischen Sommelier Schule Deutschland. Nach jahrelanger
Zusammenarbeit war es Zeit für eine neue Herausforderung und so spaltete sich die
Europäische Sommelier Schule Bayern von der Europäischen Sommelier Schule Deutschland
ab und Andrea Vestri gründete eine neue Weinschule in München, um den Weg für eine
frische, neue Zukunft zu ebnen – die Zukunft der European Wine Education.

Ziel der European Wine Education ist es in erster Linie eigenständige und moderne Sommeliers
für den internationalen Markt und vor allem Privatpersonen für perfekte Weinabende durch
eine praxisnahe Ausbildung vorzubereiten. Ein völlig neues Gefühl für Wein soll geschaffen
werden, denn die besonderen Tropfen nur nach vorgegebenen Schemen beschreiben zu
können reicht in der heutigen Generation der frischen Jungsommeliers und Managern von
Morgen nicht mehr aus und so ist das Team der European Wine Education bestrebt ihren
Absolventen die Aufgaben eines Sommeliers vom Ursprung und der Herstellung des Weins bis
hin zu Weindegustation und dem Management eines Weinkellers einzuverleiben. Denn bei
genauerem Betrachten sind es die Wein-Konversationen unter Freunden und
Geschäftskollegen, die Beziehungen knüpfen und Geschäftsabschlüsse vorantreiben.
Aber auch der Anspruch an die Dozenten selbst ist hoch und so verlangt Andrea Vestri von
sich wie auch von seinem Team stetige Weiterentwicklung. „Die Wein- und Produktionswelt ist
in ewiger Entwicklung – kulturell und geographisch. Die Dozenten sind diejenigen, die sich
ebenfalls weiterbilden müssen, um angehenden Sommeliers das Wissen weitergeben zu

Das Wissen aneignen können sich die Weinneulinge, Fachleute aus Gastronomie und dem
Bereich Handel und vor allem Privatpersonen in der 3-stufigen Ausbildung. Nach insgesamt
30 Unterrichtstagen, ca. 100 Unterrichtsstunden und bestandenen Abschlussprüfungen
erhalten die Teilnehmer der Sommelier-Kurse ein anerkanntes ISO-Zertifikat und dürfen stolz
den Titel Sommelier tragen. Neben der Sommelierausbildung bietet die European Wine
Education jedoch noch weitere Angebote für Interessierte – so ist mit beispielsweise Wein-
Schnupperkursen, Weinseminaren, Weinreisen und Inhouse-Seminaren garantiert für
Abwechslung und Vielfalt gesorgt. Die Termine und Preise wie auch detaillierte Informationen
zum kompletten Kursangebot der European Wine Education finden Sie hier:

Und schon jetzt können sich alle Weinbegeisterten freuen, denn folgende Kurstermine für die
Levels 1-3 stehen bereits fest:

Level 1: 19.09.2016
Level 2: 31.05.2016
Level 3: 12.09.2016

Alle Informationen zur European Wine Education, den Levels sowie zu den Kursdetails und
Voraussetzungen finden Sie hier: http://www.eurowine-education.de/Home/index.php/

Informationen zur European Wine Education:

Die European Wine Education mit Sitz in München wurde im Mai 2016 als Fortsetzung der 

Europäischen Sommelier Schule Bayern von dem gebürtigen Florentiner Andrea Vestri gegründet. 

Er leitet neben Jean-Jacques Marcel die Weinseminare und -kurse. Ziel der Schule ist es, sowohl

Fachpersonal aus der Gastronomie und dem Handel als auch Privatpersonen die Fähigkeit zu

verleihen, nicht nur über den Wein reden zu können, sondern auch seine Gesamtheit inklusive

Geschichte und Herstellung zu kennen. Auch das Managen von Weinkellern, das

Organisieren von Weindegustationen wie auch das Erlernen von betriebswirtschaftlichen

Grundkenntnissen stehen in der Ausbildung der European Wine Education auf dem Kursplan.

Weitere Informationen unter: http://www.eurowine-education.de/






Mit dem Fulbright American Studies Award 2016 zum Forschen nach Texas

Die renommierte Auszeichnung der Fulbright Kommission und der Deutschen Gesellschaft für Amerikastudien ermöglicht es der Augsburger Amerikanistin Dr. Johanna Hartmann, in Austin für ihr Habilitationsprojekt zu recherchieren.

Augsburg/KPP - Der mit 10.000 Euro dotierte Fulbright American Studies Award 2016 ermöglicht es der Augsburger Amerikanistin Dr. Johanna Hartmann, ihr Habilitationsprojekt zum modernen amerikanischen Theater mit Recherchearbeiten am Harry Ransom Center der University of Texas at Austin voranzutreiben. Johanna Hartmann - Mitarbeiterin am Augsburger Amerikanistik-Lehrstuhl von Prof. Dr. Hubert Zapf - nahm die renommierte Auszeichnung kürzlich bei der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Amerikastudien (DGfA) in Osnabrück aus den Händen von Charlotte Securius-Carr, der Programmleiterin der Fulbright Kommission entgegen.

Förderung innovativer, interdisziplinär angelegter Forschungsprojekte

Der Fulbright American Studies Award wird einmal pro Jahr vergeben. Die Fulbright Kommission, die an der Dotierung mit 8.000 Euro beteiligt ist, und die DGfA, die 2.000 Euro beisteuert, unterstützen mit diesem Preis besonders innovative und interdisziplinär angelegte Forschungsprojekte. Damit soll zugleich auch der transnationale Wissensaustausch zwischen den USA und Deutschland - ein Grundanliegen der Fulbright Kommission - gefördert werden.

An der Schnittstelle von Literatur-, Theater-, und Medienwissenschaften

Dr. Johanna Hartmann erhält mit dem Award die Möglichkeit zu zwei Forschungsaufenthalten am Harry Ransom Center der University of Texas at Austin, die Recherchen zu ihrem Habilitationsprojekt gewidmet sein werden. Hartmann untersucht die Interrelationen zwischen Textästhetiken von kurzen Theaterstücken, die zu Anfang des 20. Jahrhunderts innerhalb des Little Theater Movements geschrieben und aufgeführt wurden, einerseits und der im transnationalen Austausch entstandenen Theaterkunsttraditionen andererseits. Das Projekt ist somit an der Schnittstelle von Literatur-, Theater-, und Medienwissenschaften angesiedelt und schließt zugleich die transnationale Dimension der Entwicklung des modernistischen amerikanischen Dramas zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts mit ein.

Bewährte Augsburg-Austin-Kooperation

"Ich freue mich sehr darauf, mit dieser großzügigen Förderung am Harry Ransom Center in Austin forschen zu können, und will mich damit weiterhin produktiv in unsere regen Austauschbeziehungen mit der University of Texas einbringen", sagt Johanna Hartmann. Speziell zwischen den Geisteswissenschaften beider Universitäten besteht seit geraumer Zeit eine engere Augsburg-Austin-Zusammenarbeit, die 2014 in Form eines Kooperationsabkommens institutionalisiert wurde. Konkreten Niederschlag gefunden hat diese Kooperation zuletzt in dem 2015 von Hartmann und Zapf bei V&R unipress herausgegebenen Sammelband "Censorship & Exile". Das als Band 1 der Reihe "Internationale Schriften des Jakob-Fugger-Zentrums" erschienene Buch dokumentiert die Beiträge einer Augsburg-Austin-Tagung, die sich im Mai 2013 mit den Fragen befasst hatte, wie Exil- und Zensurforschung zusammenhängen und in welcher Form beide Forschungsrichtungen voneinander profitieren können.


Kontakt:
Dr. Johanna Hartmann
Telefon +49(0)821-598-5767

johanna.hartmannLphil.uni-augsburg.de


Samstag, 28. Mai 2016

Mark Zuckerberg to Connect with Space Station Astronauts via Facebook Live


 
Mark Zuckerberg, Facebook founder and chief executive officer, will speak with three astronauts currently living and working aboard the International Space Station at 12:55 p.m. EDT Wednesday, June 1. The Earth-to-space call will be seen live on NASA’s Facebook page.

During the 20-minute Facebook Live video call with NASA astronauts Tim Kopra and Jeff Williams, and ESA’s (European Space Agency’s) Tim Peake, Zuckerberg will ask questions submitted on NASA’s Facebook page. To ask a question and watch the call, visit NASA’s Facebook page at:


The International Space Station serves as the world's leading laboratory for conducting cutting-edge microgravity research, and is the primary platform for technology development and testing in space to enable human and robotic exploration of destinations beyond low-Earth orbit, including asteroids and Mars.
For more information about the crew and research on the International Space Station, visit:




Freitag, 27. Mai 2016

Weltblutkrebstag: Blutkrebs ist gut behandelbar.


Prof. Dr. Alwin Krämer

Interview mit Professor Alwin Krämer, Leiter der Klinischen Kooperationseinheit Moekulare Hämatologie/Onkologie des Deutschen Krebsforschungszentrums und des Universitätsklinikums Heidelberg, zu Epidemiologie, Risikofaktoren, Behandlung und Prognose von Leukämien, Lymphomen und Myelom anlässlich des Weltblutkrebstages 2016 am 28.5.2016.

Herr Professor Krämer, was versteht man unter Blutkrebs?

Krämer: Blutkrebs im engeren Sinne sind natürlich Leukämien, weißes Blut zu Deutsch. Akute Leukämien bezeichnen Erkrankungen, die sehr fulminant auftreten, einen sehr raschen klinischen Verlauf nehmen und unbehandelt auch sehr schnell zum Tode führen. Im Gegensatz dazu nehmen chronische Leukämien meist einen eher langsamen Verlauf, zeigen häufig nur milde Symptome und führen auch unbehandelt über längere Zeiträume nicht zwingend zum Tode. Darüber hinaus gibt es die Lymphome, Lymphknotenkrebs, einhergehend mit Lymphknotenschwellungen an verschiedenen Stellen des Körpers. Das Myelom ist eine Krebsform, die von sogenannten Plasmazellen ausgeht, die typischerweise im Knochenmark ansässig sind. Durch deren Entartung kommt es an einzelnen Stellen im Knochenmark zu einer herdförmigen Vermehrung dieser Plasmazellen, verbunden mit Knochenbrüchen und Veränderungen der Blutbildung.

Wie häufig ist Blutkrebs und wer erkrankt daran?

Krämer: Die einzelnen Blutkrebsarten sind im Vergleich zu den häufigen soliden Tumorformen wie Brustkrebs, Darmkrebs oder Lungenkrebs sehr seltene Erkrankungen. Die meisten davon treten genau wie solide Tumoren mit zunehmendem Alter häufiger auf. Eine Ausnahme hiervon stellt die akute lymphatische Leukämie dar, an der auch viele Kinder erkranken. Auch beim Hodgkin-Lymphom ist eine zweigipfelige Altersverteilung mit einem Peak bei jungen Erwachsenen und einem im fortgeschrittenen Erwachsenenalter zu beobachten.

Gibt es Risikofaktoren für die Erkrankung? Und weiß man, warum ausgerechnet bei der akuten lymphatischen Leukämie besonders häufig Kinder erkranken?

Krämer: Bei Leukämien weiß man, dass Strahlung, aber auch Chemikalien wie Benzol, Zigarettenrauch und vorausgegangene Chemotherapien gegen andere Tumorerkrankungen das Risiko deutlich erhöhen. Im Laufe des Lebens sammeln sich, möglicherweise verstärkt durch diese Faktoren, Mutationen im Erbgut blutbildender Zellen im Knochenmark an, die dann irgendwann zum Auftreten einer Leukämie führen. Bei der kindlichen akuten lymphatischen Leukämie sind derartige Mutationen schon vor der Geburt, also im Mutterleib nachweisbar und führen bereits kurz nach der Geburt zum Auftreten dieser Erkrankung. Bei Lymphomen gibt es immer wieder Hinweise darauf, dass auch Viruserkrankungen beteiligt zu sein scheinen. Insbesondere beim Hodgkin-Lymphom ist eine Assoziation mit dem Epstein-Barr-Virus beschrieben. Wie die Infektion am Auftreten dieses Lymphoms beteiligt ist, ist nach wie vor unklar.

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

Krämer: Klassisch behandelt man Blutkrebs zunächst mit Chemotherapie. Hierbei werden verschiedene Chemotherapeutika mit unterschiedlichem Angriffspunkt miteinander kombiniert. Schon mit diesen Therapieformen kann man einen Großteil der Patienten gut behandeln und zum Teil heilen. Bei einem weiteren Teil der Patienten kann die Erkrankung damit über lange Zeiträume zwar nicht geheilt aber gut kontrolliert werden. Darüber hinaus haben insbesondere bei Blutkrebs zielgerichtete Therapien ihre ersten Erfolge gezeigt und entfalten hier auch nach wie vor die größte Wirksamkeit. Paradigmatisch ist hier der Wirkstoff Imatinib zu nennen, der für die chronische myeloische Leukämie vor mittlerweile fast zwanzig Jahren entwickelt wurde. Mit diesem Medikament, das man in Tablettenform einnimmt, und das sehr gut verträglich ist, ist es gelungen, eine Erkrankung, die vor der Entwicklung dieses Medikaments innerhalb von nur wenigen Jahren in nahezu allen Fällen zum Tode geführt hat, wenn auch nicht zu heilen, so doch über viele Jahre und sogar Jahrzehnte in Remission zu halten. Mittlerweile weiß man sogar, dass man bei einem Teil der Patienten das Medikament absetzen kann. Imatinib wirkt auch bei einem Teil der Patienten mit akuter lymphatischer Leukämie. Mittlerweile sind eine ganze Reihe von Medikamenten, die ähnlich wie Imatinib zielgerichtet gegen mutierte Proteine bei Leukämien und Lymphomen wirken, in klinischer Erprobung.

Das zweite große Schlagwort derzeit sind Immuntherapien.

Krämer: Bezüglich immuntherapeutischer Ansätze dominieren derzeit zwei Strategien das Feld: Einerseits sogenannte CAR-T-Zellen, wo es mit genetisch veränderten T-Zellen insbesondere bei Patienten mit kindlicher akuter lymphatischer Leukämie gelungen ist, auch dann noch Therapieerfolge zu erzielen, wenn andere Behandlungsformen erfolglos waren. Die mittlerweile insbesondere bei soliden Tumoren sehr erfolgreich angewendete zweite Form der Immuntherapie sind Checkpoint-Inhibitoren, also Medikamente, die eine gegen Tumorzellen gerichtete Immunreaktion des Körpers aktiviert. Diese Strategie hat bereits zu großen Erfolgen insbesondere beim Melanom und bei Lungentumoren geführt und wird jetzt auch bei anderen Tumorarten einschließlich zahlreicher Blutkrebsformen untersucht.

Eine Therapie, die ganz speziell bei Blutkrebs eingesetzt wird, ist die Stammzelltransplantation.

Krämer: Bei der Stammzelltransplantation gibt es zwei Konzepte. Bei der autologen Stammzelltransplantation entnimmt man aus dem Knochenmark oder aus dem Blut patienteneigene blutbildende Stammzellen, um sie dem Patienten im Anschluss an eine hochdosierte Chemotherapie zurückzugeben, was die Erholung der Blutbildung und der Knochenmarkfunktion ermöglicht. Myelome und Lymphome stellen derzeit die Domäne dieser autologen Blutstammzelltransplantation dar. Davon zu unterscheiden ist die allogene Blutstammzelltransplantation. Dabei nimmt man Stammzellen von einem Spender, der in bestimmten immunologischen Merkmalen mit dem Patienten übereinstimmt. Hierfür insbesondere geeignet sind Geschwister des Patienten, bei denen in 25 Prozent der Fälle eine komplette Übereinstimmung in den untersuchten Merkmalen besteht. Wenn sich kein passender Bruder oder Schwester findet, gibt es in Deutschland und international sehr große Spenderdateien von Menschen, die sich freiwillig zu einer Blutstammzellspende bereitgefunden haben. Dort kann in den allermeisten Fällen ein passender Spender identifiziert werden. Bei dieser Form der Transplantation helfen die Stammzellen des Spenders, immunologisch nach einer Chemotherapie verbliebene Tumorzellen im Patienten abzutöten. Dieses Verfahren wurde schon in den 1960er-Jahren entwickelt und wird nach kontinuierlicher Weiterentwicklung und Verbesserung seitdem in zunehmender Zahl bei vielen Blutkrebsarten angewandt.

Sie selbst sind Arzt im Universitätsklinikum Heidelberg, aber auch Forscher im Deutschen Krebsforschungszentrum. Woran arbeiten Sie?

Krämer: Wir beschäftigen uns zum einen mit Mechanismen der Entstehung von Tumorerkrankungen im Allgemeinen und der akuten myeloischen Leukämie (AML) im Besonderen. Hierbei gilt es zu erwähnen, dass es Formen der AML gibt, welche genetisch stabil sind, deren Chromosomen im Vergleich zu einem gesunden Individuum also unverändert aussehen. Diese treten insbesondere bei jüngeren Patienten auf und gehen mit einer verhältnismäßig guten Prognose einher. Davon zu unterscheiden sind AML-Formen, die insbesondere bei älteren Patienten auftreten und deren Chromosomen erhebliche strukturelle und zahlenmäßige Abweichungen aufweisen. Diese Erkrankungen haben eine sehr schlechte Prognose. Zu verstehen, wie diese Chromosomenveränderungen entstehen und wodurch sie hervorgerufen werden, ist ein Teil unseres Forschungsgebiets. Auf der anderen Seite sind wir derzeit dabei, ein neues zielgerichtetes Medikament gegen eine Mutation, die sowohl bei akuten myeloischen Leukämien als auch bei verschiedenen soliden Tumoren auftritt zu entwickeln. Dieses Enzym heißt Isocitrat-Dehydrogenase. Hier versuchen wir gemeinsam mit der Firma Bayer und dem Kollegen Andreas von Deimling aus der Neuropathologie ein Medikament zu entwickeln, das zielgerichtet dieses veränderte, mutierte Protein trifft und damit die Tumorformen mit dieser Mutation behandelbar macht.

Könnte es sein, dass man eines Tages zu einer Therapie kommt, die zunächst die Krebszellen genau analysiert und dann einen Cocktail zusammenstellt von zielgerichteten Medikamenten, der wesentlich besser verträglich wäre als die Chemotherapie?

Krämer: Bei der chronischen myeloischen Leukämie geht das ja schon. Und es gibt eine relativ seltene Unterform der akuten myeloischen Leukämie, bei der es mittlerweile ebenfalls möglich ist, die Erkrankung ohne Chemotherapie durch eine Kombination von zwei zielgerichteten Substanzen zu heilen. Die Behandlung ist prinzipiell im wesentlichen ambulant durchführbar und in der Lage, die weit überwiegende Mehrzahl der Patienten, 95 Prozent, von der Erkrankung  zu heilen. Die Hoffnung ist natürlich, dass sich das auf andere Formen von Leukämien und Lymphomen übertragen lässt.

Wird das nicht sehr teuer?

Krämer: Ja, das wird sehr teuer. Die Therapiekosten mit diesen neu entwickelten Medikamenten sind immens. Deswegen ist es eben so wichtig, dass man zunächst einmal in großen und gut kontrollierten klinischen Studien die Wertigkeit jeder einzelnen dieser neuen Substanzen überprüft.

Wenn man die verschiedenen Blutkrebsarten insgesamt vergleicht mit den soliden Tumorarten, sieht es doch eher positiv aus?

Krämer: Das ist sicher richtig. Natürlich gibt es sehr viele unterschiedliche Formen von Blutkrebs. Selbst bei den einzelnen Erkrankungsarten gibt es noch einmal viele Unterformen, die bezüglich ihrer Prognose und Behandelbarkeit alle sehr unterschiedlich sind. Aber zusammenfassend kann man sicher sagen, dass Blutkrebserkrankungen eine deutlich bessere Prognose haben als die meisten metastasierten soliden Tumoren. Das trifft insbesondere für die kindlichen Blutkrebsformen, aber auch für zahlreiche Blutkrebsformen des Erwachsenen zu.

Herr Professor Krämer: Vielen Dank für das Gespräch.

Zahlen zu Blutkrebs:
Insgesamt erkranken pro Jahr ca. 500.000 Erwachsene in Deutschland an Krebs. Davon erkranken jedes Jahr 38.200 Erwachsene an „Blutkrebs“.

Leukämien (6.800 Männer, 5.300 Frauen)
Morbus Hodgkin (1.300 Männer, 900 Frauen) Non-Hodgkin-Lymphom (9.400 Männer, 7.900 Frauen) Multiples Myelom (3.600 Männer, 3.000 Frauen)

Quelle: Krebs in Deutschland, 2013, Robert Koch Institut.

Insgesamt erkranken pro Jahr ca. 2.000 Kinder in Deutschland an Krebs. Davon erkranken jedes Jahr etwa 880 an „Blutkrebs“, rund 600 an Leukämien und 280 an Lymphomen.

Quelle: Deutsches Kinderkrebsregister. www.kinderkrebsregister.de

Weitere Informationen zum Thema Leukämien und Lymphome bietet der Krebsinformationsdienst des Deutschen Krebsforschungszentrums auf seinen Internetseiten www.krebsinformationsdienst.de, per Email an krebsinformationsdienst@dkfz.de oder per Telefon kostenlos unter 0800 4203040.


Zellen einer Akuten Myeloischen Leukämie


Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr als 2.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland. Über 1000 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen Tumoren präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden können. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Krebsinformationsdienstes (KID) klären Betroffene, Angehörige und interessierte Bürger über die Volkskrankheit Krebs auf. Gemeinsam mit dem Universitätsklinikum Heidelberg hat das DKFZ das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg eingerichtet, in dem vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik übertragen werden. Im Deutschen Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK), einem der sechs Deutschen Zentren für Gesundheitsforschung, unterhält das DKFZ Translationszentren an sieben universitären Partnerstandorten. Die Verbindung von exzellenter Hochschulmedizin mit der hochkarätigen Forschung eines Helmholtz-Zentrums ist ein wichtiger Beitrag, um die Chancen von Krebspatienten zu verbessern. Das DKFZ wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft deutscher Forschungszentren.
  

Ansprechpartner für die Presse:

Dr. Stefanie Seltmann
Leiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Deutsches Krebsforschungszentrum Im Neuenheimer Feld 280 69120 Heidelberg
T: +49 6221 42-2854
F: +49 6221 42-2968

Dr. Sibylle Kohlstädt
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutsches Krebsforschungszentrum
Im Neuenheimer Feld 280
69120 Heidelberg
T: +49 6221 42 2843
F: +49 6221 42 2968




Vielfalt in Augsburg hat zahlreiche Gesichter.

Zehn Veranstaltungen rund um den Deutschen Diversity Tag an der Universität Augsburg 

Augsburg/CP/LG– Im Rahmen des Diversity-Tages am 7. Juni ist die Universität Augsburg Teil einer breiten Kooperation von Universität, Stadt und weiteren Beteiligten. Entstanden ist eine facettenreiche und bunte Veranstaltungsreihe rund um das Thema Unterschiede und Gemeinsamkeiten von Menschen – die Woche der Vielfalt vom 6. bis zum 9. Juni.  

Am bundesweiten Diversity-Tag, dem 7. Juni, ist Vielfalt das große Thema – in Hinblick auf Alter, körperliche Fähigkeiten, Herkunft, Geschlecht, Aussehen, sexuelle Orientierung, um nur einige Eigenschaften zu nennen. All dies kann Menschen trennen – im besten Fall aber auch in ihrer Unterschiedlichkeit vereinen. Die 15 Kooperationspartner/innen der diesjährigen Woche der Vielfalt in Augsburg machen es vor: ein Aktionstag und weitere neun Veranstaltungen zu sechs verschiedenen Dimensionen der Unterschiedlichkeit sollen für das Thema sensibilisieren.

Ein besonderes Highlight ist der von der Universität und der Stadt Augsburg organisierte Diversity Slam, der auf bunte und kreative Weise Augsburger Vielfalt in der Kresslesmühle auf die Bühne bringt (7. Juni, 20 Uhr). Am selben Tag findet von 11 bis 14 Uhr ein Aktionstag auf dem Campus der Universität statt. Weitere Vorträge und Workshops beschäftigen sich mit den Themen People of Color in der Wissenschaft, Prävention sexueller Belästigung, Berufseinstieg mit Handicap, Barriere(freiheit) in der Architektur, Körpergewicht aus sozial- und gesundheitswissenschaftlicher Perspektive, Inklusion und Exklusion von Menschen mit Behinderung und Migrationshintergrund sowie die verbindende und aktivierende Kraft von Kunst.

Die Kooperationspartner/innen sind Augsburger Akteur/innen, die sich auf verschiedenste Weise rund ums Jahr für die Belange und Chancengleichheit von Menschen mit unterschiedlichen Eigenschaften einsetzen: von der Universität beteiligen sich die Frauenbeauftragte mit dem Transdisziplinären Forum Gender und Diversität und dem Büro für Chancengleichheit, der AStA, der Arbeitskreis Gesundheit und die Schwerbehindertenvertretung, die Initiative UNIKLUSIV, die sich für die Inklusion von Studierenden mit Handicap einsetzt, das Studentenwerk sowie die zentrale Studienberatung und das FISS (Forum für inklusive Strukturen an Schulen und anderen Bildungseinrichtungen).

Von städtischer Seite sind das Büro für Migration, Interkultur und Vielfalt, die  Gleichstellungsstelle sowie das Friedensbüro der Stadt Augsburg involviert, ebenso die Volkshochschule Augsburg.
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Montag, 6. Juni

17.30 Uhr – Universität Augsburg, Gebäude H (Jura), Raum 1009
Offen für alle? Akademische Ausgrenzung und Gegenstrategien
Vortrag von Noah Sow (Künstlerin, Autorin, Dozentin, Motivational Speaker) mit anschließendem Austausch für People of Color

19.00 Uhr – Universität Augsburg, Gebäude G, Raum 2106
Doppelt 'anders', doppelt benachteiligt? Zur Inklusion und Exklusion von Menschen mit Behinderung und Migrationshintergrund
Dominik Baldin, TU München

20.30 Uhr – Grandhotel Cosmopolis (Springergäßchen 5, 86152 Augsburg)
Reclaim Art! Kunst ist für alle da! Wie Deine Bilder die Welt verändern
Vortrag, Motivation und Kunstkritik für Jugendliche und Erwachsene mit anschließender Austauschrunde zu kreativem Empowerment
Noah Sow

Dienstag, 7. Juni – Deutscher Diversity Tag

11 -14 Uhr – Universität Augsburg vor und in der Mensa
Info-Stand mit verschiedenen Informationen sowie Aktionen zum Thema Körper – Gesundheit – Beeinträchtigung – Vielfalt

13.15 - 14.45 Uhr – Universität Augsburg, Gebäude A (Präsidium), Raum 3077
Selbstbehauptung! Workshop für weibliche Universitätsangehörige
Maria Steiner, Diplom Sozialpädagogin, Wildwasser e.V.
Anmeldung bis 06.06. unter
chancengleichheit@zbe.uni-augsburg.de

20 Uhr – Kulturhaus Kresslesmühle (Barfüßerstraße 4, 86150 Augsburg)
Diversity Slam! Körper und Vielfalt: Augsburg goes Diversity, Uni goes Mühle
Moderation: Wilma Krusche und Georg Stash

Mittwoch, 8. Juni

13.30 - 15.15 Uhr – Universität Augsburg, Gebäude D, Raum 1019
Mit Handicap den Berufseinstieg meistern – Eine Informationsveranstaltung für Studierende und Akademiker*innen mit Behinderung und chronischer Erkrankung
Christina Stabel, Bundesagentur für Arbeit, ZAV Bonn

15.30  - 17.00 Uhr – Universität Augsburg, Mensa-Nebenraum
Zur Kulturgeschichte der Treppe: Barriere – Funktion – Repräsentation
Vortrag mit Diskussion
Dr. Markus Würmseher, Architekt, Lehrbeauftragter an der Hochschule Augsburg

17.30 Uhr – Universität Augsburg, Mensa-Nebenraum
Fat Studies - Beitrag zu einer Gesundheit in Vielfalt
Vortrag mit Diskussion
Dr. Friedrich Schorb, Universität Bremen, Institut für Public Health und Pflegeforschung

Donnerstag, 9. Juni

14.00 - ca. 15.00 Uhr – Treffpunkt Tram-Haltestelle „Universität“
Campus-Führung für Abiturient/innen und zukünftige Studierende mit Beeinträchtigung, anschließend Empfang im AStA-Büro
Info und Anmeldung unter asta@asta.uni-augsburg.de

Ansprechpartnerin:

Heike Krebs
Transdisziplinäres Forum Gender & Diversität
Telefon: +49 821 598 – 4604
Raum: 310, Alte Universität, Eichleitnerstr. 30, Gebäude F2




Frauen in Europa

Frauen in Europa
Frauen in Europa by Lilli Cremer-Altgeld. „Frauen in Europa“. Seien Sie dabei! Mit Ihren Gedichten. Mit Ihren Ideen. Mit Ihren Visionen. Mit Ihren Werken. Mit Ihrer Homepage. Bitte schreiben Sie eine Mail an Lilli Cremer-Altgeld frauenineuropa@t-online.de Bitte klicken Sie auf das Bild: So kommen Sie direkt zum Blog „FRAUEN IN EUROPA“.

Was die anderen Hochbegabten anders machen – ein Beispiel aus der Wirtschaft für die Politik


Foto: Ralf Voigt


Man erkennt sie.

Es sind die kleinen Einsteins, die Picassos und die Mozarts. Sie lesen schon mit sechs Jahren „The New York Times“, korrespondieren mit fünf Jahren in Mandarin und spielen mit vier Jahren die Spatzenmesse in C-Dur. Später studieren sie dann bereits mit 14 an einer Uni und werden jüngster Professor oder jüngste Professorin.

Man kennt sie.

Dann gibt es noch die anderen.

Ihre Begabung ist nicht so offensichtlich. Oder: offensichtlich nur für Eingeweihte. Für Kennerinnen und Kenner. Wahrscheinlich stehen sie nicht in einem Labor. Ob sie mit dem Pinsel umgehen können? Seien Sie tapfer: Wohl eher nicht so. Ob sie eine Stradivari zu schätzen wissen? Hm.

Und doch haben sie ihre Begabung. Erkennbar wie gesagt fast nur für Eingeweihte.

Ein Beispiel: Ich war Mitglied in einem Verband, der das Wort „Wirtschaft“ in seinem Namen trägt. Es ging um ein Thema, das alle Menschen bewegt. Wirklich alle. Wirklich jeden. Es ging um Politik. Und um den Anlauf zu einem neuen Gesetz. Man diskutierte. Und fragte sich, wie man denn überzeugend argumentieren könnte.

Ich erwähnte den Gedanken einer Befragung. Sie kennen das: In jeder grösseren Stadt stehen diese Interviewer auf der grossen Einkaufsstrasse und wollen wissen, welche Zahnpasta, welches Waschmittel, welche Automarke Sie bevorzugen. Strasseninterviews nennen wir das. Wir, das sind meine Kolleg*innen aus der Marktforschung und ich. Ich hatte damals ein Institut für Markt- und Kommunikationsforschung. Unsere Klienten aus der Politik und Wirtschaft waren bekannt und angesehen und wir waren stolz darauf, für sie forschen zu dürfen.

In meinem Verband war das bekannt.

Ja. Sagte man: Eine Befragung auf der Strasse ist ein überzeugendes Argument. Wir – wer auch immer „wir“ sein sollte – wir stellen uns auf die Strasse und befragen die Menschen. Und dann geben wir – und das war der Sinn der Sache – das Ergebnis an den OB der Stadt. Einer von meinen Kollegen im Verband meinte dann: Ob wir wohl 50 Menschen dazu bewegen können, mit uns zu reden?

Wie, sagte ich: 50 Menschen?

Ja. Sagten die anderen. 50 Menschen wäre eine tolle Sache.

Klar sind 50 Menschen eine tolle Sache. Aber: Wie wollen wir einen OB mit den Stimmen von 50 Menschen motivieren, ein neues Gesetz in Gang zu bringen? Nach einer halben Stunde hatte man sich auf 100 Menschen geeinigt. Mit dem Zusatz: Ob wir das wohl schaffen werden?

Warum so zaghaft?

Die Jungs und Mädels, die hier zusammen sassen, waren die Menschen, die täglich über Millionen entschieden. Ihre Denkweisen waren nicht 100 oder 1.000. Es waren 1.000.000 und mehr!

Mir war klar, dass ich meine lieben Kolleginnen und Kollegen jetzt schockieren musste. Nicht weil ich Schocks mag – aber ich musste ihnen schon sagen, wie so etwas in der Realität funktioniert. Dass man an den verantwortlichen Stellen – sorry – 100 Menschen als Beweis nicht gelten lassen wird. Man wird schmunzeln und zur Tagesordnung übergehen.

Noch bevor ich den Gedanken: „Wie sag‘ ich es das denn jetzt?“ zu einem Satz modellieren konnte, war es raus:

1.000 INTERVIEWS!
1.000 Interviews?

Das Entsetzen war gross. Nur unser Präsident war begeistert. Und dann ging das los, was zumeist los geht, wenn ein Hochbegabter – eine Hochbegabte – eine Idee und einen Weg vor Augen hat: GEHT NICHT! FUNKTIONIERT NICHT! SCHAFFEN WIR NICHT! WIR SIND DOCH NICHT VERRÜCKT! WER SOLL DAS DENN ALLES ZAHLEN?

Ich hörte mir das eine Stunde an, während ich das Konzept schrieb, die Umsetzung des Konzepts plante und einen Entwurf für den Fragebogen entwarf. Unser Präsident hatte mich aus den Augenwinkeln beobachtet und rief mich auf – nach vorne zu kommen und die Einzelheiten zu präsentieren. Gesagt. Getan.
Wir fanden über 50 Mitglieder aus dem Wirtschafts-Verband, die mitmachten. Manager*innen, die ich mit meinem Team für diesen Einsatz schulte. Es waren wohl die Interviewer*innen mit den höchsten Stundenlöhnen, die hier und heute ehrenamtlich auf die Strasse gingen und sehr mutig die Menschen nach ihrer Meinung befragten.

Um Mitternacht hatten wir 1.037 Interviews geschafft. Alle von meinen Forscherkollegen und mir kontrolliert. Alle perfekt. Es war ein harter Job – aber selten habe ich ein Team von fast 100 „Mitarbeiter*innen“ so begeistert arbeiten gesehen.

Am nächsten Morgen wurde noch einmal kontrolliert. Und dann gingen die Fragebögen ins Rechenzentrum zur Uni. Ich schrieb dazu einen Bericht für die Präsentation. Mein Team zeigte einen bewundernswerten Einsatz. Und so konnte ich meiner Assistentin auch nicht die Bitte abschlagen, die Ergebnisse beim OB präsentieren zu dürfen.

Der OB schien sehr zufrieden. Und so wanderten unsere Ergebnisse weiter „nach oben“. Und so wurde aus unserer Idee der Beweis, dass die Menschen diese Verbesserung ihres Alltags wirklich wollten.

Schliesslich wurde aus dem Beweis ein Gesetz in Deutschland, das jedem Menschen den Alltag etwas besser macht. Zur Freude der Menschen.
Nein, so faszinierend wie ein Picasso ist dieses Gesetz nicht.

Aber es erleichtert seitdem allen Menschen ihr Leben. Und das Tag für Tag in Deutschland.

Wenn Sie Unternehmer*in sind: Gründen Sie einen Think Tank mit Ihren Hochbegabten und allen, die mutig sind und gross denken und handeln können. Dann sind Sie nicht nur Ihre Probleme los. Sie haben auch die Chance, die Welt ein bisschen besser machen zu können.

Was sagte John F. Kennedy in seiner Antrittsrede am 20. Januar 1961 in Washington, D.C.:

„Fragt nicht, was euer Land für euch tun kann - fragt, was ihr für euer Land tun könnt (…) fragt, was wir gemeinsam tun können für die Freiheit des Menschen.“ [1]

Lilli Cremer-Altgeld
Mobil 0049 1575 5167 001





Meine persönliche Einführung in die Hochbegabung

Wenn Sie sich die Frage stellen: „Wie finde ich heraus, ob ich hochbegabt bin?“ – dann werden Sie hier Antworten finden. Ich habe die Informationen davon abhängig gemacht, wie gesichert Sie wissen wollen, ob Sie hochbegabt sind. Deshalb meine Frage an Sie: „Wie GESICHERT wollen Sie wissen, ob Sie hochbegabt sind?“

Meine Antworten lassen sich in drei Kategorien einteilen:

Sicherheitsstufe 1: Sicherheit im Hinblick auf das Wissen „Ich bin hochbegabt“ – hier können Sie mal schnuppern, wie Hochbegabte so ticken.

Sicherheitsstufe 2: Sicherheit im Hinblick auf das Wissen „Ich bin hochbegabt“ – hier bekommen Sie Tipps, was Sie tun können, um herauszufinden, ob Sie tendenziell hochbegabt sind.

Sicherheitsstufe 3: Sicherheit im Hinblick auf das Wissen „Ich bin hochbegabt“ – Adressen. Hier können Sie sich zum IQ-Test anmelden. Das Ergebnis des IQ-Test sagt Ihnen, wie hoch Ihr IQ ist. Ist er über 130 Punkte, sind Sie hochbegabt. Über 145 Punkte sind Sie höchstbegabt.

Aber was ist überhaupt Hochbegabung?

Die Antwort ist einfach. Treffend hat sie einmal der Psychologe Dr. Jürgen vom Scheidt so beantwortet: „Es ist das intellektuelle Potenzial von jemandem, der in einem der gängigen und anerkannten Intelligenztest einen IQ-Wert von 130 Punkten und mehr erzielt. Dies betrifft, streng genommen, 2,27 Prozent der Bevölkerung.“ http://www.hyperwriting.de/loader.php?pid=276 Stand: 20.09.2015

Und was ist HÖCHSTBEGABUNG?

Ganz einfach. Dr. Sylvia Zinser schreibt: „Ist der IQ über 145 so spricht man von Höchstbegabung.“ http://zinser.no-ip.info/~szinser/gifted/faqhg.htmlx Stand: 19.09.2015

Allen Hochbegabten und Höchstbegabten empfehle ich das informative, spannende und vergnügliche „Sylvia Zinser's Sammelsurium“ http://zinser.no-ip.info/~szinser/ Stand: 19.09.2015 Hier erfahren Sie nicht nur etwas über den IQ, sondern auch über „Brot, Schwaebische Traeubleskuchen sowie über diverse Weihnachtsplätzchen“ http://zinser.no-ip.info/~szinser/backen.htmlx Stand: 19.09.2015

Sicherheitsstufe 1: Sicherheit im Hinblick auf das Wissen „Ich bin hochbegabt“

Man sagt oft von Hochbegabten: „Die haben eine 1 (Bestnote) in Mathe – können aber ihre Schuhe nicht richtig zubinden“. Soll heissen: das Denken funktioniert (in bestimmten Bereichen) ausgezeichnet – aber im Alltäglichen kommen sie mit bestimmten Situationen nicht gut zurecht. Nach meinen Erfahrungen ist diese Aussage für einige Hochbegabte wirklich sehr zutreffend – für andere weniger bis gar nicht.

Ich kenne das aus eigener Erfahrung. Bei meinem Mathelehrer hatte ich so gut wie immer eine 1. Allerdings hatte ich auch eine Mathelehrerin. Sie war eher der Typ „Geschichtenerzählerin“. Sie sprach gerne über ihre Lieblingsrezepte, ihre Backkunst und ihren Hund. Ich war so damit beschäftigt, herauszufinden, was das mit Arithmetik zu tun hatte, dass ich ihr, wenn es denn mal was zu rechnen gab, kaum noch folgen konnte.

Meine Noten in Mathe lagen bei ihr im Mittelfeld. Und ich war richtig dankbar als der in meinen Augen „richtige“ Lehrer kam. Der mir Mathe so erklärte, dass ich es verstanden habe. Ich machte Überstunden in Mathe und liess mir extra Hausaufgaben geben. Nein, ich war keine Streberin. Ich hatte einfach Spass an Problemlösungen. Aber wenn ich meine Strickjacke zuknöpfen sollte – da gab es Stress für mich. Jedenfalls dieser Lehrer schickte mich zum Schulpsychologen, der mich positiv auf Hochbegabung testete. Da er sagte: „Du darfst mit niemandem darüber reden, dass Du diesen IQ von … hast.“ – dachte ich: vielleicht ist es eine Krankheit oder sonst wie ansteckend. Ich habe nie darüber gesprochen. Erst vor gut zehn Jahren habe ich mich in meiner Familie geoutet.

Meine Kollegin Alexandra in unserem Markt- und Sozialforschungs-Institut war da ähnlich unterschiedlich in ihrer Mathe-Begabung. Obwohl sie ein echtes Mathe-Genie ist, gab es auch für sie Grauzonen. Normalerweise hörte sie von einer Aufgabe oder schaute auf das Papier. Und schwupp – schon hatte sie die Lösung. Manchmal trat sie einen Wettstreit mit unserem Computer an. Nicht immer war unser PC der Gewinner. Doch dann gab es für sie echte Herausforderungen: Wenn sie ohne Hilfsmittel Prozent rechnen sollte, versagte sie fast jedes Mal. Nicht mal 10 Prozent von 100 konnte sie richtig errechnen. Allein bei dem Wort „Prozentrechnen“ driftete sie immer ab. Im Laufe der Zeit wurde es allerdings besser.

Ich will damit sagen: Nicht alle Hochbegabte sind Mathe-Genies. Nicht alle Mathe-Genies sind fehlerlos. Tröstlich ist, was Albert Einstein einmal über Mathe gesagt hat: „Mach' dir keine Sorgen wegen deiner Schwierigkeiten mit der Mathematik. Ich kann dir versichern, dass meine noch größer sind.“

Mit anderen Worten: Nicht jeder Hochbegabte glänzt in Mathe. Eine Klientin von mir war die Vorgesetzte der ehemaligen Lehrerin eines Fußballnationalspielers (Weltmeister!). Er hatte wenig Interesse an Zahlen und sagte bereits in jungen Jahren zu der Lehrerin: „Warum soll ich Rechnen lernen? Ich werde mal ein berühmter Fußballspieler. Und dann kann ich mir so viele Rechenkünstler leisten wie will.“ Die Lehrerin staunte. Doch der Junge hatte Recht. Er ist hochbegabt UND hochsensitiv.

Hochbegabte können sehr gut oder gut rechnen – oder auch gar nicht. Was sind nun die die typischen Eigenschaften von Hochbegabten?

Gehen wir noch einen Schritt zurück. Genauso wie nicht alle Kölner lustig sind, nicht alle Münchner Lederhosen tragen und nicht alle Hamburger einen Segelschein haben – so sind auch nicht alle überdurchschnittlich intelligenten Menschen so oder so.

Nehmen wir einmal eine Einteilung der Hochbegabten vor, die Jürgen vom Scheidt heraus gearbeitet hat. Er unterteilt fünf (drei plus zwei) Gruppen. Selbstredend gibt es noch andere Kategorien – dazu komme ich noch.

Scheidt zufolge gibt es – vereinfacht ausgedrückt – bei den Hochbegabten, abhängig von dem Kriterium „Erfolg in der Schule, im Beruf“ folgende Trias:

O Ein Drittel, die ihre „Begabung erfolgreich verwirklicht“ haben. Sie sind Topmanager/innen, Spitzensportler/innen, Unternehmer/innen, Künstler/innen, Wissenschaftler/innen usw. Sie wurden z.B. von der „Studienstiftung des Deutschen Volkes“ oder anderen Institutionen erkannt und gefördert.

O Ein Drittel sind sogenannte „Latente“: Sie spüren, ahnen oder wissen um ihre Begabung, kommen aber nicht so einfach aus dem Quark. Die Psychologin und Expertin für Hochbegabung, Andrea Brackmann, schreibt in ihrem zweiten Buch, dass „Hochbegabung Mut erfordere“ http://www.klett-cotta.de/buch/Klett-Cotta_Leben!/Ganz_normal_hochbegabt/13265 Stand: 19.09.2015. Bei dieser Gruppe verstehen wir, warum das so ist.

O Ein Drittel sind nach Scheidt die „Underachiever“ („Minderleister“). Sie könnten schon – wollen aber (noch?) nicht erfolgreich sein. Speziell zu Minderleister/innen in der Schule noch einmal Sylvia Zinser: Ihr Geheimtipp J: MOTIVIEREN! http://zinser.no-ip.info/~szinser/gifted/faqhg.htmlx Stand: 19.09.2015

So, das sind unsere drei Gruppen – zwei kleine Gruppen fehlen noch:

O Es sind die „Entgleisten“: sie sind erfolgreich – aber auf kriminelle oder soziopathische Weise.

O Dies sind die Höchstbegabten wie etwa Einstein und Freud.

Alle Infos zu dieser Einteilung in der Veröffentlichung von Jürgen vom Scheidt: http://www.hyperwriting.de/loader.php?pid=276 Stand: 19.09.2015

Wer bis hierher tapfer durchgehalten hat – wird jetzt belohnt. Jeder Mensch, der denkt: Analyse? Mathe? Logik? Das sind jetzt nicht so meine Stärken. Ich bin eher der Musiker, die Malerin, der Tänzer, die Fotografin, der Praktiker. Gut so. Es gibt insgesamt sieben Felder der Hochbegabung: mein Bruder Helmut glänzt z.B. durch „Praktische Intelligenz“: Er erkennt sofort im realen Leben wie man es richtig zumindest aber besser machen kann. Mir bleibt diese Art zu denken verborgen. Zumindest müsste ich viele Bücher lesen, um diese Dinge verstehen zu können. Mir fällt es schon schwer genug, meine Jacke richtig zuzuknöpfen.

Prof. Werner Stangl zitiert Prof. Kurt Heller auf seinen Seiten zu den Themen „Intelligenz und Hochbegabung“ wie folgt:

„Nach Heller (2000) gibt es folgende Begabungsfaktoren:

O Intellektuelle Fähigkeiten (sprachliche, mathematische, technisch-konstruktive, abstrakte, begrifflich-logische, etc. Fähigkeiten)

O Sozial-emotionale Fähigkeiten

O Musisch-künstlerische Fähigkeiten

O Musikalische Fähigkeiten

O Kreativität (sprachliche, mathematische, technische, gestalterische, etc. Kreativität)

O Psychomotorische Fähigkeiten (Sport, Tanz, etc.)

O Praktische Intelligenz“

http://www.stangl-taller.at/TESTEXPERIMENT/testintelligenzhochbegabt.html Stand: 19.09.2015

Wir sehen: Hochbegabung ist spannend. Und es wird noch spannender.

Nehmen wir noch eine weitere Differenzierung vor: Hochbegabte sind oft auch hochsensibel und/oder hochsensitiv. Ihre Sinne sind stärker ausgeprägt. Zum einen (hochsensibel) sind ihre normalen Sinne (hören, riechen, schmecken, fühlen, sehen) intensiver (Künstler/innen, Star-Köch/innen, Parfümeur/innen – einige haben auch ein begnadetes „Fingerspitzengefühl“ wie etwa Handerker/innen und Chirurg/innen u.a.m.). Und/oder andererseits ist ihre Wahrnehmung (hochsensitiv) tiefer: Diese Hochbegabten haben den sechsten (hellhörig), siebten (hellfühlig) und achten (hellsichtig) Sinn wie etwa Goethe, Einstein und Leonardo da Vinci. Wie sagte Albert Einstein?: „Was wirklich zählt, ist Intuition.“

Bei einer solchen Differenzierung: Wo gibt es da noch Gemeinsamkeiten?

Ich fange mal mit den Tendenzen an: Diejenigen, die in der ‚Flüchtlingszeit im Sommer 2015‘ kreativ, beherzt und schnell helfen – können hochbegabt sein. Denn diese Merkmale findet man oft unter den hohen IQ’lern. Der eine organisiert geschickt, die andere übersetzt, der nächste weiss, wer wo wie helfen kann. Schnelligkeit ist für Hochbegabte so natürlich wie das Atmen. Klar, dass nicht jede/r in allen Bereichen gleich schnell ist. Wenn Sie wüssten, wie lange ich brauche, um meine Jacke zuzuknöpfen …

Doch weiter: Gerechtigkeit für jedermann ist stark vorhanden bei den Begabten ebenso so wie vernetztes Denken und Handeln. Nach Andrea Brackmann gehört das „Mehr von allem“ oft zum Repertoire. Wie etwa das „Erfassen kompletter Zusammenhänge“, „Auffinden vielfältiger Lösungswege“ sowie „hohes Einfühlungsvermögen“. Wie gut, dass Hochbegabte oft nur wenig Schlaf brauchen (4 bis 6 Stunden).

Selbstredend gibt es nicht nur diese sonnigen Seiten der hochtalentierten Menschen. Ihre Schattenseiten sind nicht nur für die Beteiligten selbst unangenehm: Oftmals übersteigerte Konzentration bei den SPEZIALISTEN auf ein Spezialthema (Musik oder Sport oder Politik oder Finanzen oder Sprachen oder oder oder). Bei den Generalisten ist es etwas anders: Hier überwiegt die Vielseitigkeit, die sich in mehreren Berufen und Hobbies zeigt. Bei beiden wird die Familie, werden Freund/innen und Kolleg/innen schon mal etwas vernachlässigt. Denn Hochbegabte sind oft Perfektionist/innen. Und es kann mal etwas länger dauern bis sie mit ihrer Arbeit zufrieden sind.

Routine ist ihnen oft ein Gräuel. Manche finden kreativ alternative Wege um dieser Routine immer wieder auszuweichen. Andere plagen Zweifel und Gewissensbisse. Geduld ist ebenfalls keine Stärke der Hochbegabten. Auch nicht begabt sind diese Menschen, wenn es um „einfache Aufgaben“ geht. Die Hochtalentierten sind zumeist empfindlich. Empfindlich gegenüber Lärm, Licht und manche auch gegenüber Berührungen.

So ist es zu verstehen, dass Hochbegabte an bestimmten „Allergien“ leiden, die Andrea Brackmann in ihrem Buch so schlüssig schreibt. Es sind die „hässlichen Worte“ für Hochbegabte wie etwa „Betriebsausflug“, „Stammtisch“, „Schützenfest“, „Höflichkeitsfloskeln“, „Grossraumbüro“. http://www.klett-cotta.de/buch/Klett-Cotta_Leben!/Ganz_normal_hochbegabt/13265 Stand: 19.09.2015

Hingegen lieben Hochbegabte oft „Querdenker/innen“, „Nobelpreisträger/innen“, „Verarbeitungsgeschwindigkeit“, „Freiheit“, „Endlos-Fragen“, „Monologe“ sowie „Spezielle Themen wie etwa die frühkindliche Entwicklungsphase des Kaiserschnurrbarttamarins, die Pflege der Araukarie oder den „Compte rendu au Roi“ des Finanzminister Jacques Neckers in der Zeit der Französischen Revolution.

Für Hochbegabte ist das alles „normal“ – während das „Normale“ schon sehr schwierig sein kann. Viele habe da ein Selbstverständnis wie Albert Einstein: "Ich habe keine besondere Begabung, sondern bin nur leidenschaftlich neugierig."

Wenn Sie das alles gelesen haben, sind Sie an Hochbegabung interessiert. Die anderen haben eh längst das Weite gesucht. Vielleicht wollen Sie genauer wissen, ob Sie hb sind – „hb“ ist das Kürzel bei den „HB“ (Hochbegabten) für „hochbegabt“. Und deshalb gehen wir jetzt auf die nächste Stufe über.

Sicherheitsstufe 2: Sicherheit im Hinblick auf das Wissen „Ich bin hochbegabt“

Ich habe hier IQ-Informationen zusammen gestellt, die Ihnen eine Tendenz Ihrer Begabung aufzeigen können.

O Den ersten IQ-Test habe ich 2005 in der Veröffentlichung von Jürgen vom Scheidt gefunden http://www.hyperwriting.de/loader.php?pid=276 Stand: 19.09.2015. Obwohl ich mit einiger Skepsis an diese Fragen heranging – mein Test beim Schulpsychologen hat damals mehr als eine Stunde gedauert, wie soll man in wenigen Minuten ein ähnliches Ergebnis erzielen können? – war die Antwort jedoch fast exakt dieselbe, die ich Jahre zuvor vom Psychologen in meiner Schule erhalten habe. Chapeau! Für den Autor.

O Auch wenn mir die Headline sehr plakativ erscheint – diese Information verdient ebenfalls Ihr Interesse: „IQ-Test: Gehören Sie zur Grips-Elite?“ http://www.spiegel.de/unispiegel/wunderbar/iq-test-gehoeren-sie-zur-grips-elite-a-505427.html Stand: 19.09.2015

O Ein weiterer Test, der Ihnen tendenziell Informationen über Ihre Begabung geben wird, ist von der „Süddeutsche Zeitung“: „Der kostenlose IQ-Test online mit Sofortergebnis http://iqtest.sueddeutsche.de/ Stand: 19.09.2015

O “MENSA” ist das grösste Netzwerk für Hochbegabte. Der Mensa Online-Test ist jedoch eher ein „Spiel“ als ein zuverlässiges Instrument der Begabungsanalyse. Wenn Sie Lust haben: Spielen Sie mal. Mensa weist ausdrücklich darauf hin: „Sie sollten die Ergebnisse dementsprechend nicht allzu ernst nehmen.“ https://www.mensa.de/online-iq-test-raetsel/mensa-online-test/ Stand: 20.09.2015

O Und hier ist die englische Variante von Mensa International: „Mensa Workout“ https://www.mensa.org/workout/quiz/1 Stand: 20.09.2015

Sicherheitsstufe 3: Sicherheit im Hinblick auf das Wissen „Ich bin hochbegabt“

Wenn Sie jetzt bereit sind und der Stunde der Wahrheit – dem wirklich und wahrhaftigen IQ-Test – ins Auge blicken wollen… Dann melden Sie sich an – zum anerkannten IQ-Test.

Meine Empfehlungen:

O Mensa. Der Test dauert 90 Minuten, kostet 49 Euro und wird in 80 Städten in Deutschland durchgeführt. Getestet werden Menschen ab 14 Jahre. https://www.mensa.de/intelligenztest Stand: 20.09.2015

O Bei einer Psychologin – einem Psychologen – aus dem Expertenkreis Hochbegabung/Potentiale der Sektion "Freiberufliche Psychologen" im Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen (BDP) e.V. den IQ-Test machen http://www.die-hochbegabung.de/german/index.html Stand: 20.09.2015

O Sie fragen im Familienkreis, bei Freund/innen oder in der Schule/Universität nach einer Empfehlung für den IQ-Test.

Ich drücke schon mal die Daumen!

Für das Campus-Radio Bonn interviewte ich einmal die höchstbegabte „First“ Lady – Gründungsmitglied – von Mensa Deutschland, Dr. Ida Fleiß. Dabei lernte ich eine kluge, warmherzige und höchst kreative Dame kennen, der es „zu simpel“ war, ihren „Doktor“ in Europa zu machen. Kurz entschlossen reiste sie nach Asien, lernte die Sprache und schaffte auf Anhieb ihre Promotion. Sie konnte schon immer weit und um die Ecke denken.

Als ich sie jedoch fragte: Haben wir schon für jede Intelligenz ein angemessenes Messverfahren – will sagen: Können wir schon jede Begabung testen – sagte sie traurig: Nein. Daran müssen wir noch arbeiten.

Ich möchte diese Erkenntnis all denen mit auf den Weg geben, die sich zwar für hochbegabt halten, aber in einem der IQ-Tests nicht die Schallgrenze von 130 durchbrechen konnten.

Allen Menschen, die Spass an Mathe haben – ja, die speziell eine Vorliebe für das Kopfrechnen hegen, empfehle ich die Seite eines Freundes von Ida Fleiss: Dr. Dr. Gert Mittring http://www.gertmittring.de Gert Mittring ist der amtierende Weltmeister im Kopfrechnen.

© Lilli Cremer-Altgeld, 2015