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Freitag, 12. Februar 2016

Ein Abschied auf Raten: Time to say goodbye, Philae!


Lander Philae auf Komet Churuymov-Gerasimenko
Quelle ESA/ATG

Die zuletzt andauernde Funkstille hatte es bereits angedeutet: Ein Kontakt mit Lander Philae wird immer unwahrscheinlicher, und die Bedingungen für den Lander auf dem Kometen schlechter. "Die Chancen, dass Philae noch einmal Kontakt zu unserem Team im Lander-Kontrollzentrum des DLR aufnimmt, gehen leider gegen Null, und wir senden auch keine Kommandos mehr - es wäre sehr überraschend, wenn wir jetzt noch ein Signal empfangen würden", sagt Philae-Projektleiter Dr. Stephan Ulamec vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR). Für Philae bedeutet das, dass er zwar sehr wahrscheinlich eisfrei, aber voraussichtlich mit Staub bedeckt an seinem schattigen Platz auf Komet Churuymov-Gerasimenko in den ewigen Winterschlaf übergeht und sich in der Kälte nicht mehr einschaltet. Die Sonde Rosetta der europäischen Weltraumorganisation ESA wird hingegen noch bis September 2016 um den Kometen kreisen und weiterhin mit ihren wissenschaftlichen Instrumenten Messungen durchführen. Auch die Kommunikationseinheit auf Rosetta wird noch nicht abgeschaltet - sie wird in den nächsten Monaten solange weiterhin auf Signale des Landers horchen, bis die dafür notwendige Energie nicht mehr zur Verfügung steht.

"Es war eine einzigartige Mission mit Philae - es war nicht nur das erste Mal, dass man jemals mit einem Lander auf einer Kometenoberfläche aufgesetzt hat, wir haben auch faszinierende Daten erhalten, mit denen wir noch viele Jahre arbeiten können", sagt Prof. Pascale Ehrenfreund, Vorstandsvorsitzende des DLR und beteiligte Wissenschaftlerin an der Mission. "Rosetta und Philae haben gezeigt, auf welch faszinierende Art und Weise die Raumfahrt den menschlichen Horizont erweitern und die Öffentlichkeit Anteil an unserer Forschung nehmen kann."

Ein Lander mit internationalem Ruhm

Am 12. November 2014 hatte Philae seine spektakuläre Landung vollbracht. Inklusive eines Harpunensystems, das nach der zehnjährigen Reise durch das Weltall nicht mehr funktionierte, mehrerer Hüpfer über den Kometen und eines Standorts, mit dem niemand im Team gerechnet hatte. Weltweit verfolgten die Menschen, ob die zuvor noch nie versuchte Landung auf einem Kometen glücken würde. Schließlich konnten die Ingenieure und Wissenschaftler des DLR um 18.31 Uhr mitteleuropäischer Zeit verkünden: Philae steht auf dem Kometen Churyumov-Gerasimenko, 510 Millionen Kilometer von der Erde entfernt - und kommuniziert mit der Erde. Suchmaschine Google widmete sein Startbild dem Lander und ließ Philae in ihrem Schriftzug anstelle des zweiten O seine drei filigranen Beine ausstrecken. Zeitungen von Afrika bis Südamerika, von den USA bis nach Asien und Australien vermeldeten die Nachricht der ersten Kometenlandung, in allen Sprachen bestätigten Sprecher in den Nachrichtensendungen, dass Philae tatsächlich sein Ziel erreicht hätte. Währenddessen arbeitete das Team im Kontrollraum des DLR in Köln rund um die Uhr, um die sorgfältig vorbereiteten Pläne an die neue Situation anzupassen und an dem ungeplanten Standort mit Philae zu arbeiten. "Ich hatte schon mit Interesse gerechnet", sagt DLR-Projektleiter Dr. Stephan Ulamec. "Aber diese weltweite, riesige und auch andauernde Begeisterung hat mich sehr positiv überrascht."

Winterschlaf bei Tiefsttemperaturen

Mehr als  60 Stunden forschten die Wissenschaftler mit Philaes Instrumenten, nahmen Fotos auf, schnüffelten nach Molekülen oder versuchten, sich in den unerwartet harten Untergrund zu hämmern. Mit seinen aufgeladenen Batterien konnte der Lander auch an seinem nur wenig von der Sonne beschienenen Standort arbeiten. Alle gemessenen Daten konnte Philaey sicher zur Erde senden. Nach dem Erreichen des sonnennächsten Punkt am 13. August 2015 verabschieden sich Komet, Rosetta und Philae nun wieder aus dem Inneren des Planetensystems: "Churyumov-Gerasimenko ist inzwischen wieder über 350 Millionen Kilometer von der Sonne entfernt", erläutert Dr. Ekkehard Kührt, Planetenforscher am DLR und zuständig für den wissenschaftlichen Anteil des DLR an der Mission mit Rosetta und Philae. "In der Kometennacht kann es jetzt bis unter minus 180 Grad Celsius kalt werden. Selbst am Tag bleibt der gesamte Komet nun tiefgefroren." Für einen Lander, der auf Temperaturen bis minus 50 Grad Celsius ausgelegt ist, ist dies eine Umgebung, in der er nicht mehr arbeiten kann. Wäre er an seinem ursprünglichen Landeplatz zur Ruhe gekommen und hätte sich dort im Boden verankert, hätte er deutlich mehr Sonne zur Energieversorgung zur Verfügung gehabt, wäre aber voraussichtlich im März 2015 bei der Annäherung an die Sonne überhitzt.

Kontaktschwierigkeiten mit Funkpausen

"Dass Philae sich jetzt sehr wahrscheinlich nicht mehr melden wird, liegt auch daran, dass seine Energie nicht mehr ausreicht und die Elektronik zu kalt ist", sagt Philae-Projektleiter Dr. Stephan Ulamec. Auch in den letzten Monaten gab es keine Funksignale von Philae. Sein Schweigen im August 2015 hatte jedoch einen anderen Grund: Während des sonnennächsten Punktes befand sich die Rosetta-Sonde in einer zu großen Entfernung, um Signale des Landers empfangen zu können und zur Erde weiterzuleiten. "Es gab im vergangenen Jahr aber auch Zeiten, in den wir nicht verstanden haben, warum Philae keinen Kontakt zu uns aufnimmt." Philae meldete sich zwar am 13. Juni 2015 und sendete Daten über seinen Gesundheitszustand. Insgesamt nahm er auch sieben weitere Male Kontakt zum Bodenteam auf - doch blieb dies unregelmäßig und relativ unvorhersagbar. Am 9. Juli 2015 sendete er zum letzten Mal Informationen. "Wir haben immer wieder verschiedene Kommandos gesendet, um den Kontakt mit ihm zu stabilisieren und mit den Instrumenten messen zu können, aber dies ist leider nicht gelungen." Die Ingenieure des Projekts halten es für möglich, dass Kurzschlusse an den Sendern der Grund für die unregelmäßigen Kontakte und das anschließende Schweigen sein könnte.

Positive Bilanz für eine Premiere

Ingenieure und Wissenschaftler ziehen eine größtenteils positive Bilanz für die Mission mit dem Lander. "Einige Messungen konnten zwar leider nicht wie geplant durchgeführt werden, aber insgesamt war Philae ein Erfolg", betont DLR-Planetenforscher Dr. Ekkehard Kührt. "Wir sind in einer völlig unbekannten Umgebung gelandet, haben erstmals wissenschaftliche Daten auf einer Kometenoberfläche gesammelt und konnten mit diesen die Messungen des Orbiters ergänzen." Die Mission mit Rosetta und Philae habe gezeigt, dass die Aktivität eines Kometen deutlich komplexer abläuft als gedacht. "Wir haben viele neue Hinweise gewonnen, aber von einem endgültigen Verständnis sind wir noch weit entfernt."

Auch wenn die Arbeit mit Philae Wünsche offen gelassen hat - beispielsweise die chemische Untersuchung einer Bodenprobe oder mehr Zeit für wissenschaftliche Messungen: "Solche hochaufgelösten und spektakulären Bilder wie von der ROLIS-Kamera, die unterhalb des Landers sitzt, sowie von der Panoramakamera CIVA werden wir lange Zeit nicht mehr bekommen." Außerdem wurden mit einem Massenspektrometer organische Moleküle auf der Oberfläche gefunden und mit der Thermalsonde MUPUS sowie dem Seismometer SESAME physikalische Eigenschaften der Kometenoberfläche bestimmt. Der Kometenkern wurde von Sonde zu Lander mittels Radarstrahlen durchleuchtet, woraus Erkenntnisse über seine Struktur gewonnen werden konnten. Ein messbares Magnetfeld wies der Komet nicht auf. Viele Ergebnisse wurden inzwischen in  wissenschaftlichen Journalen publiziert. "Die  Auswertung der Daten wird jedoch noch über mehrere Jahre weitergehen", betont DLR-Planetenforscher Dr. Ekkehard Kührt.

Wissen für zukünftige Missionen

Mit der Rosetta-Mission wurden gleich mehrere Premieren im All gefeiert: Noch nie begleitete eine Raumsonde einen Kometen auf seinem Weg um die Sonne, noch nie landete ein Gerät auf einer Kometenoberfläche, um dort Messungen durchzuführen. "Wenn man einen Vergleich mit anderen historischen Missionen sucht, wären dies vielleicht die Viking-Mission, die zum ersten Mal detaillierte Bilder vom Mars sendete, oder auch die Voyager-Sonden, die einen Blick auf die großen Planeten unseres Sonnensystems ermöglichten", sagt Philae-Projektleiter Dr. Stephan Ulamec vom DLR. Die Landung mit Philae war zudem auch eine gute Lehrstunde: "Wir können zukünftige Missionen besser an die Bedingungen auf einem Kometen anpassen."

Die  letzten Fotos von Philae wird es sehr wahrscheinlich im Sommer 2016 geben, wenn die Rosetta-Sonde in nahen Vorbeiflügen auf den Lander blickt. "Wenn wir dann sehen, wie Philae positioniert ist, können wir manche Daten wie die Messungen des Radar-Experiments CONSERT noch besser interpretieren." In etwa sechs Jahren werden Philae und die Rosetta-Sonde, die im September 2016 zum Abschluss der Mission auf dem Kometen landen soll, zumindest wieder der Erde nahe sein - dann hat Komet Churyumov-Gerasimenko die Sonne ein weiteres Mal umrundet.

Die Mission

Rosetta ist eine Mission der ESA mit Beiträgen von ihren Mitgliedsstaaten und der NASA. Rosettas Lander Philae wird von einem Konsortium unter der Leitung von DLR, MPS, CNES und ASI beigesteuert.


Kontakte:

Manuela Braun
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) Kommunikation, Redaktion Raumfahrt
Tel.: +49 2203 601-3882
Fax: +49 2203 601-3249

Dr. Stephan Ulamec
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) Nutzerzentrum für Weltraumexperimente (MUSC), Raumflugbetrieb und Astronautentraining
Tel.: +49 2203 601-4567

Dr. Ekkehard Kührt
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) Institut für Planetenforschung
Tel.: +49 30 67055-514
Fax: +49 30 67055-340







Donnerstag, 11. Februar 2016

Astrophysiker blicken nach Washington: US-Wissenschaftler wollen über aktuelle Forschungsergebnisse zu Gravitationswellen informieren – Tübinger Experte gibt erste Einschätzung

Physiker aus aller Welt blicken am heutigen Donnerstag auf die US-amerikanische Hauptstadt Washington. Um 16.30 Uhr mitteleuropäischer Zeit (10.30 Uhr Ortszeit) wollen Forscherinnen und Forscher des California Institute of Technology (Caltech), des Massachusetts Institute of Technology (MIT) sowie des Laser Interferometer Gravitational-wave Observatory (LIGO) aktuelle Ergebnisse zur Erforschung von Gravitationswellen vorstellen. LIGO ist ein System aus zwei identischen Detektoren, das von Forschern des Caltech und des MIT konzipiert und gebaut wurde. Dabei kommt auch Lasertechnik zum Einsatz, die beim deutsch-britischen Gravitationswellendetektor GEO600 (bei Hannover) entwickelt wurde. Die mithilfe der beiden Detektoren aufgefangenen Daten werden von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern in aller Welt ausgewertet und analysiert.

„Gravitationswellen sind ein in der Physik seit vielen Jahrzehnten intensiv diskutiertes Phänomen“, Dr. Hans-Peter Nollert vom Institut für Astronomie und Astrophysik der Universität Tübingen: „Sollte es den US-Forschern tatsächlich gelungen sein, Gravitationswellen mithilfe der LIGO-Detektoren nachzuweisen, wäre das für die Physik weltweit ein Meilenstein, vergleichbar mit der Entdeckung des Higgs-Bosons 2012.“

Gravitationswellen sind Verzerrungen des Raumes, die durch beschleunigt bewegte Objekte entstehen und sich mit Lichtgeschwindigkeit ausbreiten. Albert Einstein hat sie 1916, also vor genau 100 Jahren, im Rahmen seiner Allgemeinen Relativitätstheorie vorhergesagt. Er hatte es jedoch nicht für möglich gehalten, dass man sie jemals würde nachweisen können: Zu winzig ist ihre Wirkung. Schade, denn Gravitationswellen tragen einzigartige Informationen über extreme und faszinierende Ereignisse im Kosmos: über Supernovaexplosionen, über Kollisionen von Schwarzen Löchern und Neutronensternen und sogar über den Urknall, die Geburt unseres Universums – Informationen, die auf keine andere Weise gewonnen werden können.

„Sucht man nach der sprichwörtlichen Nadel im Heuhaufen, sollte man wissen, wie die gesuchte Nadel aussieht“, betonte Nollert. Die Jagd nach Gravitationswellen erfordert daher eine intensive Zusammenarbeit von Experten in Mathematik, Theoretischer Physik, experimentellen Methoden und Datenanalyse. Auch an der Universität Tübingen ist in den vergangenen Jahren intensiv zu Gravitationswellen geforscht worden. Zu einer ersten Bewertung steht Ihnen Dr. Hans-Peter Nollert im Anschluss an die Pressekonferenz telefonisch zur Verfügung.



Kontakt:
Dr. Hans-Peter Nollert
Universität Tübingen
Theoretische Astrophysik, Institut für Astronomie und Astrophysik
Telefon +49 7071 29-75944
Mobil +49 151 14463809
nollert[at]uni-tuebingen.de


Eberhard Karls Universität Tübingen
Hochschulkommunikation
Wilhelmstraße 5 · 72074 Tübingen · Germany
Telefon +49 7071 29-76789
Telefax +49 7071 29-5566



Mittwoch, 10. Februar 2016

Nothilfe Syrien: Malteser versorgen Flüchtende aus Aleppo. 225 Zelte und mobile Gesundheitsstation im Niemandsland errichtet


Hilfe im Niemandsland zwischen Syrien und der Türkei
© Malteser Hilfsdienst e.V. 


Köln. Zehntausende Menschen müssen weiter an der syrisch-türkischen Grenze ausharren. Damit so wenige wie möglich die kalten Nächte unter freiem Himmel verbringen müssen, beteiligen sich die Malteser mit ihrer Partnerorganisation im Grenzstreifen zwischen der Türkei und Syrien am Aufbau von Zeltstädten. Gestern bauten die Helfer 225 Familienzelte auf. Bereits am Sonntag hatten die Malteser eine mobile Gesundheitsstation in Betrieb genommen, um die Vertriebenen medizinisch zu versorgen. Trotz des dringenden Appells des Flüchtlingshilfswerks UNHCR an die türkische Regierung, die Grenze für neu ankommenden Flüchtende aus der Region Aleppo zu öffnen, bleibt der Übergang Öncüpinar weiterhin geschlossen. Im Niemandsland der Grenze ist die türkische Regierung zugleich bemüht, zusammen mit lokalen und internationalen Hilfsorganisationen, die Not der Menschen zu lindern.
„Die Versorgung einer so großen Menge an Leuten ist eine enorme logistische Herausforderung, insbesondere vor dem Hintergrund der schwierigen Sicherheitslage“, berichtet der Malteser Programmkoordinator Dr. Shaheen Haque aus der nahegelegenen türkischen Grenzstadt Kilis. „Wir haben es mit Menschen zu tun, die seit Jahren in einem Kriegsgebiet leben, in dem die medizinische Infrastruktur systematisch zerstört wurde. Viele von ihnen sind bereits mehrfach geflohen, besonders der Gesundheitszustand von Kindern, Schwangeren und älteren Menschen ist zum Teil sehr schlecht.“

Auch fehlt es auf syrischer Seite an Vorbereitung und Kapazitäten, um noch mehr Flüchtende unterbringen und versorgen zu können. Viele der bestehenden Flüchtlingscamps sind im Laufe des Krieges als ungeordnete Zeltstädte entstanden, die nur sporadisch durch Hilfslieferungen versorgt wurden. „Auf die schlechten hygienischen Bedingungen, die mangelnde Müll- und Abwasserentsorgung und die ungenügende Bodenbefestigung weisen wir immer wieder hin. Wenn über einen längeren Zeitraum viel mehr Menschen auf dem Grenzgebiet untergebracht werden sollen, müssen neue Camps eingerichtet werden. Auch wenn das keine langfristige Perspektive für die Menschen sein kann – gefangen im Niemandsland – gibt es derzeit keine Alternative, um möglichst vielen Flüchtenden das Leben zu retten“, erläutert Dr. Haque. 

Das Auswärtige Amt hat für Soforthilfemaßnahmen der Malteser 200.000 Euro bereitgestellt.

Achtung Redaktion:
Janine Lietmeyer, Länderkoordinatorin für die Region Nahost von Malteser International, steht in Köln für Interviews und O-Töne zur Verfügung.
Fotos zum Download finden Sie hier.

Die Malteser sind Mitglied der „Aktion Deutschland Hilft“ und rufen zu Spenden für die Menschen in der Region auf:

Malteser Hilfsdienst e. V.
Konto IBAN: DE103 7060 120 120 120 001 2
BIC: GENODED 1PA7
Stichwort: „Nothilfe Syrien“
Oder online: www.malteser-spenden.de 

Aktion Deutschland Hilft e. V.
Konto IBAN: DE62 3702 0500 0000 1020 30
Stichwort: „Hilfe für Flüchtlinge“


Malteser International ist das weltweite Hilfswerk des Souveränen Malteserordens für humanitäre Hilfe. Die Organisation leistet in rund 100 Projekten in mehr als 20 Ländern Hilfe für Menschen in Not, unabhängig von deren Religion, Herkunft oder politischer Überzeugung. Die christlichen Werte und die humanitären Prinzipien der Unparteilichkeit und Unabhängigkeit bilden die Grundlage der Arbeit. Weitere Informationen: www.malteser-international.org und www.orderofmalta.int




Sonntag, 7. Februar 2016

Hoogbegaafdheid: Mijn persoonlijke inleiding



Lilli Cremer-Altgeld

Hoe ontdek ik, of ik hoogbegaafd ben?

Als u zich afvraagt: “Hoe kom ik er achter, of ik hoogbegaafd ben?” dan vindt u hier antwoorden. Ik heb onderstaande informatie laten afhangen van de mate waarin u zekerheid wilt hebben, of u hoogbegaafd bent.

Mijn antwoorden zijn onder te verdelen in drie categorieën:

Zekerheidsniveau 1: Zekerheid met betrekking tot het inzicht “Ik ben hoogbegaafd” – hier kunt u zich informeren, hoe hoogbegaafdheid functioneert.

Zekerheidsniveau 2: Zekerheid met betrekking tot het inzicht “Ik ben hoogbegaafd” – hier ontvangt u tips over wat u kunt doen, om er achter te komen of u mogelijk hoogbegaafd bent.

Zekerheidsniveau 3: Zekerheid met betrekking tot het inzicht “Ik ben hoogbegaafd”- Adressen waar u zich aan kunt melden voor een IQ-test. Bij een uitslag boven 130 bent u hoogbegaafd. Bij een uitslag boven 145 bent u hoogstbegaafd.

Maar wat is eigenlijk hoogbegaafdheid?

Het antwoord is eenvoudig. De psycholoog Dr. Jürgen vom Scheidt heeft het scherp als volgt geformuleerd: “Het is het intellectuele vermogen van iemand die in een gangbare en erkende intelligentietest een IQ-waarde van 130 punten of meer haalt. Dit betreft, streng gerekend, 2,27 procent van de bevolking.” http://www.hyperwriting.de/loader.php?pid=276  Stand: 20.09.2015.
En wat is hoogstbegaa fdheid?

Heel eenvoudig. Dr. Sylvia Zinser schrijft: “Ligt het IQ boven 145 dan spreekt men van hoogstbegaafdheid.” http://zinser.no-ip.info/ ̃szinser/gifted/faqhg.html  Stand: 19.09.2015. http://tri-strides.com Stand: 07.02.2016

Zekerheidsniveau 1: Zekerheid met betrekking tot het inzicht “Ik ben hoogbegaafd”

Van hoogbegaafden wordt vaak gezegd: “Die hebben een 10 voor wiskunde, maar kunnen hun schoenveters niet goed strikken”. Met andere woorden: het denken functioneert (op sommige gebieden) uitstekend, maar in het alledaagse hebben zij moeilijkheden met bepaalde situaties. Volgens mijn eigen ervaringen klopt deze uitspraak inderdaad voor een aantal hoogbegaafden, maar voor anderen minder of helemaal niet.

Ik weet dat uit eigen ervaring. Bij mijn wiskundeleraar haalde ik bijna altijd een 10. Maar ik had ook een wiskundelerares. Zij hoorde eerder tot de categorie “verhalenvertelster”. Ze sprak graag over haar lievelingsrecepten, haar kookkunst en haar hond. Ik was dan zo bezig met na te gaan wat dit met rekenkunde te doen had, dat ik haar, als wij aan rekenen toekwamen, nog amper volgen kon.

Mijn cijfers voor wiskunde lagen bij haar rond het gemiddelde. En ik was werkelijk dankbaar als ik weer les kreeg van de in mijn ogen “goede” leraar. Die legde mij wiskunde uit, zo dat ik het ook begreep. Ik draaide overuren voor wiskunde en liet mij extra huiswerk geven. Nee, ik was geen strebertje. Ik had gewoon plezier in het oplossen van problemen. Maar als ik mijn vest toeknopen wilde, voelde ik stress. Juist deze leraar stuurde mij naar de schoolpsycholoog die mij testte op hoogbegaafdheid. Omdat hij zei: “Je mag er met niemand over spreken dat je een IQ van … hebt.” – dacht ik: misschien is het een ziekte of op zijn minst besmettelijk. Ik heb er nooit over gesproken. Pas  ongeveer tien jaar geleden heb ik mij in mijn familie erover geuit.

Mijn collega Alexandra in ons “Institut für Markt- und Sozialforschung, Neue Marktforschung Köln” had een vergelijkbare begaafdheid voor wiskunde. Hoewel zij een echt wiskundig genie is, zijn er ook voor haar grijze gebieden. Normalerwijze hoorde ze een opgave of keek op het papier en – hopla – daar had ze de oplossing al. Soms ging ze een wedstrijd aan met onze computer. De PC won niet altijd. Maar er waren voor haar ook echte uitdagingen. Als zij zonder hulpmiddel procenten uit moest rekenen, ging ze vaak in de fout. Zelfs met 10 procent van 100 had zij moeilijkheden. Alleen al bij het woord “procentrekenen” werd het haar wazig. In de loop van de tijd werd dit echter beter.

Ik wil daarmee zeggen dat niet alle hoogbegaafden wiskundegenie zijn. En niet alle wiskundegenieën zijn zonder fouten. Troostrijk is wat Albert Einstein ooit over wiskunde zei: “Maak je geen zorgen vanwege je moeilijkheden met wiskunde. Ik kan je verzekeren, dat die van mijn nog groter zijn.”

Met andere woorden: Niet iedere hoogbegaafde blinkt uit in wiskunde. Een cliënt van mij was de chef van de voormalige lerares van een voetbalspeler van het nationale elftal (Weltmeister!). Hij had weinig belangstelling voor getallen en zij al vroeg tegen de lerares: “Waarom moet ik rekenen leren? Ooit wordt ik een beroemde voetballer. En dan kan ik mij zoveel rekenkunstenaars permitteren als ik wil.” De lerares keek op. Maar de jongen had gelijk. Hij is hoogbegaafd en hoog sensitief.

Hoogbegaafden kunnen zeer goed of goed rekenen – of ook helemaal niet.
Wat zijn nu de typische eigenschappen van hoogbegaafden?

Laten we nog een stapje terug gaan. Net zo als niet alle mensen uit Keulen vrolijk zijn, niet alle Münchener Lederhosen dragen en niet alle inwoners van Hamburg een zeilbrevet hebben – zo zijn ook niet alle bovengemiddeld intelligent mensen zo of zo.

Laten wij eens een indeling van hoogbegaafden bekijken, die Jürgen vom Scheidt ontwikkeld heeft. Hij onderscheidt vijf (drie plus twee) groepen. Uit eigen ervaring sprekend zijn er nog andere categorieën, maar daar kom ik nog op terug.

Volgens Scheidt – vereenvoudigd weergegeven – kun je bij hoogbegaafden, afhankelijk van het criterium “succes op school en in het beroep”, de volgende driedeling maken:

•      Een derde heeft zijn “begaafdheid succesvol verwezenlijkt”. Deze mensen zijn topmanager, topsporter, ondernemer, kunstenaar, wetenschapper enz. Zij werden door de “Studienstiftung des Deutschen Volkes” of een andere institutie erkend en gestimuleerd.

•      Een derde is zogenaamd “latent”: Deze hoogbegaafden voelen, vermoeden of kennen hun begaafdheid, maar komen niet zo gemakkelijk tot hun recht. De psychologe en expert op het gebied van hoogbegaafdheid, Andrea Brackmann, schrijft in haar tweede boek, dat “hoogbegaafdheid moed vereist”. http://www.klett-cotta.de/buch/Klett-Cotta_Leben!/Ganz_normal_hochbegabt/13265  Stand: 19.09.2015. Bij deze groep begrijpen wij waarom dat zo is.

•      Een derde: volgens Jürgen vom Scheidt zijn dit de “underachiever” (“onderpresteerders”). Zij zouden wel kunnen – maar willen (nog?) niet succesvol zijn. Speciaal over onderpresteerders verwijs ik nogmaals naar Sylvia Zinser. Haar geheimtip: “Motivieren!”http://zinser.no-ip/ ̃szinser/gifted/faqhg.htmlx  stand: 19.09.2015

Dat zijn nu onze drie groepen – twee kleine groepen ontbreken nog:
•      Dit zijn de “ontspoorden”: zij zijn succesvol – maar op criminele of sociopatische wijze.

•      Dit zijn de hoogstbegaafden zoals Einstein en Freud.
Alle info’s over deze indeling zijn te vinden in de uitgave van Jürgen vom Scheidt: http://www.hyperwriting.de/loader.php?pid=276  Stand: 19.09.2015

Wie tot nu toe dapper volgehouden heeft, wordt nu beloond. Iedereen die denkt: analyse, wiskunde?, logica? Dat is niet bepaald mijn sterkste kant. Ik ben eerder de muzikant, de schilder, de danseres, de fotografe, de practicus. Goed zo. Er zijn in totaal zeven gebieden van hoogbegaafdheid. Mijn broer Helmut blinkt bijvoorbeeld uit in “praktische intelligentie”. Hij doorziet meteen in het praktische leven hoe men iets op de juiste wijze, in ieder geval beter kan doen. Voor mij blijft deze manier van denken verborgen. Natuurlijk zou ik vele boeken moeten lezen, om deze zaken te kunnen begrijpen. Voor mij is het al moeilijk genoeg om mijn jas fatsoenlijk dicht te knopen.

Prof. Werner Stangl citeert prof. Kurt Heller op zijn pagina’s over het onderwerp “Intelligentie en hoogbegaafdheid” als volgt:
“volgens Heller (2000) zijn er de volgende begaafdheidsfactoren:

•      Intellektuele vaardigheden (taalkundige, wiskundige, technisch-constructieve, begrijpelijk-logische enz.)
•      Sociaal-emotionele vaardigheden
•      Musisch-kunstzinnige vaardigheden
•      Muzikale vaardigheden
•      Creativiteit (taalkundige, wiskundige, technische, vormende enz.)
•      Psychomotorische vaardigheden (sport, dans enz.)
•      “Praktische intelligentie”

We zien: hoogbegaafdheid is spannend. En het wordt nog spannender.
Laten we nog een verdere differentiatie bekijken: hoogbegaafden zijn vaak in hoge mate sensibel en/of sensitiv. Hun zintuigen zijn dan meer uitgesproken. Enerzijds (in hoge mate sensibel) zijn hun normale zintuigen (horen, ruiken, proeven, voelen, zien) intensiever (kunstenaars, sterkoks, parfumeur – enkelen hebben ook een begenadigd “Fingerspitzengefühl” zoals bijvoorbeeld ambachtslieden en chirurgen). En/of anderzijds is hun waarneming (hoogsensitief) dieper: Deze hoogbegaafden beschikken over het zesde (scherp horend), zevende (scherp voelend) en achtste (helder ziend) zintuig zoals Goethe, Einstein en Leonardo da Vinci. Hoe zei Albert Einstein het?: “Wat werkelijk telt, is intuïtie.”

Bij zo’n differentiatie vraagt men zich af: Zijn er nog gemeenschappelijkheden?
Laat ik beginnen met de algemene strekking: Diegenen, die in de “vluchtelingentijd in de zomer van 2015” creatief, bevlogen en snel helpen, kunnen hoogbegaafd zijn. Want deze kenmerken vindt men vaak onder diegenen met een hoog IQ. Zij doorzien een situatie snel en handelen meteen. De een organiseert handig, de ander vertaalt, de volgende weet wie waar en hoe te helpen. Snelheid is voor hoogbegaafden zo natuurlijk als ademen. Het is duidelijk dat niet iedereen op alle terreinen even snel is. Als u eens wist hoe lang ik er voor nodig heb, om mijn jas dicht te knopen.

Maar nu verder: Een gevoel van rechtvaardigheid voor iedereen is sterk aanwezig bij begaafden, net zo als samenhangend denken en handelen. Volgens Andrea Brackmann hoort het “meer van alles” vaak tot het repertoire. Zoals het “bevatten van complete samenhangen”, “ontdekken van meervoudige oplossingen” en “een hoog invoelingsvermogen”. Het is maar goed dat hoogbegaafden vaak maar weinig slaap nodig hebben (4 tot 6 uur).

Vanuit eigen ervaring weet ik dat er niet alleen deze zonnige kanten zijn voor hoog getalenteerde mensen. De schaduwzijden zijn niet alleen voor hen zelf onaangenaam: de hoge mate van concentratie vergt veel van de SPECIALISTEN op een specifiek gebied (muziek of sport of politiek of financiën of talen of of of). Bij GENERALISTEN werkt dit anders: Hier overheerst de veelzijdigheid, die je bij meerdere beroepen en hobby’s ziet. Bij beiden wordt de familie, worden vrienden en collega’s wel eens wat verwaarloosd. Hoogbegaafden zijn nu eenmaal vaak perfectionisten. Daardoor kan het wel eens wat langer duren voordat zij met hun werk tevreden zijn.

Zij hebben vaak een hekel aan routine. Enkelen vinden creatief alternatieve manieren, om de routine stelselmatig uit de weg te gaan. Geduld is eveneens niet altijd de sterkste kant van hoogbegaafden. Deze mensen zijn ook niet bepaald hoogbegaafd als het om “eenvoudige taken” gaat. Het merendeel van deze bijzonder getalenteerden is gevoelig. Gevoelig tegenover lawaai, licht en sommigen ook tegenover aanrakingen. Daarom is het te begrijpen, dat hoogbegaafden aan bepaalde “allergieën” lijden, die door Andrea Brackmann in haar boek treffend beschreven worden. Het zijn de voor hoogbegaafden “lelijke woorden” zoals “personeelsuitstap”, “Stammtisch”, “schutterijfeest”, “beleefdheidsfrasen” en “kantoortuin”. http://www.klett-cotta.de/buch/Klett-Cotta_Leben!/Ganz_normal_hochbegabt/13265  Stand: 19.09.2015

Daarentegen houden hoogbegaafden vaak van “dwarsdenkers”, “Nobelprijswinnaars”, “verwerkingssnelheid”, “vrijheid”, “eindeloos doorvragen”, “monologen” zoals de “Compte rendu au Roi” van minister van financiën Necker ten tijde van de Franse Revolutie.

Voor hoogbegaafden is dat allemaal “normaal”,  terwijl het “normale” al behoorlijk moeilijk zijn kan. Velen hebben een soort vanzelfsprekendheid zoals Albert Einstein: “Ik heb geen bijzondere aanleg, ik ben alleen maar hartstochtelijk nieuwsgierig.”

Als u dat allemaal gelezen heeft, bent u in hoogbegaafdheid geïnteresseerd. Die anderen hebben eh al lang opgegeven. Misschien wilt u preciezer weten of u hb bent – “hb” is de afkorting bij “hb” (hoogbegaafden) voor “hoogbegaafd”. En daarom gaan we nu over naar het volgende niveau.

Zekerheidsniveau 2: Zekerheid met betrekking tot het inzicht “Ik ben hoogbegaafd”

Ik heb hier IQ-informatie bijeen gebracht, die u een aanduiding van uw begaafdheid kunnen geven.
O De eerste IQ-test heb ik 2005 in de publicatie van Jürgen von Scheidt gevonden. http://www.hyperwriting.de/loader.php?pid=276  Stand: 10.09.2015 Hoewel ik met de nodige scepsis de vragen te lijf ging – mijn test bij de schoolpsycholoog heeft toen meer als een uur geduurd, hoe kun je in enkele minuten een vergelijkbaar resultaat behalen? – was de uitkomst desondanks bijna exact dezelfde als jaren van te voren bij de schoolpsycholoog behaald. Chapeau! Voor de auteur.

O Ook al klinkt de titel nogal schreeuwerig, zij verdient toch uw belangstelling: “IQ-test: behoort u tot de hersenelite?” http://www.spiegel.de/unispiegel/wunderbar/iq-test-gehoeren-sie-zur-grips-elite-a-505427.html  Stand: 19.09.2015
O Een verdere test die u aanwijzingen geeft over uw begaafdheid is van de “Süddeutsche Zeitung”: De kostenloze IQ-test online met meteen resultaat. http://iqtest.sueddeutsche.de  Stand: 10.09.2015

O “Mensa” is het grootste netwerk voor hoogbegaafden. De online-test van Mensa is echter eerder een “spel” dan een betrouwbaar instrument voor hoogbegaafdheidsanalyse. Als u zin heeft: speel het eens. Mensa wijst er nadrukkelijk op: “resultaten moet u al naar gelang de uitkomst niet te serieus nemen.” https://mensa.de/online-iq-test-raetsel/mensa-online-test  Stand: 20.09.2015. Mensa NL: http://www.mensa.nl/lid-worden/doe-de-thuistest  Stand 07.02.2016

Zekerheidsniveau 3: Zekerheid met betrekking tot het inzicht “Ik ben hoogbegaafd”

Als u nu bereid bent en het uur der waarheid – de werkelijke en waarlijke IQ-test – onder ogen te zien … Dan meldt u zich aan voor de erkende IQ-test.
Mein aanbevelingen:

O Mensa. De test duurt 90 minuten, kost €49,- en wordt in 80 Duitse steden uitgevoerd. Mensen vanaf 14 jaar worden getest. https://www.mensa.de/intelligenztest  Stand: 20.09.2015

O Bij een psycholoog of psychologe uit de specialisten “HOCHBEGABUNG/POTENTIALE der Sektion Freiberufliche Psychologen im Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen (BDP) e.V.: http://www.die-hochbegabung.de/german/index.html  Stand: 20.09.2015

O U vraagt binnen familieverband, bij vrienden en vriendinnen of op school/universiteit naar een aanbeveling voor een IQ-test.
Ik duim al vast voor u!

Voor CAMPUS-RADIO Bonn interviewde ik ooit de hoogbegaafde “first lady” – medeoprichter – van Mensa Duitsland, Dr. Ida Fleiss. Ik leerde daarbij een slimme, warme en in hoge mate creatieve dame kennen, voor wie het “te eenvoudig” was om in Europa te promoveren. Vast besloten reisde zij naar Azië, leerde de taal en wist terstond te promoveren. Zij kon altijd al ver en om de hoek denken.

Toen ik haar echter vroeg: Hebben wij al voor elke vorm van intelligentie een toegemeten meetmethode – dat wil zeggen: Kunnen wij al elke begaafdheid testen – zei ze droevig: Nee, daar moeten we nog aan werken.
Ik zou deze bevinding aan iedereen willen meegeven, die zich voor hoogbegaafd houdt, maar bij IQ-tests niet door de magische grens van 130 komt.
Alle mensen, die plezier aan wiskunde hebben – vooral diegenen die een voorliefde voor hoofdrekenen koesteren, kan ik de volgende webpagina aanbevelen van een vriend van Ida Fleiss, Dr. Dr. Gert Mittring http://www.gertmittring.de  Gert Mittring is de huidige wereldkampioen hoofdrekenen.

© Lilli Cremer-Altgeld, 2015

Translatie: Martin van der Weerden
Dank je wel!







Montag, 1. Februar 2016

Kathrin Steinberger erhält für ihren zweiten Roman den Österreichischen Kinder- und Jugendbuchpreis 2016!






Kathrin Steinberger


Kathrin Steinberger wurde 1982 in der Steiermark geboren. Sie studierte Germanistik, Vergleichende Literaturwissenschaft und Theaterwissenschaft. Schon ihr erstes Jugendbuch „Die Brüder von Solferino“ (Verlag Jungbrunnen 2010) wurde mit dem Kinder- und Jugendbuchpreis der Stadt Wien und mit dem Österreichischen Kinder- und Jugendbuchpreis ausgezeichnet.


Inhalt:
Authentisch, mitreißend und vielschichtig ist Kathrin Steinbergers zweiter Roman: 
Die hochbegabte Ali wirkt auf ihre Mitschüler eher befremdlich. In ihr Nachbarhaus zieht der junge Skater Kevin ein, der wegen eines schweren Unfalls seine Profi-Karriere beenden musste. Er bringt Ali das Snowboarden und das Skaten bei und sie erleben ihre erste Beziehung. Doch dann holt Kevin seine traumatische Familiengeschichte ein und er verschwindet plötzlich. Er reagiert nicht auf Anrufe, schreibt nur eine SMS. Ali ist verzweifelt. Als Kevin endlich zurückkommt, erklären sich sein Verschwinden und auch seine Verschlossenheit. Doch dann wendet sich das Leben – und wendet sich wieder.








Im Verlag Jungbrunnen ist „Manchmal dreht das Leben einfach um“ das 58. Buch, das mit diesem Österreichischen Staatspreis ausgezeichnet wird. In die Kollektion zum Österreichischen Kinder- und Jugendbuchpreis werden 2016 zwei Bilderbücher aufgenommen: „Ida und das Gürkchen“ von Brigitte Jünger und Julia Dürr sowie „Die Rabenrosa“ von Helga Bansch. Kulturminister Josef Ostermayer wird die Auszeichnungen am 11. Mai 2016 in Eisenstadt überreichen.







Verlag Jungbrunnen 
www.jungbrunnen.co.at






Frauen in Europa

Frauen in Europa
Frauen in Europa by Lilli Cremer-Altgeld. „Frauen in Europa“. Seien Sie dabei! Mit Ihren Gedichten. Mit Ihren Ideen. Mit Ihren Visionen. Mit Ihren Werken. Mit Ihrer Homepage. Bitte schreiben Sie eine Mail an Lilli Cremer-Altgeld frauenineuropa@t-online.de Bitte klicken Sie auf das Bild: So kommen Sie direkt zum Blog „FRAUEN IN EUROPA“.

Was die anderen Hochbegabten anders machen – ein Beispiel aus der Wirtschaft für die Politik


Foto: Ralf Voigt


Man erkennt sie.

Es sind die kleinen Einsteins, die Picassos und die Mozarts. Sie lesen schon mit sechs Jahren „The New York Times“, korrespondieren mit fünf Jahren in Mandarin und spielen mit vier Jahren die Spatzenmesse in C-Dur. Später studieren sie dann bereits mit 14 an einer Uni und werden jüngster Professor oder jüngste Professorin.

Man kennt sie.

Dann gibt es noch die anderen.

Ihre Begabung ist nicht so offensichtlich. Oder: offensichtlich nur für Eingeweihte. Für Kennerinnen und Kenner. Wahrscheinlich stehen sie nicht in einem Labor. Ob sie mit dem Pinsel umgehen können? Seien Sie tapfer: Wohl eher nicht so. Ob sie eine Stradivari zu schätzen wissen? Hm.

Und doch haben sie ihre Begabung. Erkennbar wie gesagt fast nur für Eingeweihte.

Ein Beispiel: Ich war Mitglied in einem Verband, der das Wort „Wirtschaft“ in seinem Namen trägt. Es ging um ein Thema, das alle Menschen bewegt. Wirklich alle. Wirklich jeden. Es ging um Politik. Und um den Anlauf zu einem neuen Gesetz. Man diskutierte. Und fragte sich, wie man denn überzeugend argumentieren könnte.

Ich erwähnte den Gedanken einer Befragung. Sie kennen das: In jeder grösseren Stadt stehen diese Interviewer auf der grossen Einkaufsstrasse und wollen wissen, welche Zahnpasta, welches Waschmittel, welche Automarke Sie bevorzugen. Strasseninterviews nennen wir das. Wir, das sind meine Kolleg*innen aus der Marktforschung und ich. Ich hatte damals ein Institut für Markt- und Kommunikationsforschung. Unsere Klienten aus der Politik und Wirtschaft waren bekannt und angesehen und wir waren stolz darauf, für sie forschen zu dürfen.

In meinem Verband war das bekannt.

Ja. Sagte man: Eine Befragung auf der Strasse ist ein überzeugendes Argument. Wir – wer auch immer „wir“ sein sollte – wir stellen uns auf die Strasse und befragen die Menschen. Und dann geben wir – und das war der Sinn der Sache – das Ergebnis an den OB der Stadt. Einer von meinen Kollegen im Verband meinte dann: Ob wir wohl 50 Menschen dazu bewegen können, mit uns zu reden?

Wie, sagte ich: 50 Menschen?

Ja. Sagten die anderen. 50 Menschen wäre eine tolle Sache.

Klar sind 50 Menschen eine tolle Sache. Aber: Wie wollen wir einen OB mit den Stimmen von 50 Menschen motivieren, ein neues Gesetz in Gang zu bringen? Nach einer halben Stunde hatte man sich auf 100 Menschen geeinigt. Mit dem Zusatz: Ob wir das wohl schaffen werden?

Warum so zaghaft?

Die Jungs und Mädels, die hier zusammen sassen, waren die Menschen, die täglich über Millionen entschieden. Ihre Denkweisen waren nicht 100 oder 1.000. Es waren 1.000.000 und mehr!

Mir war klar, dass ich meine lieben Kolleginnen und Kollegen jetzt schockieren musste. Nicht weil ich Schocks mag – aber ich musste ihnen schon sagen, wie so etwas in der Realität funktioniert. Dass man an den verantwortlichen Stellen – sorry – 100 Menschen als Beweis nicht gelten lassen wird. Man wird schmunzeln und zur Tagesordnung übergehen.

Noch bevor ich den Gedanken: „Wie sag‘ ich es das denn jetzt?“ zu einem Satz modellieren konnte, war es raus:

1.000 INTERVIEWS!
1.000 Interviews?

Das Entsetzen war gross. Nur unser Präsident war begeistert. Und dann ging das los, was zumeist los geht, wenn ein Hochbegabter – eine Hochbegabte – eine Idee und einen Weg vor Augen hat: GEHT NICHT! FUNKTIONIERT NICHT! SCHAFFEN WIR NICHT! WIR SIND DOCH NICHT VERRÜCKT! WER SOLL DAS DENN ALLES ZAHLEN?

Ich hörte mir das eine Stunde an, während ich das Konzept schrieb, die Umsetzung des Konzepts plante und einen Entwurf für den Fragebogen entwarf. Unser Präsident hatte mich aus den Augenwinkeln beobachtet und rief mich auf – nach vorne zu kommen und die Einzelheiten zu präsentieren. Gesagt. Getan.
Wir fanden über 50 Mitglieder aus dem Wirtschafts-Verband, die mitmachten. Manager*innen, die ich mit meinem Team für diesen Einsatz schulte. Es waren wohl die Interviewer*innen mit den höchsten Stundenlöhnen, die hier und heute ehrenamtlich auf die Strasse gingen und sehr mutig die Menschen nach ihrer Meinung befragten.

Um Mitternacht hatten wir 1.037 Interviews geschafft. Alle von meinen Forscherkollegen und mir kontrolliert. Alle perfekt. Es war ein harter Job – aber selten habe ich ein Team von fast 100 „Mitarbeiter*innen“ so begeistert arbeiten gesehen.

Am nächsten Morgen wurde noch einmal kontrolliert. Und dann gingen die Fragebögen ins Rechenzentrum zur Uni. Ich schrieb dazu einen Bericht für die Präsentation. Mein Team zeigte einen bewundernswerten Einsatz. Und so konnte ich meiner Assistentin auch nicht die Bitte abschlagen, die Ergebnisse beim OB präsentieren zu dürfen.

Der OB schien sehr zufrieden. Und so wanderten unsere Ergebnisse weiter „nach oben“. Und so wurde aus unserer Idee der Beweis, dass die Menschen diese Verbesserung ihres Alltags wirklich wollten.

Schliesslich wurde aus dem Beweis ein Gesetz in Deutschland, das jedem Menschen den Alltag etwas besser macht. Zur Freude der Menschen.
Nein, so faszinierend wie ein Picasso ist dieses Gesetz nicht.

Aber es erleichtert seitdem allen Menschen ihr Leben. Und das Tag für Tag in Deutschland.

Wenn Sie Unternehmer*in sind: Gründen Sie einen Think Tank mit Ihren Hochbegabten und allen, die mutig sind und gross denken und handeln können. Dann sind Sie nicht nur Ihre Probleme los. Sie haben auch die Chance, die Welt ein bisschen besser machen zu können.

Was sagte John F. Kennedy in seiner Antrittsrede am 20. Januar 1961 in Washington, D.C.:

„Fragt nicht, was euer Land für euch tun kann - fragt, was ihr für euer Land tun könnt (…) fragt, was wir gemeinsam tun können für die Freiheit des Menschen.“ [1]

Lilli Cremer-Altgeld
Mobil 0049 1575 5167 001





Meine persönliche Einführung in die Hochbegabung

Wenn Sie sich die Frage stellen: „Wie finde ich heraus, ob ich hochbegabt bin?“ – dann werden Sie hier Antworten finden. Ich habe die Informationen davon abhängig gemacht, wie gesichert Sie wissen wollen, ob Sie hochbegabt sind. Deshalb meine Frage an Sie: „Wie GESICHERT wollen Sie wissen, ob Sie hochbegabt sind?“

Meine Antworten lassen sich in drei Kategorien einteilen:

Sicherheitsstufe 1: Sicherheit im Hinblick auf das Wissen „Ich bin hochbegabt“ – hier können Sie mal schnuppern, wie Hochbegabte so ticken.

Sicherheitsstufe 2: Sicherheit im Hinblick auf das Wissen „Ich bin hochbegabt“ – hier bekommen Sie Tipps, was Sie tun können, um herauszufinden, ob Sie tendenziell hochbegabt sind.

Sicherheitsstufe 3: Sicherheit im Hinblick auf das Wissen „Ich bin hochbegabt“ – Adressen. Hier können Sie sich zum IQ-Test anmelden. Das Ergebnis des IQ-Test sagt Ihnen, wie hoch Ihr IQ ist. Ist er über 130 Punkte, sind Sie hochbegabt. Über 145 Punkte sind Sie höchstbegabt.

Aber was ist überhaupt Hochbegabung?

Die Antwort ist einfach. Treffend hat sie einmal der Psychologe Dr. Jürgen vom Scheidt so beantwortet: „Es ist das intellektuelle Potenzial von jemandem, der in einem der gängigen und anerkannten Intelligenztest einen IQ-Wert von 130 Punkten und mehr erzielt. Dies betrifft, streng genommen, 2,27 Prozent der Bevölkerung.“ http://www.hyperwriting.de/loader.php?pid=276 Stand: 20.09.2015

Und was ist HÖCHSTBEGABUNG?

Ganz einfach. Dr. Sylvia Zinser schreibt: „Ist der IQ über 145 so spricht man von Höchstbegabung.“ http://zinser.no-ip.info/~szinser/gifted/faqhg.htmlx Stand: 19.09.2015

Allen Hochbegabten und Höchstbegabten empfehle ich das informative, spannende und vergnügliche „Sylvia Zinser's Sammelsurium“ http://zinser.no-ip.info/~szinser/ Stand: 19.09.2015 Hier erfahren Sie nicht nur etwas über den IQ, sondern auch über „Brot, Schwaebische Traeubleskuchen sowie über diverse Weihnachtsplätzchen“ http://zinser.no-ip.info/~szinser/backen.htmlx Stand: 19.09.2015

Sicherheitsstufe 1: Sicherheit im Hinblick auf das Wissen „Ich bin hochbegabt“

Man sagt oft von Hochbegabten: „Die haben eine 1 (Bestnote) in Mathe – können aber ihre Schuhe nicht richtig zubinden“. Soll heissen: das Denken funktioniert (in bestimmten Bereichen) ausgezeichnet – aber im Alltäglichen kommen sie mit bestimmten Situationen nicht gut zurecht. Nach meinen Erfahrungen ist diese Aussage für einige Hochbegabte wirklich sehr zutreffend – für andere weniger bis gar nicht.

Ich kenne das aus eigener Erfahrung. Bei meinem Mathelehrer hatte ich so gut wie immer eine 1. Allerdings hatte ich auch eine Mathelehrerin. Sie war eher der Typ „Geschichtenerzählerin“. Sie sprach gerne über ihre Lieblingsrezepte, ihre Backkunst und ihren Hund. Ich war so damit beschäftigt, herauszufinden, was das mit Arithmetik zu tun hatte, dass ich ihr, wenn es denn mal was zu rechnen gab, kaum noch folgen konnte.

Meine Noten in Mathe lagen bei ihr im Mittelfeld. Und ich war richtig dankbar als der in meinen Augen „richtige“ Lehrer kam. Der mir Mathe so erklärte, dass ich es verstanden habe. Ich machte Überstunden in Mathe und liess mir extra Hausaufgaben geben. Nein, ich war keine Streberin. Ich hatte einfach Spass an Problemlösungen. Aber wenn ich meine Strickjacke zuknöpfen sollte – da gab es Stress für mich. Jedenfalls dieser Lehrer schickte mich zum Schulpsychologen, der mich positiv auf Hochbegabung testete. Da er sagte: „Du darfst mit niemandem darüber reden, dass Du diesen IQ von … hast.“ – dachte ich: vielleicht ist es eine Krankheit oder sonst wie ansteckend. Ich habe nie darüber gesprochen. Erst vor gut zehn Jahren habe ich mich in meiner Familie geoutet.

Meine Kollegin Alexandra in unserem Markt- und Sozialforschungs-Institut war da ähnlich unterschiedlich in ihrer Mathe-Begabung. Obwohl sie ein echtes Mathe-Genie ist, gab es auch für sie Grauzonen. Normalerweise hörte sie von einer Aufgabe oder schaute auf das Papier. Und schwupp – schon hatte sie die Lösung. Manchmal trat sie einen Wettstreit mit unserem Computer an. Nicht immer war unser PC der Gewinner. Doch dann gab es für sie echte Herausforderungen: Wenn sie ohne Hilfsmittel Prozent rechnen sollte, versagte sie fast jedes Mal. Nicht mal 10 Prozent von 100 konnte sie richtig errechnen. Allein bei dem Wort „Prozentrechnen“ driftete sie immer ab. Im Laufe der Zeit wurde es allerdings besser.

Ich will damit sagen: Nicht alle Hochbegabte sind Mathe-Genies. Nicht alle Mathe-Genies sind fehlerlos. Tröstlich ist, was Albert Einstein einmal über Mathe gesagt hat: „Mach' dir keine Sorgen wegen deiner Schwierigkeiten mit der Mathematik. Ich kann dir versichern, dass meine noch größer sind.“

Mit anderen Worten: Nicht jeder Hochbegabte glänzt in Mathe. Eine Klientin von mir war die Vorgesetzte der ehemaligen Lehrerin eines Fußballnationalspielers (Weltmeister!). Er hatte wenig Interesse an Zahlen und sagte bereits in jungen Jahren zu der Lehrerin: „Warum soll ich Rechnen lernen? Ich werde mal ein berühmter Fußballspieler. Und dann kann ich mir so viele Rechenkünstler leisten wie will.“ Die Lehrerin staunte. Doch der Junge hatte Recht. Er ist hochbegabt UND hochsensitiv.

Hochbegabte können sehr gut oder gut rechnen – oder auch gar nicht. Was sind nun die die typischen Eigenschaften von Hochbegabten?

Gehen wir noch einen Schritt zurück. Genauso wie nicht alle Kölner lustig sind, nicht alle Münchner Lederhosen tragen und nicht alle Hamburger einen Segelschein haben – so sind auch nicht alle überdurchschnittlich intelligenten Menschen so oder so.

Nehmen wir einmal eine Einteilung der Hochbegabten vor, die Jürgen vom Scheidt heraus gearbeitet hat. Er unterteilt fünf (drei plus zwei) Gruppen. Selbstredend gibt es noch andere Kategorien – dazu komme ich noch.

Scheidt zufolge gibt es – vereinfacht ausgedrückt – bei den Hochbegabten, abhängig von dem Kriterium „Erfolg in der Schule, im Beruf“ folgende Trias:

O Ein Drittel, die ihre „Begabung erfolgreich verwirklicht“ haben. Sie sind Topmanager/innen, Spitzensportler/innen, Unternehmer/innen, Künstler/innen, Wissenschaftler/innen usw. Sie wurden z.B. von der „Studienstiftung des Deutschen Volkes“ oder anderen Institutionen erkannt und gefördert.

O Ein Drittel sind sogenannte „Latente“: Sie spüren, ahnen oder wissen um ihre Begabung, kommen aber nicht so einfach aus dem Quark. Die Psychologin und Expertin für Hochbegabung, Andrea Brackmann, schreibt in ihrem zweiten Buch, dass „Hochbegabung Mut erfordere“ http://www.klett-cotta.de/buch/Klett-Cotta_Leben!/Ganz_normal_hochbegabt/13265 Stand: 19.09.2015. Bei dieser Gruppe verstehen wir, warum das so ist.

O Ein Drittel sind nach Scheidt die „Underachiever“ („Minderleister“). Sie könnten schon – wollen aber (noch?) nicht erfolgreich sein. Speziell zu Minderleister/innen in der Schule noch einmal Sylvia Zinser: Ihr Geheimtipp J: MOTIVIEREN! http://zinser.no-ip.info/~szinser/gifted/faqhg.htmlx Stand: 19.09.2015

So, das sind unsere drei Gruppen – zwei kleine Gruppen fehlen noch:

O Es sind die „Entgleisten“: sie sind erfolgreich – aber auf kriminelle oder soziopathische Weise.

O Dies sind die Höchstbegabten wie etwa Einstein und Freud.

Alle Infos zu dieser Einteilung in der Veröffentlichung von Jürgen vom Scheidt: http://www.hyperwriting.de/loader.php?pid=276 Stand: 19.09.2015

Wer bis hierher tapfer durchgehalten hat – wird jetzt belohnt. Jeder Mensch, der denkt: Analyse? Mathe? Logik? Das sind jetzt nicht so meine Stärken. Ich bin eher der Musiker, die Malerin, der Tänzer, die Fotografin, der Praktiker. Gut so. Es gibt insgesamt sieben Felder der Hochbegabung: mein Bruder Helmut glänzt z.B. durch „Praktische Intelligenz“: Er erkennt sofort im realen Leben wie man es richtig zumindest aber besser machen kann. Mir bleibt diese Art zu denken verborgen. Zumindest müsste ich viele Bücher lesen, um diese Dinge verstehen zu können. Mir fällt es schon schwer genug, meine Jacke richtig zuzuknöpfen.

Prof. Werner Stangl zitiert Prof. Kurt Heller auf seinen Seiten zu den Themen „Intelligenz und Hochbegabung“ wie folgt:

„Nach Heller (2000) gibt es folgende Begabungsfaktoren:

O Intellektuelle Fähigkeiten (sprachliche, mathematische, technisch-konstruktive, abstrakte, begrifflich-logische, etc. Fähigkeiten)

O Sozial-emotionale Fähigkeiten

O Musisch-künstlerische Fähigkeiten

O Musikalische Fähigkeiten

O Kreativität (sprachliche, mathematische, technische, gestalterische, etc. Kreativität)

O Psychomotorische Fähigkeiten (Sport, Tanz, etc.)

O Praktische Intelligenz“

http://www.stangl-taller.at/TESTEXPERIMENT/testintelligenzhochbegabt.html Stand: 19.09.2015

Wir sehen: Hochbegabung ist spannend. Und es wird noch spannender.

Nehmen wir noch eine weitere Differenzierung vor: Hochbegabte sind oft auch hochsensibel und/oder hochsensitiv. Ihre Sinne sind stärker ausgeprägt. Zum einen (hochsensibel) sind ihre normalen Sinne (hören, riechen, schmecken, fühlen, sehen) intensiver (Künstler/innen, Star-Köch/innen, Parfümeur/innen – einige haben auch ein begnadetes „Fingerspitzengefühl“ wie etwa Handerker/innen und Chirurg/innen u.a.m.). Und/oder andererseits ist ihre Wahrnehmung (hochsensitiv) tiefer: Diese Hochbegabten haben den sechsten (hellhörig), siebten (hellfühlig) und achten (hellsichtig) Sinn wie etwa Goethe, Einstein und Leonardo da Vinci. Wie sagte Albert Einstein?: „Was wirklich zählt, ist Intuition.“

Bei einer solchen Differenzierung: Wo gibt es da noch Gemeinsamkeiten?

Ich fange mal mit den Tendenzen an: Diejenigen, die in der ‚Flüchtlingszeit im Sommer 2015‘ kreativ, beherzt und schnell helfen – können hochbegabt sein. Denn diese Merkmale findet man oft unter den hohen IQ’lern. Der eine organisiert geschickt, die andere übersetzt, der nächste weiss, wer wo wie helfen kann. Schnelligkeit ist für Hochbegabte so natürlich wie das Atmen. Klar, dass nicht jede/r in allen Bereichen gleich schnell ist. Wenn Sie wüssten, wie lange ich brauche, um meine Jacke zuzuknöpfen …

Doch weiter: Gerechtigkeit für jedermann ist stark vorhanden bei den Begabten ebenso so wie vernetztes Denken und Handeln. Nach Andrea Brackmann gehört das „Mehr von allem“ oft zum Repertoire. Wie etwa das „Erfassen kompletter Zusammenhänge“, „Auffinden vielfältiger Lösungswege“ sowie „hohes Einfühlungsvermögen“. Wie gut, dass Hochbegabte oft nur wenig Schlaf brauchen (4 bis 6 Stunden).

Selbstredend gibt es nicht nur diese sonnigen Seiten der hochtalentierten Menschen. Ihre Schattenseiten sind nicht nur für die Beteiligten selbst unangenehm: Oftmals übersteigerte Konzentration bei den SPEZIALISTEN auf ein Spezialthema (Musik oder Sport oder Politik oder Finanzen oder Sprachen oder oder oder). Bei den Generalisten ist es etwas anders: Hier überwiegt die Vielseitigkeit, die sich in mehreren Berufen und Hobbies zeigt. Bei beiden wird die Familie, werden Freund/innen und Kolleg/innen schon mal etwas vernachlässigt. Denn Hochbegabte sind oft Perfektionist/innen. Und es kann mal etwas länger dauern bis sie mit ihrer Arbeit zufrieden sind.

Routine ist ihnen oft ein Gräuel. Manche finden kreativ alternative Wege um dieser Routine immer wieder auszuweichen. Andere plagen Zweifel und Gewissensbisse. Geduld ist ebenfalls keine Stärke der Hochbegabten. Auch nicht begabt sind diese Menschen, wenn es um „einfache Aufgaben“ geht. Die Hochtalentierten sind zumeist empfindlich. Empfindlich gegenüber Lärm, Licht und manche auch gegenüber Berührungen.

So ist es zu verstehen, dass Hochbegabte an bestimmten „Allergien“ leiden, die Andrea Brackmann in ihrem Buch so schlüssig schreibt. Es sind die „hässlichen Worte“ für Hochbegabte wie etwa „Betriebsausflug“, „Stammtisch“, „Schützenfest“, „Höflichkeitsfloskeln“, „Grossraumbüro“. http://www.klett-cotta.de/buch/Klett-Cotta_Leben!/Ganz_normal_hochbegabt/13265 Stand: 19.09.2015

Hingegen lieben Hochbegabte oft „Querdenker/innen“, „Nobelpreisträger/innen“, „Verarbeitungsgeschwindigkeit“, „Freiheit“, „Endlos-Fragen“, „Monologe“ sowie „Spezielle Themen wie etwa die frühkindliche Entwicklungsphase des Kaiserschnurrbarttamarins, die Pflege der Araukarie oder den „Compte rendu au Roi“ des Finanzminister Jacques Neckers in der Zeit der Französischen Revolution.

Für Hochbegabte ist das alles „normal“ – während das „Normale“ schon sehr schwierig sein kann. Viele habe da ein Selbstverständnis wie Albert Einstein: "Ich habe keine besondere Begabung, sondern bin nur leidenschaftlich neugierig."

Wenn Sie das alles gelesen haben, sind Sie an Hochbegabung interessiert. Die anderen haben eh längst das Weite gesucht. Vielleicht wollen Sie genauer wissen, ob Sie hb sind – „hb“ ist das Kürzel bei den „HB“ (Hochbegabten) für „hochbegabt“. Und deshalb gehen wir jetzt auf die nächste Stufe über.

Sicherheitsstufe 2: Sicherheit im Hinblick auf das Wissen „Ich bin hochbegabt“

Ich habe hier IQ-Informationen zusammen gestellt, die Ihnen eine Tendenz Ihrer Begabung aufzeigen können.

O Den ersten IQ-Test habe ich 2005 in der Veröffentlichung von Jürgen vom Scheidt gefunden http://www.hyperwriting.de/loader.php?pid=276 Stand: 19.09.2015. Obwohl ich mit einiger Skepsis an diese Fragen heranging – mein Test beim Schulpsychologen hat damals mehr als eine Stunde gedauert, wie soll man in wenigen Minuten ein ähnliches Ergebnis erzielen können? – war die Antwort jedoch fast exakt dieselbe, die ich Jahre zuvor vom Psychologen in meiner Schule erhalten habe. Chapeau! Für den Autor.

O Auch wenn mir die Headline sehr plakativ erscheint – diese Information verdient ebenfalls Ihr Interesse: „IQ-Test: Gehören Sie zur Grips-Elite?“ http://www.spiegel.de/unispiegel/wunderbar/iq-test-gehoeren-sie-zur-grips-elite-a-505427.html Stand: 19.09.2015

O Ein weiterer Test, der Ihnen tendenziell Informationen über Ihre Begabung geben wird, ist von der „Süddeutsche Zeitung“: „Der kostenlose IQ-Test online mit Sofortergebnis http://iqtest.sueddeutsche.de/ Stand: 19.09.2015

O “MENSA” ist das grösste Netzwerk für Hochbegabte. Der Mensa Online-Test ist jedoch eher ein „Spiel“ als ein zuverlässiges Instrument der Begabungsanalyse. Wenn Sie Lust haben: Spielen Sie mal. Mensa weist ausdrücklich darauf hin: „Sie sollten die Ergebnisse dementsprechend nicht allzu ernst nehmen.“ https://www.mensa.de/online-iq-test-raetsel/mensa-online-test/ Stand: 20.09.2015

O Und hier ist die englische Variante von Mensa International: „Mensa Workout“ https://www.mensa.org/workout/quiz/1 Stand: 20.09.2015

Sicherheitsstufe 3: Sicherheit im Hinblick auf das Wissen „Ich bin hochbegabt“

Wenn Sie jetzt bereit sind und der Stunde der Wahrheit – dem wirklich und wahrhaftigen IQ-Test – ins Auge blicken wollen… Dann melden Sie sich an – zum anerkannten IQ-Test.

Meine Empfehlungen:

O Mensa. Der Test dauert 90 Minuten, kostet 49 Euro und wird in 80 Städten in Deutschland durchgeführt. Getestet werden Menschen ab 14 Jahre. https://www.mensa.de/intelligenztest Stand: 20.09.2015

O Bei einer Psychologin – einem Psychologen – aus dem Expertenkreis Hochbegabung/Potentiale der Sektion "Freiberufliche Psychologen" im Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen (BDP) e.V. den IQ-Test machen http://www.die-hochbegabung.de/german/index.html Stand: 20.09.2015

O Sie fragen im Familienkreis, bei Freund/innen oder in der Schule/Universität nach einer Empfehlung für den IQ-Test.

Ich drücke schon mal die Daumen!

Für das Campus-Radio Bonn interviewte ich einmal die höchstbegabte „First“ Lady – Gründungsmitglied – von Mensa Deutschland, Dr. Ida Fleiß. Dabei lernte ich eine kluge, warmherzige und höchst kreative Dame kennen, der es „zu simpel“ war, ihren „Doktor“ in Europa zu machen. Kurz entschlossen reiste sie nach Asien, lernte die Sprache und schaffte auf Anhieb ihre Promotion. Sie konnte schon immer weit und um die Ecke denken.

Als ich sie jedoch fragte: Haben wir schon für jede Intelligenz ein angemessenes Messverfahren – will sagen: Können wir schon jede Begabung testen – sagte sie traurig: Nein. Daran müssen wir noch arbeiten.

Ich möchte diese Erkenntnis all denen mit auf den Weg geben, die sich zwar für hochbegabt halten, aber in einem der IQ-Tests nicht die Schallgrenze von 130 durchbrechen konnten.

Allen Menschen, die Spass an Mathe haben – ja, die speziell eine Vorliebe für das Kopfrechnen hegen, empfehle ich die Seite eines Freundes von Ida Fleiss: Dr. Dr. Gert Mittring http://www.gertmittring.de Gert Mittring ist der amtierende Weltmeister im Kopfrechnen.

© Lilli Cremer-Altgeld, 2015